Mittwoch, 18. September 2013

Roy Lichtenstein im Centre Pompidou


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Nun also gibt es den ersten "Kunst-Post" im neuen Blog. Wir waren heute im Centre Pompidou in Paris, wo zur Zeit eine Ausstellung über Roy Lichtenstein zu sehen ist. Ja genau, das ist der mit der Pop-Art und den Comic-Bildern.

Wenn man etwas über sein Leben erfahren will, empfiehlt sich wie immer Wikipedia. Sehr viel ausführlicher kann man sich über ihn und seine Werke auf der englischen Seite der Roy Lichtenstein Foundation oder in dem "Educational File" mit Ausstellungsrundgang (ebenfalls englisch) des Centre Pompidou informieren.

Wir haben folgende Werke angesehen:
Emigrant Train nach William Ranney, 1961 Dabei brauchten wir eine Weile, bis wir die kubistische Zersplitterung aufgelöst und den Planwagen im Hintergrund sowie die Tiere im Vordergrund wahrgenommen haben.

Donald Duck, 1958, eine frühe Auseinandersetzung mit Comics, in der im Hintergrund der Planwagen immer noch eine Rolle zu spielen scheint.





Look Mickey, 1961 das Werk mit dem Lichtenstein die Pop-Art begründete. Auf der Seite des Links kann man sehr schön das originale Bild aus dem Comic anklicken und das neue Fenster neben das Bild von Lichtenstein schieben, so dass man vergleichen kann, wie der Künstler die 50er Jahre Zeichnung in ein wesentlich plakativeres und farbintensiveres Bild umgesetzt hat.

Ein weiteres Beispiel für seine neues Malweise ist Girl with ball aus demselben Jahr.

Aber er konnte auch ganz anders malen, wie z.B. die Bilder Man with folded arms (Cezanne) oder  non objective II zeigen. Das abstrakte Bild zeigte beim Vergleich mit einem Bild Mondrians, dass Lichtenstein nicht nur mit Farben sondern auch mit Mustern experimentierte. Wir erinnerten uns auch an die Kleider mit Mondrianmustern (man muss in diesem interessanten Blog ein wenig herunterscrollen um das Bild zu finden), die in dieser Zeit in Mode kamen. Entworfen wurden sie übrigens von Yves St. Laurent, das war uns entfallen.

Zum Schluss beschäftigten wir uns mit den "brushstrokes", den Pinselstrichen, wobei damit ein Malerpinsel gemeint ist. Die Studie für eine liegende Nackte in einer Pinselstrich-Landschaft (Study for Reclining Nude in Brushstroke Landscape) gab einen Einblick in die Nutzung des Pinselstrichs. Die Ursprünge liegen ebenfalls im Comic. Bei dem Bild Brushstrokes kann man wieder vergleichen, wie Lichtenstein ein Comicbild als Vorlage nutzte und veränderte. Aber er war nicht nur als Maler aktiv, sondern experimentierte auch mit anderen Materialien, so entstanden bemalte Aluminiumskulpturen wie der riesige Brushstroke in Madrid, bei dem wir erst einmal rätselten, aus welchem Material er wohl sei, und den man von verschiedenen Seiten sehen muss, damit seine räumliche Wirkung und bewegte Form zur Geltung kommt. (Weitere Skulpturen findet man hier. Man muss auf der linken Seite unten "Public skulptures" anklicken).