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Goldene Madonna (Quelle von Tuxyso Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0) |
Die Rolle der "Guten Mutter" wird in der Ausstellung verbildlicht an einer ganzen Wand voller Marienfiguren vom 14. bis 18. Jahrhundert. Wieweit vor Ort thematisiert wird, dass Maria als "reine", also asexuelle Frau und Mutter des Gottessohnes, verehrt wurde, ist für mich aus den im Internet verfügbaren Informationen nicht ganz ersichtlich. Immerhin hat die Gottesmutter Jahrhunderte lang eine wichtige und teilweise noch heute eine sehr zwiespältige Rolle als Vorbild gehabt, an dem jede Frau und ihr Verhalten gemessen wurde. Im Pressetext heißt es dazu, dass es um die gesellschaftlichen Erwartungen an Mütter geht, und dass Maria als "wahrscheinlich prominenteste Mutter des christlichen Kulturraums ein Sinnbild für absolute mütterliche Hingabe (bildet). Das Stereotyp der „guten“ Mutter verfestigte sich im 18. Jahrhundert und ist immer noch verbreitet." Weiter wird ausgeführt, dass Mutterschaft ein Maßstab ist, an dem die Leistung einer Frau gemessen wird - selbst, wenn sie keine Mutter ist. Als Beispiel werden Angela Merkel mit ihrem Spitznamen „Mutti“ und Mutter Theresa genannt. Zusammen ergeben sie ein Titelbild des Magazins "Der Spiegel", auf dem Frau Merkel im typischen Habit der bekannten Nonne zu sehen ist.
Natürlich konnten wir nur einen kleinen Ausschnitt der Werke betrachten und auch nicht alle acht Kapitel behandeln, die ja auch nicht ausschließlich der Kunst gewidmet sind.