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Cover der 1. Nummer der Zeitschrift Surréalisme1924 |
Parallel lief bis zum 16. Juni eine weitere Surrealisten-Ausstellung im Bozar in Brüssel unter dem Titel "Histoire de ne pas rire. Surrealism in Belgium" (Geschichte des Nicht-Lachens. Surrealismus in Belgien).
Anlass für die intensive Beschäftigung mit dieser Bewegung ist das Jahr 1924, in dem André Breton das "Manifeste du Surréalisme" (Manifest des Surrealismus) veröffentlichte. Darin definierte er den Surrealismus als einen „reinen psychischen Automatismus“ und erklärte das Wort damit, dass er an die Auflösung der nur scheinbar gegensätzlichen Zustände von Traum und Wirklichkeit glaube, die zu einer Art absoluter Realität, der Surrealität führe.
Da ich vorhabe die Ausstellung "Imagine!" in Hamburg zu besuchen, wird sie erst im nächsten Jahr eines unserer Themen beim Kunstsurfen sein. Doch habe ich mich anlässlich der beiden Ausstellungen in Brüssel einmal wieder mit dem Surrealismus beschäftigt und bin dabei auf die "Exposition Internationale du Surréalisme" von 1938 gestoßen, um die es im Folgenden geht. Mit ihr gestalteten die Künstler erstmals eine eigenständige Präsentation für ihre Werke, durch die die Ausstellung als Ganzes zu einer surrealistischen Produktion wurde. Es gab drei Abteilungen: den "Vorhof", die "Plus belles rues de Paris" (Die schönsten Straßen von Paris) und den zentralen Ausstellungsraum. Zur Eröffnung fand nach einer Idee von Salvador Dalí eine "Performance" statt: Die französische Schauspielerin Hélène Vanel sprang aus Kissen auf dem Boden - mit Ketten um ihren nackten Körper, plantschte einer Teichinstallation in der Mitte des Hauptraumes. Kurze Zeit erschien sie später in einem zerrissenen Nachtgewand, "und gab eine nur zu realistische Vorstellung eines hysterischen Anfalls" (zitiert nach dem Wikipediaartikel).