Mittwoch, 26. November 2014

Die Sixtinische Kapelle in 3D

Die Vatikanischen Museen bestehen aus einer riesigen Sammlung. Wie umfangreich sie sind, kann man auf dieser Grafik erahnen. Auch die berühmte Sixtinische Kapelle gehört dazu, deren Deckengewölbe und Rückwand von Michelangelo ausgemalt wurde. (Auf der Grafik ist sie unten rechts zu finden).

Michelangelo, Judith bedeckt das Haupt des
Holofernes, das ihre Dienerin auf einem
Tablet trägt, mit einem Tuch
(Bildquelle http://www.zeno.org
- Contumax GmbH & Co. KG
 gemeinfrei)
Mit Hilfe von Java lässt sich die Sixtina virtuell betreten und das schönste dabei ist, dass sie ganz leer ist und man ganz allein und mit soviel Zeit, wie man will, die Bilder betrachten kann. Wenn man auf die linke Maustast klickt und den Zeiger dann - langsam, sehr langsam sonst wird man schwindelig - bewegt, kann man sich in diesem Raum virtuell umschauen und die Bilder dabei noch (links unten mit + und - oder scrollen) vergrößern oder verkleinern.

Wir haben mit den beiden Zwickeln über dem großen Fresko des Jüngsten Gerichts (Rückwand hinter dem Altar) angefangen und uns als erstes die beiden Szenen links: Bestrafung des Haman und rechts Die Eherne Schlange
angesehen. Den biblischen Hintergrund findet man auf den beiden obigen Links beschrieben.


Dann haben wir anhand dieser Grafik die Deckenfresken Stück für Stück zugeordnet und mit dem biblischen Hintergrund der Genesis verglichen. Das geht bis zur Erschaffung Adams recht gut, ab dann macht die 3D Darstellung leider nicht mehr richtig mit. Die Erschaffung Evas kann man noch sehen, wenn man das Bild verkleinert. Die Versuchung und Vertreibung aus dem Paradies schaut man sich besser bei Wikipedia an. Uns fiel der Unterschied zwischen dem Aussehen von Adam und Eva im Paradies und bei der Vertreibung besonders auf: schöne, junge, entspannte Menschen im Paradies - wütende, alte Menschen, die vom Engel mit dem Schwert hinausgejagt werden. Das Opfer Noahs, die Sintflut und die Trunkenheit Noahs haben wir nicht so genau angeschaut, deshalb hier noch Mal die Links zu den Einzelbildern. Ach ja, und Gott Vater hat auch bei der Scheidung des Lichts vom Dunkel einen Bart, allerdings sieht man ihn in Untersicht, so dass er ganz kurz aussieht!

Die beiden Zwickel der Eingangsseite blieben dann von den Gemälden des Gewölbes als Letzte übrig: links Judith und Holofernes (ja man sieht den Holofernes ohne Kopf auf dem Bett liegen und seinen Kopf auf dem Tablet! Auffallend anders als in heutigen Krimis hat Judith allerdings den Kopf abgeschnitten, ohne dass irgendwo Blut zu sehen wäre!;-)); rechts David und Goliath (David schwingt zwar ein Schwert, aber seine Steinschleuder ist auch da - vor ihnen am Boden.)

Zum Schluss haben wir uns das Jüngste Gericht noch einmal in 3D genauer angeschaut, von links unten, wo die Toten aus der Erde gezogen werden und selbst herauskrabbeln, weiter nach oben, wo in der Mitte die Engel die Trompeten des Jüngsten Gerichtes blasen und aus dem Buch des Lebens lesen, weiter nach oben, wo sich die Seligen sammeln und darüber in den Bogenfeldern rechts und links Engel mit den Marterwerkzeugen Christi; oben in der Mitte dann Maria und Christus, der die Menschen auf seiner linken Seite mit einer Geste zu verdammen scheint und dann von oben nach unten die Stürzenden, Fallenden, Gestoßenden, auf die am unteren Rand das Feuer der Hölle wartet.

Ach so ja und über Michelangelo kann man sich natürlich wieder bei Wikipedia informieren: Einer der bedeutendsten Künstler der italienischen Hochrenaissance heißt es dort.

Und noch ein letzter Link, der allerdings nur gut funktioniert, wenn Java nicht aus Sicherheitsgründen die Bilder blockiert (wie bei mir bei einigen Einzelbildern, deren Sicherheitszertifikate wahrscheinlich abgelaufen sind): über die Hauptseite der Sixtinischen Kapelle bei den Vatikanischen Museen, kann man die Rundumschau und alle einzelnen Bilder mit guten Beschreibungen auf Deutsch aufrufen.