Donnerstag, 17. März 2022

Der ukrainische Kosak Mamai

By Unknown author - [1], Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7607568

Der Krieg in der Ukraine ist uns näher als alle anderen Kriege, von denen wir Senioren, die zum Teil noch im, zum Teil bald nach dem Zweiten Weltkrieg geboren worden sind, während unseres langen Lebens erfahren haben. Bei manchen rufen die Berichte von Raketenangriffen, Bombenabwürfen und Panzerkolonnen alte Kindheitstraumata hervor. Ich habe das nicht mehr erlebt, sondern nur als Kind neben Ruinen gespielt. Ausdrücklich weise ich auf diese Seite hin, auf der zur Hilfe für die Menschen in der Ukraine aufgerufen wird!

 Ich selbst will den Schrecken nicht verdrängen, aber ich will mich davon auch nicht vereinnahmen lassen. Deshalb habe ich mich jetzt mit der ukrainischen Kunst beschäftigt und bin dabei auf den Kosaken Mamai gestoßen. Mein neues Wissen habe ich mit den Kunstsurfer*innen geteilt:

Wir haben als erstes ein Bild des Kosaken aufgerufen, wobei angemerkt wurde, dass Kosaken doch eigentlich als russische Kämpfer bekannt sind - schließlich kennen wir alle noch den "Don Kosaken Chor" von Serge Jaroff.

- Unbekannter Maler, Kosak Mamai, 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts (das Bild sieht man auch hier im Blog)

Die erste Frage ist immer, was denn auf dem Bild zu sehen ist. Das runde Saiteninstrument fiel uns auf, der melancholische Blick des Mannes, die merkwürdige Haartracht, das Pferd und die Lanze - ist das eine Lanze? - die beiden Frauen, die Mütze am Boden, die Flasche und die Tasse daneben, und wieso sitzt der Kosak Mamai eigentlich am Boden und nicht auf seinem Pferd? 

Dienstag, 1. März 2022

Janus

Das Kunstsurfen am Ende des letzten Jahres war dem Janus gewidmet, dem römischen Gott des Anfangs und des Endes, der zu den ältesten rein römischen Göttern gehört. Er soll im goldenen Zeitalter als König über Latium geherrscht und auf dem Ianiculum, einem der sieben Hügel von Rom, gewohnt haben. Er war der Herrscher über Schwellen, Türscharniere und Türgriffe. 

Januskopf (römischer As = Münze)
Ovid beschreibt ihn folgendermaßen: "Seht, wie Janus als Erster in meinem Lied erscheint/ Um ein glückliches Jahr für dich zu verkünden, Germanicus./  Der zweiköpfige Janus, Quelle des leise gleitenden Jahres, / Der einzige Gott, der hinter sich zu sehen vermag,/ Sei den Anführern wohlgesonnen, deren Mühen/ Frieden für die fruchtbare Erde, Frieden für die Meere:/ Sei dem Senat und dem römischen Volk wohlgesonnen,/ Und entriegele mit einem Nicken die glänzenden Tempel. (Ovid, Fasti, Buch I: 1. Januar: Kalenden, man muss zu "Book 1, January 1: Kalends" herunterscrollen)

Da er als Mensch mit zwei Köpfen dargestellt wird, haben wir uns als erstes diese

- Münze mit Januskopf 

angeschaut, die in Meyers Konversationslexikon (Band 9, 4. Auflage (1885-1890), S. 153) abgebildet ist.