Freitag, 12. Februar 2021

Kunstwerke besuchen

Bei Senioren-Lernen-Online.de haben wir vor einiger Zeit auf Kiel.live! eine Zoom-Sitzung zum Thema "Kunstwerke besuchen" gemacht. Das war unsere Anküngigung:

"Das Internet ist eine Fundgrube für Kunstliebhaber. Wir Aber wie findet man die großen Werke der Künstler und Architekten? Wir zeigen einen Ausschnitt aus den vielfältigen Möglichkeiten virtuell Kunst zu betrachten, Weltkulturerbe zu erleben und Ausstellungen zu besuchen."

Für alle interessierten Kunstsurfer*innen kommen hier die Links, die ich dort vorgestellt habe. Es geht dabei der Reihe nach um Museen, Ausstellungen, Weltkulturerbe und Digitorials. Die Auswahl ist rein persönlich und natürlich lässt sich im Netz noch viel mehr finden.

Museen:

- Prado, Madrid dort in besonders hoher Auflösung z.B. 

-         Hieronymus Bosch, Garten der irdischen Freuden

- Moma (Museum of Modern Art), New York, z.B. 

-         Vincent van Gogh, Sternennacht 

- British Museum, London 

Die dort wiederaufgebauten  Ballplätze von Chichen Itza (Mittelamerika) kann man am besten auf  Google arts & culture betrachten, wo insgesamt ein riesige Fülle von Werken der Kunst und Kultur zu finden sind!

- Pergamonmuseum, Berlin,  

Den Pergamonaltar kann man wiederum bei google gründlich und näher, als wenn man das Original besucht, betrachten. 

Ausstellungen

- Jan van Eyk, Genter Altar 

- Kunsthalle Hamburg, Max Beckmann (ZDF-Kunsthalle) 

Weltkulturerbe:

Um z.B. den
- Parthenon in Athen virtuell zu besuchen, kann man den Namen in Google maps eingeben, auf Satellitenbild stellen und google street view benutzen.

Internetprojekt: 

Kunst im Internet findet man also, wie oben gesagt, in dem Digitalisierungsprojekt von Google und in den Onlinesammlungen der großen Museen, dazu gibt es zahlreiche Führungen zu Einzelbildern, Ausstellungen und Sammlungen auf Youtube, darunter u.a. auch Vorlesungen zur Kunstgeschichte  

Aber auch Museen bieten, Videos und Audios zu ihren Sammlungen und Ausstellungen und einige haben sehr schöne sogenannte Digitorials ins Netz gestellt, durch die man Kunstwerke intensiver kennen lernen kann:

Digitorials:

So kann man im

- Städel-Museum in Frankfurt einen Onlinekurs zur Kunst der Moderne besuchen, sowie andere digitale Angebote wahrnehmen. 

Auch das Museum der Kulturen bietet solche Digitorials an. 

Und wer damit noch nicht genug hat, der kann ja auch noch in diesem Blog nach weiteren Online-Angeboten stöbern!


Sonntag, 7. Februar 2021

Femme Fatale - Die verhängisvolle Frau

Mata Hari, Schleiertanz (Quelle s.u.)
  
Auf die erste Frage, an welche gefährlichen Frauen KunstsurferInnen sich spontan erinnern, fiel sofort der Name "Mata Hari" und auch "Rosemarie Nitribit", über die gerade ein Film im Fernsehen lief, wurde genannt. Assoziationen tauchten auf wie: verführerisch und aufregend, aber auch Spionage und Prostituion. 

Das Motiv der schönen Verführin ist alt. Im Digitorial des Städel-Museums in Frankfurt zum Thema "Geschlechterkampf" heißt es dazu, dass seit Jahrtausenden von der männlichen Angst vor der Macht der Frauen erzählt wird. Pandora, Medusa oder die Sirenen, Eva, Judith oder Delila werden dort genannt. Alles Frauen, die Männern Tod, Verderben und Schmerz gebracht haben. Der Text des Digitorials fährt fort: "Diese Furcht ist im 19. Jahrhundert besonders aktuell: Die bis dahin gültigen Identitätsmuster von Mann und Frau werden infrage gestellt und jahrhundertealte Rollenfestlegungen und Geschlechterverhältnisse in ihren Grundfesten erschüttert. Diese Sorgen vor den Folgen der weiblichen Emanzipation werden auch künstlerisch aufgegriffen."

Einige Beispiele solcher dämonischen Verführerinnen sind also im Text schon genannt, weitere sollen hier kurz folgen: In der Bibel spielen Herodias, Potifars Weib, und Delila eine grausame Rolle, aus der Antike kennt man neben den schon genannten Frauen auch Helena, Circe oder aus lateinischer Zeit die Pharaonin Kleopatra. Im Mittelalter entstanden die Lieder von der Nixe Melusine. In der Literatur der frühen Neuzeit erscheint Semiramis, die Königin von Babylon, die ihren Gatten ermordet und an seiner Statt regiert. Im 18. Jahrhunderts erzählt Friedrich Laun von der "Totenbraut" und später dichtet Heinrich Heine das Lied von der gefährlichen Loreley.

Wie werden diese Frauen am Ende des 19. Jahrhunderts dargestellt? Wir haben uns als erstes Kleopatra gewidmet. Literarisch begann die Kleopatra-Rezeption schon 1360 mit Giovanni Boccaccios "De claris mulieribus", 1606/07 folgte dann Shakespeares Drama "Antonius und Kleopatra", im 18. Jahrhundert entwarf Sarah Fielding mit "Lives of Cleopatra and Octavia" (1757) sogar schon eine Doppelbiographie mit dem Gegensatz zwischen der „Femme Fatale“ und der unterwürfigen Ehefrau. Gemalt wurde besonders häufig der Suizid Kleopatras.

Wie stellt nun Hans Makart den Tod der Kleopatra dar?

- Hans Makart, Tod der Kleopatra (1874/75)