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Porträt eines Narren (Quelle) |
Die Darstellung dieser Gestalten entwickelte sich "von einem marginalen Charakter im 13. zu einer omnipräsenten Figur im 16. Jahrhundert. Zu dieser Zeit wurde der Narr das Symbol für die Unordnung der Welt. Diese Reise auf dem Narrenschiff wurde mit der Klassik unterbrochen und die Figur des Narren weitgehend in den Hintergrund gedrängt; dennoch erweckte diese subversive Kreatur neues Interesse, nachdem der Tumult der Revolution abgeklungen war, und tauchte in neuen Formen im 19. Jahrhundert mit der Entstehung der Psychiatrie wieder auf", schreiben die Ausstellungsmacher.
Der Narr und Gott
Mit diesem Thema beginnt die Ausstellung. In der christlich geprägten Welt des Mittelalters wurde der Narr als die Verkörperung derer angesehen, die den christlichen Gott ablehnten. Seine Gestalt wurde gern in der Buchmalerei und zwar als Illustration der Initiale 'D' des 52. Psalms dargestellt. Dieser Psalm beginnt mit dem Satz: „Dixit insipiens in corde suo: non est Deus" ("Der Narr - oder genauer der Nicht-Weise oder Nicht-Wissende im Gegensatz zum sapiens, dem Weisen oder Wissenden - hat in seinem Herzen gesagt: Es gibt keinen Gott"). Dazu haben wir angesehen:
- Jacquemart de Hesdin, Psautier de Jean de France, duc de Berry : illustration du psaume 52, 1380-1400