Montag, 14. April 2025

MAMA. Von Maria bis Merkel

Goldene Madonna (Quelle von Tuxyso Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0)
Noch bis zum 3. August 2025 ist diese Ausstellung, die das Thema "Mutter" von ganz verschiedenen Seiten beleuchten will, im Kunstpalast in Düsseldorf zu sehen. Im Pressetext heißt es, dass sie sich in acht Kapiteln mit den vielseitigen Aspekten von Mutterschaft beschäftigt, die von der Idee der "Guten Mutter" über Care-Arbeit bis hin zu Familienkonstellationen reichen. Gezeigt werden soll, dass "die Mutterrolle schnell in verschiedene, sehr individuelle Perspektiven zerfällt, die jedoch in der Kulturgeschichte tief verbunden sind." Die Kapitel sind - für meinen Geschmack relativ willkürlich - betitelt mit "Gute Mutter", "Rat oder Regel" - dabei geht es um Ratgeberbücher also nicht um Kunst, "Care-Arbeit" - also auf Deutsch um Kinderbetreuung und Haushaltsarbeit, "Orte der Mutterschaft", die "Entscheidung (k)ein Kind zu bekommen", "Nähe" - also die Beziehung zwischen Mutter und Kind, die meiner Ansicht nach allerdings auch in Ferne bestehen kann, den Begriff "mutterseelenallein" und um "Familienkonstellationen".

Die Rolle der "Guten Mutter" wird in der Ausstellung verbildlicht an einer ganzen Wand voller Marienfiguren vom 14. bis 18. Jahrhundert. Wieweit vor Ort thematisiert wird, dass Maria als "reine", also asexuelle Frau und Mutter des Gottessohnes, verehrt wurde, ist für mich aus den im Internet verfügbaren Informationen nicht ganz ersichtlich. Immerhin hat die Gottesmutter Jahrhunderte lang eine wichtige und teilweise noch heute eine sehr zwiespältige Rolle als Vorbild gehabt, an dem jede Frau und ihr Verhalten gemessen wurde. Im Pressetext heißt es dazu, dass es um die gesellschaftlichen Erwartungen an Mütter geht, und dass Maria als "wahrscheinlich prominenteste Mutter des christlichen Kulturraums ein Sinnbild für absolute mütterliche Hingabe (bildet). Das Stereotyp der „guten“ Mutter verfestigte sich im 18. Jahrhundert und ist immer noch verbreitet." Weiter wird ausgeführt, dass Mutterschaft ein Maßstab ist, an dem die Leistung einer Frau gemessen wird - selbst, wenn sie keine Mutter ist. Als Beispiel werden Angela Merkel mit ihrem Spitznamen „Mutti“ und Mutter Theresa genannt. Zusammen ergeben sie ein Titelbild des Magazins "Der Spiegel", auf dem Frau Merkel im typischen Habit der bekannten Nonne zu sehen ist. 

Natürlich konnten wir nur einen kleinen Ausschnitt der Werke betrachten und auch nicht alle acht Kapitel behandeln, die ja auch nicht ausschließlich der Kunst gewidmet sind.

Freitag, 14. März 2025

Illusion: Traum – Identität – Wirklichkeit


Ausschnitt aus der Website der Hamburger Kunsthalle zu der Ausstellung: Illusion

In der Hamburger Kunsthalle läuft noch bis zum 06.04.2025 die im Titel genannte Ausstellung. Dazu gibt es auch eine empfehlenswerte Audioführung auf der App der Kunsthalle, die man aus den Appstores kostenlos herunterladen kann. 

Illusion wird als falsche Wahrnehmung der Wirklichkeit definiert. Aber der Ausstellung geht es um mehr als um "Augentäuschung". Sie offenbart sich, so heißt es auf der Website, in der (illusionistischen) Selbstliebe des Narziss genauso wie in architektonischen Raumillusionen, im Spiel des Verbergens und Enthüllens, in Spiegelungen, in der Bedeutung des Fensters zur Welt sowie in Darstellungen von Visionen und Träumen. Wobei die Ausstellungsmacherinnen die Frage geleitet hat, ob man seinen Augen immer trauen kann. 

Aus Mangel an Zeit haben wir allerdings für alle Arten der Illusionen Beispiele aufgerufen. Angefangen haben wir mit dem Thema der täuschend echten Imitation der Natur durch die Malerei und der schönen Geschichte von Zeuxis und Parrhasius, die wir schon vor längerer Zeit bei der Betrachtung des Vorhangmotivs in der Kunst in diesem Blog erwähnt haben. 

Wir haben dafür die Bild- und Textseite aus der "Historischen Chronika" von Joh. Ludov. Gottfridi aufgerufen:

-    Matthäus Merian d.Ä, Zeuxis und Parrhasius   Kupfer von Matthäus Merian d. Ä. (1593–1650) 

Montag, 17. Februar 2025

Figures du Fou - Gestalten des Narren

Porträt eines Narren (Quelle)
Der Louvre in Paris hat bis zum 3. Februar 2025 unter dem obigen Titel die Welt der Narren vom Mittelalter bis zur Romantik gezeigt. Es gab und gibt noch heute verschiedene Arten von Narren oder Närrinnen. Es kann sich um männliche oder weibliche Personen handeln, die sich dumm verhalten und sich leicht irreführen oder täuschen lassen. Als Narr kann man aber auch in der Fastnacht auftreten und sich dann absichtlich töricht verhalten oder man kann vor einem Publikum den Narren spielen und es zum Lachen bringen. Eine besondere Rolle nimmt dabei der Hofnarr ein, der sowohl töricht als auch klug sein konnte und der Hofgesellschaft zur Belustigung diente. Im Französischen bezeichnet man übrigens alle diese Arten von Narren, vom Hofnarr bis zum Geisteskranken, als "fou". 

Die Darstellung dieser Gestalten entwickelte sich "von einem marginalen Charakter im 13. zu einer omnipräsenten Figur im 16. Jahrhundert. Zu dieser Zeit wurde der Narr das Symbol für die Unordnung der Welt. Diese Reise auf dem Narrenschiff wurde mit der Klassik unterbrochen und die Figur des Narren weitgehend in den Hintergrund gedrängt; dennoch erweckte diese subversive Kreatur neues Interesse, nachdem der Tumult der Revolution abgeklungen war, und tauchte in neuen Formen im 19. Jahrhundert mit der Entstehung der Psychiatrie wieder auf", schreiben die Ausstellungsmacher.

Der Narr und Gott

Mit diesem Thema beginnt die Ausstellung. In der christlich geprägten Welt des Mittelalters wurde der Narr als die Verkörperung derer angesehen, die den christlichen Gott ablehnten. Seine Gestalt wurde gern in der Buchmalerei und zwar als Illustration der Initiale 'D' des 52. Psalms dargestellt. Dieser Psalm beginnt mit dem Satz: „Dixit insipiens in corde suo: non est Deus" ("Der Narr - oder genauer der Nicht-Weise oder Nicht-Wissende im Gegensatz zum sapiens, dem Weisen oder Wissenden - hat in seinem Herzen gesagt: Es gibt keinen Gott"). Dazu haben wir angesehen:

- Jacquemart de Hesdin, Psautier de Jean de France, duc de Berry : illustration du psaume 52, 1380-1400

Montag, 3. Februar 2025

Notre-Dame de Paris

Westfassade Notre-Dame (Von DXR / Daniel Vorndran, CC BY-SA 3.0, Quelle)

Der große Dachstuhlbrand der Kathedrale Notre-Dame in Paris vor fünf Jahren hat auch mich erschüttert. Um so toller fand ich im letzten Jahr, dass die Kathedrale am 7. Dezember 2024 mit großen Feierlichkeiten wiedereröffnet wurde. Das ist natürlich ein Anlass um diesen berühmten Bau beim Kunstsurfen zu betrachten. Und noch einen zweiten Gedanken gibt es zu diesem Kunstsurfen, das eigentlich zum Ende des Jahres 2024 gehörte, wegen der Mittwochs-Feiertage aber dann am Anfang von 2025 landete. Wir haben die Portale der Kathedrale betrachtet. Tore, Türen und Portale aber sind Aus- und Eingänge und zugleich Übergänge. Das passt doch zum Jahresende und dem Übergang zum Neuen Jahr. Damit wünsche ich allen Lesern und Leserinnen dieses Blogs noch nachträglich ein Gutes Neues Jahr!

Allerdings kommt hier gleich eine Einschränkung: Gründlich kann man diese Kirche in einer einzigen Stunde nicht kennenlernen! Deshalb haben wir uns von Anfang an auf die Westfassade beschränkt und auch da haben wir nicht alles anschauen können. Aber wer mehr wissen will, kann ja im Internet jede Menge Informationen finden, zum einen natürlich auf Wikipedia, zum anderen auch auf der engl./franz. Seite der Kathedrale selbst (die man sich im Browser ja auch ins Deutsche übertragen lassen kann). Auf dieser Seite gibt es unter den Rubriken Geschichte, Architektur, Skulpturen, Gemälde, Musik, Kunstobjekte ausführliche Texte und viele Bilder.

Wir haben uns auf Wikimedia ein Bild von der

- Westfassade der Kathedrale mit ihren drei Portalen und der Galerie der Könige angeschaut. 

Dabei sind wir erstmal an der Galerie der Könige hängen geblieben, in der unter verschiedenartigen Bögen insgesamt 28 Skulpturen mit Kronen auf dem Kopf stehen. 

- Westfassade, Galerie der Könige