Sonntag, 14. April 2024

Das antike Rom in Bildern


Giovanni Paolo Pannini, Roma antica, um 1754/57 (Stuttgart Staatsgalerie, weltweit gemeinfrei)

Seit langem rufe ich morgens gern anstelle der neuesten Horrornachrichten die App "DailyArt" auf, auf die Ute mich einmal aufmerksam gemacht hat. Dort gibt es jeden Tag ein neues Bild, das kurz besprochen wird. Nicht alle Bilder gefallen mir - wie sollten sie auch! Aber als das Bild von

- Giovanni Paolo Pannini, Roma antica, um 1754/57 

gezeigt wurde, habe ich neugierig angefangen zu schauen, was ich darauf wiedererkennen konnte. Und das haben wir dann beim Kunstsurfen fortgeführt. 

Zuerst haben wir einen Blick auf den Maler geworfen, der 1691 in Piacenza geboren wurde und 1765 in Rom starb. Er arbeitete als Dekorateur von römischen Palästen und wurde auch für seine römischen Stadtansichten (Veduten) bekannt, wobei er sich besonders mit den Ruinen und Skulpturen der Antike beschäftigte. Aber er malte auch Porträts und römische Feste und Plätze. Das Bild "Roma antica" gehört zu vier Gemälden, die der Herzog de Choiseul in Auftrag gegeben hatte. Der Herzog war von 1753 bis 1757 als französischer Botschafter im Vatikan und wollte die Bilder zur Erinnerung an seinen Aufenthalt in der heiligen Stadt Rom nutzen. Pannini hat auch ein Bild von diesem Aufenthalt gemalt:

- Pannini, Die Ausfahrt des Duc de Choiseul auf dem Petersplatz in Rom, 1754

Wir haben geschaut, was wir wiedererkennen: also natürlich den Petersdom mit seinen Kolonnaden; bei dem Obelisken waren wir uns nicht ganz sicher, tatsächlich steht er ebenso wie die beiden Brunnen noch heute an der Stelle, die man im Bild sehen kann (siehe dieses Panorama von 2006). Aber natürlich sieht man dort keine Ausfahrt von sechsspännigen Kutschen mehr, die von einer Menge Schaulustiger bewundert werden. Aber wo steckt der Herzog? Wir erkannten ihn in der zweiten Kutsche von rechts, der mit den schwarzen Pferden. Der Mann mit der Schärpe über der Brust, das muss doch der Herzog sein oder? Was für eine Pracht dieser Mann um sich verbreitet. Wir haben zehn Kutschen gezählt, die ersten alle mit sechs, die hinteren dann nur noch mit zwei Pferden - schon damals zählten die Pferdestärken! Und wer bewundert die Ausfahrt? Die meisten Figuren im Vordergrund tragen bürgerliche Kleidung, ein paar Kirchenmänner sind auch dabei, aber wenn man genauer hinsieht, sieht man auch - auf den Steinen lagernd - ein paar einfache Leute, die keine Schuhe haben.