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Diese Postkarte aus dem Museum Kiasma in Helsinki, die
hier vor einem zum Künstler passend ausgewählten
bunten Hintergrund erscheint, zeigt Grayson Perrys
Motorrad vor der Fotowand mit dem
Schloß Neuschwanstein (Foto Leisner) |
Eine Postkarte aus Helsinki mit einem rosa-hellblauen Motorrad hat meine Aufmerksamkeit auf Grayson Perry gelenkt. Im
Kiasma, dem Museum für moderne Kunst, sind seine Werke bis zum 2. September 2018 ausgestellt.
Der Künstler (die Künstlerin/ das Künstler?)
Grayson Perry wurde 1960 geboren und ist mit riesigen Keramikvasen, Tapisserien und Entwürfen für Kleider bekannt geworden, aber er arbeitet in vielen verschiedenen Medien und seine Kreativität scheint keine Grenzen zu kennen.
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Zum Vergleich: Karls Fahrrad vor derselben Kulisse
im September 2018 (oder doch nicht ganz dieselbe?)
Foto Karl Hofmann |
Sein Alter Ego ist "Claire", die Person, in die er sich in Frauenkleidern verwandelt. Außerdem spielt ein Teddybär mit Namen "Alan Measles" eine wichtige Rolle in seinem Leben und seiner Kunst. Der Teddy war geliebter Gefährte einer Kindheit, die nicht gerade gut behütet zu nennen sein dürfte. Grayson Perry wehrte damals in seiner Fantasie die brutalen Deutschen unter dem Kommando seines Teddybären ab. Dieser wurde für ihn zum Helden und einer Art persönlichem Gott, sowie zu einer Verkörperung von allem, was an der Männlichkeit gut war.
Das Design des Motorrads
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Kenilworth AM1, 2010, Custom-built motorcycle
hat Perry selbst entworfen, wer das Fahrzeug gebaut hat, ist unklar. Eine Zeichnung beider Seiten des Motorrades findet sich in der
Sammlung der Queen. Die Marke "Kenilworth" scheint eine eigene Erfindung zu sein (Es gibt
historische Scooter mit dieser Bezeichnung). Der Schrein auf der Rückseite ist für den Teddybären, der darin auf einem silbernen Thron sitzt und hinausschauen kann.