tag:blogger.com,1999:blog-92226900462057991662024-03-24T11:04:53.789+01:00KunstsurfenVirtuelle Kunstreisen bei Senioren-Lernen-OnlineUnknownnoreply@blogger.comBlogger128125tag:blogger.com,1999:blog-9222690046205799166.post-82617802287128931142024-03-23T19:16:00.006+01:002024-03-24T11:04:22.658+01:00Dix und die Gegenwart<p></p>In den Deichtorhallen in Hamburg gibt es noch bis zum 1. April (vom 30. September 2023) dieses Jahres die Ausstellung "Dix und die Gegenwart" zu sehen. Wir haben davon einige Bilder online angeschaut und dabei auch auf das ausgezeichnete "<a href="https://www.dixitorial.de/de/dixitorial/" target="_blank">Dixitorial</a>" der Deichtorhallen zurückggegriffen (schönes Wortspiel aus dem Digitorial, das im Städel-Museum in Frankfurt kreiert wurde, hier nun ein "Dix-itorial").<p></p><p></p><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiLDK9ReJ7MxtyCR1eZ5yW1JZhH6spj3dFzITU3r5l75TK9elgJIi9sS5Abi7j1Fs4PD6a32IuqX1IGMyGjl8N1xNdA8TTApj1ZThWS-y9qn1Myd3fZxAmhPtPGgyeIx830LGF9JCknPk8kuiXRrvXNShuXgcumkTQDL4fk0sqSHNSO0qKawqEVOaECGyU/s719/497px-thumbnail.jpg" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="719" data-original-width="497" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiLDK9ReJ7MxtyCR1eZ5yW1JZhH6spj3dFzITU3r5l75TK9elgJIi9sS5Abi7j1Fs4PD6a32IuqX1IGMyGjl8N1xNdA8TTApj1ZThWS-y9qn1Myd3fZxAmhPtPGgyeIx830LGF9JCknPk8kuiXRrvXNShuXgcumkTQDL4fk0sqSHNSO0qKawqEVOaECGyU/w276-h400/497px-thumbnail.jpg" width="276" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">Führer durch die Ausstellung Entartete Kunst (1938)</span></td></tr></tbody></table>Die Ausstellung beginnt mit einem Selbstporträt des Künstlers, auf das wir erst am Schluss unserer Besichtigung zurückgekommen sind. Anstatt dessen haben wir zuerst ein Bild angeschaut, das es nicht mehr gibt, weil es von den Nationalsozialisten als "Entartete Kunst" bezeichnet wurde. Das Bild hat aber schon vorher für eine gerichtliche Auseinandersetzung gesorgt und auch wir hatten gemischte Gefühle beim Betrachten der erhaltenen Zeitungsabbildung: <p></p><p>- <a href="https://www.dixitorial.de/de/dixitorial/das-typenportrait/kann-ein-bild-gefaehrlich-sein" target="_blank">Mädchen am Spiegel</a>, 1921 <br /><br />Das Gemälde wurde zuerst in der Juryfreien Ausstellung in Berlin öffentlich gezeigt und sogleich vom Staatsanwalt wegen „Unzüchtigkeit“ beschlagnahmt. Der Kunstkritiker Max Osborn schrieb dazu: „Der Maler Dix ist ein grimmiger Spötter, der mit einem Fanatismus des Hohns die Eitelkeit der Welt, der Zeit und der Menschen zu geißeln liebt. Sein Mägdlein vor dem Spiegel ist nichts weniger als eine rosige Oblatenschönheit, sondern eine verruchte, alte Vettel, die vor dem Spiegel Toilette macht … hat jemand wieder die Häßlichkeit des Objekts mit künstlerischer Unschönheit verwechselt. Aber müssen Landgericht und Staatsanwalt so kunstfremden Regungen nachgeben?“ (zit. n. Hütt, W., Hintergrund-Mit dem Unzüchtigkeits-und Gotteslästerungsparagraphen gegen Kunst und Künstler 1900-1933. Berlin1990, S. 202). Dix wurde schließlich am 26. 6. 1923 mithilfe der Sachverständigen - die Maler Max Slevogt und Karl Hofer - freigesprochen. Uns fiel besonders der Gegensatz zwischem dem glatten jugendlichen Rücken und dem verhärmten Gesicht und den hängenden Brüsten ins Auge. Ungewöhnlich fanden wir auch, dass Dix die Scham und das Gesäß der Frau durch die Öffnung ihres Unterkleides so besonders hervorhebt.<span></span></p><a name='more'></a>Die 1920er Jahre und das Großstadtleben finden sich in dem Bild <br /><p></p><p>- <a href="https://www.dixitorial.de/de/dixitorial/die-grossstadt/dresden-zwischen-lust-und-zerfall" target="_blank">Großstadt</a>, 1927 – 1928 (Größe181 x 402 cm) </p><p>wieder. Auch hier fanden wir wieder eine markante Gegensätzlichkeit. In diesem Falls zwischen den seitlichen Bildern des Triptychons und der Mitteltafel, die uns ins Innere eines edlen Tanzlokals mit Gästen in schicker Abendgarderobe führt. Im Zentrum ein tanzendes Paar (Charleston), links daneben eine Jazzband mit verschiedenen typischen Instrumenten und einem schwarzen Sänger. In der Beschreibung des Kunstmuseums Stuttgart, wo sich das Gemälde befindet, heißt es, dass beide Seitenflügel Dirnen auf der Straße zeigen. Ganz so deutlich konnten wir nicht erkennen, dass sich "auf der rechten Seite Edelprostituierte wie auf einem Laufsteg ansammeln". Wir hatten eher den Eindruck von reichen Damen, die gerade aus dem Theater kommen. Dass sich "die 'leichten Mädchen' auf der linken Seite in einem heruntergekommenen Rotlichtviertel" befinden, konnten wir nachvollziehen. Uns fielen besonders auf beiden Seiten die bettelnden Kriegskrüppel auf und wir fanden das Wort vom "Tanz auf dem Vulkan" sehr treffend. </p><p>An seinem Porträt des Rechtsanwalts </p><p>- <a href="https://artsdot.com/ADC/Art-ImgScreen-3.nsf/O/A-8LT3BF/$FILE/Otto_dix-portrait_of_the_lawyer_hugo_simons_1.Jpg" target="_blank">Hugo Simons</a>, 1924 </p><p>fanden wir die langfingrigen schmalen Hände ungeheuer ausdrucksvoll. Es sieht so aus, als ob der Jurist direkt vor uns sitzt und gerade einige Paragrafen aufzählt. Parallel dazu ist in der Ausstellung das Bild von <br /></p><p>- Nicolas Party, <a href="https://www.dixitorial.de/de/dixitorial/das-typenportrait/die-juristerei-als-motiv" target="_blank">Portraits with a Lawyer</a>, 2021 </p><p>zu sehen, bei dem der Vorbildcharakter von Dix Gemälde schnell deutlich wird, auch wenn der Jurist hier mit Marlene Dietrichs Gesicht verbunden ist. </p><p>Otto Dix war als Soldat im Ersten Weltkrieg und bis die Nationalsozialisten an die Macht kamen, hat er nicht aufgehört in seinen Bildern vom Schrecken und von den Folgen des Krieges zu berichten. 1924 hat er einen umfangreichen <a href="https://sammlung.buchheimmuseum.de/mappen/der-krieg" target="_blank">Radierzyklus</a> mit 50 Grafiken in 5 Mappen dazu herausgegeben. Wir haben daraus nur ein Bild angesehen:<br /></p><p>- Otto Dix, T<a href="https://sammlung.buchheimmuseum.de/werk/1.07205_4" target="_blank">richterfeld bei Dontrien</a> von Leuchtkugeln erhellt, Mappe 1 Blatt 4 </p><p>und es mit einer Luftaufnahme verglichen</p><p>- <a href="https://ausstellungen.deutsche-digitale-bibliothek.de/1918/items/show/14" target="_blank">Trichterfeld in Flandern</a>, Luftaufnahme des zerschossenen Dorfs Terhand in Flandern,1918,</p><p>die zeigt, wie genau der Maler die Realität wiedergegeben hat. Ein weiteres Gemälde ist nur noch in graphischer Form erhalten. Denn auch dieses Bild <br /></p><p>- <a href="https://www.moma.org/collection/works/69799" target="_blank">Kriegskrüppel</a>, 1920 </p><p>wurde von den Nationalsozialisten als „entartet“ angeprangert und als eines der Hauptwerke der Femeausstellung "Entartete Kunst" zur Verbreitung der NS-Ideologie instrumentalisiert. Wir sahen darin einen beeindruckenden und erschreckenden Aufmarsch von "Überlebenden" des Krieges: Links marschiert ein Mann in Uniform, durch dessen Ärmel und Hosenbein Prothesen hindurchscheinen; er schiebt einen Krankenstuhl, in dem ein Blinder ohne Beine sitzt; vor diesem geht ein Einbeiniger, dessen Kopf und Arm zittern und rechts von diesem geht ein Mann, dessen beide Unterschenkel und der linke Unterarm amputiert sind und dessen Gesicht zerschossen ist. <br /><br />Otto Dix verließ nach der Machtergreifung und, nachdem er seine Professur in Dresden verloren hatte, die Großstadt und lebte ab 1936 in einem eigenen Haus in Hemmenhofen am Bodensee. Er malte keine Bilder mehr, deren Sozialkritik auf den ersten Blick erkennbar war. Doch nimmt er offensichtlich Bezug auf die Verfolgung der Juden, als er 1935 - dem Jahr der Nürnberger Rassegesetze gegen die Juden - das folgende Bild malte: <br /><br />- <a href="https://geheimnis-der-bilder.zdf.de/saarlandmuseum-moderne-galerie/otto-dix-judenfriedhof-in-randegg-im-winter-mit-hohenstoffeln.html" target="_blank">Judenfriedhof</a> in Randegg im Winter mit Hohenstoffeln, 1935 (Achtung, in diesem Bild kann man die rot-weißen Punkte entfernen, indem man rechts unten auf "Info aus" geht, wenn man auf die Punkte klickt, bekommt man zusätzliche Informationen)<br /></p><p>Zum Vergleich haben wir uns ein <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdischer_Friedhof_(Randegg)#/media/Datei:2009-04-05_Jewish_Cemetry_02_05.04.2009_12-08-08.jpg" target="_blank">Foto dieses Friedhofs</a>, wie er heute aussieht, angeschaut. Deutlich wurde, dass Dix diese Landschaft vor Augen hatte, als er sein Winterbild malte. Sowohl der Schnee, der alles zudeckt, wie die dunklen Wolken und die karge Winterzeit, lassen das Gefühl der Verlassenheit und Kälte aufkommen, einer Kälte, der der Friedhof ungeschützt ausgesetzt ist. </p><p>Zum Schluß war dann gerade noch Zeit für einen kurzen Blick auf das schon am Anfang erwähnte Selbstbildnis <br /></p><p></p>- <a href="https://www.ernst-von-siemens-kunststiftung.de/objekt/otto-dix-selbst-mit-palette-vor-rotem-vorhang-1942.html" target="_blank">Selbst mit Palette vor rotem Vorhang</a>, 1942 <br /><p>Der rote Vorhang erinnert natürlich stark an die große Porträtkunst alter Meister wie z.B. das Porträt des <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Tizian#/media/Datei:Tiziano,_Portrait_of_Doge_Francesco_Venier_Oil_on_canvas,_Thyssen-Bornemisza_Collection.jpg" target="_blank">Dogen Francesco Venier</a> von Tizian, in dem sich der Vorhang ganz ähnlich zu einer Landschaft hin öffnet, wie bei Otto Dix. (Ich hatte als Vergleichsbild in Bezug auf die Kunst Alter Meister und die Öffnung des Bildes in eine Landschaft den <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_Altdorfer#/media/Datei:Albrecht_Altdorfer_-_The_Resurrection_of_Christ_-_Google_Art_Project.jpg" target="_blank">Sebastiansaltar</a> von Albrecht Altdorfer gewählt, doch scheint Tizians Porträt viel passender.) Eine Weile haben wir diskutiert, wie und wohin der Maler schaut. Ein Blick auf den Pinsel in seiner linken Hand hat uns schließlich klar gemacht, dass der Rechtshänder Dix direkt in den Spiegel geschaut und sein Spiegelbild abgemalt hat. Der Blick in den Hintergrund links zeigt aber auch, dass die drohenden schwarzen Wolken über und hinter diesem Bild lauern. <br /></p><p>Die Ausstellung selbst zieht mit den dort gezeigten Bildern eine Menge Verbindungen zur zeitgenössischen Kunst, doch lässt sich das in einer Stunde nicht so gut durchführen, deswegen haben wir uns weitgehend auf die Bilder von Otto Dix beschränken müssen, der am Ende des Zweiten Weltkrieges übrigens noch einmal Soldat werden musste. Wer sich eingehender mit der Ausstellung beschäftigen will, dem sei noch das <a href="https://www.deichtorhallen.de/halle4/dix-und-die-alten-meister" target="_blank">Onlinemagazin</a> der Deichtorhallen empfohlen.</p><p><span style="font-size: small;"><i>Nachweis zum Bild oben: Gemalte Wehrsabotage des Malers Otto Dix. Seite aus
Kaiser Fritz, München / Propagandaleitung, Amtsleitung Kultur / Verlag
für Kultur- und Wirtschaftswerbung, Berlin: Führer durch die Ausstellung
Entartete Kunst (1938) <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Entartete_Kunst_catalog?uselang=de#/media/File:65483_15_Kaiser_ENTARTETE_KUNST_Ausstellungsf%C3%BChrer_1937-38_Degenerate_art_exhibition_programme_Gemalte_Wehrsabotage_%E2%80%9CPainted_sabotage_of_Otto_Dix%E2%80%9D._No_known_copyright_restrictions.jpg" target="_blank">Quelle</a></i></span></p>Unknownnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-9222690046205799166.post-46381700184283844182024-03-04T16:40:00.012+01:002024-03-06T17:30:34.369+01:00Holbein und die Renaissance im Norden <p></p><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh_Qjk804rjKynHFd_i2cvwuyxu2et-QYHrB9vpNoOxQL6cB6XS9Z2F5zrTkR5b3qKg-uFUm-B0J4fcTLZYvGHS_dtb2cCz0Q2-s1MMqOK16Fp_g2vxbKrYG0wyTO7QdAU0KNlUmLImSkMsenHOSPqGxIHEwyPZoq8aUPxQFigRynF-YX19dbFu_SgpByY/s5250/30945_d-hans_burgkmair-der_tod_uberfallt_ein_liebespaar-1510.jpg" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="5250" data-original-width="3809" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh_Qjk804rjKynHFd_i2cvwuyxu2et-QYHrB9vpNoOxQL6cB6XS9Z2F5zrTkR5b3qKg-uFUm-B0J4fcTLZYvGHS_dtb2cCz0Q2-s1MMqOK16Fp_g2vxbKrYG0wyTO7QdAU0KNlUmLImSkMsenHOSPqGxIHEwyPZoq8aUPxQFigRynF-YX19dbFu_SgpByY/w464-h640/30945_d-hans_burgkmair-der_tod_uberfallt_ein_liebespaar-1510.jpg" width="464" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">Hans Burgkmair, Der Tod überfällt ein Liebespaar, "Städel Museum, Frankfurt am Main" <a href="https://sammlung.staedelmuseum.de/de/werk/der-tod-ueberfaellt-ein-liebespaar" target="_blank">Quelle</a></span></td></tr></tbody></table>Bis zum 18.2.2024 lief im Städel Museum die Ausstellung "<a href="https://www.staedelmuseum.de/de/holbein" target="_blank">Holbein</a> und die Renaissance im Norden", die inzwischen nur noch im Internet zu besichtigen ist. Aber auch virtuell bietet sie den Betrachtern viel und wir als kunstliebende Senioren und Seniorinnen nutzen ja sowieso hier nur die Möglichkeit der virtuellen Ausstellungsbesuche. Das Städelmuseum stellt außerdem genau dafür seine immer wieder sorgfältig ausgearbeiteten <a href="https://holbein.staedelmuseum.de/de" target="_blank">Digitorials</a> zur Verfügung, die sehr zu empfehlen sind. Noch weiter vertiefen kann man sich in das Thema mit dem Holbein-Audioguide, den man in den App-Stores zum Herunterladen findet. Wir haben uns mit unserer virtuellen Ausstellungsbesichtigung am Digitorial entlang gehangelt!<br /><p></p><p>Die Ausstellung bezieht sich auch auf die Geschichte der Stadt Augsburg, die seit dem<span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin;"> 14. Jahrhundert ein blühendes
Handels- und Kulturzentrum war. Sie profitierte besonders von ihrer Lage am Knotenpunkt alter Handelsrouten </span><span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin;">durch Europa </span><span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin;">- von
Italien bis zu den Hafenstädten an Ost- und Nordsee und von den Alpen bis an
die Atlantikküste.</span> Wir haben uns als erstes die Darstellung der Stadt mit ihren Mauern und Türmen am Ende des 15. Jahrhundert angesehen:<br /></p><p><span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">- <a href="https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb00034024?page=256,257" target="_blank">Augsburg</a>, Schedel'sche Weltchronik, fol. 91v/92r, 1493 </span><span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;"> </span>
</p><p class="MsoNormal" style="line-height: normal; mso-margin-bottom-alt: auto; mso-margin-top-alt: auto;"><span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Damit befinden wir uns zeitlich schon am Übergang vom Mittelalter zur Renaissance, als man began sich für die antiken Altertümer zu interessieren. Augsburg </span><span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">(Vindelicum) </span><span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">ist von den Römern gegründet worden und dort begann schon um 1500 die Erforschung des antiken
Erbes, denn man stieß bei Stadterweiterungen immer wieder auf Zeugnisse der römischen
Vergangenheit. <span></span></span></p><a name='more'></a><p></p>
<p class="MsoNormal" style="line-height: normal; mso-margin-bottom-alt: auto; mso-margin-top-alt: auto;"><span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Wie die Leute in dieser Zeit lebten, kann man mit diesem Bild nachzuempfinden versuchen:</span></p><p class="MsoNormal" style="line-height: normal; mso-margin-bottom-alt: auto; mso-margin-top-alt: auto;">- <span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Jörg Breu d. Ä., <a href="https://sammlungenonline.albertina.at/?query=search=/record/objectnumbersearch=[7811]&showtype=record#/query/e7eec231-6b1a-4bfd-ab3b-18077226a6a9" target="_blank">Scheibenriss</a> mit der Darstellung des Monats Januar, um
1520 (wenn man auf das Bild klickt, erscheint es groß und man kann es mit Scrollen weiter vergrößern) </span><span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;"> </span></p>
<p class="MsoNormal" style="line-height: normal; mso-margin-bottom-alt: auto; mso-margin-top-alt: auto;">Der reich gekleidete Mann mit Hut, der etwas aus der Mitte nach links gerückt ist und einen Pokal in seiner rechten hält, fiel als erstes ins Auge, dazu sahen wir dann auch gleich die reiche Schlachtplatte mit Wurst und Brathuhn, die vor ihm auf dem Tisch steht. Er lässt es sich offenbar gut gehen. Das Paar auf der rechten Bildseite spielt das mittelalterliche Würfelspiel <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Wurfzabel">Wurfzabel</a> (auch als Tricktrack bekannt). Aber was machen die beiden Frauen, die dem Betrachtenden den Rücken zuwenden? Wenn man genau hinsieht, erkennt man den Wirbelkasten einer Knickhalslaute, der nach hinten abgewinkelt ist, unter dem linken Arm der linken Figur. Die beiden Fraune begleiten das Essen also mit einer Tischmusik. Ihnen gegenüber sitzt ein junges Paar. Aber der Mann sieht unglücklich aus, fanden wir. Und das ist ja auch kein Wunder, schließlich sind Hals und Hände mit einer <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Halsgeige">Halsgeige</a> gefesselt - kein angenehmer Zustand. Richtig warm kann es in dem Raum auch nicht gewesen sein, wenn man sieht, dass sich die Figur rechts mit ausgebreiteten Armen an dem halbrunden Kachelofen aufwärmt. Im 16. Jahrhundert gab es noch keine großen Glasscheiben und so muss das Leben auf dem Bild in einer offenen Loggia stattfinden, denn man sieht draußen auf den Augsburger Markplatz, auf den gerade ein Mann mit großem Gefolge reitet und ein Pferdeschlitten gezogen wird. <span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;"><br /></span></p><p class="MsoNormal" style="line-height: normal; mso-margin-bottom-alt: auto; mso-margin-top-alt: auto;"><span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Weiter gegangen sind wir zum Thema "Menschenbild". Mit der Renaissance stieg die Nachfrage nach Porträts. </span><span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">I</span><span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">m frühen 16. Jahrhundert </span><span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;"> </span><span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">waren </span><span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Hans Holbein d.
Ä. und Hans Burgkmair d. Ä. i</span><span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">n Augsburg </span><span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">gefragte Maler und Porträtmaler. Hier entstand eine neue Mischung aus
nordeuropäischen -niederländischen und deutschen - Traditionen und der
Kunstsprache der italienischen Renaissance mit ihrem Bezug auf die römische
Antike. </span><br /><br />Angesehen haben wir:<br /></p><p class="MsoNormal" style="line-height: normal; mso-margin-bottom-alt: auto; mso-margin-top-alt: auto;">- Hans Holbein d. Ä., Bildnis eines <a href="https://sammlung.staedelmuseum.de/de/werk/bildnis-eines-angehoerigen-der-augsburger-familie-weiss" target="_blank">Angehörigen der Augsburger Familie Weiss</a>, 1522 <br /><br />Als Persönlichkeit hat uns dieser junge Mann nicht gerade fasziniert - er schaut nicht gerade besonders klug aus, fanden wir. Etwas genauer haben wir auf den Anhänger mit dem Tierkopf geschaut, den er an einem Band um den Hals hängen hat. Es ist eine Hundepfeife und darauf steht "NOTH · LEIT · ER · NIT ·". Sein Alter steht auf dem Griffbügel des Schwerts, das er zusammen mit einer Nelke umklammert " XXII · IAR · WAS · ICH· ALT ·" und darunter - auf dem Parierbügel des Spangenkorbs - "· WAS · LIEBT · DAS · FREIT ·". Es handelt sich also offenbar um ein Porträt, das ihn als Bräutigam zeigt. Ob seine Braut darüber glücklich war?</p><p class="MsoNormal" style="line-height: normal; mso-margin-bottom-alt: auto; mso-margin-top-alt: auto;">Verglichen haben wir das Bild von Holbein mit einem Porträt aus den Niederlanden <br /></p><p class="MsoNormal" style="line-height: normal; mso-margin-bottom-alt: auto; mso-margin-top-alt: auto;"><span style="mso-ascii-font-family: Calibri; mso-bidi-font-family: Calibri; mso-fareast-font-family: Calibri; mso-fareast-language: DE; mso-hansi-font-family: Calibri;"><span style="mso-list: Ignore;">-<span style="font: 7pt "Times New Roman";">
</span></span></span><span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Jan van Eyck, <a href="https://recherche.smb.museum/detail/863807/bildnis-eines-mannes-aus-der-familie-arnolfini" target="_blank">Bildnis eines Mannes</a> (aus der Familie Arnolfini?),<span style="mso-spacerun: yes;"> </span>um 1438/1440 </span><span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;"> </span></p><p class="MsoNormal" style="line-height: normal; mso-margin-bottom-alt: auto; mso-margin-top-alt: auto;"><span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Uns fiel auf, dass auch in diesem Porträt die Gesichtszüge des Porträtierten nicht geschönt sind. Auch die Gestaltung des Brustporträts im Dreiviertelprofil und die Arm- und Handhaltung sind nicht unähnlich. </span></p><p class="MsoNormal" style="line-height: normal; mso-margin-bottom-alt: auto; mso-margin-top-alt: auto;"><span style="mso-bidi-font-family: Calibri; mso-bidi-theme-font: minor-latin; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">Auch der Holzschnitt<br /></span></p>
<p class="MsoListParagraphCxSpLast" style="mso-list: l0 level1 lfo1; text-indent: -18pt;"><span style="mso-ascii-font-family: Calibri; mso-bidi-font-family: Calibri; mso-fareast-font-family: Calibri; mso-hansi-font-family: Calibri;"><span style="mso-list: Ignore;">-<span style="font: 7pt "Times New Roman";">
</span></span></span>- Hans Burkmair, <a href="https://digitorials.staedelmuseum.de/media/pages/holbein/kapital-kunst/6ddac51db2-1697816603/1-9-2a-11163_hans-burgkmair_jakob-fugger-q80.webp" target="_blank">Jakob Fugger</a>, um
1509
</p><p>passt in gewisser Weise in diese Reihe. Jakob Fugger, der Reiche (1459–1525) gilt um 1500 als der bedeutendste Kaufherr, Montanunternehmer und Bankier Europas. Er ließ sich immer mit der auf diesem Bild zu sehenden Kappe darstellen, so dass der Wiedererkennungswert seiner Person auf den Porträts sehr hoch ist. Auch Hans Burkmair hat sein Bildnis nicht geschönt, sondern versucht diese große und berühmte Persönlichkeit lebendig wiederzugeben. <br /></p><p>Den Einfluß der italienischen Renaissance findet man in dem Holzschnitt desselben Künstlers: <br /> <br />- Hans Burgkmair, <a href="https://sammlung.staedelmuseum.de/de/werk/der-tod-ueberfaellt-ein-liebespaar" target="_blank">Der Tod überfällt einLiebespaar</a>, 1510,</p><p>der am Anfang dieses Textes steht. Natürlich fällt der Blick als erstes auf die schreckliche Gestalt des geflügelten Todes, vor dem die junge Frau scheiend nach links zu entfliehen sucht. Danach erkannten wir, wie der Tod seinen Fuß auf die Brust des am Boden liegenden Mannes gesetzt hat und dessen Mund mit beiden Händen weit aufreißt. Aber wo findet diese Szene statt? Es gibt ein Indiz (wie es in der Arte-Sendung Karambolage immer heißt): Oberhalb des knöchernen Kopfes fährt ein Boot durch einen Kanal. Wir sind in Venedig und sehen durch die hohen Bögen einer Renaissancearchitektur auf eine Häuserfront, die sich auch nach links noch in einem Bogen öffnet - und dort mit den Symbolen des Schädels und der gekreutzten Knochen noch einmal auf den drohenden Tod in dieser - als verrucht geltenden - Stadt hinweist. <br /><br />Aber auch Hans Holbein d.Ä. war von der damals modernen italienischen Kunst beeinflusst. Das Digitorial des Städelmuseums geht in diesem Zusammenhang näher auf das Bild</p><p>- Hans Holbein d.Ä., <a href="https://www.wikiart.org/de/hans-holbein-der-altere/virgin-with-child-and-saints-1519" target="_blank">Der Lebensbrunnen</a>
(Maria mit dem Kind, Heiligen und Engeln vor einem Triumphbogen), 1519</p><p>ein und hat es mit Hinweisen zum besseren Verständnis versehen. Man findet es <a href="https://holbein.staedelmuseum.de/de#alt-neu" target="_blank">hier</a>, wenn man ein Stück herunterscrollt. Die über das Pluszeichen aufzurufenden Anmerkungen weisen darauf hin, dass die Mischung aus niederländischen und italienischen Formen hier besonders deutlich wird.
<br /><br /> Wir sind noch einmal zu den Porträts zurückgekehrt und haben kurz die feine Zeichnung der beiden Söhne des Künstlers betrachtet:<br /></p><p>- Hans Holbein d.Ä., <a href="https://artsandculture.google.com/asset/ambrosius-und-hans-die-s%C3%B6hne-des-k%C3%BCnstlers/CgEJxcllxGC6fA?hl=de" target="_blank">Amborosius und Hans</a>, 1511
</p>
<p class="MsoListParagraphCxSpLast">Der rechts dargestellte Hans wurde später zu dem berühmten Maler Hans Holbein d.J., der in England besonders mit seinen Porträts großen Erfolg hatte. Der Vater muss sein Talent erkannt haben, fanden wir, hat er doch die Persönlichkeit und des Blick des Jüngeren viel stärker betont, als bei dem älteren Ambrosius, der sich mit seinem Blick zu dem Jüngeren hinwendet. <br /></p>
<p class="MsoNormal">Hans Holbein d.J. verließ mit 18 Jahren seine Heimatstadt und folgte 1515 seinem Bruder Ambrosius nach Basel. Einige Jahre später versucht er erfolglos in Frankreich eine Anstellung als Hofmaler zu bekommen und lebt von 1526 bis 1528 in England. Vorher hat er schon den Auftrag des Basler Bürgermeisters Jacob Meyer zum Hasen erhalten für ihn ein Madonnenbild zu malen, das er erst nach seinem Englandaufenthalt vollendet. <br /></p><p>-<span style="mso-ascii-font-family: Calibri; mso-bidi-font-family: Calibri; mso-fareast-font-family: Calibri; mso-hansi-font-family: Calibri;"><span style="mso-list: Ignore;"><span style="font: 7pt "Times New Roman";">
</span></span></span>Hans Holbein d.J., <a href="https://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=Darmst%C3%A4dter_Madonna_by_Hans_Holbein_der_J%C3%BCngere&uselang=de#/media/File:Darmstadtmadonna.jpg" target="_blank">Darmstädter Madonna</a>, 1526 </p><p>Auch dieses Gemälde wird im <a href="https://holbein.staedelmuseum.de/de#next-generation" target="_blank">Digitorial</a> (auch hier muss man herunterscrollen) erklärt. Wir haben die dargestellten Personen außerdem mit den teilweise erhaltenen Vorzeichnungen verglichen. </p><p>- Hans Holbein d.J., Porträt Jakob<a href="https://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=Darmst%C3%A4dter_Madonna_by_Hans_Holbein_der_J%C3%BCngere&uselang=de#/media/File:Mayor_Jakob_Meyer_zum_Hasen_(drawing)_for_Darmstadt_Madonna_by_Hans_Holbein_d._J..jpg" target="_blank"> Meyer</a> zum Hasen <br /><br />- Hans Holbein d.J., Porträt <a href="https://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=Darmst%C3%A4dter_Madonna_by_Hans_Holbein_der_J%C3%BCngere&uselang=de#/media/File:Dorotheakannengiesserstudie.jpg" target="_blank">Dorothea Kannengiesser</a> </p><p>- Hans Holbein d. J., Portrait <a href="https://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=Darmst%C3%A4dter_Madonna_by_Hans_Holbein_der_J%C3%BCngere&uselang=de#/media/File:Portrait_of_Anna_Mayer_by_Han_Holbein_the_Younger.jpg" target="_blank">Anna Mayer</a> <br /><br />Zum Vergleich mit der zeitgenössischen italienischen Malerei und als Vorbild für den Marienkopf haben wir das Bild von <br /><br />- Andrea Solari, <a href="https://www.khm.at/objektdb/detail/1800/?offset=1&lv=list" target="_blank">Salomè </a>erhält das Haupt von Johannes
dem Täufer, um 1520/1524</p><p>aufgerufen. Diskutiert haben wir auch die Frage, wer die beiden Knaben auf der linken Seite des Bildes sind. Hier gibt es in der Wissenschaft unterschiedliche Zuordnungen, die einen halten den jungen Mann wegen der Muschel an seiner Tasche für den Namenspatron Jakob Meyers, den Heiligen Jakobus, den man von Santiago de Compostela kennt. Nach dieser Lesart könnte der kleine nackte Knabe der Heilige Johannes als Gefährte des Jesuskindes sein. Es könnte sich aber auch um die beiden verstorbenen Söhne des Auftraggebers handeln, was ich persönlich für wahrscheinlicher halte. </p><p>Hans Holbein d.J. siedelt 1532 endgültig nach England über und damit endet auch die Zeit, die von der Ausstellung abgedeckt wird. <br /></p><br />Unknownnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-9222690046205799166.post-56399783015655862102024-01-21T16:58:00.011+01:002024-01-22T10:06:41.018+01:00Caspar David Friedrich<p> </p><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><img border="0" data-original-height="505" data-original-width="746" height="434" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEih6OzJDvNjfBKTdow3klOlVdwJqtMdWOJY6g16uvvzFYMLE4JlHsStskE_dkoXa27h2o43qZ0RpciC_yQi3w2EWGAMpNyLQO7JBvMDXnZOiRW6N8nWRRH06xPnmEXFThLpvZ89kgwtecEdPXXyk32u0dTv7ZeLywUTN-iTJGpcEmmnklS80tV5kHy73Jg/w640-h434/Uta%20Strand%20und%20Meer.jpg" width="640" /></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">Weißer Sand, dunkles Meer und schwarze Wolken (Foto U.Krope)</span><br /></td></tr></tbody></table><p> </p><p> </p><p> </p><p> </p><p> </p><p> </p><p> </p><p> </p><p> </p><p> </p><p> </p><p> </p><p> </p><p> </p><p>Warum steht dieses Bild hier? Der Grund ist das Bild "Mönch am Meer" von Caspar David Friedrich, dessen 250. Geburtstag in diesem Jahr in der Kunstwelt groß gefeiert wird. Ganz unten komme ich noch darauf. <br /></p><p>Zum Jubiläumsjahr gibt es ein eigenes <a href="https://cdfriedrich.de/" target="_blank">Internetportal</a>, auf dem man eine Vielzahl von Friedrichs Bildern sowie Informationen zu den drei großen Ausstellungen in Hamburg, Berlin und Dresden findet. Weitere Ausstellungen finden z.B. im <a href="https://www.pommersches-landesmuseum.de/ausstellungen/caspar-david-friedrich-2024" target="_blank">Pommerschen Landesmuseum</a> in Greifswald statt, wo der Künstler am 5. September 1774 geboren wurde. Gestorben ist er am 7. Mai 1840 in Dresden. Laut Wikipedia gilt der Maler "als einer der bedeutendsten Künstler der deutschen Romantik", der "in revolutionärer Weise" mit den Traditionen der Landschaftsmalerei von Barock und Klassizismus gebrochen hat. Besonders angesprochen wird dort die "Sinnoffenheit" seiner Bilder, die viele verschiedene Interpretationen zulässst. <span></span></p><a name='more'></a><p></p><p>Bis vor Kurzem gab es auch eine (inzwischen nur noch <a href="https://de.wikiup.org/wiki/Psychopathographie_Caspar_David_Friedrichs" target="_blank">hier</a> aufzurufende) Wikipedia-Seite zur "Psychopathographie" des Künstlers. Dort heißt es, dass seine Zeitgenossen bei ihm einen melancholischen Charakter mit der Neigung zu depressiven Verstimmungen wahrnahmen. Sein Bekannter Gotthilf Heinrich von Schubert sah bei ihm „ein seltsames Zweigespann der Gemütsstimmungen, zum tiefsten Ernste wie zum heitersten Scherze, dergleichen sich nicht selten bei den ausgezeichnetsten Melancholikern wie Komikern beisammen findet. Denn, daß Friedrich im höchsten Grade von melancholischem Temperament sei, das wußten alle, die ihn und seine Geschichte, so wie den Grundton seiner künstlerischen Arbeiten kannten. Seitdem er als Jüngling seinen Bruder, den Knaben, den er wie sein eigenes Herze liebte, unter dem zusammenbrechenden Eise des Meeres mußte versinken sehen, dahin er ihn zum Schlittschuhlaufen verlockt hatte, war er lange Zeit in ein düsteres Grämen versunken, das ihm die Freude am Leben bis zum gefahrdrohenden Überdruß verleidete. Er wollte keinen tröstenden Zuspruch der Freunde, er floh die Gesellschaft der Bekannten und Verwandten. Die stille Wildnis der Kreidegebirge und der Eichenwaldungen seiner vaterländischen Insel Rügen waren im Sommer noch mehr aber in der stürmischen Zeit des Spätherbstes und im angehenden Frühling, wenn man auf dem Meer an der Küste das Eis brach, sein beständiger, sein liebster Aufenthalt.“ (zitiert nach <a href="https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10066817?page=192,193" target="_blank">Schubert</a>, Gotthilf Heinrich von: Der Erwerb aus einem vergangenen und die Erwartungen von einem zukünftigen Leben. 2, München, Bayerische Staatsbibliothek, Biogr. 1071 d-2, S. 182f.) Friedrich hatte schon im Alter von sieben Jahren seine Mutter verloren, noch vor seinem Bruder starb 1782 eine Schwester, 1787 dann kam sein Bruder ums Leben und vier Jahre später eine zweite Schwester. Zu dem Unfall seines Bruders soll im Kirchenbuch von St. Nikolai in Greifswald stehen, dass dieser ertrank, als er seinen ins Wasser gefallenen Bruder retten wollte. Wer mehr über das Leben das Malers wissen will, findet auf der Greifswalder Website für das Jubiläumsjahr eine <a href="https://caspardavid250.de/kurzbiografie/" target="_blank">Kurzbiografie</a> und kann noch viel mehr auf der Wikipediaseite des Künstlers nachlesen.</p><p>Wir haben uns als erstes eine frühe Federzeichnung des Künstlers angesehen</p><p>- Caspar David Friedrich, <a href="https://cdfriedrich.de/chronik/?_chronicle_type=werke&share-item=U2FsdGVkX1%2BQO2IR6zXRxXX2QMtoaCDsN0QQe7rKbwY%3D#pid=1" target="_blank">Landschaft mit Pavillon</a>, 1797 (wenn man auf das Bild klickt, erscheint es größer und man kann es mit Herunter-Scrollen vergrößern).<br /><br />Es war schon spannend, wie sich das kleine Bild uns langsam erschloß: Der Blick ging von dem quaderförmigen Gebäude mit seiner Dachterrasse und seinen vielen Fenstern nach links zu dem hohen Zaun mit den - jeden Zugang abwehrenden - seitlichen Streben. Dann wurde auch klar, dass das Gebäude sozusagen blickdicht durch Gebüsch abgeschottet ist und zudem ist der Zugang über eine Brücke mit einem Gatter verschlossen. Und dann kam die Frage auf, was ist denn rechts vorne zu sehen? Eine offene schiefhängende Tür fällt auf, dann offenbar eine gerade Holzwand, an die eine Schräge angelehnt ist, die mit Gras oder Reet bedeckt ist - eine schäbige Hütte mit einer kleinen Bank vor dem Eingang. Wird sie bewohnt? Immerhin liegt da ein hölzerner Bottich am Boden, auch wenn das Bild sonst menschenleer ist. "Krieg den Palästen, Friede den Hütten!", fiel uns ein. Der Aufruf stammt zwar erst aus späterer Zeit (siehe <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Hessische_Landbote" target="_blank">hier</a>), doch den Gegensatz zwischen arm und reich hat Friedrich mit diesem kleinen Bild schon früh erfasst, fanden wir.</p><p>Es heißt in der Literatur, dass ein Landschaftsbild seines Lehrers ein Vorbild für diese Zeichnung sein könnte:</p><p>- Jens Juel, <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Landscape_paintings_by_Jens_Juel#/media/File:Landschaft_mit_Nordlicht.jpg" target="_blank">Landschaft</a> mit Nordlicht. Im Hintergrund die Kirche von Middelfart, 1790er Jahre.</p><p>Auch wenn in diesem Bild das Nordlicht am Himmel eine beherrschende Rolle spielt, konnten wir doch Vergleichbares erkennen: Auch in Juels Bild, wird der Zugang zum Mittelgrund durch ein Gatter verschlossen und seitlich davon stehen Büsche, vor denen es eine niedrige Hütte gibt. Und auch hier ist im Hintergrund ein großes Gebäude zu sehen, allerdings wird es in der Bildbeschriftung als Kirche von Middelfart bezeichnet, ist also kein Palast, wie wir annahmen. <br /></p><p>Wie genau Caspar David Friedrich eine Landschaft wiedergeben konnte, haben wir bei der folgenden Radierung </p><p>- Caspar David Friedrich, Der <a href="https://cdfriedrich.de/chronik/?_chronicle_type=werke&share-item=U2FsdGVkX18LSIr3%2BohQvpXoYys1obOtH%2B1nAgxrJIw%3D" target="_blank">Regenstein</a> im Harz, um 1800<br /><br />feststellen können. Wir haben sie zuerst mit einem Stich von </p><p>- Matthäus Merian, Das Alte Schloß <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Regenstein#/media/Datei:Reinstein_(Merian).jpg" target="_blank">Reinstin</a> Oder Regenstein, um 1654</p><p>verglichen und festgestellt, dass Merian die von Friedrich stark hervorgehobene Felsenansicht durch seinen Blickwinkel nicht betont. Dagegen schien uns der <br /></p><p>- sogenannte <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Regenstein#/media/Datei:Regenstein_Merianblick.jpg" target="_blank">Merianblick</a> auf den Regenstein, Fotografie, 2023 <br /></p><p>viele Vergleichsmöglichkeiten zu bieten. Auch wenn Friedrich einen noch etwas weiter nach links verschobenen Blickwinkel wiedergegeben haben muss, so erkennt man doch die Felsformation und Teile der Burgruine auf seinem Bild deutlich wieder. <br /></p><p>Natürlich kann man in einer "Surfstunde" nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Werk des Malers anschauen und ich weise ausdrücklich darauf hin, dass ich diese Auswahl hier ganz aufgrund meines persönlichen Interesses getätigt habe. Als sozusagen zweiten Teil habe ich das Thema Selbstporträt ausgesucht. Praktisch dafür ist, dass auf der Website zum Jubiläum das Thema unter einem einzigen Link zusammengestellt ist. Es fängt mit einem frühen Bild an</p><p>- <a href="https://cdfriedrich.de/chronik/selbstportraet/" target="_blank">Selbstbildnis</a>, 1800.</p><p>Der junge Maler mustert sich aufmerksam selbst - schräg von der Seite schauend - im Spiegel und zugleich bannt er uns, seine Betrachter, mit seinem Blick. Noch prüfender und fast etwas angewidert betrachtet er sich und uns in der Zeichnung</p><p>- <a href="https://cdfriedrich.de/chronik/selbstportraet/?share-item=U2FsdGVkX1%2Bb4LJpPaZsvOhyGwrpvAWXZbrVxRLl%2BpE%3D" target="_blank">Selbstbildnis</a>. Bildnis eines Herrn im Profil und flüchtige Figurenstudie, 1800<br /><br />Bei dem</p><p>- <a href="https://cdfriedrich.de/chronik/selbstportraet/?share-item=U2FsdGVkX198gkm8CKHGa2s6ZZXO51Zt0atHgSkFo3I%3D" target="_blank">Selbstbildnis</a> mit Mütze und Visierklappe, 1802</p><p>dagegen sehen wir ihn mit einem eher in sich versunkenen Blick. Zur Mütze ist zu sagen, dass mit der Visierklappe ein Auge zugedeckt wird. Damit wird das beidäugige räumliche Sehen zu einer mehr flächenhaften Schau, die der Wiedergabe als Bild ähnlicher ist, einschränkt. Das mündete dann in eine kurze Diskussion zum räumlichen Sehen. Während das <br /><br />- <a href="https://cdfriedrich.de/chronik/selbstportraet/?share-item=U2FsdGVkX1%2BK4iHAKjf7Wx1rfLgzs7iaeir8d98vS%2FI%3D" target="_blank">Selbstbildnis</a> mit aufgestütztem Arm, um 1802 </p><p>noch einmal seine Melancholie - heute würde man vielleicht sagen seine depressive Seite - in Erinnerung rief. Parallel zu seinem <br /></p><p>- <a href="https://cdfriedrich.de/chronik/selbstportraet/?share-item=U2FsdGVkX1%2FGhgD8oGbu9sWQJrWk1I1z32qwmuQe36s%3D" target="_blank">Selbstbildnis</a>, um 1810 </p><p>haben wir das Porträt aufgerufen, das eine Künstlerfreundin geschaffen hat:</p><p>- Caroline Bardua, Caspar David <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Caroline_Bardua#/media/Datei:Caroline_Bardua_-_Portr%C3%A4t_Caspar_David_Friedrichs_(1810).jpg" target="_blank">Friedrich</a> mit Trauerbinde, 1810.<br /></p><p>Natürlich fiel der lockige Backenbart auf beiden Bildern sofort ins Auge. Nach der Trauerbinde mussten wir allerdings suchen: Friedrich trägt sie um seinen linken Oberarm und ihre Korkarde fällt auf dem schwarzen Samt des Überrockes kaum auf. Auf beiden Bildern blickt uns der Maler ernst an. Doch die Intensität des Blickes ist auf dem Selbstbildnis viel stärker als auf dem Porträt der Malerin, die ihren Freund deutlich sanfter erscheinen lässt, als er sich selbst sieht.</p><p>Wir haben das Treffen nicht ausklingen lassen, ohne wenigstens das wahrscheinlich berühmteste Gemälde des Künstlers anzusehen: </p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEigwtaeNNsJWjn-qEnVhnjZEZCD1XH3ZB2kfHQcJW9YZIyD3-GiZesBY1P2oed-Az9cc6cmGlLICajJXSNAoCeIN_r46QnGNpj0gSODkgeKQQjmBoitC1NCqqaRny2edXGXszM2Ge9IQFSAhfgje2vFiXg4PWjxuYcRmD8lfVV1XPnFPXafbok4wlzZzYc/s1132/1132px-Caspar_David_Friedrich_-_Der_M%C3%B6nch_am_Meer_-_Google_Art_Project.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="720" data-original-width="1132" height="408" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEigwtaeNNsJWjn-qEnVhnjZEZCD1XH3ZB2kfHQcJW9YZIyD3-GiZesBY1P2oed-Az9cc6cmGlLICajJXSNAoCeIN_r46QnGNpj0gSODkgeKQQjmBoitC1NCqqaRny2edXGXszM2Ge9IQFSAhfgje2vFiXg4PWjxuYcRmD8lfVV1XPnFPXafbok4wlzZzYc/w640-h408/1132px-Caspar_David_Friedrich_-_Der_M%C3%B6nch_am_Meer_-_Google_Art_Project.jpg" width="640" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">C.F. Friedrich, Mönch am Meer (<a href="https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=13266070" target="_blank">Quelle</a>) <br /></span></td></tr></tbody></table><br /><p></p><p>- <a href="https://cdfriedrich.de/chronik/?_chronicle_type=werke&share-item=U2FsdGVkX1%2BYpFSgclKmgknR8MGZQx5ifSeXJwF82zM%3D" target="_blank">Mönch</a> am Meer, 1808-1810. </p><p>Dabei kam gleich die Frage auf, ob es solche Stimmungen gibt, bei denen das Meer schwarz in den dunklen Himmel übergeht. Die Antwort kam mit Utas Foto und das ist auch der Grund, warum es in diesem Post gleich am Anfang steht. Es hat schon eine ähnliche Stimmung wie bei Friedrich oder? </p><p>Beim genaueren Hinschauen haben wir dann festgestellt, dass die männliche Gestalt in ihrem dunklen, langen Gewand leicht zurückgebeugt und schräg von der Seite gesehen am Ufer steht und mit nachdenklicher Haltung - die rechte Hand am Kinn? - auf das dunkle Meer schaut, das sich vor ihm und damit auch vor uns - sozusagen - unendlich ausbreitet. Dabei zeigen Gischtkronen an, dass es aufgewühlt wird. Der dunkle Himmel, unter dem einzelne weiße Möwen wie die Gischt über dem Meer schweben, wirkt äußerst bedrohlich. Entweder das Unwetter bricht im nächsten Moment los oder aber es zieht gerade ab. Wenn man genau hinsieht, erkennt man, dass links auf dem Meer ein Schiff mit gerefften Segeln schräg in den Wellen liegt. Hoch oben aber gibt es noch oder schon wieder blauen Himmel und helle Wolken, so dass ein Lichtschein in die Düsternis fällt. </p><p>Friedrich selbst schrieb dazu: "Es ist nemlich ein Seestük, Vorne ein öder sandiger Strand, dann, das bewegte Meer, und so die Luft. Am Strandte geht Tiefsinnig ein Mann, in schwarzem Gewande; Möfen fliegen ängstlich schreient um ihn her, als wollten sie ihm warnen, sich nicht auf ungestümmen Meer zu wagen. – Dies war die Beschreibung, nun kommen die Gedanken: Und sännest du auch vom Morgen bis zum Abend, vom Abend bis zur sinkenden Mitternacht; dennoch würdest du nicht ersinnen, nicht ergründen, das unerforschliche Jenseits! Mit übermüthigen Dünkel, wennest du der Nachwelt ein Licht zu werden, zu enträzlen der Zukunft Dunkelheit! Was heilige Ahndung nur ist, nur im Glauben gesehen und erkannt; endlich klahr zu wissen und zu Verstehn! Tief zwar sind deine Fußstapfen am öden sandigen Strandte; doch ein leiser Wind weht darüber hin, und deine Spuhr wird nicht mehr gesehen: Thörigter Mensch voll eitlem Dünkel!" (zit. nach: H. Zschoche, Caspar David Friedrich. Die Briefe 2005, S. 45). </p><p>In die Kunstgeschichte wird das Bild als ein radikaler Bruch mit der Bildtradition der Landschaftsmalerei eingeordnet. Das wird besonders damit begründet, das Friedrich hier ganz auf die übliche Rahmenschau verzichtet, die zum Beispiel der Romantiker Carl Blechen bei seiner Variante eines aufs <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Paintings_by_Carl_Blechen_in_the_Museum_der_bildenden_K%C3%BCnste?uselang=de#/media/File:Leipzig,_Museum_der_bildenden_K%C3%BCnste,_Karl_Blechen,_M%C3%B6nche_in_der_Felsgrotte.JPG" target="_blank">Meer schauenden Mönchs</a> praktizierte. </p><br /><p><br /></p><p><br /></p><p><br /></p><br /><p></p>Unknownnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-9222690046205799166.post-28859477879371157302023-12-14T18:35:00.026+01:002023-12-16T11:43:48.159+01:00Kunst und Spielzeug<p></p><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjzcvUnF2WBoo4CeTVB_EwEQMRHGLBvjk_Ct9V-1TIeas5dWytfmco0bQW_Om6lWAbAODwOUb5qmZwpm98njl_WxOJIjOAkzamJoHSWC7fp05EDenJDV2IUsRt3jl5pCxGFhtRzA7d4t9-m6XyaPzL6QVpoKhE4eSwLYTww8s-hicZIlkVDV2nzyM7Mwk4/s454/Steen%20Nikolaus.jpg" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="454" data-original-width="357" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjzcvUnF2WBoo4CeTVB_EwEQMRHGLBvjk_Ct9V-1TIeas5dWytfmco0bQW_Om6lWAbAODwOUb5qmZwpm98njl_WxOJIjOAkzamJoHSWC7fp05EDenJDV2IUsRt3jl5pCxGFhtRzA7d4t9-m6XyaPzL6QVpoKhE4eSwLYTww8s-hicZIlkVDV2nzyM7Mwk4/w315-h400/Steen%20Nikolaus.jpg" width="315" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">Ausschnitt aus Jan Steen, Nikolausfest (<a href="https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=861473" target="_blank">Quelle</a>) </span></td></tr></tbody></table><p></p><p>Dieses Kunstsurfen fand am Nikolaustag statt, dem Tag, an dem die Kinder bei uns am Morgen Süßigkeiten und kleine Geschenke im geputzten Schuh erwarten dürfen. Deshalb war unser erstes Bild: <br /></p><p>- Jan Steen, Das <a href="https://www.rijksmuseum.nl/nl/zoeken/objecten?p=2&ps=12&f.hnrCode.section.sort=Eregalerij&ondisplay=True&st=Objects&ii=8#/SK-A-385,20" target="_blank">Nikolausfest,</a> 1665 - 1668 <i>(Dieses Bild muss man verkleinern, um es ganz zu sehen!)</i> <br /></p><p></p><p>Der Gegensatz zwischen dem weinenden Jungen und dem glücklichen kleinen Mädchen im Mittelpunkt fällt natürlich sofort ins Auge. Johanna machte uns darauf aufmerksam, dass noch zu ihrer Zeit in den Niederlanden der Nikolaustag der eigentliche Feiertag für die Kinder war, weil sie an diesem Tag Geschenke bekamen und nicht wie bei uns an Weihnachten. Was hat nun das kleine Mädchen bekommen? Natürlich Spielzeug! </p><p>Diesmal soll es um dieses Thema gehen, deshalb zuerst ein kleiner Exkurs: Ist
Spielzeug Kunst? Kommt Spielzeug in der Kunst vor? Und wenn Spielzeug
einfach nur Kindern zum Spielen gedient hat, kann es dann trotzdem zu Kunst werden? Nein, diese Fragen haben wir alle nicht beantwortet. Meiner
Ansicht nach lassen sie sich auch nur beantworten, wenn man vorher ganz
genau weiß, was Kunst ist. Und genau das weiß ich nun gerade nicht. Aber
das Thema Spielzeug an einigen Beispielen durch die Jahrhunderte zu
verfolgen, ist auf jeden Fall anregend, finde ich.</p><p><span></span></p><a name='more'></a>Das Mädchen auf dem Bild hält übrigens eine Puppenfigur fest, die mit einem Heiligenschein geschmückt und als Nikolaus zu identifizieren ist. Aus ihrem Eimer mit weiteren Geschenken ragt ein Stock hervor, der von einem Hahn gekrönt ist - möglicherweise eine kleine Tonpfeife? Eine weitere Puppenfigur und wohl ein roter Ball sind in dem gut gefüllten Eimer noch zu erkennen. Kuchen, Äpfel und Nüsse liegen am Boden bzw. in einem Korb und auf einem Stuhl. (Nur als Anmerkung: Der Maler hat dieses Bild für einen katholischen Haushalt gemalt. Es gibt ein weiteres von ihm, auf dem das Mädchen einen großen Printen trägt. Das ist für Protestanten gemalt! Siehe: <a href="https://nl.wikipedia.org/wiki/Het_Sint-Nicolaasfeest" target="_blank">Het Sint-Nicolaasfeest</a>)<br /><p></p><p>Wir allerdings sind zeitlich noch einmal viel weiter zurück gegangen und haben uns ein Spielzeug angesehen, das aus dem Alten Ägypten stammt. Dazu heißt es in einem <a href="https://hispanic-net.org/de/alte-%C3%A4gyptische-spiele/" target="_blank">Blogbeitrag</a> zum Thema, dass Kinderspiele und Spielzeug im alten Ägypten den Spielzeugen ähnelten, mit denen Kinder heute spielen. So gab es Rasseln und Miniatur-Tiere und Menschen aus Ton, Holzspielzeuge mit beweglichen Teilen zum Hinterherziehen, z.B. hölzerne Flusspferde mit beweglichen Kiefern, Katzen und Krokodile mit beweglichen Mündern, aber auch Puppen aus Stoff, die mit Papyrusrohr gefüllt waren, Bälle aus Leder oder gewebtem Papyrus und gefüllt mit Rosshaar oder Stroh. Kegelförmige Holzkreisel mit verzierter Oberseite waren ebenfalls beliebt. <br /><br />- Hölzerne <a href="https://www.britishmuseum.org/collection/object/Y_EA15671" target="_blank">Katzen/Löwen-Figur</a>, Theben c. 1550-1070 vor Chr., (Höhe 53 mm, Länge 117 mm) <br /><br /> Diese kleine Holzkatze wurde in Theben gefunden. Sie steht auf einem Brett, das man ziehen kann. Ihre Augen sind aus Bergkristall und ihre Zähne aus Bronze. Sie kommen zum Vorschein, wenn der bewegliche Unterkiefer herabgelassen wird. Erinnert das Tier irgend jemanden an die <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Oh,_wie_sch%C3%B6n_ist_Panama" target="_blank">Tigerente</a>?<br /><br />Wir sind zeitlich in die Welt der Antike weitergezogen. Schon damals haben Erwachsene und Kinder Würfelspiele geliebt. Allerdings würfelte man mit Knochenstückchen, den <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Astragaloi" target="_blank">Astragalen</a>. Das sind Sprungbeine (Mittelfußknochen) von Schafen, Ziegen oder Rindern. Damit wird übrigens in einigen Ländern auch heute noch gewürfelt. Wir haben uns die unvollständig erhaltene </p><p>- <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Girl_with_astragals,_Prague_NG_P_578?uselang=de#/media/File:Little_girl,_marble,_hellenistic_2nd_c_BC,_Prague_Kinsky,_NG_P_578,_140951.jpg" target="_blank">Figur</a> eines kleinen Mädchens, 2. Jh. v. Chr.</p><p>angeschaut, das ihren Rock zu einer Tasche gerafft hat, aus der gleich die Astragale hinausfallen werden. Beeindruckt hat uns dabei die feine Fältelung des hochgebundenen Kleides, das uns an die Empiremode erinnert hat (sie heißt bei den Franzosen auch Mode à la grecque!)<br /><br />Da die Erwachsenen sich mit dem Würfelspiel um Geld und Gut brachten, gab es im antiken Rom Versuche, es gesetzlich zu verbieten. Nur einmal im Jahr war das Spielen offiziell erlaubt, nämlich zum im Dezember gefeierten Fest der Saturnalien. Dazu haben wir uns angesehen</p><p>- Furius Dionysius Filocalus, Bild des <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Chronography_of_354#/media/File:Chronography_of_354_Mensis_December.png" target="_blank">Monats Dezember</a>, im Kalender von 354 n. Chr. (Nachzeichnung in einem Manuskript des 17. Jh., Vatikanische Bibliothek, cod. Barberini lat. 2154).<br /></p><p>Filocalus war ein spätantiker Kalligraph. Sein Kalender enthielt die ersten ganzseitigen Buchmalereien der westlichen Kulturgeschichte. Das Original ist nicht erhalten, sondern nur in mehreren Abschriften überliefert. In der Nachzeichnung steht ein winterlich gekleideter Mann neben einem Tisch mit Würfeln und einem Würfelturm (Turricula). </p><p>Würfeltürme waren kleine, oben offene Kästchen mit schiefer Ebene und Stufen. Die Würfel können oben hinein geworfen werden und fallen unten wieder heraus. So konnte man sicher sein, dass sie richtig geworfen und nicht manipuliert wurden. Ein solcher Turm aus dem 4. Jahrhundert wurde im Rheinland gefunden und befindet sich heute im <a href="https://landesmuseum-bonn.lvr.de/de/museum/sammlung/Sammlungen.html" target="_blank">Bonner Landesmuseum</a> (<i>zweites Bild von oben</i>). Uns fiel im Übrigen auf, dass auf dem Bild des Kalenders schon echte Würfel mit Würfelaugen zu sehen sind. </p><p>Natürlich hat das Kalenderbild mit den Saturnalien zu tun. In einer Beschreibung heißt es, dass es einen Sklaven vor einem Spieltisch mit Löwenfüßen zeigt. Über seiner rechten Schulter hängt eine Theatermaske. In der linken Hand hält er eine mannshohe Fackel, und an einem Haken dahinter hängen tote Singvögel. Neben seinem Fuß sind zwei Früchte in Herzform zu sehen (Weintrauben?). Die Unterschrift lautet übersetzt: Die Themen des Monats überlasse ich dir, oh Dezember; (Du kannst das Jahr beenden, wie du willst).<br /> </p><p>Wir haben danach eine Puppe bestaunt<br /><br />- <a href="https://id.smb.museum/object/771625/textilpuppe-mit-goldschmuck" target="_blank"> Textilpuppe</a> mit Goldschmuck, 2. Jh. n. Chr., </p><p>deren Herkunft mit Ägypten angegeben wird. Sie hat echtes Haar, ein Kleid mit umstickter Halsöffnung über einem Untergewand aus feinerem Leinen, und trägt außergewöhnlichen Schmuck: Die Ohrringe sind aus echtem Goldblech, die Ringe um Hals, Fuß- und Handgelenke aus Leder mit Blattgoldauflage. Die Haartracht ähnelt übrigens der weiblichen Haarmode in der Zeit von Kaiser Hadrian (117–138) und Antoninus Pius (138–161). </p><p>Auf Puppen sind wir später noch zurückgekommen, doch als Nächstes ging es erst einmal um Ritter, Pferde und Steckenpferde<br /></p><p>In Miniaturgröße ist der <br /><br />- <a href="https://collections.museumoflondon.org.uk/online/object/145021.html" target="_blank">Spielzeugritter</a> auf einem Pferd, Zinnfigur um 1300, (Höhe 53 mm; Breite 40 mm)<br /><br />im Museum of London erhalten. Er ist die früheste in England bekannte hohlgegossene Zinnfigur und eines der frühesten Beispiele für in Massenproduktion hergestelltes mittelalterliches Metallspielzeug, heißt es auf der Museumsseite. Wir rätselten, was er trägt: Es ist eine "<a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Hauberk" target="_blank">Hauberk</a>" (Kettenhemd). In der rechten Hand hält er ein Schwert. Sein Helm fehlt, heißt es im Text. Leider ist das Bild nicht eindeutig, so dass wir das Gesicht nicht erkennen konnten, uns schien es wie unter einem Helm verborgen. <br /></p><p>Wie Kinder (oder Erwachsene?) mit Ritterfiguren gespielt haben, indem sie sie an Bändern zogen und sie so miteinander kämpfen ließen, zeigt dann das Bild von <br /></p><p>- Herrad von Landsberg, <a href="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e3/Medieval_knight_puppets_from_Hortus_Deliciarum.jpg" target="_blank">Bildseite mit kämpfenden Ritterpuppen</a>, Hortus Deliciarum, 1167-85. <br /></p><p>Und natürlich war Reiten eine Kunst, die jeder Junge können wollte - allerdings waren Pferde in dieser Zeit ein Luxusartikel! Aber wozu gibt es schließlich das Steckenpferd? Dieses Spielzeug muss sehr beliebt gewesen sein, denn man findet es sehr oft auf Bildern. Wir haben uns zuerst einen Ausschnitt aus dem <br /><br />- <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Steckenpferd#/media/Datei:Steckenpferd_Gertrudenaltar_aus_der_Burgkirche,_L%C3%BCbeck.jpg" target="_blank">Gertrudenaltar</a> aus der Burgkirche, Lübeck 1509 (heute im St.-Annen-Museum, Lübeck)</p><p>angesehen. Die hölzernen Plastiken des Altars zeigen die Hl. Gertrud und Angehörige der Heiligen Sippe, also der Verwandtschaft Christi. Rechts neben der Heiligen ist ein Paar zu sehen, zu dessen Füssen drei kleine Kinder spielen (während die Mutter gerade ein viertes auf dem Arm hält und stillt). Das mittlere Kind löffelt Brei aus einem Topf, links bläst ein Mädchen auf einer Tonpfeife und rechts reitet ein Knabe auf seinem Speckenpferd. Der Knabe erinnerte uns daran, dass kleine Jungen früher in Hemden oder Kleidern herumliefen und erst, wenn sie alt genug waren um damit umzugehen, Männerkleidung erhielten. (Das führte zu einem Gespräch über das Tragen von Lederhosen, das in unserer Jugend noch üblich war, aber nicht jedem gefiel. Und dabei kamen wir dann auch auf die <a href="https://www.mumag.de/gedichte/mue_b05.html" target="_blank">Lederhosensaga</a> von Börries von Münchhausen ...) <br /> <br />Ein weiteres Steckenpferd besuchten wir auf einer Buchseite: </p><p>- <a href="http://classes.bnf.fr/ema/grands/131.htm" target="_blank">Die sieben Lebensalter</a>, in: Barthélemy l'Anglais, Le Livre des propriétés des choses, France (Anjou, Maine), 15. Jh. (Bibliotheque Nationale de France, Français 218, fol. 95).</p><p>Zu sehen ist ein Wickelkind in seiner Wiege, ein ein- bis zweijährige Kind mit einem Gerät zum Laufenlernen und links daneben ein größeres Kind im Hemd, das eine Windradlanze hält und sein Steckenpferd reitet. Auf der rechten Seite dann folgt ein Knabe in einem langen roten Kleid und ein jugendlicher Mann im modischem Wams mit einem Schwert. Auf der Bank im Hintergrund sitzt ein Mann mittleren Alters mit einem weißhaarigen Greis zusammen. <br /><br />Danach sind wir noch einmal zu den Puppen zurückgekehrt. Und ja, ganz offenbar hatten auch früher schon Jungen ebenso ihr eigenes Spielzeug wie die Mädchen. Jedenfalls gibt es auf dem Bild von <br /><br />- Lucas Cranach d.Ä., <a href="https://lucascranach.org/en/DE_HKH_HK-618/" target="_blank">Christus segnet die Kinder</a> <i>(das Bild ganz unten auf der Seite lässt sich vergrößern)</i> <br /><br /> ein kleines Mädchen, das eine Puppe in der Hand hält. Auf einem zweiten Bild mit dem selben Sujet <br /><br />- Lucas Cranach d.J., <a href="https://www.metmuseum.org/art/collection/search/436035" target="_blank">Christus segnet die Kinder</a> (mit Puppenbaby) <br /><br /> hält dann ein ganz ähnliches kleines Mädchen mit Zöpfen eine in Stoff eingehüllte Puppe wie ein Baby im Arm. Dazu trage ich hier noch sozusagen das Original bwz. ein mögliches Vorbild für die Puppe auf dem ersten Bild nach, nämlich diese<br /><br />- <a href="https://objektkatalog.gnm.de/wisski/navigate/55720/view" target="_blank">Puppe</a> (Figur einer Dame), Statuette aus Lindenholz, um 1530,Thüringen (Höhe 21 cm, Lindenholz, polychromiert) <br /> </p><p>und das Bild von einem<br /><br />- <a href="https://www.nuernberger-hausbuecher.de/75-Amb-2-317b-10-v" target="_blank">Holzschnitzer</a>, Hausbücher der Nürnberger Zwölfbrüderstiftungen, 1588, <br /></p><p>der im 16. Jahrhundert in einem Armenhaus in Nürnberg lebte. Wir sehen ihn auf einem dreibeinigen Hocker sitzen, in der einen Hand ein Messer, in der anderen eine Holzpuppe. Am Boden liegen schon fertige Puppen und Spanschachteln herum. <br /></p><p>Genauer betrachtet haben wir dann den holländischen Stich <br /> <br />- Adriaen van de Venne, <a href="https://www.britishmuseum.org/collection/object/P_1952-0117-14-13" target="_blank">Mutter und Kind am Puppenstand</a>, 1632, <br /><br /> auf dem eine ganze Menge der bisher angesprochenen Spielzeuge so zu sehen sind, wie sie in dieser Zeit verkauft wurden. Die Puppen stehen auf dem Verkaufstisch, links daneben gibt es Steckenpferde und Lanzen, von oben hängen Trommeln und mehr im Hintergrund auf dem Tisch steht auch noch ein Reiter.<br /></p><p>Bevor wir dann viele Spiele auch bei Pieter Bruegel d. Ä. wiedergefunden haben, haben wir noch schnell einen Blick auf das Bild von </p><p>- Maria Giovanna Clementi (1692–1761), <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Prince_Vittorio_Amedeo_Teodoro,_Duke_of_Aosta#/media/File:Clementi_-_Vittorio_Amedeo_Theodore_of_Savoy,_Stupinigi.jpg" target="_blank">Prince Vittorio Amedeo Teodoro</a>, Duke of Aosta (1723-1725) <br /><br /> geworfen, der im modischen Kleid und Häubchen wie ein Mädchen angezogen, durch Peitsche und Hund aber als Junge gekennzeichnet ist. Die Frage kam auf, ob Peitschen ein Jungenspielzeug waren. Als Antwort kam der Hinweis auf den bayrisch-südtiroler Brauch des <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Goa%C3%9Flschnalzen" target="_blank">Goaßlschnalzens</a>. Der Knabe auf dem Bild nutzt wahrscheinlich die Peitsche um seinen Hund abzurichten. Jungen spielten aber auch mit Kreiseln, die sie mit Peitschen antrieben. Das kann man auch auf dem Bild sehen:<br /><br />- Pieter Bruegel d. Ä., <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Kinderspiele#/media/Datei:Pieter_Bruegel_the_Elder_-_Children%E2%80%99s_Games_-_Google_Art_Project.jpg" target="_blank">Die Kinderspiele</a>, 1560. <br /></p><p>Wir haben allerdings links unten im Bild mit dem Würfelspiel angefangen: Die beiden am Boden knienden Mädchen werfen tatsächlich die uns aus der Antike bekannten Atragale in die Luft. Links davon sitzen zwei Mädchen mit Puppen. Ein Stückchen weiter rechts reitet ein Knabe auf seinem Steckenpferd und ungefähr in der Bildmitte über dem roten Zaun stehen einander zwei Kinder mit Windmühlenlanzen gegenüber. Über ihnen in der überdachten Säulenhalle findet das Spiel mit Kreiseln und Peitschen statt. Wer übrigens noch genauer hinsehen will, auf <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_auf_dem_Gem%C3%A4lde_%E2%80%9EDie_Kinderspiele%E2%80%9C_dargestellten_Spiele" target="_blank">dieser Seite</a> sind alle Spiele dieses Bildes mit Detailaufnahmen aufgelistet. <br /><br />Wir sind zum Schluss noch einmal auf Weihnachten zurückgekommen und haben uns das Gemälde eines unbekannten Malers<br /> <br />- <a href="https://objektkatalog.gnm.de/wisski/navigate/9218/view" target="_blank">Weihnachtlicher Gabentisch</a> für einen Jungen, ca. 1835-40 <br /><br /> angeschaut. Schaukelpferd und Peitsche sind uns als Spielzeug sofort in die Augen gefallen und es gibt noch mehr zu entdecken; übrigens auch auf dem Gegenstück zu diesem Bild <br /><br /> - <a href="https://objektkatalog.gnm.de/wisski/navigate/9219/view" target="_blank">Weihnachtlicher Gabentisch</a> für ein Mädchen, ca. 1835-40,</p><p>auf dem natürlich eine Puppe sitzt. <br /><br /></p>Unknownnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-9222690046205799166.post-300504041934161032023-11-19T10:52:00.025+01:002023-11-20T10:15:50.912+01:00Frans Hals<p></p><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhFOsfGjMKD4DM3E-PHy63pH3FUs7-SeyAm_CJpAOLHyFoQ_bm9b_VDXytkot2vN5FVoXhQxPTzmFXk6Ns5xwJinyoQrmx2IwJ62xFaqzqrGMoDT27iuLzrGaW44VmML88YQ-PkECe6enogCnbyf-29w5JUGInZItdM5ld2nZgk5AhKg71gBQHo-_DdO68/s1000/Frans_Hals_-_Portret_van_Catharina_Hooft_en_haar_min.jpg" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1000" data-original-width="751" height="451" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhFOsfGjMKD4DM3E-PHy63pH3FUs7-SeyAm_CJpAOLHyFoQ_bm9b_VDXytkot2vN5FVoXhQxPTzmFXk6Ns5xwJinyoQrmx2IwJ62xFaqzqrGMoDT27iuLzrGaW44VmML88YQ-PkECe6enogCnbyf-29w5JUGInZItdM5ld2nZgk5AhKg71gBQHo-_DdO68/w339-h451/Frans_Hals_-_Portret_van_Catharina_Hooft_en_haar_min.jpg" width="339" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">Frans Hals, Porträt von Catharina Hooft und ihrer Amme <a href="https://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=Frans_Hals/Work/01&uselang=de#/media/File:Frans_Hals_-_Portret_van_Catharina_Hooft_en_haar_min.jpg" target="_blank">(Quelle</a>)</span></td></tr></tbody></table>Bis zum 21. Januar 2024 läuft in der "National Gallery" in London eine <a href="https://www.nationalgallery.org.uk/exhibitions/the-credit-suisse-exhibition-frans-hals" target="_blank">Ausstellung</a> über den niederländischen Maler Frans Hals. In acht Räumen sind ungefähr fünfzig Werke zu sehen. Unter ihnen befindet sich - zum ersten Mal als Leihgabe - sein berühmtestes Bild "Der lachende Kavalier" (1624), das in der Wallace Collection in London aufbewahrt wird. Für diese Ausstellung hat die National Gallery mit dem Rijksmuseum in Amsterdam und der Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin zusammengearbeitet. Außerdem hat das Frans Hals Museum in Haarlem mitgewirkt.<br /> <br />Frans <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Frans_Hals" target="_blank">Hals</a> (geb. zwischen 1580 und 1585 in Antwerpen - gest. 26. August 1666 in Haarlem) gilt als einer der bedeutendsten Porträtmaler. Er war Sohn eines Antwerpener Tuchhändlers und lernte sein Handwerk wahrscheinlich in Haarlem, wo er 1610 in die Malergilde aufgenommen wurde. Obwohl er schon zu Lebzeiten berühmt war, litt er sein Leben lang an Geldmangel. Von seinen zehn Kindern wurden fünf Söhne ebenfalls Maler. <br /><p></p><p>Wir haben als erstes das Porträt </p><p>- <a href="https://www.wallacecollection.org/explore/collection/search-the-collection/laughing-cavalier/" target="_blank">Der lachende Kavalier</a>, 1624 (Achtung: Auf dieser Seite muss man herunterscrollen, nach dem Headerbild kommt ein interessantes englisches Video zu dem Bild und darunter dann das Bild, das sich vergrößern lässt!)<br /></p><p><span></span></p><a name='more'></a>aufgerufen und über den leicht überheblichen Blick gestaunt, mit dem uns der junge Mann etwas von oben herab anschaut. Wie jung er ist, nämlich 26 Jahre im Jahr 1624, steht rechts oben im Bild ("AETA SUA 26/ Ao 1624"). Natürlich war die Kleidung des jungen Mannes das wichtigste Thema. Die zeitgenössische Tracht in Holland richtete sich nach der dunklen spanischen Mode:<p></p><p></p><p>- Giovan Battista Moroni, <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Spanische_Kleidermode#/media/Datei:Giovanni_Battista_Moroni_-_The_Knight_in_Black_-_Google_Art_Project.jpg" target="_blank">Kavalier in Schwarz</a>, ca. 1567<br /></p><p>Dagegen ist der junge Mann auf dem Bild von Franz Hals geradezu außerordentlich reich und bunt gekleidet, wobei er sich nach der französischen Mode angezogen hat: Auf den Schultern liegt weich ein breiter, mehrfach gefältelter, runder, weißer Spitzenkragen. Dazu trägt er ein geschlitztes Wams aus einem dunklen Stoff, der dicht mit bunten Blumen und Ornamenten verziert ist. Unter den Schlitzen kommt ein weißes Spitzenhemd zum Vorschein. Ein <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Kleidermode_zur_Zeit_des_Drei%C3%9Figj%C3%A4hrigen_Krieges#/media/Datei:Doublet_MET_DT6135.jpg" target="_blank">vergleichbares Wams</a> findet sich im Metropolitan Museum of Arts, New York. Über die Hände hängen feine weiße Spitzenärmel und über Schulter und um den Bauch ist ein schwarzes Seidentuch geschlungen, das mit einer schwarzen gestickten Borte besetzt ist. Auch wir haben - mit dem Maler van Gogh - darüber gestaunt, wie unterschiedlich Schwarz aussehen kann! Und dann war da noch die Frage, was hat der Kavalier unter seinem Arm? Da schaut ein Knauf oben aus der Armbeuge heraus und unter dem sind goldene Linien: Ein Kavalier muss einen Degen tragen! In dem Video auf der Seite der Wallace Collection wird übrigens dieser <a href="https://wallacelive.wallacecollection.org:443/eMP/eMuseumPlus?service=ExternalInterface&module=collection&objectId=61088&viewType=detailView" target="_blank">Degen</a> mit dem auf dem Bild verglichen.<br /></p><p>Dagegen ist der Junge auf dem folgenden Bild:</p><p>- <a href="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/75/Young_Man_with_a_Skull%2C_Frans_Hals%2C_National_Gallery%2C_London.jpg" target="_blank">Junger Mann mit Totenkopf</a>, 1626–1628 </p><p>viel schlichter angezogen. Nur sein Barett mit der langen roten Feder sticht hervor, während sein Oberkörper fast ganz von einem braun-schwarzen Tuch verdeckt ist. Ganz anders als der lachende Kavalier, interessiert sich dieser Junge nicht für den Betrachter, sondern sieht auf etwas außerhalb des Bildes, das wir nicht erkennen können. Am Auffälligsten aber war für uns seine rechte Hand. Sie ist uns, also den Betrachtenden, mit gespreizten Fingern entgegengestreckt und von der linken Bildseite her beleuchtet. Vergrößert man diese Stelle, erkennt man, wie der Maler die Fingernägel mit mehreren Farben zum Schimmern bringt und die Kuppe des Daumens mit einen Lichpunkt leuchten lässt. Will der junge Mann uns auf den Schädel hinweisen, oder wird er ihn im nächsten Moment von einer Hand in die andere nehmen und damit spielen? <br /></p><p>Dagegen wird bei dem Porträt von </p><p>- Pieter <a href="https://www.nationalgalleries.org/art-and-artists/5008" target="_blank">Verdonck</a>, um 1627 (mit dem roten Punkt im Kreis links unter dem Bild kann man das Bild vergrößern und zoomen!)<br /></p><p>im nebenstehenden Text darauf hingewiesen, dass dieses Porträt des Malers "bemerkenswerte Fähigkeit, Aussehen und Charakter anschaulich zu vermitteln" zeigt. Das fanden wir auch, als wir uns diesen Charakterkopf mit seinem zerzausten Haar und dem hochgedrehten Schnurrbart angesehen haben, der - ja was eigentlich? - mit der rechten Hand hochhält. Pieter Verdonck, um den es sich wahrscheinlich handelt, war ein bekanntes Mitglied der Mennoniten in Haarlem, und er soll aggressiv und streitlustig gewesen sein. Im Text heißt es, dass seine verbalen Angriffe als so stark galten wie die Schläge des biblischen Samson. Dieser hatte mit dem Kieferknochen eines Esels eintausend Philister vertrieben (Buch der Richter, <span style="white-space: nowrap;">Ri</span> 15,15 <small class="noprint" title="Einheitsübersetzung bei www.bibleserver.com"><a class="external text" href="https://www.bibleserver.com/EU/Richter15%2C15" rel="nofollow">EU</a></small>); deshalb also der Kieferknochen, den Verdonck in der Hand hält!<br /></p><p>Neben das Porträt dieses "wirren" Kopfes haben wir das Bild von <br /></p><p>- <a href="https://recherche.smb.museum/detail/863623/malle-babbe?language=de&question=Malle+Babbe&limit=15&sort=relevance&controls=none&collectionKey=GG*&objIdx=0" target="_blank"> Malle Babbe</a>, um 1633 bis 1635 <br /><br />gestellt. Es brauchte keinen Hinweis auf den übergroßen Zinnkrug auf der linken Bildseite: Durch ihr aufgedunsenes Gesicht, den Blick, den breit zum Lachen aufgerissenen Mund und ihre Haltung wirkte diese sitzende Frau auf uns deutlich alkoholisiert. Zinnkrug und Eule werden meist ebenfalls auf die Trunksucht bezogen, denn laut einer niederländische Redewendung kann man „zo beschonken als een uil“ („besoffen wie eine Eule“) sein. Dazu gibt es noch eine Redewednung, die sich auf das Bild beziehen lässt, nämlich „An't lachen kendmen den Zoot“ (am Lachen erkennt man den Narr.). Durch Archivforschungen ist übrigens belegt, dass Franz Hals in diesem Bild Barbara Claes (gest. 1663) gemalt hat, eine geistig zurückgebliebene, "verrückte" (malle) Frau aus Haarlem, die 1646 in das „werkhuis“ der Stadt eingewiesen wurde und dort insgesamt 15 Jahre blieb. In demselben Arbeits- und Irrenhaus waren, allerdings wohl erst später,
auch einer der Söhne und die älteste Tochter des Maler zeitweilig
untergebracht.</p><p>Es gibt jede Menge sehr ehrbare und würdige Porträts von Franz Hals, aber in dieser Stunde haben wir uns hauptsächlich mit Darstellungen von sehr speziellen Menschen beschäftigt, zu ihnen gehört das Bild von:</p><p> - Pieter Cornelisz <a href="https://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=Frans_Hals/Work/01&uselang=de#/media/File:Frans_Hals_077.jpg" target="_blank">van der Mersch</a>, 1616 <br /><br />Van der Mersch (1543 - 1628) war Stadtbote in Leiden und später wahrscheinlich Fischhändler. Bereits während seiner Zeit als Bote schloss er sich der "rederijkerskamer De Witte Acolijen" (Die weißen Gefolgsleute) an. Er trat als Narr auf und nannte sich Piero oder Piro. </p><p>Beim Anschauen des Bildes waren wir gewissermaßen von dem Blick dieses Mannes gebannt, der uns gleichzeitig wissend, spöttisch und gütig anzusehen scheint. Erst danach haben wir geschaut, was er in den Händen hält; und waren überrascht, dass er Stroh trägt und einen Fisch - genau gesagt einen Hering - hochhält, den er anscheinend gleich auf das Stroh fallen lässt. Der Schriftzug oben links heißt "Wie begeert" (Wer will) und könnte darauf hinweisen, dass er den Fisch auf jeden wirft, der ihn herausfordert. (Übrigens habe ich mal auf ChatGPT nach dem Ausdruck "een haring werpen" nachgefragt und zur Antwort erhalten, dass dieser Ausdruck oft im Zusammenhang mit Volksfesten und Feierlichkeiten verwendet wird und sich auf eine Tradition bezieht, bei der Heringe von einem Mast geworfen werden und die Umstehenden sie zu fangen versuchen. Das geht auf ein Fest zurück, das im 17. Jahrhundert während der Belagerung von Leiden entstand. Die von den Spaniern Belagerten warfen damals einen Hering und einen Krug Genever über die Stadtmauern, um zu zeigen, dass noch genug Essen und Trinken da war.)<br /></p><p> Als letztes Bild haben wir das Porträt von<br /></p><p>- <a href="https://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=Frans_Hals/Work/01&uselang=de#/media/File:Frans_Hals_-_Portret_van_Catharina_Hooft_en_haar_min.jpg" target="_blank">Catharina Hooft</a> mit ihrer Amme, etwa 1619-1620 <br /><br />angeschaut. Die Zweijährige schaut selbstbewusst aus dem Bild und schiebt gleichzeitig die Amme weg, so als ob sie sagen wollte, ich brauch deine Milch nicht mehr, ich will jetzt was Richtiges zum Essen! Bestechend fanden wir den Unterschied in Haltung und Gesichtsausdruck zwischen den beiden Porträtierten: Das kleine Mädchen schaut uns fröhlich und fast ein wenig herausfordernd an. Dagegen hebt die Amme den Blick kaum richtig. Dabei ist doch die Amme die Erwachsene, die das Kind trägt und ihr mit der anderen Hand eine Frucht - einen Apfel? - hinhält. Doch auch die Kleidung betont den Unterschied von kindlicher Herrin und erwachsener Dienerin: Das Kind trägt ein prächtiges Samtgewand, mit einer Kette mit rotem Edelstein, einem feinem Spitzenkragen und ebensolchem Abschluss ihres Häubchens. Der Körper der Amme verschwindet dagegen mit ihrem schlichten schwarzen Gewand fast ganz im Hintergrund. Verkehrte Welt? <br /></p><p><br /> </p>Unknownnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-9222690046205799166.post-32908799545884043852023-10-18T17:15:00.016+02:002023-10-19T10:01:22.103+02:00Secessionen. Klimt, Stuck, Liebermann<p></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhXJiqReTKWsycE1tRcKGTJ6k9qQawuZ0GiEuuyMo1tTOnEbbYuAbSwKegf_PZIGjDbX_mdSe-Fg-A13JzfzOdxHQzb_0OajciRml3in8GF7ZjKi5t7g8RHREJg7s_WgTsTlCIPiZlSpxtFDXXZdGSG3fcxbCWwszPpf2Y9ikBfvb_CeIuQ_2vxXkKxPS4/s1055/1055px-Internationale_Kunstausstellung_Muenchen_1897.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="720" data-original-width="1055" height="435" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhXJiqReTKWsycE1tRcKGTJ6k9qQawuZ0GiEuuyMo1tTOnEbbYuAbSwKegf_PZIGjDbX_mdSe-Fg-A13JzfzOdxHQzb_0OajciRml3in8GF7ZjKi5t7g8RHREJg7s_WgTsTlCIPiZlSpxtFDXXZdGSG3fcxbCWwszPpf2Y9ikBfvb_CeIuQ_2vxXkKxPS4/w640-h435/1055px-Internationale_Kunstausstellung_Muenchen_1897.jpg" width="640" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">Plakat der 7. Internationalen Kunstausstellung München,1897 (<a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:VII._Internationale_Kunstausstellung_(Munich,_1897)?uselang=de#/media/File:Internationale_Kunstausstellung_Muenchen_1897.jpg" target="_blank">Quelle</a>)<br /></span></td></tr></tbody></table><br />In der Alten Nationalgalerie in Berlin wurde bis zum 22.10. eine Ausstellung zum Thema der <a href="https://www.smb.museum/ausstellungen/detail/secessionen/" target="_blank">Secessionen</a> und ihrer berühmten Protagonisten in Deutschland und Österreich gezeigt, mit denen wir uns in unserem Online-Gespräch beschäftigt haben. Die Ausstellung wird dann vom 22. Mai bis 13. Oktober 2024 im Wien Museum gezeigt werden. Wie es im Pressetext heißt, beleuchtet die Ausstellung vor allem die Gemeinsamkeiten dieser umwälzenden Entwicklungen im deutschsprachigen Raum. Zu sehen sind etwa 220 Arbeiten von rund 80 Künstlerinnen und Künstlern, die in dreizehn thematischen Räumen ausgestellt werden. <p></p><p>Erste Frage ist natürlich, was versteht man in der Kunstgeschichte unter Secessionen? Ich habe die Frage einfach mal in ChatGPT gestellt. Hier Teile der Antwort:</p><p>"Die Secession in der Kunst war eine wichtige Kunstbewegung, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Europa, insbesondere in Wien, entstand. Der Begriff 'Secessionsbewegung' leitet sich von lateinischen "secedere" ab, was so viel wie 'sich abspalten' oder 'sich trennen' bedeutet. ... Die Künstler der Secession suchten nach neuen Ausdrucksformen und wandten sich gegen den traditionellen Kunstbetrieb ihrer Zeit. Sie betonten die Notwendigkeit der Erneuerung in der Kunst und lehnten die Einschränkungen der akademischen Kunstschulen und Institutionen ab. Die Künstler der Secession setzten sich für die Freiheit der künstlerischen Gestaltung und die Förderung des Jugendstils (Art Nouveau) ein. ... Insgesamt kann man sagen, dass die Secession in der Kunst eine künstlerische Bewegung war, die die kreative Freiheit und die Erneuerung in der Kunst förderte und dabei gegen etablierte Normen und Konventionen des Kunstbetriebs rebellierte."<span></span></p><a name='more'></a><p></p><p>Mit der Abspaltung ging es 1892 in München los, Wien und Berlin folgten fünf und sieben Jahre später. Dabei stehen die Namen der Künstler auch für die Kunstzentren, in denen sich Secessionen bildeten - schließlich braucht es einen etablierten Kunst- und Ausstellungsbetrieb, damit man sich davon abspalten kann!<br /></p><p>Klimt steht für den Wiener Jugendstil, von Stuck für München und den Symbolismus, mit Liebermann verbindet man gern Berlin und den Impressionismus.</p><p>Als erstes haben wir uns je ein Werk von diesen drei Künstlern angesehen. Und zwar von </p><p>- Franz von Stuck, <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Pallas_Athene_by_Franz_von_Stuck,_1898.jpg#/media/File:Pallas_Athene_by_Franz_von_Stuck,_1898.jpg" target="_blank">Pallas Athene</a>, 1898<br /></p><p>Die antike Göttin Pallas Athene steht in der griechischen Mythologie für Weisheit, neben anderen Bereichen ist sie auch Göttin der Künste und des Handwerks. Ihr bedeutendstes Heiligtum war der Parthenon in Athen. Auf der Akropolis standen mehrere Statuen der Athene aus der Hand des Bildhauers Phidias, deren Aussehen uns in Nachbildungen wie dieser</p><p>- <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Athene#/media/Datei:NAMA_Ath%C3%A9na_Varvakeion.jpg" target="_blank">Athena Parthenos</a>, verkleinerte römische Nachbildung (3. Jahrhundert) der Statue des Phidias <br /></p><p><span style="color: red;"> <span style="color: black;">überliefert ist. Wir haben die beiden Athenen zwar nicht miteinander verglichen, haben aber die einzelnen Merkmale des Bildes von Stuck aufmerksam betrachtet: Sie trägt in ihrer Rechten eine Kugel mit einem geflügelten Wesen - es ist Nike, Göttin des Sieges. In der Linken hält sie einen roten Lanzenschaft. Auf dem Kopf hat sie einen reich geschmückten Helm mit einer von zwei Pferden begleiteten Sphinx, alle drei sind von rot leuchtenden Federbüscheln bekrönt. Wir brauchten ein wenig Zeit und mussten das Bild zweimal vergrößern, um auf der Brust der Athena das Bild der Medusa mit den Schlangen als Haaren zu erkennen. Sie scheint es auf dem Fell, der Aigis, zu tragen, das sie hier fast wie ein Panzer zu schützen scheint. Auffällig war für uns, wie die dunkle Gestalt vor einen leuchten Goldgrund gesetzt ist.</span></span></p><p><span style="color: red;"><span style="color: black;">Danach haben wir dasselbe Sujet mit dem Bild von<br /></span></span></p><p><span style="color: red;"><span style="color: black;">- Gustav Klimt, <a href="https://sammlung.wienmuseum.at/en/object/102991-pallas-athene/" target="_blank">Pallas Athene</a>, 1898<br /></span></span></p><p><span style="color: red;"><span style="color: black;">aufgerufen und herausgearbeitet, dass trotz aller Ähnlichkeiten - auch sie trägt die Nike in der Rechten und den Lanzensschaft in der Linken, auch sie trägt einen Helm, der allerdings nach Art der korinthischen Helme der frühen Antike gestaltet ist, worauf Ute uns hinwies. Auch sie trägt die Ägis mit dem Haupt der Medusa. Und doch lässt schon allein der Bildausschnitt, den Klimt gewählt hat, diese Gestalt viel martialischer erscheinen, fanden wir...<br /></span></span></p><p><span style="color: red;"><span style="color: black;">Ganz anders dagegen war das Bild, das Max Liebermann von seiner Frau gemalt hat:<br /></span></span></p><p><span style="color: red;"><span style="color: black;">- Max Liebermann, <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Portr%C3%A4ts_von_Martha_und_Max_Liebermann#/media/Datei:Martha_Liebermann_1898_-_Weimar_Schlossmuseum.jpg" target="_blank">Martha Liebermann</a> 1898. <br /></span></span></p><p><span style="color: red;"><span style="color: black;">Seine lichte Atmosphäre und die Gedankenverlorenheit der Frau im Schaukelstuhl, die das Bild fast ganz ausfüllt, vermittelten </span></span><span style="color: red;"><span style="color: black;">uns sofort die besondere Stimmung eines Sommerabends am Meer. </span></span></p><!--[if gte mso 9]><xml>
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<![endif]--><p class="MsoNormal"></p><p>Doch warum nun erregten die Bilder der Secessionisten in der Kunstwelt um 1900 besonders viel Aufsehen? Ein neuer Faktor war, dass die Künstler für ihre Ausstellungen gezielt geworben haben und auf den Wiedererkennungswert von Signets (heute würde man Logos sagen) gesetzt haben. So hat Franz von Stuck für sein Plakat der 7. Internationalen Kunstausstellung München, die gemeinsam von der Münchner Künstlergenossenschaft und der von ihr abgespaltenen Gruppe Münchener Secession veranstaltet wurde, das Bild der Athene genutzt und rechts daneben in einem Sechseck die Seitenansicht ihres Kopfes angeordnet, ein Signet, das auch die Kataloge der Münchener Secession schmückt.</p><p>- Franz von Stuck, <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:VII._Internationale_Kunstausstellung_(Munich,_1897)?uselang=de#/media/File:Internationale_Kunstausstellung_Muenchen_1897.jpg" target="_blank">Plakat</a> der 7. Internationalen Kunstausstellung München, 1897<br /></p><p class="MsoNormal">Außerdem haben wir uns angesehen, wie Kunstwerke in den Ausstellungen im 19. Jahrhundert gezeigt wurden:</p><p class="MsoNormal"> - A.Provost, <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Salon_de_peinture_et_de_sculpture?uselang=de#/media/File:Salon_de_1857_au_Palais_de_l'Industrie.jpg" target="_blank">Salon de peinture et sculpture</a> de 1857, au Palais de l'Industrie. Druck in einem unbekannten Journal </p><p class="MsoNormal">- Édouard Joseph Dantan, Un Coin du <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Salon_de_Paris#/media/Datei:Edouard_Dantan_Un_Coin_du_Salon_en_1880.jpg" target="_blank">Salon</a> en 1880 </p><p class="MsoNormal">beide Bilder zeigen, dass solche Ausstellungen offenbar vielbesuchte Ereignisse waren, bei denen die dicht an dicht an den Wänden hängenden Bilder nicht immer Beachtung fanden. Dagegen gesetzt haben wir eine Fotografie von der <br /></p><p class="MsoNormal">- <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Entwicklung_des_Impressionismus_in_Malerei_und_Plastik#/media/Datei:Wiener_Secession,_16._Ausstellung_1903,_Galerieansicht_mit_Gem%C3%A4lde_von_Th%C3%A9o_van_Rysselberghe.jpg" target="_blank">Galerie</a> der 16. Ausstellung der Wiener Secession, 1903.</p><p class="MsoNormal">Deutlich wird, wie neuartig die Ausstellungsgestaltung in den Augen der Zeitgenossen gewesen sein muss. </p><p class="MsoNormal">Auch August Klimt übernahm übrigens das Bild der Athena auf das Ausstellungsplakat der Wiener Secession :</p><p class="MsoNormal">- Gustav Klimt, <a href="https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/39893-plakat-fuer-die-1-ausstellung-der-secession/" target="_blank">Plakat</a> für die 1. Ausstellung der Secession, 1898,</p><p class="MsoNormal">während in Berlin ein eher heiteres Sujet für die 3. Ausstellung der neuen Künstlerbewegung zum Tragen kam:<br /></p><p class="MsoNormal">- Thomas Theodor Heine, <a href="https://smb.museum-digital.de/object/70627" target="_blank">Plakat</a>: 3.Kunstausstellung der Berliner Secession, 1901.</p><p class="MsoNormal">Wir brauchten ein wenig um den Berliner Bären zu erkennen, der von einer jungen Frau geküsst wird. Erstaunlicherweise ist sie historisierend in einem biedermeierlichen Kleid mit Reifrock und entsprechender Lockenfrisur dargestellt, während sie - damals ganz modern für Frauen - eine Palette mit Pinseln in ihrer Linken und in der Rechten, mit der sie den Bären umarmt, einen Kranz hält. <br /></p><p class="MsoNormal"></p><p>Als sprechenden Gegensatz dazu haben wir dann ein von dem - in dieser Zeit sehr anerkannten - Münchener Künstlerfürsten Franz von Lenbach gemaltes Porträt aufgerufen:</p><p>- Franz von Lenbach, <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_von_Lenbach#/media/Datei:LenbachBismarckK%C3%BCrassieruniform.jpg" target="_blank">Bismarck</a> in Kürassieruniform, 1890. <br /></p><p class="MsoNormal"></p><p>Besondere Bedeutung für die Abspaltung der Künstlerbewegung in Berlin hatte übrigens der sogenannte "<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Fall_Munch" target="_blank">Fall Munch</a>". Es handelt sich um den Skandal, den die Ausstellung von 55 Bildern Munchs in Berlin im Jahr 1892 auslöste. Progressive Künstlerfreunde hatten ihn eingeladen, um auch die Berliner Kunstwelt mit der neuen Bewegung des Impressionismus in Paris und mit der von Munch vertretenen nordischen Kunst bekannt zu machen. Nach wenigen Tagen musste die Ausstellung geschlossen werden, weil die Mehrheit im einladenen "Verein Berliner Künstler" für eine Schließung der Schau stimmte. Die farbgewaltigen Bilder Edvard Munchs wurden von konservativen Künstlern und vom Publikum als roh und skizzenhaft empfunden. In dem o.g. Wikipedia-Artikel steht z.B., dass in der Kunstchronik, dem Beiblatt der Zeitschrift für bildende Kunst, von dem Kunsthistoriker und Publizist Adolf Rosenberg zu lesen war: "Was der Norweger in Bezug auf Formlosigkeit, Brutalität der Malerei, Roheit und Gemeinheit der Empfindung geleistet hatte, stellt alle Sünden der französischen und schottischen Impressionisten in den Schatten."; und dass Munch selbst nach der Eröffnung an seine Familie schrieb: „Ja, jetzt ist die Ausstellung eröffnet – und sie erweckt kolossales Ärgernis – hier gibt es nämlich eine Masse älterer elendiger Maler, die über die neue Richtung rasend sind. – Die Zeitungen schimpfen entsetzlich – doch in einigen hat man mich gelobt. – Alle Jungen aber mögen meine Bilder sehr.“<br /></p><p class="MsoNormal"></p><p>Dazu haben wir uns angesehen:</p><p>- Edvard Munch, <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Fall_Munch#/media/Datei:Edvard_Munch_-_Self-Portrait_under_the_Mask_of_a_Woman.jpg" target="_blank">Selbstbildnis</a> unter einer Frauenmaske, 1893<br /></p><p>Dabei war für uns nicht gut nachzuvollziehen, warum Rosenberg von "Formlosigkeit", "Brutalität" und "Roheit und Gemeinheit der Empfindung" sprechen konnte. Wir sahen einen nachdenklichen jungen Mann im dunklen Anzug unter einer fremdartigen bunten Maske stehen. Eine Weile verweilten wir noch zum Abschluss bei dem ganz von dem Französischen Impressionismus geprägten Bild</p><p>- Edvard Munch, <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Gem%C3%A4lde_von_Edvard_Munch#/media/Datei:Edvard_Munch_-_Rue_Lafayette_(1891).jpg" target="_blank">Rue Lafayette</a>, 1891.</p><p>Wir waren von dem Bild beeindruckt, dass uns zusammen mit dem Bewohner der Wohnung und des Balkons in der Rue Lafayette auf die belebte Straße herunterblicken lässt. Wie fanden uns an einem Sommernachmittag wieder und sahen, trotz der wie verwischt aufgetragenen Farbstriche, tief unter uns und Fuhrwerke durch die Straße fahren, eine Pferdekutsche von links herankommen und eine bunte Menschenmenge, die die Straße belebt. Ein Nachmittag in Paris, von wo die neue Kunstbewegung ihren Anfang nahm! <br /></p><p class="MsoNormal"></p><br />Unknownnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-9222690046205799166.post-49266647293532895132023-09-20T15:58:00.015+02:002023-09-21T17:29:26.447+02:00Pablo Picasso und Guernica<p></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgsk1pUCJX-nudE_SkNrsXiT7xQg-dHjZfHx5FUAEq-q2B2TN4QAj7DnbuLk0mNs_gMTUoZV3bvtfoA3wbye0zC9VM3We71ywWiJ83utKCjl5o2byD7pynjfnz0fR32BIZc6hrH_Xcer4tnz4dIVXznlQDS7jwP-b8Udbz6N41v3THg9nsOqZFPcoIsO5o/s798/Bundesarchiv_Bild_183-H25224,_Guernica,_Ruinen.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="584" data-original-width="798" height="469" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgsk1pUCJX-nudE_SkNrsXiT7xQg-dHjZfHx5FUAEq-q2B2TN4QAj7DnbuLk0mNs_gMTUoZV3bvtfoA3wbye0zC9VM3We71ywWiJ83utKCjl5o2byD7pynjfnz0fR32BIZc6hrH_Xcer4tnz4dIVXznlQDS7jwP-b8Udbz6N41v3THg9nsOqZFPcoIsO5o/w640-h469/Bundesarchiv_Bild_183-H25224,_Guernica,_Ruinen.jpg" width="640" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">Zerstörungen in Guernica, 1937 (Von Bundesarchiv, Bild 183-H25224 / Autor/-in unbekannt / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, <a href="https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5434009" target="_blank">Quelle</a>)</span></td></tr></tbody></table><br />Pablo <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Pablo_Picasso" target="_blank">Picasso</a> (1881 - 1973) ist vor fünfzig Jahren gestorben und aus diesem Anlass gibt es in der westlichen Welt einen wahren Ausstellungsmarathon zu seinem Werk. Wer sich einen Überblick über die Ausstellungen verschaffen und mal in die eine oder andere hineinschnuppern will sei auf die deutsche Seite von "<a href="https://www.kunstplaza.de/ausstellungen/picasso-heute-alle-wichtigen-ausstellungen-zum-50-todestag-der-spanischen-kuenstlerlegende/" target="_blank">kunstplaza</a>" oder auf das Programm auf der englischsprachigen Seite „<a href="https://celebracionpicasso.es/en/presentation" target="_blank">Picasso Celebration 1973-2023</a>“ verwiesen.<p></p><p>Wir haben uns aus diesem Anlaß das berühmteste Bild dieses Künstlers vorgenommen: <br /></p>
<p class="MsoNormal">- Pablo Picasso, <a href="https://www.museoreinasofia.es/en/collection/artwork/guernica" target="_blank">Guernica</a>, 1937, </p><p class="MsoNormal">dessen schiere Größe von 3,49m Höhe und 7,77m Breite schon beeindruckend ist. Wer sich ausführlich mit diesem Bild beschäftigen will, kann dafür die Wikipediaseite "<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Guernica_(Bild)" target="_blank">Guernica (Bild)</a>" nutzen. Wir haben uns gefragt, was wir selbst auf dem Bild sehen: </p><p class="MsoNormal">Als erstes erkannten wir das Pferd in der Mitte, das von hinten zu sehen ist und seinen Kopf dem Betrachter zuwendet - mit aufgerissenen Maul und einer Zunge wie ein spitzer Dorn. Dann sahen wir links davon am Boden Körperteile liegen - einen Arm, dessen Hand ein abgebrochenes Schwert hält; einen Kopf, der abgeschnitten zu sein scheint; einen Arm mit offener nach links ausgestreckter Hand; dazwischen Menschenbeine und den Huf und den Schwanz eines Pferdes. Das Ganze wird von oben von einer Glühbirne beleuchtet, die in einem Auge zu leuchten scheint, aus dem Zacken - oder Flammen? - nach unten strahlen. Dazu kommt von der rechten Bildseite noch Licht von einem ausgestreckten Arm herbei, der eine Kerze hält. </p><a name='more'></a><p></p><p class="MsoNormal">Dabei rahmt das Licht von der Decke das Geschehen in der Mitte des Bildes in einer Dreiecksform ein, während von der rechten Bildseite ein geisterartiger Kopf heranweht, dessen Arm die Kerze trägt, und darunter eine Frau mit entblößten Brüsten in einer laufenden Bewegung zu stolpern scheint. Beide starren mit offenen Mündern auf das Geschehen in der Mitte. <br /></p><p class="MsoNormal">Diese Mitte wird auf der linken und der rechten Bildseite von zwei eigenständigen Szenen gerahmt - deshalb wird das Bild auch mit mittelalterlichen <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Triptychon" target="_blank">Triptychen</a> verbunden, die als Altäre aus einem Hauptfeld mit Seitentafeln bestehen.</p><p class="MsoNormal">Links erkannten wir einen Stier, der seinen Kopf nach links dreht und über einer Frau steht, die den Kopf wie in einem Aufschrei zum Himmel gerichtet hat. Nicht so einfach war zu erkennen, dass sie ein totes Kind im Arm hält, dessen Kopf hinten über gefallen ist. Dass diese Gestalt mit der Figur der <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Piet%C3%A0" target="_blank">Pietá</a>, also der den toten Christus im Arm haltenden Mutter Gottes, verbunden wird, leuchtete uns unmittelbar ein.</p><p class="MsoNormal">Die rechte Seite wirkte auf uns wie ein eigener Raum, vielleicht ein Keller oder ein Gefängnis mit einem kleinen hoch angebrachten Fenster. Darin reckt ein Mensch seine Arme zum Himmel, auch er wie aufschreiend mit offenem Mund, während sein Körper in einer Art spitzer Tüte verschwindet. Auch auf dieser Seite finden sich Zackenbänder, die allgemein bei Picasso als Symbol für Feuer angesehen werden. <br /></p><p><span class="MsoHyperlink"></span>Zum Vergleich für den dreieckigen Bildaufbau in der Mitte haben wir die Grafik von <br /></p><p></p><p class="MsoNormal">- Francisco de Goya, <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Guernica_(Bild)#/media/Datei:Goya-Guerra_(30).jpg" target="_blank">Verwüstungen des Krieges</a> (1810er-Jahre)</p><p class="MsoNormal">herangezogen, bei der wir eine große innere Nähe zwischen den am Boden liegenden Toten und den am Boden verstreuten Körperteilen bei Picasso fanden. <br /></p>
<p class="MsoNormal">Dann kamen wir zu dem historischen Hintergrund von Picassos Bild: Guernica war die erste Stadt, die am 26. April 1937 einem Bombenangriff aus der Luft ausgesetzt war. Ihre Bewohner erlebten damit das erste flächendeckende
Bombardement eines Krieges, bei dem es ausschließlich und vorausberechnet nur um
zivile Opfer ging. Die deutsche Luftwaffe, genauer die Kampfflugzeuge der deutschen Legion Condor probierten dort mit Unterstützung der italienischen Aviazione Legionaria die großflächige
Bombardierung aus, die später in Polen und England angewendet wurde. So etwas kannte man
aus dem Ersten Weltkrieg nicht. Krieg und Terror erreichten damit die Zivilbevölkerung. </p><p class="MsoNormal">- Luftbild von der Zerstörung von <a href="https://www.rts.ch/2019/09/17/12/31/10715878.image" target="_blank">Guernica</a></p><p class="MsoNormal">Heute ist der Luftkrieg noch genauso schrecklich wie damals, aber für uns nicht mehr neu. Wir Älteren erinnern uns noch an zerbombte Häuser, die wir in der Kindheit sahen, und die Bilder von Zerstörungen in der Ukraine gehen gerade um die ganze Welt. Für die Bewohner von Guernica aber, für das Baskenland und die ganze Welt verbreitete dieser Angriff einen noch nie dagewesenen Schrecken während des Spanischen Bürgerkrieges. </p><p class="MsoNormal">Pablo Picasso hatte schon 1936 von der spanischen Regierung den
Auftrag bekommen, für den Landespavillon der Weltausstellung 1937 in Paris
ein Bild zu malen. Nach Bekanntwerden der Bombardierung Guernicas verwarf er seine ursprüngliche
Bildidee "Maler und Modell" und entwarf sein Monumentalgemälde, das in Schwarz-Weiß gehalten ist und den Schrecken jenes Apriltages zeigt; eine Anklage gegen den Krieg. <br /></p>
<p class="MsoListParagraphCxSpFirst" style="mso-list: l0 level1 lfo1; text-indent: -18pt;"><span style="mso-ascii-font-family: Calibri; mso-bidi-font-family: Calibri; mso-fareast-font-family: Calibri; mso-hansi-font-family: Calibri;"><span style="mso-list: Ignore;">-<span style="font: 7pt "Times New Roman";"> </span></span></span>Nach dem Ende der Pariser Weltausstellung wurde das Gemälde in Nordeuropa und den USA ausgestellt. Die Eintrittsgelder spendete Picasso
einer Stiftung für die Opfer des Bürgerkrieges. Das Bild vermachte er einer
zukünftigen spanischen Republik. So blieb es während der Franco-Herrschaft von1939 bis 1981 im Museum of Modern Art in New York. Erst nachdem 1978 in Spanien freie Wahlen durchgeführt und der Militärputsch von 1981, mit dem eine neue Diktatur errichtet werden sollte, abgewendet war, kam das Bild nach Spanien zurück, wo es heute im Museo Reina Sofía in Madrid zu sehen ist.</p>
<p class="MsoNormal">Wir aber haben uns weiter mit dem Bild beschäftigt, indem wir nachgefragt haben, welche Rolle Pferde und Stiere in Picassos Werk spielen. Immerhin steht ein aufwieherndes Pferd im Mittelpunkt dieses Bildes und auch ein Stier ist zu sehen. Dass der Künstler vom Stierkampf seit früher Jugend fasziniert war, ist bekannt. Schon als kleiner Junge fertigte er eine Reihe von Zeichnungen an, die Matadore und Stiere darstellen.<br /></p><p class="MsoNormal">- <a href="https://museupicassobcn.cat/en/collection/artwork/bullfight" target="_blank">Stierkampf</a>, 1898</p><p class="MsoNormal">Auf dieser Zeichnung erkannten wir schon das Thema des Kampfes zwischen Stier und Pferd, das er auch später immer wieder aufgenommen hat. Hier rennt der Stier von rechts mit gesenkten Hörnern gegen das Pferd an, auf dem der Matador mit seiner Lanze sitzt. </p><p class="MsoNormal">Das folgende in geradezu schreiend bunten Farben gemalte Bild</p><p class="MsoNormal">- <a href="https://www.pablopicasso.org/bull-fight.jsp" target="_blank">Stierkampf: Tod des Toreros</a>, 1933</p><p class="MsoNormal">wirkte auf uns durch das zentralen Motiv des Pferdes eng verwandt mit der Darstellung von Guernica. Hier wiehert das Pferd ganz offensichtlich in Todesangst auf, denn seine Gedärme hängen aus dem aufgeschlitzten Bauch, während der bunt gekleidete Torero von dem schwarzen Stier auf die Hörner genommen worden ist und sein rotes Tuch wie eine Blutlache zu Boden sinkt. </p><p class="MsoNormal"></p>
<p class="MsoListParagraphCxSpMiddle">Der Verbindung von Stier und Mensch - und damit gewissermaßen der Vorstellung von "tierischer Männlichkeit" - ist Picasso in zahlreichen Darstellungen der mythischen Figur des Minotaurus nachgegangen. Kurz nacherzählt war der Minotaurus ein Wesen mit menschlichem Körper und Stierkopf, das auf der Insel Kreta zur Welt kam und in einem Labyrinth gefangen gehalten wurde. Dort tötete ihn Theseus, der mit Hilfe des Ariadnefadens aus dem Labyrinth wieder herausfand. </p><p class="MsoListParagraphCxSpMiddle">Auch in der <br /></p>
<p class="MsoListParagraphCxSpMiddle" style="mso-list: l0 level1 lfo1; text-indent: -18pt;"><span class="MsoHyperlink"><span color="windowtext" style="mso-ascii-font-family: Calibri; mso-bidi-font-family: Calibri; mso-fareast-font-family: Calibri; mso-hansi-font-family: Calibri; text-decoration: none; text-underline: none;"><span style="mso-list: Ignore;">-<span style="font: 7pt "Times New Roman";">
</span></span></span></span>- <a href="https://www.moma.org/collection/works/60110" target="_blank">Minotauromachie</a>, 1935<br /><br />fanden wir das Pferd mit dem zurückgedrehten Kopf wieder im Mittelpunkt des Bildes; hier trägt es eine Frau, deren Kopf zu Boden sinkt. Von der der rechten Bildseite her wird diese Gestalt von einem übermächtigen Stierkopfmenschen überschattet, während links ein kleines Mädchen mit Blumen in der Hand die Szene mit einer Kerze beleuchtet. Von oben sehen zwei Mädchenköpfe mit zwei Tauben aus einer Fensteröffnung herab, während ganz links ein Mann wie auf der Flucht eine Leiter erklimmt. <br /><br />Diese Grafik entstand übrigens in einer Zeit, die Picasso später als schlimmste seines Lebens bezeichnete: Seine Geliebte Marie-Thérèse Walter erwartete ein Kind von ihm und seine erste Frau Olga
Khokhlova war gerade ausgezogen.</p>
<p class="MsoNormal">Von 1930 bis 1937 arbeitete Picasso an einer grafischen Folge, die als Vollard-Suite bekannt ist und aus 100 Radierungen besteht. Benannt ist sie nach dem Kunsthändler Ambroise Vollard (1866-1939), der sie in Auftrag gab. In ihr kann man den Wandel nachvollziehen, dem die Figur des Minotaurus in seinem Werk, das ja auch Seelen- und Weltzustände spiegelt, unterlag.<br />
</p><p>Am
Anfang stehen zum Beispiel Szenen wie der<br /></p><p>- <a href="https://www.tate.org.uk/art/artworks/picasso-faun-revealing-a-sleeping-woman-jupiter-and-antiope-after-rembrandt-p11360" target="_blank">Faun, der eine schlafende Frau enthüllt</a> (Jupiter und Antiope, nach Rembrandt), 1936</p><p> oder das</p><p>- <a href="https://www.moma.org/collection/works/64772" target="_blank">Bacchanal mit Minotaurus</a> von 1933, veröffentlicht 1939,</p><p>in denen der Minotaurus als fast ganz menschlicher Verehrer weiblicher Schönheit und als lüsterner Stiermensch erscheint. Ene ganz andere Stimmung herrscht dann in den letzten Bildern des blinden Minotaurus <br /></p>- <a href="https://collections.sbma.net/objects/1476/minotaure-aveugle-guide-par-une-fillette-dans-la-nuit-blind" target="_blank">Blinder Minotaurus</a>, geführt von einem kleinen Mädchen in der Nacht, 1934-35<span class="MsoHyperlink"><span color="windowtext" style="text-decoration: none; text-underline: none;"></span></span>,
<p class="MsoListParagraphCxSpLast">in dem der Minotaurus sein Haupt zum Nachthimmel wendet und sich von einem Kind, das eine Taube - das Symbol des Friedens - trägt, führen lässt. Auffällig war für uns, dass sein Stierkopf einem Pferdekopf ähnlich geworden ist, also nicht mehr der potenten männlichen sondern der in seinen Bildern leidenden weiblichen Kreatur anverwandt ist. Hinter ihm landet rechts ein Nachen mit zwei Fischern an, von denen der Stehende durch seine gestreifte Kleidung an ein Gerippe erinnert. Vor ihm und dem Kind sitzt links eine Gestalt, die von dem Geschehen unberührt erscheint. In einem Text dazu heißt es, dass der Minotaurus hier in einer letzten Verwandlung "pathetisch, blind und impotent" wird und durch die Nacht "von einem kleinen Mädchen mit den Zügen von Marie-Thérèse", seiner damaligen Geliebten, geführt wird. </p>Unknownnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-9222690046205799166.post-26781285389174466172023-08-13T17:32:00.015+02:002023-08-18T16:49:19.158+02:00Pompeji<p></p><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><img border="0" data-original-height="1394" data-original-width="1581" height="353" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgZ92XVI2cotvw1qPUuRCnurNC26wfq2nR21mdmzG1KJ0aN4-ZgZ6QQJppZ0tRnohBid6j1mTTZZjJbHQoGAL9fkOqqGvoqYj0jHOtoGx0BtdyyaPI0sq4q94BYvzmmtv_bAckFdDjcaOGdZvJkKbF6Q3Ryo5rzl9oYC3-9bQyz-yHrnRLQkWr1pnresC0/w400-h353/Laookon.jpg" width="400" /></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">Fresko des Laokoon aus dem Haus des Menander, <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_des_Menander#/media/Datei:Pompeii_Casa_del_Menandro_Laocoon.jpg" target="_blank">Quelle Wikimedia</a></span><br /></td><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;"> </span></td><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><br /></td></tr></tbody></table>Der Juli ist Ferien- und Reisezeit. So sind auch wir dieses Mal beim Kunstsurfen auf eine virtuelle Besichtigungstour gegangen und haben die Ausgrabungen von Pompeji in Süditalien besucht. Wer hat nicht schon davon gehört, dass diese Stadt beim <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Vesuv#Pompeji-Eruption" target="_blank">Ausbruch des Vesuv</a> im Jahr 79 n. Chr. verschüttet wurde und Jahrhunderte lang so gut wie vergessen war?
<p></p><p class="MsoNormal">Aber ein paar Informationen zur Geschichte können trotzdem nicht schaden: Das gesamte Vesuvgebiet wurde schon im Jahr 62 n. Chr. durch ein starkes Erdbeben erschüttert, das Pompeji in Trümmer legte. Der Wiederaufbau war sofort danach begonnen worden. Doch als die Stadt unter dem Ascheregen und der Lava des Vulkans begraben wurde, war Pompeji noch immer eine große Baustelle.<br /><br />Wiederentdeckt wurde die Stadt im 16. Jh. Es dauerte dann noch bis 1748, bis offiziell Erkundungsarbeiten aufgenommen wurden. Sie wurden während des 19. und 20. Jh. systematisch fortgeführt. Noch heute wird an der Freilegung der Stadt gearbeitet, wobei die Gebäude so weit wie nötig in Stand gesetzt werden. So findet man heute in der Stadt einen außerordentlichen Reichtum an Bauwerken, Skulpturen, Malereien und Mosaiken. Das archäologisch relevante Gebiet erstreckt sich über etwa 66 ha, wovon bisher ca. 45 freigelegt worden sind.<br /></p>
<p class="MsoNormal">Wer sich ausführlich über die wichtigsten Bauten informieren will, kann auf der Website der Anlage das PDF eines deutschsprachigen <a href="http://pompeiisites.org/wp-content/uploads/Pompeii_DE1.pdf" target="_blank">Führers</a> und einen aktuellen <a href="http://pompeiisites.org/wp-content/uploads/Pompeiweb2023.pdf" target="_blank">Plan</a> herunterladen.</p><p class="MsoNormal"><span></span></p><a name='more'></a>So schön und interessant die ausgegrabenen Bauten und Kunstwerke auch sind, so kommt man nicht umhin, sich auch an den Schrecken, an Zerstörung und Tod zu erinnern, die der Vulkanausbruch über die Einwohner der Stadt gebracht hat. Immer wieder sind die Ausgrabenden auf Leichen Flüchtender gestoßen. So wie hier im <p></p><p class="MsoNormal">- <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Garden_of_the_Fugitives#/media/File:Pompei,_scavo_vittime.jpg" target="_blank">Garten der Flüchtenden</a>, <br /></p><p>einem Gebiet, in dem vor dem Vulkanausbruch Wein angebaut wurde. Dort wurden im Jahr 1962 die ersten von insgesamt dreizehn Kindern und Erwachsenen gefunden. Der Tod ereilte sie, als sie auf der bereits 3,5 m hohen Bimssteindecke einen Fluchtweg suchten. Ihre Gipsgüsse sind nun an der Abschlussmauer des Gartens in einem Glaskasten ausgestellt.</p><p>Wir haben diesen traurigen Anblick hinter uns gelassen und uns in das Haus des Menander begeben. Zuerst haben wir den </p><p>- Haus des Menander, <a href="https://pompeiiinpictures.com/pompeiiinpictures/R1/1%2010%2004%20plan.htm" target="_blank">Grundriss</a> </p><p>aufgerufen, auf dem man den Umfang des Hauses und die verschiedenen Wohnbereiche gut erkennen kann. Wenn man auf die einzelnen Bereiche klickt, kommt man zu den dazu passenden, sehr umfangreichen Bilderstrecken. Wir sind allerdings etwas anders vorgegangen und sind zu dem Haus auf der (ital. und engl.) Website </p><p>- <a href="https://www.planetpompeii.com/en/map/the-house-of-menander.html" target="_blank">planet pompeii</a></p><p>gesurft. Wenn man auf dieser Seite das kleine gelbe Männchen ganz rechts mit der Maus anklickt und geklickt hält, kann man es auf die kleinen Kreise im Stadtplan ziehen und im Haus verschiedene Rundblicke aufrufen. Man kann aber auch die Bilderstrecke der "Gallery" unter dem Foto links anklicken und sich Einzelbilder der Räume ansehen.<br /></p><p>Nachdem jeder so für sich das Haus erkundet hatte, haben wir uns das namensgebende Fresko angesehen:<br /></p><p class="MsoListParagraph" style="mso-list: l1 level1 lfo3; text-indent: -18pt;"><span style="mso-ascii-font-family: Calibri; mso-bidi-font-family: Calibri; mso-fareast-font-family: Calibri; mso-hansi-font-family: Calibri;"><span style="mso-list: Ignore;">-<span style="font: 7pt "Times New Roman";">
</span></span></span>- Fresco des <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/House_of_Menander#/media/File:Menander_fresco_Pompeii_Italy.jpg" target="_blank">Menander</a><span style="mso-spacerun: yes;"> </span><br /><br />Menander war ein griechischer Komödiendichter in Athen. Er sitzt hier als junger Mann mit umkränzten Kopf in einem Lehnstuhl, hat den rechten Arm aufgestützt und hält eine Schriftrolle in der anderen Hand. <br /><br />Weiter ging es zum Atrium, an dessen Wänden sich Freskos mit Szenen aus der Ilias und der Odyssee befinden. Wir haben uns das Bild des <br /><br />- <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_des_Menander#/media/Datei:Pompeii_Casa_del_Menandro_Laocoon.jpg" target="_blank">Laokoon</a> <br /> <br />angeschaut. Die Geschichte des Laokoon hatte Ute in Erinnerung: Er war Priester in Troja. Beim Kampf um diese Stadt griffen die Griechen zu einer List und gaben vor Troja zu verlassen. Sie ließen ein großes hölzernes Pferd vor den Toren; angeblich zur Ehrung der Götter, in Wirklichkeit jedoch mit griechischen Kämpfern angefüllt. Laokoon war der einzige, der diesen Betrug erkannte und die Trojaner warnte. In Vergils Aeneis (1. Jahrhundert v. Chr.) wird die Geschichte so erzählt, dass er an einem Tempel nahe am Meer einen Stier opferte und zwei Schlangen sich dem Strand näherten. Daraufhin liefen die Trojaner erschrocken auseinander. Die Schlangen strebten auf Laokoon zu und kamen zuerst zu seinen Söhnen, die sie vergifteten. Laokoon näherte sich ihnen mit einem Speer, wurde aber zweimal umschlungen, kämpfte um seine Befreiung und wurde ebenfalls vergiftet. <br /><br />Auf dem Bild erkannten wir in der Mitte Laokoon, der mit einer Schlange kämpft; vor ihm der umgestoßene Opfertisch, seitlich davon liegt der getötete Stier am Boden. Vor dem Tisch liegt ein getötetes Kind am Boden, der andere Sohn wird von der Schlange angegriffen. Nicht ganz sicher waren wir uns bei den Menschengruppen rechts und links von Laokoon: fliehende Trojaner und zuschauende, grüßende Griechen? Und wer schaut aus der Ferne herab? <br /><br />Und irgendwie hat uns das Bild auch an die berühmte antike<br /><br />- <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Laokoon#/media/Datei:Laocoon_Pio-Clementino_Inv1059-1064-1067.jpg" target="_blank">Laokoongruppe</a> (Nachbildung aus hellenistischem Original von 200 v.Chr., gefunden in den Trajan-Thermen in Rom im Jahr 1507)<br /><br />erinnert. Danach haben wir über einen weiteren Fund gestaunt, der sich in einem Untergeschoß des Hauses befand. Dort fanden die Ausgräber eine Holztruhe mit 118 Silbergefäßen, die sorgfältig eingelagert worden waren, als das Gebäude nach dem großen Erdbeben von 62 n. Chr. renoviert werden musste. Die Stücke bestehen insbesondere aus einem Essgeschirr aus 83 Teilen und einem Trinkgeschirr aus 23 Teilen. Dazu enthielt die Kiste auch Goldschmuck und Münzen. Ausgestellt ist dieser Fund im Archäologischen Museum von Neapel<br /> <br />- <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_des_Menander#/media/Datei:Museo_archeologico_nazionale_(Naples)_2014_402.jpg" target="_blank">Silberschatz</a> aus dem Haus des Menander. <br /><br />Wir haben besonders die Vielzahl der Gefäße bewundert. Wer auch Fotos von der Holztruhe und von noch mehr Teilen des Schatzes und von ein paar Bildern der Wandmalereien und der Mosaikböden sehen will, der sei noch auf diese italienische <a href="https://www.storicang.it/a/i-tesori-della-casa-menandro_15900" target="_blank">Seite</a> verwiesen. <br /><br />Weiter gegangen sind wir zum Haus der Vettier, um uns das <br /><br />- <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_der_Vettier#/media/Datei:Casa_dei_Vettii_-_Larario.jpg" target="_blank">Lararium</a> im Haus der Vettier <br /><br />anzusehen. Als Lararium wird der Kultschrein für die "lares familiares", die Schutzgötter des Hauses bzw. der Familie bezeichnet. In vielen Häusern in Pompeji besteht er aus einer Nische in einer bemalten Wand oder nur aus einer solchen. Schlangen galten dabei im antiken Rom als Symbole für Wohlstand und stellten eine Verbindung zu den Vorfahren dar. Hier erscheint die Schlange unter einer weiblichen Gestalt, die von zwei - tanzenden? - Männern mit Trinkhörnern begleitet wird. Nachgelesen habe ich , dass diese jungen Männer die Vorfahren (Lares familiares) waren, die mit kurzer Tunika und hoher Fußbekleidung dargestellt wurden, während sie Wein aus dem Rhyton (einem hornförmigen Trinkgefäß) gossen. Jedes wichtige Ereignis wurden mit Opfergaben unter den Schutz der Laren gestellt; zum <br /><br />Beispiel das Erreichen des Erwachsenenalters, eine Reise oder die Rückkehr zu jemandem, Heirat, Geburten. <br /><br />Zum Vergleich haben wir uns ein zweites, reicher ausgestattetes <br /><br />- <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Lararium#/media/Datei:Lararium,_Pompeji.JPG" target="_blank">Lararium mit Opferaltar</a><br /> <br /> angesehen, auf dem zwei Schlangen zu einem Pinienzapfen mit zwei Eiern hinstreben. Über ihnen sind ähnliche Figuren wie auf dem vorherigen Kultschrein gemalt, die bei einem Opferaltar stehen. Rechts davon war sicher ein Bildnis in der halbrunden Nische aufgestellt. Gerätselt haben wir, ob der Schweinskopf und die beiden Spieße (mit Würstchen und Speckscheiben?) wohl auf die Profession der Besitzer des Hauses hinweisen.<br /><br />Das ist auch gleich die Überleitung zu dem nächsten Bild, bei dem auf den ersten Blick nicht klar war, was es eigentlich zeigt:</p><p class="MsoListParagraph" style="mso-list: l1 level1 lfo3; text-indent: -18pt;"><br />- <a href=" http://pompeiisites.org/en/gallery-pompei-en/thermopolium-of-regio-v/" target="_blank">Thermopolium</a> <br /><br /> Erst wenn man sich durch die Bilderserie weiter unten durchklickt, erkennt man die Theke mit den eingelassenen Öffnungen, unter denen sich große Gefäße befanden. Wir befinden uns in einer antiken Snackbar, in der meist gekochte Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen, Linsen und Kichererbsen verkauft und mit heißem Wasser gemischter Wein ausgeschenkt wurde. Die Wände der Theke sind wirklich reich bemalt, darunter geschlachtete aber noch nicht gerupfte Gänse, ein Huhn und ein Wachhund, aber auch eine Nereide auf ihrem "Seepferdchen" mit Delphinen. Diese Bars waren zur Straße hin meist offen, wie man auch am<br /><br />-<a href="http://pompeiisites.org/en/archaeological-site/thermopolium-of-asellina/" target="_blank">Thermopolium von Asellina</a> (die Bilder stehen weiter unten auf der Seite)<br /><br />sehen kann. Kurz haben wir noch das Thema der weitverzweigten Handelsbeziehungen der Stadt gestreift, in der offenbar auch Menschen aus fremden Welten lebten. Denn unter anderem wurde 1938 in Pompeji bei der Casa della Statuetta Indiana <br /><br />- Statue der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Pompeji_Lakshmi" target="_blank">Göttin Lakshmi</a> <br /><br />gefunden, der hinduistischen Göttin des Glücks. <br /> <br />Den Abschluss machte das </p><p>- <a href="https://www.planetpompeii.com/en/map/the-house-of-venus/504-the-house-of-venus.html" target="_blank">Haus der Venus</a> in der Muschel.</p><p>Aufgerufen haben wir wieder die Seite über Pompeji, auf der man die Stadt mit Hilfe von Googe-maps besichtigen kann. Diesmal aber haben wir gleich unter dem Informationsbild auf den Link " <img align="absmiddle" alt="gallery" src="https://www.planetpompeii.com/map/img/bg_gallery.png" title="gallery" /> Gallery 7" geklickt. Es öffnet sich eine Gallerie mit 7 Bildern. Das Bild ganz unten zeigt Venus, die unbekleidet in einer großen Muschel auf dem Meer treibt, wobei sich ihr Schleier im Wind bauscht. Begleitet wird sie von zwei geflügelten Genien, wobei die kleine Gestalt links auf einem Delphin reitend ein Banner vor ihr herträgt. Ja auch wir dachten gleich an das berühmte Bild von Botticelli "<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Geburt_der_Venus_(Botticelli)#/media/Datei:Sandro_Botticelli_-_La_nascita_di_Venere_-_Google_Art_Project_-_edited.jpg" target="_blank">Geburt der Venus</a>" und irgendwie erinnerte uns der rechte Genius auch an die beiden Engel, die am unteren Bildrand zu Raffaels "<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Sixtinische_Madonna#/media/Datei:RAFAEL_-_Madonna_Sixtina_(Gem%C3%A4ldegalerie_Alter_Meister,_Dresden,_1513-14._%C3%93leo_sobre_lienzo,_265_x_196_cm).jpg" target="_blank">Sixtinischer Madonna</a>" hinauf sehen. Aber kann das Fresko in Pompeji wirklich ein Vorläufer sein? Nun zumindestens, fußt Botticellis Bild wohl auf demselben Mythos: Laut Hesiod war Venus bzw. Aphrodite, wie sie in der griechischen Mythologie hieß, eine Tochter des Uranos, dem sein Sohn Kronos die Geschlechtsteile abschnitt. Er warf sie hinter sich ins Meer und dieses schäumte auf und gebar Aphrodite, „die Meerschaumgeborene“. Von Zephyr geleitet ging sie zunächst nach Kythera, dann an der Küste von Zypern an Land.<br /> <br />Diese Stunde Kunstsurfen konnte natürlich nur einen ganz kurzen Überblick über einige der Villen und Freskos in Pompeji geben. Tatsächlich ist da noch viel mehr zu sehen! Wer sich noch ein wenig in die Antike vertiefen will, sei noch auf die <a href="https://www.buceriuskunstforum.de/ausstellungen/pompeji-goetter-mythen-menschen" target="_blank">Ausstellung</a> in Hamburg im Jahr 2014 hingewiesen, in der das Haus des Kitharaspielers (DOMUS POPIDI SECUNDI AUGUSTANI) vorgestellt und virtuell rekonstruiert wurde (hier der Überblick über die <a href="https://www.behance.net/gallery/28272857/Casa-del-Citarista-Pompeii" target="_blank">3-D-Animantion)</a>. </p><p>Und hier noch ein Buchhinweis von Uta: In diesem Jahr ist von Eugen Ruge erschienen "Pompeji oder Die fünf Reden des Jowna", ein Buch, das mit dem Untergang Pompejis endet.<br /></p><p><br /></p>Unknownnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-9222690046205799166.post-63485919441839003162023-07-07T17:16:00.011+02:002023-07-07T18:28:41.808+02:00Nordart 2023 <p>Zur Zeit und noch bis zum 8. Oktober 2023 findet wieder die "Nordart" im Kunstwerk Carlshütte in Büdelsdorf statt. Wir haben sie im Juni virtuell und ich persönlich habe sie inzwischen auch real besucht. Diese internationale Ausstellung zeitgenössischer Kunst findet zum einem in den Hallen der ehemaligen Eisengießerei und im Freien auf dem parkartigen Gelände der daneben liegenden Villa statt. <br /><br />Dieses Jahr haben wir uns nicht wie bei unserem letzen virtuellen <a href="https://kunstsurfen.blogspot.com/2018/08/kunst-aus-china-auf-der-nordart-in.html" target="_blank">Besuch</a> im Jahr 2018 um den Landesschwerpunkt der Ausstellung - dieses Jahr war es die Türkei - gekümmert, sondern ich habe mir das ausgesucht, was ich interessant fand. Zwei Werke von Lilya Corneli aus ihrem Zyklus "To be a muse" habe ich an den Anfang gestellt, weil Uta mich darauf aufmerksam gemacht hat. </p><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj0-qtnPl1iATzMVoKIBPCWLxCCA4fCq2SgyMBHXQGtQRRRYhSj-212WjXacdAKpl2XWVzzknQuqlLnw7s5Db2jIf8elBEpoRe80bD5l2my3LQS1Pcwj7WcU5i6SjUv_vfL1ViouJZcZbRyiVZ7DbvB3U9yC3X5K0eDZQpPYQ6D_2x6mLCxlifuvyUGFoc/s8000/20230630_123904.jpg" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="6000" data-original-width="8000" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj0-qtnPl1iATzMVoKIBPCWLxCCA4fCq2SgyMBHXQGtQRRRYhSj-212WjXacdAKpl2XWVzzknQuqlLnw7s5Db2jIf8elBEpoRe80bD5l2my3LQS1Pcwj7WcU5i6SjUv_vfL1ViouJZcZbRyiVZ7DbvB3U9yC3X5K0eDZQpPYQ6D_2x6mLCxlifuvyUGFoc/s320/20230630_123904.jpg" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">Lilya Corneli, To be a muse (Hängung auf der Nordart 2023)<br /></span></td></tr></tbody></table>Dazu muss man wissen, dass diese Künstlerin berühmte Porträts mit einer Genauigkeit fotografisch nachstellt, die auf den ersten Blick total verblüfft. Das kommt in der Ausstellung nicht wirklich zum Tragen, weil dort nur die Fotografien zu sehen sind (siehe das nebenstehende Bild), während auf der <a href="https://www.tobeamuse.art/1st-gallery" target="_blank">Internetseite</a> der Künstlerin viele der Fotos mit ihren berühmten Vorbildern zusammengestellt sind. Auf dem PDF, das die Nordart für jeden beteiligten Künstler veröffentlicht hat, steht von und über die in Armenien geborene <a href="https://www.nordart.de/fileadmin/downloads/kuenstler/2023/NordArt2023_Corneli_Lilya.pdf" target="_blank">Künstlerin</a> zu lesen: „Meinen Platz in einer anderen Kultur zu finden, war eine echte Herausforderung, und vor der Kamera zu stehen, wurde für mich zu einer persönlichen Therapie. ... Mit der Zeit führte der Heilungsprozess der Selbstporträts zu echter Selbsterkenntnis und von da an zu aufregenderen Ausdrucksformen der Persönlichkeit unter Verwendung von Requisiten, Posen und Nachbearbeitungen. Das Ergebnis ist die Arbeit, die ich gerne mit der Welt teilen möchte." <br /><br />Wir haben zuerst eines ihrer Vorbilder <br /> <br />- Lukas Cranach d. J., <a href="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/bb/Lucas_Cranach_d._J._005.jpg" target="_blank">Porträt einer vornehmen Dame</a>, 1564 <p></p><p>aufgerufen und dann das Foto <br /><br />- Lilya Corneli, Cranach, <a href="https://www.tobeamuse.art/1st-gallery?pgid=ivmbx5xj-0997cc4a-ee92-4ca6-81c7-b31f9210f2e5" target="_blank">Porträt einer vornehmen Dame</a> </p><p>damit verglichen. Der unterschiedliche Blick der beiden Frauen war sofort Thema. Uns schien die Künstlerin viel selbstbewusster als die vornehme Dame auf Cranachs Bild. Dann erst stolperten wir über die vielen kleinen eigenen Zutaten der Künstlerin, wie die schwarze Baseballkappe mit dem Schal, die Kette mit dem Wort "Peace" und den Fingering mit dem großen Schriftzug "Yes" und die breiten Armreifen, die an Metallfesseln erinnern. Und zugleich überraschte uns wie genau - z.B. ist der Schatten rechts im Hintergrund auf beiden Bildern vorhanden - die Künstlerin den Bildaufbau von Cranach nachgestellt hat. <br /><br /> Etwas anders ist sie bei dem folgenden Bild vorgegangen (das nicht auf der Nordart zu sehen ist):<br /><br />- Pablo Picasso, <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Gar%C3%A7on_%C3%A0_la_pipe#/media/File:Gar%C3%A7on_%C3%A0_la_pipe.jpg" target="_blank">Junge mit Pfeife</a>,1905 <br /><br /> - Lilya Corneli, <a href="https://www.tobeamuse.art/1st-gallery?pgid=ivmbx5xj-028cb24f-d362-4eb0-88fe-67e13bf194d3" target="_blank">Picassos Junge mit Pfeife</a> <br /></p><span><a name='more'></a></span><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg4c7IZJCgqP3kZLZlEw33prStdueeRdiGbd9rE_NCzzknP47nIdSEVwrIVIrZrkObbMYkw0-c19dFwHTgAjvnlzn4eRlwZ_92yVDse_pz2k1xrbZz70uP8jHUaZf0eGV2_x7t96TA_MYjTw6gb_aCAZuvE2C6gvfmLKaIOnzx6FO94tVaZATjTk4nnVoo/s8000/20230630_123610.jpg" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="6000" data-original-width="8000" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg4c7IZJCgqP3kZLZlEw33prStdueeRdiGbd9rE_NCzzknP47nIdSEVwrIVIrZrkObbMYkw0-c19dFwHTgAjvnlzn4eRlwZ_92yVDse_pz2k1xrbZz70uP8jHUaZf0eGV2_x7t96TA_MYjTw6gb_aCAZuvE2C6gvfmLKaIOnzx6FO94tVaZATjTk4nnVoo/s320/20230630_123610.jpg" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">Michał Jackowski, Fast Food, 2018</span></td></tr></tbody></table><p>In diesem Fall überblendet die Künstlerin das "Original" mit ihrem Foto und zwar so, dass der Junge fast halbiert ist, wobei Foto und Gemälde nicht überall scharf getrennt sind, auch wenn die Fotoseite des Bildes sehr viel klarere Linien und Kontraste zeigt. Auch bei diesem Bild fanden wir die Art, wie sich Blick und Gesichtsausdruck durch das Foto verändern, auffallend und eindrucksvoll. <br /> <br /> Als nächstes hatte ich das plastische Werk<br /><br />- Michał Jackowski, <a href="https://www.zealous.co/michaljackowski/project/FAST-FOOD/ " target="_blank">Fast Food</a>, 2018, <br /><br /> ausgesucht, das schon auf der vorjährigen Nordart zu sehen war. </p><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgZcPk0Szk3IwJs-ubERCLA_2py9YCBVdWJfVbb61E2IBJ7kH_6a-Vm9yCa5n7EZdXoDhIU06jd7smIrU4Jd9709X41GXryLkGtQ3ksSAW40GISme31A1LM6De8TPowp_X7V4H5D_hrsT1N8n9kHQqq3kKbelJMbEU-CjJ8Jqb7YMlFT7vpwRXgSI2X-QY/s8000/20230630_123557.jpg" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="6000" data-original-width="8000" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgZcPk0Szk3IwJs-ubERCLA_2py9YCBVdWJfVbb61E2IBJ7kH_6a-Vm9yCa5n7EZdXoDhIU06jd7smIrU4Jd9709X41GXryLkGtQ3ksSAW40GISme31A1LM6De8TPowp_X7V4H5D_hrsT1N8n9kHQqq3kKbelJMbEU-CjJ8Jqb7YMlFT7vpwRXgSI2X-QY/s320/20230630_123557.jpg" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">Michał Jackowski, Fast Food, 2018</span></td></tr></tbody></table>Dieses Jahr hat der Künstler einen eigenen Pavillon für seine Werke erhalten, der nach Art eines griechischen Tempels gestaltet ist. Vor ihm steht die Skulptur und im <a href="https://www.nordart.de/fileadmin/downloads/kuenstler/2023/Prize_2022/NordArt2023_Jackowski_Michal.pdf" target="_blank">PDF</a> heißt es dazu, dass sie die Betrachtenden zu einem Tempelbesuch einlädt. Und es wird erklärt, dass "der hölzerne Kopf der antiken Venus, einem Fast-Food-Burger-Brötchen gleichend", mit "englischem Zeitungspapier und Salat aus bronzenen amerikanischen Ein-Dollar-Scheinen gefüllt" ist und an die 1962 von Claes Oldenburg geschaffene Skulptur "<a href="https://www.moma.org/audio/playlist/270/3504" target="_blank">Floor Burger</a>" erinnert. Die Fotos, die ich auf der Nordart gemacht habe, zeigen ganz gut, wie die Skulptur aufgebaut ist. Die Diskrepanz zwischen dem Thema der Skulptur sowie der Gestaltung und Wahl der Materialien war für uns besonders frappierend. Zum einem das schnelle und mit fast maschineller Perfektion in immer gleicher Weise hergestellte "Lebensmittel" und zum anderen Holz, Marmor und Bronze als kostbare und dauerhafte Materialen. Und dann besteht das Lebensmittel auch noch aus dem zerschnittenen Kopf der Göttin der Liebe, der mit "News" und Dollarnoten gefüllt ist.<br /><br />Das nächste Werk, das ich ausgesucht habe, ist ein Öl- und Eitempera-Gemälde auf Holz, also ein Werk, das ganz in der Manier alter Meister hergestellt ist. Das Bild ganz unten auf dem PDF der Nordart wird beim Vergrößern leider schnell unscharf, so dass wir nicht alles gut erkennen konnten: <br /><p></p><p>- Madeline von Foerster, <a href="https://www.nordart.de/fileadmin/downloads/kuenstler/2023/NordArt2023_vonFoerster_Madeline.pdf" target="_blank">Die Herkunftsgeschichte</a>, 2023. <br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhSC2fYgq6B7GN9_Yn2PrnxMS0fSaS0i7IvKdUr51Gt5295ZcZvwcCCoM4_WMzmsXGRNfBlB4rSZlBcJji-RHFWZqw9KkF0t95jk9BuxHOHKj4vCSMA9QK2J4ag8GQSFkWan2EehWWgIi7XjFjwokMmMF21OyEk_Ig8aqXBGUyK36mUrdpMm8K4Jzt0OWI/s6588/20230630_120437a.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="3649" data-original-width="6588" height="354" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhSC2fYgq6B7GN9_Yn2PrnxMS0fSaS0i7IvKdUr51Gt5295ZcZvwcCCoM4_WMzmsXGRNfBlB4rSZlBcJji-RHFWZqw9KkF0t95jk9BuxHOHKj4vCSMA9QK2J4ag8GQSFkWan2EehWWgIi7XjFjwokMmMF21OyEk_Ig8aqXBGUyK36mUrdpMm8K4Jzt0OWI/w640-h354/20230630_120437a.jpg" width="640" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">Madeline von Foerster, Die Herkunftsgeschichte, 2023</span></td></tr></tbody></table><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;"> </div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;">Zunächst haben wir geklärt, was auf diesem - auf den ersten Blick verwirrenden - Bild zu sehen ist. Hauptperson ist eine liegende weibliche Figur, die an einen Roboter oder eine Kleiderpuppe mit beweglichen Gliedern erinnert. Sie liegt in einer Art Schaukasten und auf dem Fell eines Tigers, dessen ausgestopfter Kopf links aus dem Rahmen des Kastens herausragt. Zahlreiche exotische oder auch koloniale Gegenstände "bevölkern" mit ihr den Schaukasten; am auffälligsten links der Kopf eines Nashorns, der an der Seitenwand hängt; aber auch ein farbenfreudiger Kolibri, Stoßzähne von Elefanten, ein Kasten mit aufgespießten bunten Schmetterlingen, ein Kugelfisch und Korallen sind zu finden. Und was ist das Weiße ganz links? <table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj32rWN3Zfobi4KkMM8j4H5nrW0Xv_7hXVit27ta-vNBhw_qrMDVkfiSJxhnehGlkIFaUJbF3gaWQtO3VLizlYi_20fsUxqH64bHAQFpf8O8nrRE_lNGmBwMF7gsA8bFdGfIZsHBKknDOmCBwHNQPglmYVkHF-lylaANcNhhnqmMt-DkfyCB1dtk-AeDrQ/s4128/20230630_120457a.jpg" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="4128" data-original-width="2587" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj32rWN3Zfobi4KkMM8j4H5nrW0Xv_7hXVit27ta-vNBhw_qrMDVkfiSJxhnehGlkIFaUJbF3gaWQtO3VLizlYi_20fsUxqH64bHAQFpf8O8nrRE_lNGmBwMF7gsA8bFdGfIZsHBKknDOmCBwHNQPglmYVkHF-lylaANcNhhnqmMt-DkfyCB1dtk-AeDrQ/s320/20230630_120457a.jpg" width="201" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">Ausschnitt aus dem obigen Werk<br /></span></td></tr></tbody></table>Ich habe noch mal nachgesehen: Es handelt sich um eine kunstvolle Drechslerarbeit (<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Elfenbeinschnitzerei#/media/Datei:Ivory_objects_from_German_workshops,_17._century.jpg" target="_blank">Contrefait-Objekt</a>) aus Elfenbein, bei der sich im Inneren einer Hohlkugel eine Kapsel befindet, die man von außen durch ein Sehloch sehen kann. Dabei ist das Innenteil aus demselben Stück Elfenbein gedreht wie das ganze Objekt. Solche Spielereien waren im 17. Jahrhundert sehr beliebt; also in einer Zeit, in der auch die sogenannten Kunst- und Wunderkammern und <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Wunderkammer#/media/Datei:Johann_Georg_Hainz_-_Cabinet_of_Curiosities_-_WGA11425.jpg" target="_blank">Kleinodienschränke</a> ihre Blütezeit erlebten. Ihnen ähnelt das Bild von Madeline von Foerster. Will sie genauso wie solche Sammlungen den universalen Zusammenhang aller Dinge darstellen und damit eine bestimmte Weltanschauung vermitteln? Neben dem Elfenbeinobjekt liegt übrigens ein kleiner Totenkopf aus rotem Material (Koralle?) und eine exotische Muschel. Hinter dem Kopf der Frauenfigur ist ein berühmter Stich zu sehen: Die Tafel II zum Stichwort <a href="https://www.meisterdrucke.com/kunstdrucke/Unbekannt/795724/Anatomie.-Aus-der-Enzyklop%C3%A4die-von-Denis-Diderot-und-Jean-The-Round-of-Alembert,-1751-1765..html" target="_blank">Anatomie</a> aus der Enzyklopädie von Diderot und d'Alembert. Die Frauenfigur selbst scheint auf ein historisches Buch mit botanischen Abbildungen konzentriert zu sein. Doch fiel uns auf, dass ihr Blick nicht auf die offene Buchseite mit der Darstellung einer Eiche - ein sehr deutscher Baum! - gerichtet ist. Wir fragten uns, ob das Bild als Herkunftsgeschichte des weiblichen Teils der Menschheit oder als der ganz persönliche Kleinodienschrank der Künstlerin zu lesen ist. Aber sicher eröffnen sich noch mehr Interpretationsmöglichkeiten und das ist ja das interessante an der zeitgenössischen Kunst!<br /></div><p></p><p>Einen anderen Zugang zur europäischen Kunst wählt die Künstlerin Mari Terauchi aus Japan. Wir sahen uns zuerst ihr Vorbild an:<br /></p><p>- Annibale Carracci, <a href="https://it.wikipedia.org/wiki/Cristo_morto_e_strumenti_della_Passione#/media/File:Annibale_carracci,_salma_di_cristo.jpg" target="_blank">Salma di Cristo</a> (Leichnam Christi), ca. 1583-1585. <br /></p><p> Die ungewöhnliche Sicht auf den malträtierten Körper Christi ist natürlich sehr auffallend. Die Augenhöhe des Betrachters befindet sich nur wenig über den Füßen des Leichnams, so dass man den Körper in starker Verkürzung liegen sieht. Diese ungewöhnliche Sichtweise ist ein typisches Merkmal des <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Manierismus" target="_blank">Manierismus</a>.<br /><br /> Die japanische Künstlerin hat dieses Bild in die Dreidimensionalität umgesetzt, also daraus eine Plastik gemacht. Sie ist in der Ausstellung deutlich unterlebensgroß und so niedrig aufgestellt, dass man sie gut von oben betrachten kann. <br /><br />- Mari Terauchi, <a href="https://sculpture-network.org/artwork/28089/salma-di-christo" target="_blank">Salma di Christo</a> <br /><br />Terauchi erschafft mit dieser dreidimensionalen Analyse des zweidimensionalen Kunstwerkes eine neue Perspektive auf das Bild und lässt dabei die Verrenkungen des toten Körpers deutlich erkennen. Auf einem Foto der Skulptur, das aus derselben Perspektive aufgenommen ist wie das Gemälde, wirken beide ganz ähnlich. Doch alle anderen Perspektiven auf das plastische Werk eröffnen völlig neue Bilder: <br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEioq9Xd3K5eZNvWq6KBvX39VVDgRRetcOGj_ix1ALXzlH5H1yMCq9uH_cx4i0TapexuNTKukVhcyoh54IhqI0_1yo5NH3uQrsrWvwOSWLwERk_phEaYpn9xiAifproiunk7BChliV19CdTvxcjoah0tqUNb4HDS4li-5ELXvc7nZJQwbT6sByG7_QDHojU/s8000/20230630_123307.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="6000" data-original-width="8000" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEioq9Xd3K5eZNvWq6KBvX39VVDgRRetcOGj_ix1ALXzlH5H1yMCq9uH_cx4i0TapexuNTKukVhcyoh54IhqI0_1yo5NH3uQrsrWvwOSWLwERk_phEaYpn9xiAifproiunk7BChliV19CdTvxcjoah0tqUNb4HDS4li-5ELXvc7nZJQwbT6sByG7_QDHojU/w400-h300/20230630_123307.jpg" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">Mari Terauchi, Salma di Christo</span></td></tr></tbody></table><br /><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiff3sJSv_6yzgbsw_m2bLEQk7p4PpW4Mhgg2IuC9abW5-pM9G5h50xXD1lQonBYnq1QDQFjnv6PJRVX7mCAPe1bkvUuXR4n1tt3umW4xeS_JJ8gjSF46PS762w5fYqv7g_7sBqD8feQDS9pN_qpo1LXt1I2UmOf54Xa2CClC3juFg-qSqT0drJtPsYBw4/s8000/20230630_123258.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="6000" data-original-width="8000" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiff3sJSv_6yzgbsw_m2bLEQk7p4PpW4Mhgg2IuC9abW5-pM9G5h50xXD1lQonBYnq1QDQFjnv6PJRVX7mCAPe1bkvUuXR4n1tt3umW4xeS_JJ8gjSF46PS762w5fYqv7g_7sBqD8feQDS9pN_qpo1LXt1I2UmOf54Xa2CClC3juFg-qSqT0drJtPsYBw4/w400-h300/20230630_123258.jpg" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">Mari Terauchi, Salma di Christo</span></td></tr></tbody></table><br /><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjlaDtCtVfTy2xkftImvXRtvfQS0BEyfXri62Tm7MCP3YK5IqoH0bwQbftrcPqB38PIgxwZbKQzKHw0-k0-sMNYqxMpofnsIwoUo7xQUmzDsPXR4LaZwl1lxujz492bkdPqZiZBhbgFF84oL2Wi0UpgRXt1qsplJO0eix3nbtjUGDvochZSfY97u5PWJXo/s8000/20230630_123248.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="6000" data-original-width="8000" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjlaDtCtVfTy2xkftImvXRtvfQS0BEyfXri62Tm7MCP3YK5IqoH0bwQbftrcPqB38PIgxwZbKQzKHw0-k0-sMNYqxMpofnsIwoUo7xQUmzDsPXR4LaZwl1lxujz492bkdPqZiZBhbgFF84oL2Wi0UpgRXt1qsplJO0eix3nbtjUGDvochZSfY97u5PWJXo/w400-h300/20230630_123248.jpg" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">Mari Terauchi, Salma di Christo</span></td></tr></tbody></table><br />Als letztes Bild haben wir das Foto von<br /> <br />- Evangelos Koukowitakis, <a href="https://www.nordart.de/fileadmin/downloads/kuenstler/2023/NordArt2023_Koukouwitakis__Evangelos.pdf" target="_blank">O.T. 2</a>, 2022 (Achtung, das Bild ist ganz unten im PDF zu finden!)<br /><p></p><p>aufgerufen, das mir persönlich sehr gut gefällt. Harald erklärte uns, wie man die "Pusteblumen" so vollständig erhalten kann, wie sie auf dem Bild zu sehen sind: Man muss dazu noch ungeöffnete Samenstände des Löwenzahn nehmen und durch den Stiel einen Draht schieben. Dann halten sich die geöffneten Samenstände sozusagen ewig. Allerdings hat der Fotograf hier die Stiele in sich verbogen angeordnet und sie in einem Glas zusammen mit dem spiegelnden Teller, auf dem ein Stück Gräte liegt, zu einem sehr ästhetischen Stilleben angeordnet, das zugleich einen morbilden Charakter hat. </p><p><span style="font-size: xx-small;">(Zu den Fotos: Ich habe sie alle selbst auf der Nordart gemacht und dort um die Veröffentlichungserlaubnis erbeten, die mir mit Mail vom 4.7.2023 gegeben wurde.)</span><br /><br /> <br /></p><p></p>Unknownnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-9222690046205799166.post-52682431427762263622023-06-04T12:58:00.029+02:002023-06-05T15:55:53.370+02:00"Eternel Mucha"<p></p><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh9D4LkgIRayuSoZ3kpv6MhVvIyo-8tx0wPjRKigGT7MrcQRs4xKGoKPbsGpWH1wAH8HQXgSCGV7wXNatdmaksg2wvKU8_1N4HBMZbxZ-uDOjXVaO_hRYu39rIXrCs3qEpo8CV3lbDGG9O7-Y4kRmRXl-Tz94ruKEI30d_-VT4p1Yzo1BoSUycfH1xB/s1081/369px-Alfons_Mucha_-_1894_-_Gismonda.jpg" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1081" data-original-width="369" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh9D4LkgIRayuSoZ3kpv6MhVvIyo-8tx0wPjRKigGT7MrcQRs4xKGoKPbsGpWH1wAH8HQXgSCGV7wXNatdmaksg2wvKU8_1N4HBMZbxZ-uDOjXVaO_hRYu39rIXrCs3qEpo8CV3lbDGG9O7-Y4kRmRXl-Tz94ruKEI30d_-VT4p1Yzo1BoSUycfH1xB/w218-h640/369px-Alfons_Mucha_-_1894_-_Gismonda.jpg" width="218" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">Alofs Mucha, Plakat Gismonda (<a href="https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=8886894" target="_blank">Quelle</a>)</span></td></tr></tbody></table>Im "Grandpalais-immersif" in der <a href="https://www.operadeparis.fr/actualites/grand-palais-immersif-sinstalle-a-lopera-bastille" target="_blank">Pariser Oper</a> wird zur Zeit die Schau "<a href="https://grandpalais-immersif.fr/agenda/evenement/eternel-mucha" target="_blank">Éternel Mucha"</a> über den Jugendstilkünstler Alfons Mucha gezeigt. <p></p><p>Meine erste Frage dazu war: Was bedeutet das Wort Immersion in diesem Zusammenhang? Bei <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Immersion_(virtuelle_Realit%C3%A4t)" target="_blank">Wikipedia</a> heißt es: "Immersion (fachsprachlich für „Eintauchen“) beschreibt den durch eine Umgebung der Virtuellen Realität (VR) hervorgerufenen Effekt, der das Bewusstsein des Nutzers, illusorischen Stimuli ausgesetzt zu sein, so weit in den Hintergrund treten lässt, dass die virtuelle Umgebung als real empfunden wird." Man soll also sozusagen ganz und gar in die Bilderwelt dieses Künstlers hineingezogen werden. Ein Video auf der obigen Seite lässt den Effekt ebenso erahnen, wie der Werbetext. Darin heißt es, dass die Ausstellung in drei Akten die Geschichte von Alphonse Mucha erzählt und seine wichtigsten Werke zeigt. Zugleich wird der nachhaltige Einfluss des Künstlers auf die heutige Kreativität unterstrichen. "Mithilfe von Projektionen in sehr hoher Auflösung, einer originellen Musik- und Duftwelt und interaktiven Geräten bietet Éternel Mucha den Besuchern einen einzigartigen Einblick in das Werk eines avantgardistischen Künstlers, der als Ikone der Raffinesse, Eleganz und Modernität gilt."<br /></p><p>Wir haben beim Kunstsurfen versucht, ob wir uns nicht auch ganz ohne künstliches Eintauchen in der Bilderwelt Muchas verlieren können. Über das Leben dieses in Tschechien geborenen Künstlers (1860 - 1939) gibt, wie immer <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Alfons_Mucha" target="_blank">Wikipedia</a> ausführliche Auskunft. Er ging nach seiner Lehre als Bürokaufmann nach Wien in ein
Atelier für Bühnenmalerei, das für das Ringtheater arbeitete. Als dieses 1881 brannte, wurde er entlassen. Er verlässt Wien und hat das Glück das Interesse des Grafen Karl Khuen-Belasi zu erwecken und bekommt 1882 einen Auftrag für Wandgemälde in dessen neobarockem Schlösschen Emmahof bei Grusbach in Mähren. </p><p>- Foto vom <a href="http://www.muchafoundation.org/en/timeline#!/en/timeline/alphonse-mucha-timeline/timeline_period/artistic-training/event/mucha-is-given-his-first-commission" target="_blank">Esszimmer in Emmahof</a> mit Gemälden Mucha, schwarz-weiß<br /></p><p>Auf dem historischen Fotos haben wir an den Wänden, aber auch an der Decke und wahrscheinlich auch an dem Paravent, der offenbar einen Ofen an der rechten Wandseite verdeckt, die Bilder des Künstlers entdeckt. </p><p>Mucha konnte dann unterstützt durch die Familie Khuen-Belasi, von 1885 bis 1887
an der Akademie der Bildenden Künste in München studieren und ging danach nach
Paris. Dort verdiente er seinen Lebensunterhalt mit Buchillustrationen und begann auch sich
für die Kultur der Slawen zu interessieren. Durch Zufall bekam er den Auftrag
für ein Plakat für die berühmte Schauspielerin Sarah Bernhardt und wurde mit diesem Werk und denen, die darauf folgten, zu einem der begehrtesten
Plakatkünstler der Belle Époque. <span></span></p><a name='more'></a><p></p><p> - Alfons Mucha, <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Gismonda#/media/File:Alphonse_Mucha_-_Poster_for_Victorien_Sardou's_Gismonda_starring_Sarah_Bernhardt.jpg" target="_blank">Gismonda</a>, Plakat für Sarah Bernhardt, 1894 </p><p>Erste Frage: Wer war Gismonda? Antwort: Sie war die Hauptfigur des gleichnamigen Theaterstücks von Victorien Sardou von 1894. Das Kostüm auf dem Plakat trug Sarah Bernhardt im letzten Akt. Uns fiel besonders das Mosaik auf, das den Schriftzug "Gismonda" bildet, sowie der halbrunde Rahmen um den Kopf der Schauspielerin. Damit wird ihre Gestalt sozusagen in eine Nische gestellt, so dass sie wie eine kunstvolle Statue wirkt. Zugleich aber geht durch die Gestalt eine s-förmige Linie, die von der Bogenform über dem Kopf über das Kleid und die zarte blaue Schattenlinie auf der rechten Bildseite hinunter in den über die Standfläche fließenden Kleiderzipfel läuft. Mit ihr konterkariert der Maler das Statuenhafte der Gestalt und erweckt sie sozusagen zum Leben. Natürlich haben wir auch das kostbare Kostüm und den üppigen Kopfschmuck aus Blüten und Blättern bewundert. </p><p>Zugleich kam die Frage auf, warum die Zeitgenossen so hingerissen waren von Muchas Plakaten. Wie sahen denn Plakate von andere Künstler in dieser Zeit aus? Das ließ sich so spontan natürlich nicht ausführlich beantworten, aber immerhin haben wir zum Vergleich das folgende Plakat herangezogen:</p><p>- Henri de Toulouse-Lautrec, <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Henri_de_Toulouse-Lautrec?uselang=de#/media/File:Lautrec_jane_avril_(poster)_1899.jpg" target="_blank">Jane Avril</a> (1899)</p><p>Wie das Plakat uns schon vermuten lässt, war Jane Avril Tänzerin im Moulin Rouge und anderen berühmten Pariser Lokalen. Führte sie Schlangentänze auf? Immerhin ringelt sich eine Schlange um ihren Körper. Ein <a href="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/b8/Jane_Avril_par_Paul_Sescau.jpg" target="_blank">Foto</a> dazu verneint diese Frage eindeutig: Jane Avril ist darauf in demselben Kleid mit Hut und in der Pose, die auch der Maler wiedergibt, zu sehen. Allerdings erkennt man hier, dass es sich bei der Schlange um eine fast lebensechte Applikation handelt. Wir fanden beim Vergleich der beiden Plakate übrigens, dass das von Toulouse-Lautrec gegenüber dem von Mucha viel gröber, sozusagen schnell dahingeworfen und damit auch plakativer wirkt. <br /></p><p>Mucha hat noch viele weitere Plakate für Sarah Bernhardt entworfen, denn es kam zu einem langjährigen Vertrag mit der Imprimerie Champenois, die seine Werke verlegte. Dadurch wurde er ein in der westlichen Welt gefeierter Künstler. Wir haben uns noch sein Plakat für die Bernhardt als </p><p>- <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Alfons_Mucha?uselang=de#/media/File:Alfons_Mucha_-_1896_-_La_Dame_aux_Cam%C3%A9lias_-_Sarah_Bernhardt.jpg" target="_blank">Kameliendame</a>, 1896 <br /></p><p>angesehen, zu dem in Wikipedia steht, dass es "vielfach als einer der frühen Höhepunkte der Jugendstil-Plakatkunst betrachtet wird". Deshalb haben wir nach Jugendstilelementen in dem Plakat geforscht und sind bei den geschwungenen vegetabilen Linien ebenso fündig geworden, wie bei den geschwungenen Formen der Buchstaben. Stellt man beide Plakate nebeneinander, so erkennt man, dass er für die Figur und die ganze Gestaltung eigentlich bei beiden die gleiche Komposition verwendet. Auch die Körperdrehung und den nach unten fließenden Kleiderzipfel fanden wir ähnlich wieder und ebenso auch die gerade Linie des Palmwedels beziehungsweise der Kamelienblüten. <br /></p><p>Mucha hatte aber auch eine andere kreative Seite. Noch vor der Jahrhundertwende gestaltete er eine illustrierte und von ihm selbst erläuterte Druckausgabe des Vaterunsers, aus der wir die Bildseite <br /></p><p>- <a href="https://ia803401.us.archive.org/6/items/le-pater-commentaire-et-compositions-mucha-alphonse/Le_Pater_commentaire_et_compositions_%5B...%5DMucha_Alphonse_bpt6k10656206_59.jpeg" target="_blank">Le Pater</a>, Und führe uns nicht in Versuchung, 1899 (wenn man auf das Bild klickt, wird es größer)<br /></p><p>aufgerufen haben. Wir sahen die Frau mit dem nackten Oberkörper, die von einer weißen Gestalt sozusagen hinterfangen und geschützt wird. Hält die weiße Gestalt der Frau die Ohren zu oder schützt sie deren Aura? Das Bild ist diagonal aufgeteilt. Die beiden weiblichen Figuren - Mensch und Geist - nehmen zusammen die rechten obere Seite ein, während der Hintergrund und die linke untere Seite mit obskuren Gestalten gefüllt ist. Wir brauchten ein bisschen Zeit um die zwei Drachenfiguren zu erkennen, die sich von links unten in geschwungenen Linien um die Frauenkörper schwingen und sie mit ihren Schlangen- und Vogelköpfen angreifen wollen. Auch die hellen Kreise erkannten wir erst nach einer Weile als Glubsch-Augen in Köpfen, die Fröschen und Schlangen gehören könnten. </p><p>Klickt man auf den linken Pfeil, so gelangt man im Text zurück zu der Seite mit dem erläuternden Textfeld und danach zu jener mit dem illustrativ dargestellten Satz des Vaterunsers, in dem wir die Jugendstilschrift aus dem Plakat der Kameliendame wiederfanden und entdeckten, dass die kreisrunde Linie um den lateinischen Text aus einer zweiköpfigen Schlange besteht, deren Körper sich vor der Sonne überkreuzen. Die verschlungenen Linien erinnernten uns ein wenig an das Flechtwerk der Wikingerkunst und im Hintergrund fanden wir die Augen wieder, die in dem Hauptbild so drohend wirken, während der lateinische Text vor den Schlangen durch einen Kranz von Apfelzweigen geschützt wird, in dem Blüten neben Früchten stehen. <br /></p><p>Alfons Mucha kehrt, als der Jugendstil verblasst und damit seine Kunst nicht mehr so gefragt ist, als reicher Mann in seine Heimat zurück. Dort erschafft er zwischen 1911 und 1928 sein Slawisches Epos, einen Zyklus aus 20 riesigen Gemälden, die er der Stadt Prag
schenkt. Als die Deutschen 1939 einmarschieren wird er als einer der
Ersten interniert. Kurz
danach stirbt er an den Folgen einer Lungenentzündung. </p><p>Das Slawische Epos war 2012 zum letzten Mal ausgestellt und das </p><p>- <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Slawische_Epos#/media/Datei:Mucha_Kouzlo_slova_Slovanska_epopej_Praha_6265.JPG" target="_blank">Foto</a>, drei Bilder des Slawischen Epos, Prager Messepalast 2012 <br /></p><p> gibt einen Überblick über die Dimension dieses Werkes. Wir haben uns das zweite Bild dieser Serie genauer angeschaut</p><p>- Die <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Slawische_Epos#/media/Datei:Slavnost_svatovitova_na_rujane.jpg" target="_blank">Svantovit-Feier</a> auf der Insel Rügen, 1912,</p><p>und eine Weile gebraucht, bevor wir in diesem Gewimmel irgendetwas erkannt haben. Bei Wikipedia heißt es, dass Mucha sich von baltischen Slawen und ihrem <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Svantovit" target="_blank">Svantovit</a>-Kult inspirieren ließ. "Rügen widerstand lange Zeit der Christianisierung. Das Bild zeigt das jährliche Erntefest, bei dem mit Opfern den Göttern gehuldigt wurde und der Priester mit den Göttern kommunizierte. Im oberen Teil des Bildes ist der germanische Gott Thor mit seinen Wölfen zu sehen, die die baltischen Slawen unterwerfen. Svantovit selbst erhebt das Schwert gegen die Germanen." </p><p>Erst als wir das Bild in verschiedene Bildebenen beziehungsweise -felder zergliedert haben, erkannten wir vor den hell beleuchteten Kreidefelsen von Rügen die - feiernde? - Menschenmenge, aus der im Vordergrund einzelne Gestalten herausgehoben sind: in der Mitte eine Mutter mit Kind, rechts daneben ein in Betrachtung versunkener Mann mit einem kleinen Messer in seiner Rechten und einem Bildstock (?) in der Linken, über dessen Rücken sich eine weibliche Gestalt beugt. Darüber ist der Himmel dicht bevölkert: In der Mitte kommt dem Betrachter ein Zug von Menschen entgegen. Erst auf den zweiten Blick sieht man, dass sie einen reich geschmückten Schimmel führen, auf dem ein junger, halbnackter, blonder Mann zusammengesunken ist. Sein Kopf lehnt an der Brust eines Riesen, der - ohne Kopf zu sehen - als Attribute einen Raben und eine Scheibe mit sich führt. Von links hetzen drei Wölfe auf diese Gruppe zu. Hinter ihnen tritt ein großer Mann mit rundem Schild und Speer auf, während vor ihm eine Frau einem Krieger mit aufgestelltem Schwert in seiner Rechten - ja was tut sie: Fällt sie ihm in den Arm, verabschiedet sie ihn oder hat er sie vielleicht sogar geraubt? Wir haben das nicht geklärt!<br /></p>Unknownnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-9222690046205799166.post-1502901241320117732023-05-08T18:25:00.028+02:002023-05-15T17:42:31.855+02:00Bibelgeschichten auf Holländischen Fliesen<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><img border="0" data-original-height="1492" data-original-width="1080" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj-n8VBMkp_rej7tlKolJ3ZUUeTaWvElhYluT9DaaZkzIu1M0h8tCOAQlq0D3ZhEtqRV7kVI_3dW8Aj0dQ7exQS4aI-6YIcrQ2hdBiIPCNwdF8xq2swrQQyhKt7kJkio_kGcUa9EUl3X5glEXNhnULH4LrFWiLNzI6edM4l63WQT4-DCTXCdxZZ7akD/s320/2023_Plakat_Fliesenausstellung.jpg" width="232" /></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">Plakat der Fliesenausstellung in Barmstedt<br /></span></td></tr></tbody></table><p>Auf der Schlossinsel in Barmstedt in der Nähe von Hamburg befindet sich das - nicht sehr große - <a href="https://www.museum-grafschaft-rantzau.de/" target="_blank">Museum der Grafschaft Rantzau</a>. Dort läuft bis zum März 2024 die Ausstellung "Von Spinnen und Ochsenköpfen - Fliesenkultur in und um Barmstedt". Weil ich ehrenamtlich im Museumsverein mitarbeite und mich mit den biblischen Geschichten, die auf solchen Fliesen zu sehen sind, und ihren Vorbildern näher beschäftigt habe, haben wir sie uns auch beim Kunstsurfen angesehen. </p><p>Hier in Kurzform erst mal etwas zur Geschichte der Fliese, zitiert nach der Broschüre, die zu der Ausstellung erschienenen ist. Die Kunst, gebrannte Tonwaren mit farbigen Glasuren zu verzieren, reicht bis weit in die vorchristliche Zeit zurück. Früheste Objekte stammen aus dem Vorderen Orient. Nach Nordeuropa kam diese Kunst über das islamisch dominierte Spanien. Verschiedene Handels- und Herstellungszentren gaben den Tonwaren ihren Namen. Über Mallorca gehandelte Waren nannte man Majolika. Aus der oberitalienischen Stadt Faenza kam die Fayence. Italienische Handwerker kamen im frühen 16. Jahrhundert nach Frankreich und Flandern und brachten ihre Kenntnisse mit. In der Folge entstanden dort und zwar speziell in Antwerpen, aber auch in den südlichen Regionen der heutigen Niederlande neue Manufakturen. Als das protestantische Antwerpen 1585 zum katholischen Glauben zurückkehren musste, verließen viele Handwerker die Stadt und ließen sich im Norden des Landes nieder, wo sie ihren Glauben weiter ausüben konnten. Dort kam die Fliesen- und Fayenceproduktion zu so großer Blüte, dass die niederländischen Produkte Einzug in die Wohnkultur in ganz Europa fanden. </p><p>Gleichzeitig wurden immer mehr blau-weiße chinesische Porzellane nach Europa eingeführt. Da ihre Herstellung noch unbekannt war, machte man solche Waren aus Ton nach. Fliesen und Geschirr wurden mit weißer Blei-Zinnoxid-Glasur überzogen und mit dem Blau des chinesischen Porzellans bemalt. Manchmal wurden auch chinesisch anmutende Motive verwendet. Bekannt wurden diese Waren als „Chinoiserien“. </p><p>Wir haben uns als erstes das </p><p>- <a href="https://www.europeana.eu/en/item/90402/BK_NM_5853?lang=de" target="_blank">Bolsward Tableau</a>, 1765 <span></span></p><a name='more'></a><p></p><p>angeschaut, das sich im Reichsmuseum in Amsterdam befindet und aus sage und schreibe 154 Fliesen besteht. Als erstes fiel uns die Ecke rechts unten auf: Da läuft ein Pferd in einer Mühle und rechts davon läuft ein Pferd im Kreis um einen Bottich, an dem ein Mann arbeitet. Vorn steht eine Schubkarre. Also ist das der Ort, an dem der Ton, der aus der Erde geholt worden ist, gereinigt und gemischt wird. Im Hintergrund ist übrigens ein Mann am "Glasurbrecher" zu sehen, dort wird der "Glaskuchen" zerkleinert und zwischen zwei Walzen fein zermahlen. Daraus entsteht die Grundmasse für die Glasuren. Dann wurde klar, dass im mittleren Bereich Töpferwaren an Drehscheiben hergestellt und auf hohen Regalen getrocknet werden. In der obersten Ebene erkannten wir den Bereich für die Fliesen, die ebenfalls auf Regalen getrocknet werden, nachdem sie als Tonplatten mit Hilfe von Formrahmen hergestellt worden sind. Auf der rechten Seite steht neben dem Tisch ein Wasserfass mit einem Streichstock. Mit ihm wird der Ton im Rahmen glatt gestrichen. Am meisten irritiert hat uns der Ofen, denn Ute hat Kenntnisse über die Töpferei und fragte, wie man diesen riesigen Ofen wohl befüllt hat, und wie man das Feuer in Gang hielt. Immerhin kann man unten die Luke sehen, durch die Brennmaterial nachgefüllt werden kann. Die kleine Werkstatt an der linken Ecke fällt da weniger auf. Dort werden die Fliesen bemalt. </p><p>Was aber wurde auf den historischen Fliesen eigentlich dargestellt? Die allermeisten, die in den Bauernhäusern rund um Barmstedt an die Wände kamen, zeigen "Bloempotjes". Aber es gab natürlich auch viele andere Motive wie einzelne Blumen - z.B. Tulpen oder Schachbrettblumen -, Landschaften, zeitgenössische Figuren oder eben auch Chinoiserien, also den chinesischen Porzellanbildern nachempfundene Darstellungen. </p><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><img border="0" data-original-height="2308" data-original-width="4480" height="165" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjollD0NtH0iFO0uamqrbbqw6JT2zTRPS0tjwNU49bLTmqdO5sratQlQGI8t6M23jgSoinrkpIrz0WeeNZKMjGukMweA7kF2lDyQ2FaHQ6pf7MgeRgQAN537irHkEgJmr_Ymb6pbb3QB0JLxyyPZUvxYq92ybUdwsySr0yfa_VaoEsNECJ5xCnCVFbD/s320/Fliesen_7Kartons_0004.jpg" width="320" /></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">Zwei Fliesen mit "Blumentöpfen" in blauer und violetter Glasur<br /></span></td></tr></tbody></table><p></p><p>Und dann gab es die vielen Fliesen mit Bildern von biblischen Geschichten. Diese orientieren sich oft an den illustrierten Lutherbibeln. Man denke daran, dass der Buchdruck erst im 16. Jahrhundert erfunden wurde! Unter den bebilderten Bibeln steht die mit den Bildern von Matthäus Merian d.Ä. an erster Stelle. Von ihr sind zahlreiche weitere Drucke im wahrsten Sinne des Wortes "abgekupfert" worden. Und diese Bilder finden sich dann auch auf den Fliesen wieder und zwar besonders häufig diejenigen, in dem viersprachigen Druck von Nicolaus Visscher "Die heylige Historien des Alten und Neuen Testaments, in kunstlichen Figuren abgebildt" zu finden sind, der im Jahr 1700 erschienen ist. </p><p>Als erstes Beispiel einer solchen Buchseite haben wir uns das Bild der </p><p>- <a href="https://archive.org/details/afbeeldingenderv00unse_1/page/n41/mode/2up?view=theater " target="_blank">Sintflut</a> </p><p>angeschaut und es mit der Fliese mit der gleichen Abbildung aus der Ausstellung verglichen. (Weil die Fliesen aus der Ausstellung bisher nicht im Internet veröffentlicht sind, füge ich die passenden Bilder hier ein und danke dem Rechtinhaber und Kurator, Frank Wünsche, herzlich für die Erlaubnis zum Veröffentlichen.)<br /></p><p></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgblC0rjlZbLl-8obpUpEPkULUVRDGdjVNDarJvjbGObYLM8KGqF2kO9F6UTuGVRGc_Zmst5YuKmX8ikbTG1vZ-Lvw5mM7Qz3DaiztIrqYjRtWcHtc9m-Ur8FrIqwMAWa8Suqnt9uo09vsayYYmOgiMYcUv0vlRuT-_mlj-D_Ezt565WkFrcnLZlesI/s3575/05%20Sintflut.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="3548" data-original-width="3575" height="318" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgblC0rjlZbLl-8obpUpEPkULUVRDGdjVNDarJvjbGObYLM8KGqF2kO9F6UTuGVRGc_Zmst5YuKmX8ikbTG1vZ-Lvw5mM7Qz3DaiztIrqYjRtWcHtc9m-Ur8FrIqwMAWa8Suqnt9uo09vsayYYmOgiMYcUv0vlRuT-_mlj-D_Ezt565WkFrcnLZlesI/s320/05%20Sintflut.jpg" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">Fliese mit Darstellung der Sintflut (Gen: 7:V:17:)<br /></span></td></tr></tbody></table><br />Wir haben viel von dem Bibelbild auf der Fliese wieder gefunden: die Figuren im Vordergrund; die im Wasser versinkende Kuh; die Gestalten, die links einen Felsen nackt erklimmen. Auch die versinkende Stadt und die Arche im Hintergrund hat der Fliesenmaler zusammen mit den Regenschwaden übernommen und zugleich deutlich vereinfacht. <p></p><p>Johanna, die aus den Niederlanden kommt, hatte übrigens besondere Freude an den Texten auf der linken Seite der Bilderbibel. Sie erzählen die biblischen Geschichten mit den Worten des Buchautors und man kann sie auf Französisch, Englisch, Deutsch und Holländisch lesen. Es war ein großer europäischer Markt, auf dem sich dieses Buch verkaufen ließ! Unter den Bildern stehen in denselben Sprachen kurze Sprüche, die die "Moral von der Geschicht", so wie sie im 18. Jh. verstanden wurde, noch einmal zusammenfassen. In diesem Fall: "Auf Sünde folgt die Straffe. Was weicht ihr für Gefahr/ ihr kont doch nicht entkommen?/ Die Ströhme haben ja die oberhand genommen./ Das Meer hat keinen Strand / es hilfft kein Berg noch Stein/ Der Sünden große Meng muß ietzt ersäuffet seyn." </p><p>Für den Turmbau zu Babel (Genesis 11,1–9) haben wir zuerst das bekannte Gemälde von <br /></p><p>- Pieter Brueghel d. Ä., <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Turmbau_zu_Babel#/media/Datei:Pieter_Bruegel_the_Elder_-_The_Tower_of_Babel_(Vienna)_-_Google_Art_Project_-_edited.jpg" target="_blank">Turmbau zu Babel</a>, 1536<u> <span style="color: red;"><br /></span></u></p><p>aufgerufen. Es gibt noch eine </p><p>- andere <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Turmbau_zu_Babel_(Bruegel)#/media/Datei:Pieter_Bruegel_the_Elder_-_The_Tower_of_Babel_(Rotterdam)_-_Google_Art_Project_-_edited.jpg" target="_blank">Version</a> </p><p>dieses Motivs, die wir nicht angesehen haben. Wenn man beide Breughel-Bilder mit dem Druck </p><p>- <a href="https://archive.org/details/afbeeldingenderv00unse_1/page/n47/mode/2up?view=theater" target="_blank">Turmbau zu Babe</a>l, <span style="color: red;"> </span> <br /></p><p>vergleicht, dann sieht man, dass der Kupferstecher wahrscheinlich eine Abbildung des zweiten Bildes kannte. Für die Fliese schließlich wurde der runde Turmbau übernommen und die Umgebung stark vereinfacht:</p><p></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjirsASsoxEj1695e0WrdPwCbyvhgJc1h_oVpVxWqQwBLowx-2aNnNEC2Ek0z_zfjnoeFueSNhGWVSDp-AgnWMmizpMrIzgs6_VW7xECamYv05TE8spfMOhnjwzlaFNtDH_QFzt_tbFq4DQzGkWQAtC_qdAcSrit4yZ-l9f_RKl_EIfDhzrFqqUOoD-/s3629/06%20Turmbau.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="3602" data-original-width="3629" height="318" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjirsASsoxEj1695e0WrdPwCbyvhgJc1h_oVpVxWqQwBLowx-2aNnNEC2Ek0z_zfjnoeFueSNhGWVSDp-AgnWMmizpMrIzgs6_VW7xECamYv05TE8spfMOhnjwzlaFNtDH_QFzt_tbFq4DQzGkWQAtC_qdAcSrit4yZ-l9f_RKl_EIfDhzrFqqUOoD-/s320/06%20Turmbau.jpg" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">Fliese mit dem Turmbau zu Babel</span></td><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;"><br /></span></td><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;"><br /></span></td><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;"><br /></span></td><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;"><br /></span></td><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;"><br /></span></td><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;"><br /></span></td></tr></tbody></table><p>Nur zur Information: Wir haben uns beim Kunstsurfen <a href="https://kunstsurfen.blogspot.com/2016/07/der-babylonische-turmbau.html#more" target="_blank">hier</a> schon einmal ausführlicher mit diesem Turmbau beschäftigt.</p><p>Von da aus sind wir zu einer unbekannteren Bibelstelle übergegangen und zwar zu der Heilung des Kranken von Betesda (Johannes 5:1-18). In der Bibel wird dazu erzählt, dass Jesus vor seinem Einzug in Jerusalem an dem Teich Betesda vorbeikam, wo viele Kranke in Säulenhallen lagen. Wenn dort ein Engel das Wasser aufwallen ließ, wurde der erste, der hineinstieg, gesund. Unter den Kranken war einer, der dort schon achtunddreißig Jahre lag, weil er niemanden hatte, der ihn zum Teich trug. Jesus sagte zu ihm: Steh auf, nimm deine Liege und geh! Der Mann war sofort gesund, nahm seine Liege und ging. Die Juden aber sagten zu dem Geheilten: Es ist Sabbat, du darfst deine Liege nicht tragen. Und als sie hörten, wer ihm das gesagt hatte, verfolgten sie Jesus, weil er das an einem Sabbat getan hatte. </p><p>Wir haben uns zuerst frühere Darstellungen dieses Heilungswunders angeschaut:</p><p>- <a href="https://www.museivaticani.va/content/museivaticani/de/collezioni/musei/museo-pio-cristiano/nativita-epifania/fronte-di-sarcofago-del-tipo-di-bethesda.html" target="_blank">Sarkophagfront</a> mit architektonischem Hintergrund (Typ "Bethesda"), ca. 366-384 n. Chr </p><p>Es ist nicht ganz einfach sich auf dem Bild zurecht zu finden: Ganz rechts erkannten wir in dem Esel und seinem Reiter Jesus bei seinem Einzug in Jerusalem. Links daneben ist eine zweiteilige Szene. Unten liegt ein Mann umgeben von drei Personen auf einer Liege, über die ein Tuch ausgebreitet ist. Oben sieht man mehrere Männer vor einer Säulenhalle, der zweite von rechts ist der Kranke, der sein Bettgestell auf dem Rücken trägt.</p><p>Noch im 5. Jh. nach Chr. wird der Kranke mit seinem Bettgestell ganz ähnlich dargestellt. Die Szene ist allerdings vereinfacht, wir sehen nur noch Christus und den Geheilten: <br /></p><p>- Sant' Apollinare Nuovo (Ravenna), <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Healing_of_the_Paralysed_Man_at_Bethesda_mosaic_in_Sant%27Apollinare_Nuovo_(Ravenna)?uselang=de#/media/File:Sant_Apollinare_Nuovo_-_Healing_at_Bethesda-Detail.jpg" target="_blank">Mosaik</a>, Heilung des Gichtbrüchigen von Bethesda <br /></p><p>In der <br /></p><p>- <a href="https://online-service.nuernberg.de/viewer/image/07072761/106/" target="_blank">Bilderbibel</a>, Nürnberg, 2. Hälfte 15. Jahrhundert (STN, Cent. V, App. 34a, Deutsche Handschriften) </p><p>fünfhundert Jahre später ist das Bett dann zu einer hölzernen Liegestatt geworden, die uns erstaunlich modern vorkam, wobei das Thema der Darstellung sich jetzt nicht mehr um den Geheilten mit seinem Bett auf dem Rücken, sondern um den Moment vor der Heilung dreht, in dem Christus und Petrus am Krankenbett stehen. <br /></p><p>Ganz anders dann die Darstellung in einer gedruckten Bibel, die wiederum hundert Jahre später, also in einer Zeit, als man sich auf die Antike zurückbesann, erschienen ist:<br /></p><p>- <a href="https://www.rijksmuseum.nl/nl/zoeken/objecten?set=RP-P-2016-737-3#/RP-P-2016-737-3-24,22" target="_blank">Genezing van de man bij het bad van Betesda</a>, aus der "Vita Iesu Salvatoris varijs iconibus ab Adriano Collaert expressa", ca. 1580 - ca. 1590<br /></p><p>Übrigens hat der Drucker und Herausgeber Adriaen Collaert, dabei auf einen Druck von <a href="https://www.rijksmuseum.nl/nl/zoeken/objecten?p=2&ps=12&involvedMaker=Jacques+de+Bie&st=Objects&ii=3#/RP-P-1885-A-9645,15" target="_blank">Jacques de Bie</a> zurückgegriffen, der wiederum sein Bild nach einer Zeichnung von Maerten de Vos angefertigt hat. Diese Künstler lassen die Szene vor einer runden antiken Pfeilerhalle spielen. Im Vordergrund steht rechts Christus mit seinen Jüngern, während der Geheilte auf der linken Seite seinen Strohsack von der hölzernen Bettstatt aufgenommen und geschultert hat um wegzugehen. Es ist nicht ganz einfach zu erkennen: In der Mitte des Bildes sieht man den mit Stufen eingefassten runden Teich, zu dem ein Engel hinabgestiegen ist, der mit einem Stab das Wasser aufrührt. </p><p>Und was zeigen die Fliesen, wenn sie diese Szene verbildlichen? Sie greifen auf diesen oder einen ähnlichen Druck zurück, und lassen den Geheilten einen Strohsack tragen (und dieser Sack oder nur ein Strich auf dem Rücken ist manchmal das einzige Zeichen, an dem man erkennen kann, was ein Fliesenbild mit zwei Männern darstellen soll!).</p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><img border="0" data-original-height="322" data-original-width="951" height="216" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh1oWA2FXszpTMsSA0WKX-nEXnVlyW-iH3_QeJjM7-sWVgOdD2qdYvCAl9uICqXR2Ffr_jykAb5t3w0gMCqRkgyaZ0lqkn2Qy-hs_krSn3YvwZy20_iX0bK_8IM7QQgRz9Yht3sZWekfEMPSdSa0ZvXCsfU9kW_L87chVaQxeI7Og__VzaCpDcC9mCp/w640-h216/Screenshot%202023-05-08%20174816.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;" width="640" /></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">Drei Fliesen mit der Darstellung des Geheilten vom Teich in Betesda, der sein Bett auf dem Rücken trägt <br /></span></td></tr></tbody></table><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh1oWA2FXszpTMsSA0WKX-nEXnVlyW-iH3_QeJjM7-sWVgOdD2qdYvCAl9uICqXR2Ffr_jykAb5t3w0gMCqRkgyaZ0lqkn2Qy-hs_krSn3YvwZy20_iX0bK_8IM7QQgRz9Yht3sZWekfEMPSdSa0ZvXCsfU9kW_L87chVaQxeI7Og__VzaCpDcC9mCp/s951/Screenshot%202023-05-08%20174816.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"> </a></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;"> </div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;">Als letztes haben wir uns ein zwölfteiliges Fliesentableau angeschaut, dass laut Unterschrift die Himmelfahrt Christi darstellt:</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;"><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"></div><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><img border="0" data-original-height="6118" data-original-width="4579" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgxRw4Zdym1KWijx_a5cwLMPTjdKx9KVETyqk07fwWNH9BJPM2VlkPfBBlffZ27Szy0AZNI4-RDg4BIZ_uYEcUVK8z8eeQ8QU2nQsM4Wmm2NJ4HupOqjs2h_EJiTK2pT04Yia1ffEHoYE0nTZwYaKIs2mOB7-LyQp-1tL6_Lf-NyWTqMLixoAPv5o57/w479-h640/09%20Tableau%20Himmelfahrt.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;" width="479" /></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">Tableau mit der Darstellung der Himmelfahrt Christi<br /></span></td></tr></tbody></table><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;"> </div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;">Aber zeigt es wirklich die Himmelfahrt? In der Bibel (Lukas 24, 50-52) heißt es dazu, dass Christus seine Jünger hinaus bis nach Betanien führte und dort segnete. "Und es geschah, als er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel. Sie aber beteten ihn an und kehrten zurück nach Jerusalem mit großer Freude." Laut der Apostelgeschichte nahm ihn dabei eine Wolke auf und "weg von ihren Augen". Folgerichtig wird die </div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;"> </div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;">- <a href="https://archive.org/details/afbeeldingenderv00unse_1/page/n533/mode/2up?view=theater" target="_blank">Himmelfahrt</a>, Biblische Historien von Visscher, 1700 </div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;"> </div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;">ganz anders dargestellt. Die Jünger staunen zusammengedrängt und schauen nach oben, wo von Christus nur noch die Füße und der Gewandsaum in einer Wolke zu sehen sind. Doch es gibt in dieser Bibel eine andere Darstellung von Christus in Wolken:</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;">- <a href="https://archive.org/details/afbeeldingenderv00unse_1/page/n477/mode/2up?view=theater" target="_blank">Transfiguration</a> (oder Verklärung) Christi, Biblische Historien von Visscher, 1700 </div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;"><span style="color: red;"> </span></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;">Laut Matthäus (17, 1-3) nahm Jesus Petrus und Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus, mit sich auf einen hohen Berg, wo er vor ihren Augen verklärt wurde, so dass "sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie das Licht. Und siehe, da erschienen ihnen Mose und Elia; die redeten mit ihm." Der Christus auf dem Tableau ähnelt dem Christus dieser Szene in vielen Details. Und auch die beiden Apostel in der Mitte und rechts finden sich in ihrer erschrockenen Haltung auf dem Tableau wieder. Tatsächlich gibt es ein bei den Zeitgenossen sehr berühmtes Gemälde, das in vielen Drucken verbreitet war und das hier als Vorbild gedient haben dürfte: </div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;"> </div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;">- Raffeal, <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Transfiguration_(Raffael)#/media/Datei:Transfiguration_Raphael.jpg" target="_blank">Transfiguration</a>, 1516/1520 <br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;"> </div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;">In diesem Gemälde sind zwei Szenen aus dem Neuen Testament, die Verklärung Christi auf dem Berg Tabor und die Heilung des mondsüchtigen Knaben, in Beziehung gesetzt. Die Rückenansicht der in der Mitte knienden Frau dieses Bildes findet sich auch in dem Tableau wieder, ebenso wie den Mann der auf der linken Seite zum Himmel hinauf weist. Ist es also doch das Bild der Verklärung Christi, das der Fliesenmaler nur falsch beschriftet hat? Sicher nicht. Der Maler hat einfach nur aus verschiedenen Bildern etwas Neues gemacht. Dafür, dass er mit Sicherheit Christi Himmelfahrt gemeint hat, gibt es übrigens einen eindeutigen Hinweis: Christus trägt die Wundmale seiner Kreuzigung auf Händen und Füßen. <br /></div><br /><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjrj-N55wAcxyOTECWjf0rwsPSXNDylv9KmH0Eo98tUp6B8UOZroQTLX6Ny0H_vsXyEDW-II-dwyMU58bFcWhI8wg1xWOd-RBPABv9xz8NJkLv4jv4mOTzQYtLi7d8E8Cx4Il3Rxf8FbB8Xbzlwtae1QF1ymX_hpxnusuMB9rZ-YdpTCgRWBo8cp8Mx/s1592/Christus.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1592" data-original-width="1082" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjrj-N55wAcxyOTECWjf0rwsPSXNDylv9KmH0Eo98tUp6B8UOZroQTLX6Ny0H_vsXyEDW-II-dwyMU58bFcWhI8wg1xWOd-RBPABv9xz8NJkLv4jv4mOTzQYtLi7d8E8Cx4Il3Rxf8FbB8Xbzlwtae1QF1ymX_hpxnusuMB9rZ-YdpTCgRWBo8cp8Mx/s320/Christus.jpg" width="217" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">Ausschnitt: Christusfigur mit Wundmalen aus dem Himmelfahrtstableau</span></td><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;"><br /></span></td><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;"><br /></span></td></tr></tbody></table> </div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;">Update 15.5.2023: Ach, da fällt mir noch ein, dass ich hier die Antwort darauf geben muss, was mit Spinnen und Ochsenköpfen gemeint ist.</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;">Bestimmte Eckmotive auf den Fliesen werden so genannt:</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgjXOiwWpI-qiuMX47OSuA_rQdjsf8OB4L71w-Z7WMj_HfYRk2cCtnig1bpnNSa68jaABrUoEVRnIoGiLkz6crR1OOqXvvCSUQMDe2KbbQmAzULLiLIcHwYZiECBrfj9QvUg5nlcKqxcVjutexytisfD2ghDOhDtyasHAMAW3PbkgMgJb6ArCl31Muw/s1047/Screenshot%202023-05-15%20173922.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="390" data-original-width="1047" height="206" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgjXOiwWpI-qiuMX47OSuA_rQdjsf8OB4L71w-Z7WMj_HfYRk2cCtnig1bpnNSa68jaABrUoEVRnIoGiLkz6crR1OOqXvvCSUQMDe2KbbQmAzULLiLIcHwYZiECBrfj9QvUg5nlcKqxcVjutexytisfD2ghDOhDtyasHAMAW3PbkgMgJb6ArCl31Muw/w553-h206/Screenshot%202023-05-15%20173922.jpg" width="553" /></a></div><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;"><br /></div>Unknownnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-9222690046205799166.post-54258674151257075592023-04-13T10:45:00.030+02:002023-04-14T11:19:29.904+02:00Flowers forever - Eine "Blumenausstellung" in der Münchener Kunsthalle<p></p><p><!--[if gte mso 9]><xml>
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<![endif]--></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiKUxtttWMdOz4bV953YIQ_raS_zImI_8jm4Z7IR1mD1vCTHXCdIPaEIcZ4mzSaqXKW3VTiC1ZruoxcKrQquSI-EHDbgu5H7EDzWznbZKZsO4_U3roV3womNUWfhd01F-PN_iGt3TfBqlJi15fKPpYJMb4uQPGkki3cocxvhr15Fx3m2g32m6u_Aier/s1649/Allegorie_der_Tulipomanie.jpg" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1032" data-original-width="1649" height="250" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiKUxtttWMdOz4bV953YIQ_raS_zImI_8jm4Z7IR1mD1vCTHXCdIPaEIcZ4mzSaqXKW3VTiC1ZruoxcKrQquSI-EHDbgu5H7EDzWznbZKZsO4_U3roV3womNUWfhd01F-PN_iGt3TfBqlJi15fKPpYJMb4uQPGkki3cocxvhr15Fx3m2g32m6u_Aier/w400-h250/Allegorie_der_Tulipomanie.jpg" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: x-small;">Jan Brueghel der Jüngere, Allegorie der Tulipomanie </span></td></tr></tbody></table>In der Münchener Kunsthalle läuft bis zum 27. August 2023 die Ausstellung "<a href="https://www.kunsthalle-muc.de/flowers-forever/" target="_blank">Flowers Forever </a>- Blumen in Kunst und Kultur". Obwohl Blumen auf geradezu unendlich vielen Kunstwerken aller Zeiten und Kulturen zu finden sind, scheint das die erste Kunstausstellung zu sein, die sich allein diesem Thema widmet. Dazu findet in München bis zum 7.10. ein "<a href="https://flowerpowermuc.de/" target="_blank">Flowerpower Festival</a>" mit zahlreichen Veranstaltungen statt. <br /><p></p><p>Wir haben uns unter verschiedenen Aspekten den Kunst-Blumen genähert. Als erstes stand die Verwendung von Blumen als Symbole im Vordergrund. Zeitlich sind wir im alten Ägypten gelandet und haben die </p><p>- <a href="https://smb-research-live.xaidev.net/images/2319163_4000x4000.jpg" target="_blank">Schale mit Fischen und Lotosblüten</a>, aus der 18. Dynastie (Neues Reich) </p><p>angesehen. Nicht sehen kann man auf dem Bild, dass die kleine Schale auf der Unterseite mit den aufgefächerten Kelchblättern einer Lotosblume bemalt ist, so dass die Schale selbst zur Blüte wird. Bei der Abbildung der Innenseite fielen sofort die drei Fische auf, die in einen einzigen Kopf zusammenlaufen. Erst beim zweiten Hinsehen wurden auch die drei Lotosblüten zwischen ihnen erkannt. Bei den Fischen kam sozusagen wie von selbst die Interpretation als Drei-Einigkeit auf. Tatsächlich steht im zugehörigen Text auf der Website, dass es im Leidener Amunhymnus heißt: "Drei sind alle Götter - Amun, Re und Ptah". Diese Namen stehen für die "verschiedenen Aspekte des Schöpfergottes, des Ursprung alles Existierenden. Amun, 'der Verborgene' symbolisiert den Urzustand alles Seienden, Re ist die Verkörperung des Göttlichen auf Erden und Ptah hat mit seinem Denken und Ausspruch die Welt erschaffen. Jeder für sich bildet einen eigenständigen Teil der Schöpfung und des Göttlichen, aber keiner ist ohne den anderen existent". (Nur als Anmerkung: Diese Schale findet sich nicht in der Ausstellung, dort wird der Lotos anhand der <a href="https://www.kunsthalle-muc.de/wp-content/uploads/2022/10/kunsthalle-muenchen-flowers-forever-stele-nena-1-900x1347.jpg" target="_blank">Stele des Nena</a>, um 1300 v.Chr. verbildlicht.) </p><a name='more'></a><p></p><p>Da die Blätter des Lotos die Fähigkeit haben, Schmutz abzuweisen (Lotoseffekt!), gilt diese Pflanze in weiten Teilen Asiens als Sinnbild der Reinheit, Treue, Schöpferkraft und Erleuchtung, wie man Wikipedia entnehmen kann. Sie findet sich als Symbol sowohl im Hinduismus wie im Buddhismus, wo die Erleuchteten (Buddhas) auf einer geöffneten Lotosblüte oder einem Lotosthron dargestellt werden. Dazu haben wir die japanische <br /><br />- <a href="https://www.buddhamuseum.com/wood-buddha/amida-joined-block-wood-statue_55.jpg" target="_blank">Statue des Buddha</a> Amithaba, 17. Jh. </p><p>aufgerufen. In diesem Bild steht die kleine Statue neben der Lotosblüte, aber eigentlich ist sie mit dem Zapfen, den man in der Mitte der Blüte sieht, darauf befestigt. </p><p>Als Symbol der Reinheit wurde die Form der Lotosblüte auch von der Religionsgemeinschaft der Bahai aufgegriffen: Der erste </p><p>- <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Lotosblumen#/media/Datei:Lotus_Temple_in_New_Delhi_03-2016.jpg" target="_blank">Bahai-Tempel</a> in Indien, </p><p>ein Sakralbau für die Anhänger aller Religionen, ist der Form einer Lotosblüte nachempfunden. </p><p>Übrigens ist dies ein Charakteristikum der Münchener Ausstellung: Einzelne Themen, wie hier das der Lotosblüte werden nicht nur in der Kunstgeschichte, sondern auch in der gegenwärtigen Kunst- und Kulturszene verankert. <br /></p><p>Das Thema "Blume und Reinheit" haben wir in der abendländische Kultur weiter verfolgt, indem wir uns mit der "<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Madonnen-Lilie" target="_blank">Madonnenlilie</a>" beschäftigt haben. Man findet diese weiße Lilie auf vielen Bildern und zwar besonders häufig bei der Szene der Verkündigung an Maria. Dort ist sie das Symbol von Marias Jungfräulichkeit und Reinheit. Bei Wikipedia heißt es dazu, dass als "Konzession an die Unschuld ... die Madonnenlilie jedoch meist ohne Stempel und Staubfäden dargestellt" wurde. Wir haben uns dazu das Bild angesehen:<br /></p><p>- Sandro Botticelli, <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Madonnen-Lilie#/media/Datei:Sandro_Botticelli_061.jpg" target="_blank">Berliner Madonna</a>, 1477, </p><p>auf dem eine ganze Lilienreihe den Kopf der Madonna einrahmt, die in unseren Augen merkwürdig unbeteiligt ihr schon ziemlich großes Jesuskind auf dem Schoß hält. Man muss schon genau hinsehen, um direkt über ihr die beiden Hände im Himmel zu sehen, die eine edelsteingeschmückte goldene Krone über ihrem Kopf halten. Und erst als wir uns die hübschen jungen Männer - sie werden als singende Engel bezeichnet, doch sieht man sie nicht singen (!) - näher angeschaut haben, die die Gottesmutter umrahmen, erkannten wir, dass jeder von ihnen eine der Lilien in seiner rechten Hand hält. </p><p>Lilien gibt es natürlich noch in anderen Zusammenhängen, den Kunstsurfern fielen dazu die </p><p>- <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Bourbon" target="_blank">Bourbonenlilien</a> <br /></p><p>ein; also die meist dreiblättrigen stilisierten Lilienformen, in den Wappen französischer Herrscher eine wichtige Rolle spielen, und das </p><p>- Volkslied „<a href="https://www.volksliederarchiv.de/drei-lilien-drei-lilien/" target="_blank">Drei Lilien</a>“, </p><p>bei dem die Lilien als Trauerblumen auf das Grab gepflanzt werden.</p><p>Von der Blumensymbolik sind wir zur Pflanzenkunde, also zur Botanik, übergewechselt. Botanische Gärten wurden im Zeitalter der Renaissance zum ersten Mal in Italien angelegt. Schon seit 1492 ist ein erster auf Gehölze ausgerichteter botanischer Garten, das
Arboretum von Trsteno nahe Dubrovnik, nachgewiesen. 1545 entstand dann der erste und älteste botanische Garten der Welt, der sich noch immer an
seinem ursprünglichen Ort in Verbindung mit der Universität von Padua befindet. In München sind Tafeln des sonst relativ unbekannten Malers <br /></p><p>- Girolamo Pini, <a href="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a1/Girolamo_Pini00.jpg" target="_blank">Botanische Studie</a>, um 1615, </p><p>ausgestellt, auf denen eine Vielzahl verschiender Zwiebelgewächse und einige andere Pflanzen sorgfältig ausgerichtet und akribisch detailliert
dargestellt sind. Schaut man genauer hin, dann kann man auch Marienkäfer, Raupen und andere Insekten auf Blättern und Stengeln und zwischen den Blumen entdecken. Neben jeder Blume steht eine lateinische Ziffer und in der Ecke der Tafel findet man darunter den zughörigen Namen auf einer aufgemalten Schriftrolle. Wir prüften ein wenig unser Blumenwissen und erkannten eine ganze Reihe von Pflanzen wieder. Im Zusammenhang mit diesen botanischen Studien wies Ute uns auf ein Werk hin, dass im hohen Norden im gleichen Zeitraum entstand, den</p><p>- <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Gottorfer_Codex" target="_blank">Gottorfer Codex</a>, 1649 - 1659.</p><p>Dieser vierbändige Pflanzenatlas wurde im Auftrag Herzog Friedrichs III. von Schleswig-Holstein-Gottorf von Hans Simon Holtzbecker erschaffen und zeigt die teilweise exotischen Pflanzen, die in dem unter dem Herzog neu angelegtem frühbarocken Terrassengarten beim Gottorfer Schloss angepflanzt wurden. </p><p>Berühmt geworden ist die Künstlerin und Naturforscherin Maria Sibylla Merian (1647-1717 ), die von 1699 bis 1701 die niederländische Kolonie Surinam an der Nordostküste Südamerikas bereiste und danach 1705 ihr Hauptwerk "Metamorphosis insectorum Surinamensium" publizierte (das ganze Werk ist <a href="https://gdz.sub.uni-goettingen.de/id/PPN477653782" target="_blank">hier</a> digitalisiert). Wir haben uns die folgende Seite angesehen. <br /><br />- Maria Sibylla Merian, <a href="https://gdz.sub.uni-goettingen.de/id/PPN477653782?tify=%7B%22pages%22%3A%5B39%5D%2C%22pan%22%3A%7B%22x%22%3A0.133%2C%22y%22%3A0.565%7D%2C%22view%22%3A%22thumbnails%22%2C%22zoom%22%3A0.333%7D" target="_blank">Banane</a> </p><p>Dass das Bild eine <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Bananen#/media/Datei:Banane-Fruchtansatz.jpeg" target="_blank">Bananenstaude</a> darstellt, musste erst bewiesen werden.</p><p>In der Ausstellung wird ein Blatt aus dem Buch von Merian mit einer Seite aus dem Werk von <br /></p><p>- Patricia Kaersenhout, <a href="https://www.museumkijker.nl/wp-content/uploads/2021/10/Patricia-Kaersenhout-2-Of-Paliumpsests-and-Erasure-2021-collectie-Centraal-Museum-Utrecht.jpg" target="_blank">Von Palimpsesten und Auslöschungen</a>, 2021<a href="https://www.museumkijker.nl/wp-content/uploads/2021/10/Patricia-Kaersenhout-2-Of-Paliumpsests-and-Erasure-2021-collectie-Centraal-Museum-Utrecht.jpg"> </a></p><p>konfrontiert. Zur Erklärung: Als Palimpseste werden Manuskriptseiten oder -rollen bezeichnet, die beschrieben sind und dann durch Schaben oder Waschen gereinigt und neu beschrieben wurden. Was tut nun Patricia Kaersenhout, die einen surinamesischen Hintergrund hat, mit dem Werk von Maria Sibylla Merian? Sie macht uns aufmerksam auf den surinamesischen Hintergrund, auf die Menschen, die der Künstlerin die Pflanzen gezeigt und erklärt haben müssen; die Frauen und Kinder, die in ihrer Tracht als "Eingeborene" auf einer typischen Fotografie aus dem 19. Jahrhundert auf der Gegenseite des Bildes aufscheinen und damit zugleich auf die kolonialen Zusammenhänge hinweisen, die auch diesem Werk zugrunde liegen.</p><p>Ein weiteres Blumenkapitel wird mit dem "Tulpenfieber" aufgeschlagen, das im 17. Jh. in den Niederlanden für die erste - 1637 geplatzte - Spekulationsblase gesorgt hat. Wir haben als erstes einen kostbaren Aufbewahrungsort für Tulpenzwiebeln bewundert<br /><br />- Herman Doomer, <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Herman_Doomer#/media/Datei:Herman_doomer,_stipo_con_tulipani,_1635-50_ca.jpg" target="_blank">Tulpenkabinett</a>, 1635-50; <br /><br /> Dieses Kabinett ist ein Schrank auf vier Beinen, dessen äußere Türen - Achtung: Da ist ein kräftiges Schloss angebracht! - mit Tulpenintarsien geschmückt sind, während innen gemalte Tulpen auf den geschlossenen Laden zu sehen sind. Danach konnten wir auf dem Bild von Brueghel das Tulpenfieber satirisch nachvollziehen:<br /><br />- Brueghel d.J., <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Allegorie_der_Tulipomanie#/media/Datei:Allegorie_der_Tulipomanie.jpg" target="_blank">Tulipomanie</a>, 1640er Jahre <br /><br /> Anstelle von Menschen agieren Affen auf diesem Bild. Sie wurden in der Renaissance als satirische Versinnbildlichung menschlicher Gier und Dummheit angesehen. Wir haben uns zuerst mit dem Affen ganz rechts unten beschäftigt und brauchten einige Zeit um zu erkennen, dass er auf die kostbaren, am Boden liegenden Tulpen uriniert, obwohl er doch Brief und Siegel über den Kauf in der Hand hält. Beides,Tulpen und Kaufvertrag, sind offensichtlich nichts mehr wert. Stück für Stück haben wir uns den anderen Figurengruppen genähert: Auf der Loggia links speist eine feine Affengesellschaft am Tisch und feiert anscheinend ihre Spekulationsgewinne; darunter wird ein Tulpenbeet begossen und inventarisiert; ein grün gekleideter Affe schließt gerade mit Handschlag ein Geschäft ab; rechts daneben hält ein anderer in einem orangenen Hemd eine Tulpe und seinen leeren Geldbeutel hoch; vor ihm wird eine Tulpenzwiebel mit Gold aufgewogen und am Tisch dahinter wird das Geld gezählt; rechts davon wird ein Affe mit Tulpen im Arm von seiner Frau mit einem Schlüsselbund verhauen. Was wir nicht wussten: Die schlagende Figur ist durch ihre Tipheuke als Frau erkennbar. Heuken sind Umhänge und die Tipheuke ist eine besondere Variante, bei der der Umhang mit einer runden, durch ein Stück Holz verstärkten ‚Mütze‘ mit einer emporstehenden Spitze am Kopf festgehalten wird, so wie man es auf dem Bild erkennen kann. Hinter den beiden trocknet ein Affe seine Tränen mit einem Tuch. Der Affe rechts mit Stab und Tasche führt den Geschlagenen anscheinend zum Richter oder ins Gefängnis. Auch im Mittelgrund wird gezankt und gehauen. Eine Gruppe rot vermummter Affen streitet sich um eine weiße Tulpe mit Zwiebel. Rechts davon findet ein Kampf sozusagen "bis auf's Messer" statt. </p><p>Natürlich gibt es in der Ausstellung noch viel mehr zu sehen, auch weitere "Tulpenbilder". Wir aber haben uns zum Schluss nur noch die heutige holländische Tulpenzucht angeschaut, denn der Witz der Geschichte ist ja, dass die <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Tulpenmanie" target="_blank">Tulpenmanie</a> den Holländern eigentlich nicht geschadet hat: Noch heute verdienen sie mit Tulpen und Tulpenzwiebeln gutes Geld.</p><p>Andreas Gursky hat eine ganze Reihe von Fotografien aus der Luft gemacht, die mehrfarbige holländische Tulpenfelder von oben zeigen und damit abstrakten Gemälden der Moderne ähneln. Erst die mehrfache Vergrößerung zeigt die Tulpen, die in dichten Reihen stehen: <br /></p><p> - Andreas Gursky, <a href="https://www.andreasgursky.com/de/works/2015/untitled-xviii-xxi/untitled-xix" target="_blank">Ohne Titel XIX</a>, 2015 </p><p>Wer mehr über diese Ausstellung erfahren will, sei hier noch auf die interessante <a href="http://specials.kunsthalle-muc.de/flowers-forever-audio/" target="_blank">Audiotour</a> hingewiesen, die sich auf der Website der Kunsthalle findet. <br /><br /> <br /><span style="font-size: x-small;">Bildnachweis: Von Jan Brueghel der Jüngere - Im Kinsky (heruntergeladen am 19. Jänner 2012, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=19048320<br /><br /></span><br /><br /><br /><br /></p>Unknownnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-9222690046205799166.post-15508414831206328452023-03-21T17:17:00.012+01:002023-03-22T16:56:24.906+01:00Antoni Gaudi - ein Besuch in Barcelona<p></p><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiJFM23eUZf3N_S82cBr0Y8AG9JtcjiEFCsCiCVXQQYjcvRfC3jsKz6npKCqz7UPvThebQbYkJgk9OIvrEMIfQjG061UvCmBs51d3yZ4urhUwUCOPizeK2bEWPYE3CHGPFp_dJlATSRxYPmVClKEbDLnsLrVVgZaMiFSoQ8RIxS98mZdrsJUU4tdlSm/s8000/20230223_091537.jpg" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="8000" data-original-width="6000" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiJFM23eUZf3N_S82cBr0Y8AG9JtcjiEFCsCiCVXQQYjcvRfC3jsKz6npKCqz7UPvThebQbYkJgk9OIvrEMIfQjG061UvCmBs51d3yZ4urhUwUCOPizeK2bEWPYE3CHGPFp_dJlATSRxYPmVClKEbDLnsLrVVgZaMiFSoQ8RIxS98mZdrsJUU4tdlSm/w300-h400/20230223_091537.jpg" width="300" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">Passionsfassade, Sagrada Familia, Barcelona (Foto B. Leisner 2023)<br /></span></td></tr></tbody></table>Ich geb' es gleich am Anfang zu: Wir sind diesmal nur deshalb nach Barcelona zu Gaudi gesurft, weil ich gerade dort war und große Lust darauf hatte mich mit anderen über die Werke dieses Künstlers und Architekten auszutauschen. (Eigentlich mache ich beim Kunstsurfen ja immer das, was mich gerade am meisten interessiert...)<p></p><p>Wer war also Antoni <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Antoni_Gaud%C3%AD" target="_blank">Gaudí</a> i Cornet (25. Juni 1852 - 10. Juni 1926)? Er gilt laut Wikipedia als herausragender Vertreter der katalanischen Bewegung des Modernisme. Als Sohn eines Kupferschmieds geboren, entschied er sich, nachdem er die Frau, in die er sich verliebt hatte, nicht bekam, dafür wie ein Mönch asketisch und im Zölibat zu leben. Nachdem er zu Ruhm gekommen war, lebte er bis 1925 in einem <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Casa-Museu_Gaud%C3%AD" target="_blank">Haus</a> im Park Güell; dem Park, den er zu einem Teil mit seinen eigenen Einfällen gestaltet hat. Nach seiner Schulzeit hatte er fünf Jahre lang Architektur in Barcelona studiert, wo er am Ende seines Studiums den reichen Unternehmer und Mäzen Eusebi <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Eusebi_G%C3%BCell" target="_blank">Güell</a> kennen lernte, für den er mehrere Werke schuf. </p><p> Eines seiner beiden frühesten Werke ist die <br /></p><p>- <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Casa_Vicens#/media/Datei:Casavicens.jpg" target="_blank">Casa Vicens</a>, 1883-1885 (wir haben uns als zweites Bild des Hauses die <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Casa_Vicens?uselang=de#/media/File:Casa_Vicens_(1).jpg" target="_blank">Eingangsfront im Garten</a> genauer angesehen)<br /></p><p><span></span></p><a name='more'></a>ein Wohnhaus in Barcelona, das er für den Börsenmakler Manuel Vicens i Montaner entwarf. Auf uns wirkte dieser Eingang sofort sehr orientalisch und auch die bunten Kacheln fielen uns auf. Wir gingen dabei dem Hinweis nach, dass Gaudi vom <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Mudejaren" target="_blank">Mudéjar-Stil</a> inspiriert wurde, einer Mischform spanischer und arabischer Elemente. Dieser Stil begann im ausgehenden 12. Jahrhundert und erreichte vom 14. bis 16. Jahrhundert seine Blüte. Die Mudejaren waren Muslime bzw. Araber, die im Verlauf der Reconquista unter die Herrschaft der christlichen Könige in Spanien gekommen waren und sich an ihre christliche Umgebung anpassten. (Ein kleiner Hinweis: Es gibt bei Google Arts and Culture ein sehr schönes <a href="https://artsandculture.google.com/story/VwVBrGnQt1ZofQ" target="_blank">Digitorial</a> zu diesem Stil) <p></p><p>Für die Fassade haben wir zwar ein anderes Beispiel des Mudéjar-Stils angeschaut, aber dieses hier passt noch besser:</p><p>- <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Tower_of_the_Church_of_el_Salvador,_Teruel#/media/File:Teruel_105.jpg" target="_blank">Turm der Kirche</a> von San Salvador, Teruel, Spanien, 1. Viertel 14. Jh. <br /></p><p>Auch Innen hat sich Gaudi von historischen Vorbildern in Spanien inspirieren lassen. So gibt es in einigen Innenräumen tropfsteinhöhlenartige Gewölbe, am prägnantesten im </p><p>- <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Interior_of_Casa_Vicens?uselang=de#/media/File:Casa_Vicens_2014_int_002.jpg" target="_blank">Raucherzimmer.</a> <br /></p><p>Uns hat die Deckengestaltung in diesem Zimmer erst einmal ordentlich verwirrt. Nach zweimaliger Vergrößerung konnten wir dann erkennen, dass die Decke aus lauter dreieckigen Nischen zusammengesetzt ist, die über Traubenformen miteinander verbunden sind. Dagegen sind die Wände bis zur halben Höhe mit blau-gelben Fliesen verkleidet, über die Blüten verteilt sind, während die obere Hälfte der Wände mit bräunlichen rautenförmigen Fliesen verkleidet ist, die verschiedene Pflanzenreliefs zeigen. Auch sie gelten als typische Gestaltungsmerkmale Gaudis.</p><p>Als Vergleich haben wir dann ein Bild der</p><p>- Deckengestaltung in der <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Alhambra#/media/File:Alhambra_Hall_of_Two_Sisters_DSCF7585.jpg" target="_blank">Halle der Beiden Schwestern</a>, Alhambra, Granada, 14. Jh. <br /></p><p> angeschaut. Diese Gestaltung nennt man <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Muqarnas" target="_blank">Muqarnas</a> oder Stalaktitengewölbe und wir fanden sie nicht unähnlich der etwas einfacheren Gestaltung bei Gaudi.<br /></p><p>Von den Anfängen des jungen Architekten sind wir dann direkt zu seinem Hauptwerk gesprungen und haben dabei jede Menge interessanter Häuser und Anlagen ausgelassen, die er z.B. für seinen schon genannten Mäzen und Freund Eusebi Güell und dessen Gesellschaftsschicht gebaut hat, und bei denen er seinen eigenen Stil immer mehr entwickeln konnte. Dieser Stil kam natürlich nicht ohne die zeitgenössische internationale Kunst zustande, die damals immer mehr zu dem - in Deutschland so genannten - Jugendstil tendierte. Gaudi prägte in dieser Zeitströmung seine eigene Variante des "<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Modernisme" target="_blank">Katalanischen Modernismus</a>", der als eine kulturell-gesellschaftliche Erneuerungsbewegung im katalanischsprachigen Raum gilt. Diese Bewegung fand nicht nur in der Architektur, sondern auch in der bildenden Kunst, der Literatur und der Musik ihren Ausdruck. Entstanden war sie aus einem Überdruss am Historismus des 19. Jahrhunderts und ihr Ende fand sie in der Hinwendung zum Expressionismus der 1920er und 1930er Jahre. Parallel zu dem Stil des Modernisme wurden in Barcelona die mittelalterlichen Stadtmauern geschleift und die Stadt in Richtung Nordwesten um den Stadtteil Eixample erweitert; kein Wunder also, dass dort zahlreiche Zeugen dieses Baustils zu finden sind, in denen das Großbürgertum seine katalanische Identität ausdrücken und seinen Reichtum zeigen konnte.</p><p>Der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Sagrada_Fam%C3%ADlia" target="_blank">Bau</a> der "Basílica i Temple Expiatori de la Sagrada Família" ( auf Deutsch: Basilika und Sühnetempel der Heiligen Familie) war schon 1882 begonnen worden. Die Idee dazu hatte Josep Maria Bocabella, der in Barcelona eine religiöse Buchhandlung führte. Sein Vorbild waren italienische Kirchen. Allerdings gab es mit dem ersten Architekten bald Streit, so dass Gaudi den Auftrag zum Weiterbau der schon begonnenen Krypta erhielt, die 1889 fertig wurde. Gaudi entwarf 1885 ein neues Gesamtkonzept für eine gotisierende Kathedrale mit 18 Türmen. 43 Jahre lang arbeitete er an diesem Kirchenbau, davon die letzten 15 Jahre ausschließlich. Der Spanische Bürgerkrieg führte zu großen Problemen mit dem Weiterbau nach Gaudis Tod, so dass man ihn erst ab 1950 fortsetzen konnte. Am 7. November 2010 konnte der fertige Innenraum eingeweiht werden. Bis zum hundertsten Todesjahr Gaudis 2026 sollte die Kirche vollständig fertiggestellt werden, doch hat Corona inzwischen einen Strich durch diese Rechnung gemacht. </p><p>Wir haben zuerst einen Blick von Weitem auf die Nordseite geworfen, wo der Besuchereingang ist. </p><p>- Sagrada Familia, <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Sagrada_Fam%C3%ADlia?uselang=de#/media/File:Sagrada_Familia_8-12-21_(1).jpg" target="_blank">Nordseite</a> </p><p>Auf dem Bild erkennt man die lange Menschenschlange, die täglich dort auf Einlass wartet.<br /></p><p>Danach haben wir das Bild von der</p><p>- <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Sagrada_Fam%C3%ADlia#/media/Datei:Sagrada_Familia_01.jpg" target="_blank">Südseite</a> </p><p></p><p>daneben gestellt. Zum besseren Verständnis der Anlage haben wir dann den </p><p>- <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Plans_of_the_Sagrada_Fam%C3%ADlia?uselang=de#/media/File:Sagrada_Fam%C3%ADlia._Planta_i_al%C3%A7at.jpg" target="_blank">Aufriss mit dem Grundriss</a> </p><p>aufgerufen. Im Grundriss erkennt man sehr gut, welche ausladenden Dimensionen die beiden Seitenportale durch Gaudi bekommen haben. Mit dem Aufriss bekamen wir schon einen Eindruck von dem Säulenwald, der das Kirchenschiff und die Apsis prägt. </p><p>Wie die Baustelle am Beginn des 20. Jahrhunderts aussah, zeigt ein Foto</p><p>- <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Historical_images_of_the_Sagrada_Fam%C3%ADlia?uselang=de#/media/File:Baldomer_Gili_Roig._La_Sagrada_Fam%C3%ADlia,_1905_Copia_moderna_del_negatiu_original_de_vidre.jpg" target="_blank">Baustelle</a> der Sagrada Familia, 1905 </p><p>und an dem </p><p>- <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Sagrada_Fam%C3%ADlia#/media/Datei:SagradaFamiliaStatikmodell.jpg" target="_blank">Modell der Statik</a> <br /></p><p>das auf dem Kopf hängt, haben wir versucht einen Eindruck von der Entwurfstätigkeit des Architekten zu bekommen, der anscheinend seine Bögen aus herabhängenden und mit Gewichten beschwerten Fäden entwickelt hat.</p><p>Genauer betrachtet haben wir dann die beiden Portale: Das</p><p></p><p></p><p>- <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Nativity_Facade_of_the_Sagrada_Fam%C3%ADlia?uselang=de#/media/File:2019_03_16_AIDA_Barcelona_(91).jpg" target="_blank">Nordportal</a>, auch Geburtsportal genannt, </p><p>stammt noch aus der Zeit, in der Gaudi den Bau beaufsichtigt hat. Um es näher zu betrachten haben wir das folgende Bild aufgerufen:</p><p>- <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Sculptures_in_the_Nativity_Facade_of_the_Sagrada_Fam%C3%ADlia#/media/File:%D5%8D%D5%A1%D5%AF%D6%80%D5%A1%D5%BF%D5%A1%D5%B5_%D5%96%D5%A1%D5%B4%D5%AB%D5%AC%D5%AB%D5%A1%D5%B5.jpg" target="_blank">Skulpturen am Geburtsportal</a>. <br /></p><p>Und es gibt wirklich viel zu sehen, an diesem mit Figuren, Pflanzen und Tieren überladenden Portal mit seinen drei Einlässen. In der Mitte erkannten wir die Darstellung Marias, die - ungewöhnlicherweise - ihr Kind in einer Blechwanne zu baden scheint (wenn es nicht doch nur eine Krippe ist, die wie eine Wanne aussieht! ;-)). Josef beugt sich über die beiden und die Köpfe von Ochs und Esel ragen seitlich hervor. Darüber stehen singende und Musikinstrumente spielende große und kleine Engelsgestalten. Alles ist in einem krausen Blattwerk angeordnet, das entfernt an den Stil der oben besprochenen Muquarnas erinnert. Ein Stockwerk höher neigt sich ein kniender Mönch, der von einer stehenden Gestalt gesegnet wird, über das Bild, während wir erkannten, dass ganz oben Maria gekrönt wird. Und damit haben wir nur das Bildprogramm des mittleren Teil dieses Portals näher betrachtet!</p><p>Uns fiel auf, wie sehr sich </p><p>- das <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:General_views_of_the_Passion_Facade_of_the_Sagrada_Fam%C3%ADlia?uselang=de#/media/File:Barcelona_(4720374682).jpg" target="_blank">Südportal</a> </p><p>stilistisch von dem Portal Gaudis unterscheidet. Man kann deutlich erkennen, dass die Zeit fortschritt und neue stilistische Moden Einzug gehalten haben. Schon der Vorbau mit seinen hohen schmalen Pfeilern lässt auf expressionistische Ideen schließen. Schaut man dann auf die </p><p>- <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:General_views_of_the_Passion_Facade_of_the_Sagrada_Fam%C3%ADlia?uselang=de#/media/File:Barcelona_-_Pla%C3%A7a_de_la_Sagrada_Fam%C3%ADlia_-_View_East_on_the_Passion_Fa%C3%A7ade_I.jpg" target="_blank">Skulpturen des mittleren Portals</a>, <br /></p><p>so wird dieser Eindruck noch stärker. In der Mitte steht eine Frauengestalt mit dem Schweißtuch der Veronika, auf dem das Gesicht Christi seinen Abdruck hinterlassen hat. Rechts von ihr ist der kreuztragende Christus am Boden zusammengebrochen, während links zwei Schergen stehen, die wie die Ritter eines Science-Fiction-Films aussehen. Die Kreuzigungszene darüber wird von einem extrem ausgemergelten, ganz und gar nackten Gekreuzigten beherrscht. </p><p>Zum Abschluss haben wir noch kurz einen Blick in den Säulenwald im Inneren der Kathedrale geworfen, der von verschiedenfarbigen Glasfenstern beleuchtet wird:<br /></p><p> - Kircheninneres, <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Sagrada_Fam%C3%ADlia#/media/Datei:Sagrada_Fam%C3%ADlia._Interior_nau.jpg" target="_blank">Blick in das Langhaus</a>. </p><p>Den Abschluss bildete ein kurzer Eindruck der bunten <br /></p><p>- <span class="mw-mmv-title"><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Sagrada_Fam%C3%ADlia#/media/Datei:Sagrada_familia_detalle_exterior_00003.jpg" target="_blank">Turmspitzen</a> in Form von Fruchtkörben (von den Türmen auf der Nordseite).</span><br /></p>Unknownnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-9222690046205799166.post-79402049798916207912023-02-07T11:44:00.002+01:002023-02-09T09:57:03.981+01:00Perugino - ein italienischer Maler der Renaissance <p></p><p><!--[if gte mso 9]><xml>
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<![endif]--></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjmfLXmcSaHECqCNpEx6mRAoRHJG0-Asu7E_ThK7sOrklCncV_kDJPddU91NOnh2zPT9yNE1u5jqhQ7vci-8eWwy8eklzqgDWKEDAXvs4OQGdul43O936vVjEoOVHvFWieU6o96hsPb54rGCYcoBv3oabJoLa_-4GvabMI4qQqCVVAbtVz0VxFsNlBz/s1078/Perugino%20Schlussel%C3%BCbergabe%20Ausschnitt.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="453" data-original-width="1078" height="269" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjmfLXmcSaHECqCNpEx6mRAoRHJG0-Asu7E_ThK7sOrklCncV_kDJPddU91NOnh2zPT9yNE1u5jqhQ7vci-8eWwy8eklzqgDWKEDAXvs4OQGdul43O936vVjEoOVHvFWieU6o96hsPb54rGCYcoBv3oabJoLa_-4GvabMI4qQqCVVAbtVz0VxFsNlBz/w640-h269/Perugino%20Schlussel%C3%BCbergabe%20Ausschnitt.jpg" width="640" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">Auschnitt aus: Perugino, Die Schlüsselübergabe (gemeinfrei, <a href="https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=38902703" target="_blank">Quelle</a>)</span></td></tr></tbody></table><br />Der Maler Pietro Vannucci (um 1445/1448 - 1523) - er wird, da er in Perugia lebte, Pietro <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Perugino" target="_blank">Perugino</a> genannt - war in seiner Zeit und noch lange danach in Italien hochberühmt. Er lernte bei Piero della Francesca und Andrea del Verrocchio, bei dem u.a. auch Leonardo da Vinci in die Lehre ging, und hatte als Lehrer Einfluss auf Raffaels Frühwerk. <p></p><p>Dieses Jahr wird in Peruginos Heimat Umbrien sein 500. Todesjahr mit einer Reihe von Veranstaltungen und einer interessanten <a href="https://www.perugino2023.org/en/impossible-exhibitions/" target="_blank">digitalen Ausstellung</a> begangen. <br /></p><p>Der Begriff Renaissance bezeichnet die Kulturepoche, in der die Lebenswelt sich vom Mittelalter zur Neuzeit wandelt. Das Wort bedeutet Wiedergeburt und steht für Wiederentdeckung und -belebung der Kultur der griechischen und römischen Antike. Sie wurde in dieser Zeit zum Maßstab für die Werke von Gelehrten und Künstlern, die sich erstmals intensiv mit den antiken Texten, Bauten und Kunstwerken auseinandersetzten. Damit veränderte sich in der Kunst die Darstellung des Menschen und des Natur- und Architektur-Raumes, während in der Architektur antike Vorbilder wie z.B. die Säulenstellung wieder aufgegriffen wurden. Die Epochenbezeichnung <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Renaissance" target="_blank">Renaissance</a> entstand allerdings erst im 19. Jahrhundert. <br /><br />Das früheste Werk, das Perugino zugeschrieben wird, sind zwei Bilder mit Szenen aus dem Leben des hl. Bernard (Tempera auf Holz, evtl. zusammen mit Pinturicchio) von 1473, die heute in der Galleria Nazionale dell’Umbria aufbewahrt werden. Genauer angesehen haben wir uns das Bild</p><p>- <a href="https://gallerianazionaledellumbria.it/opere-archivio/63271-tavolette-di-san-bernardino/" target="_blank">San Bernardino</a> lässt ein totgeborenes Kind wieder auferstehen <i>(Achtung: man sieht auf dieser Website zuerst nur eine schwache Abbildung und muss herunterscrollen zu "Documentazione Fotografica". Wenn man darauf klickt, öffnet sich eine Bilderreihe. Das letzte Bild hat die beste vollständige Wiedergabe, daneben gibt es mehrere Detailaufnahmen. Man kann sie durch Anklicken vergrößern.)</i> </p><p><span></span></p><a name='more'></a>Wir haben uns die Szene links im Hintergrund genauer angesehen, mit dem sitzenden "Neugeborenen" und den beiden Frauen, die bei ihm am Boden knien, während hinter ihnen ein stehender junger Mann und eine weitere kniende Frau die Hände erstaunt erheben und hinten im Raum die junge Mutter im Bett liegt und zu ihrem Kind herüberschaut. Auffällig fanden wir die Szenerie mit dem großen offenen Innenhof, durch dessen Arkaden man in eine weite Landschaft schaut. Und was sind das für Leute, die auf der rechten Seite stehen? Besonders angetan hatten es uns die beiden Männer ganz rechts: Kann der Mann ganz in Schwarz mit dem schicken schwarzen Hut der Hl. Bernhard sein, der mit dem - reich gekleideten - Kindsvater(?) spricht, haben wir uns gefragt. Inzwischen denke ich aber, dass das eher unwahrscheinlich ist, da es sich um ein Wunder des Franziskanerpredigers Bernhardin von Siena handelt. Dieser Heilige wird auf anderen Bildern stets in seiner einfachen Mönchskutte dargestellt! <p></p><p>Verglichen haben wir dieses Werk mit einem Bild von Peruginos Lehrer <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Piero_della_Francesca" target="_blank">Piero della Francesca</a> (um 1410–1420 - 1492):</p><p>- Piero della Francesca, Die <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Gei%C3%9Felung_Christi_(Piero_della_Francesca)#/media/Datei:Piero_della_Francesca_042.jpg" target="_blank">Geißelung Christi</a>, 1444/78.</p><p>Uns fiel auf, dass die Raumaufteilung in beiden Bildern ähnlich ist, ebenso wie die Darstellung antiker Architektur und die Verteilung der Gestalten. Auch hier gibt es eine Bildszene im Hintergrund, in der das für das Bild bedeutende Geschehen der Geißelung dargestellt wird, während die deutlich größeren Personen rechts keine so eindeutige Aussage ermöglichen. <br /><br /> Peruginos bekanntestes Gemälde entstand 1481 für die Sixtinische Kapelle in Rom</p><p>- <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Sixtinische_Kapelle#/media/Datei:Entrega_de_las_llaves_a_San_Pedro_(Perugino).jpg" target="_blank">Christus übergibt</a> die Schlüssel an Petrus (italienisch: Consegna delle chiavi a Pietro), 3,35 × 5,50 m), <br /><br />Das Bild gehört zu dem Zyklus der Wandfresken, an dem die damals gefeiertesten Maler Italiens mitwirkten. Die perspektivische Tiefenstreckung soll dabei die Zeitgenossen besonders stark beeindruckt haben. "Ein Wimmelbild" war bei uns die erste Assoziation. Auch auf diesem Fresko ist die Unterteilung in Vordergrund, Mittelgrund und Hintergrund anhand der Größe der Gestalten deutlich erkennbar. Die perspektivische Darstellung wird dabei durch die gepflasterte Bodenfläche, auf der sich das Geschehen abspielt, noch weiter betont. </p><p>Vorn in der Mitte erkannten wir Christus und Petrus, der den Schlüssel erhält. Als wir genauer hinsahen, bemerkten wir auch die zarten Heiligenscheine um die Köpfe der Personen, die auf dieser Bildebene barfüßig dargestellt sind - also seine Jünger. Am rechten und linken Rand stehen einige Männer in zeitgenössischer Kleidung und es heißt, dass darunter der Maler selbst zu sehen ist (der schwarz gekleidete Mann, der in der rechten Gruppe auf den Betrachter schaut). Sind eigentlich nur Männer auf dem Bild zu sehen? </p><p>Und was passiert im Mittelgrund? Zwei Szenen sind zu sehen. Rechts erkannten wir in der Mitte Christus und um ihn Männer in Wurfhaltung: die Steinigung Christi nach einem Streitgespräch mit den Juden im Tempel (Joh 8,59 EU). Rechts glaubten wir die Gefangennahme Christi zu erkennen, es handelt sich aber um die Frage nach dem Zinsgroschen (Lukas 20), die ein Versuch war Christus gefangen zu nehmen. </p><p>Der Hintergrund, der sich in eine weite Landschaft öffnet, wird durch drei Gebäude verstellt. Der Zentralbau in der Mitte mit seiner Kuppel soll ein Symbol für die Universalität der päpstlichen Macht und zugleich eine ideale Umsetzung des Tempels von Jerusalem darstellen, heißt in bei <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Schl%C3%BCssel%C3%BCbergabe_(Perugino)" target="_blank">Wikipedia</a>. Bei den beiden seitlichen Aufbauten handelt es sich um die Nachbildung des Konstantinsbogens, als ein antikes Bauwerk, das man in Rom bewundern konnte. </p><p>Aber Perugino hat nicht nur christliche, sondern auch antike Themen verbildlicht. Wir haben uns angesehen:<br /><br />- <a href="https://collections.louvre.fr/ark:/53355/cl010064934" target="_blank">Apollon und der Hirte Daphni</a> (lange Zeit Apollon und Marsyas genannt), datiert 1475 / 1500, Louvre (r<i>echts unter dem Bild ist ein kleines Viereck, klickt man darauf, erscheint das Bild seitengroß, ein weiterer Klick vergrößert es noch einmal</i>) </p><p>Der Auftrag zu dem Bild kam von dem reichen Florentiner Bankier Lorenzo de Medici. Zwei fast androgyne Männer stehen nackt in einer Flusslandschaft. Im Hintergrund befindet sich eine Stadt oder ein Schloss und eine dreibogige Brücke. Aufgefallen ist uns die Leier, die zwischen beiden Figuren am Boden steht, sowie der Bogen mit seiner losen Sehne und dem Köcher zu Füßen der rechten Figur. Diese Attribute weisen eindeutig auf den griechischen Gott <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Apollon" target="_blank">Apollon</a> hin. Der sitzende und Flöte spielende junge Mann links wurde früher als Marsyas identifiziert. Da dieser aber meist als Satyr dargestellt wird, nimmt man inzwischen an, dass es sich um Daphnis handelt; einem jungen Hirten, der aus Liebe zu Apollo starb. Daphnis ist die griechische Form des Namens Laurus und verbindet das Werk möglicherweise mit den Namen des Auftraggebers. <br /></p><p>Eine Verbindung der beiden Figuren mit der antiken Kunst haben wir zu zwei klassischen Bildwerken hergestellt:</p><p>- Praxiteles, <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Hermes_bearing_the_child_Dionysos?uselang=de#/media/File:02_2020_Grecia_photo_Paolo_Villa_FO190024_bis_(Museo_archeologico_di_Olimpia_-_Statua_Ermes_con_Dioniso_Bambino_scolpita_da_Prassitele,_Arte_pre_Ellenistica,_con_gimp).jpg" target="_blank">Hermes und Dionysius</a> (diese Skulptur wurde allerdings erst im 19. Jahrhundert wiederentdeckt)</p><p>An seine Pose lehnt sich die Gestalt des Gottes Apollon deutlich an. Die Pose des sitzenden Daphnis verglichen wir mit </p><p>- Lysippus, <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Seated_Hermes#/media/File:Resting_Hermes_MAN_Napoli_Inv5625_n02.jpg" target="_blank">Sitzender Hermes</a> (wiederentdeckt 1758). <br /><br />Zum Schluss gab es gerade noch Zeit als Abschluß ein Bild aufzurufen, in dem Perugino ein eigentlich noch mittelalterliches Thema dazu nutzt, eine antikisierende Szenerie mit einer Reihe von bewegten nackten Figuren aufzubauen:<br /><br />- <a href="https://collections.louvre.fr/en/ark:/53355/cl010059230" target="_blank">Der Kampf zwischen Liebe und Keuschheit</a>, 1503 </p><p>Es gäbe noch viel mehr über die Kunst von Perugino zu entdecken. Also sei hier die oben genannte digitale Ausstellung und die zugehörige <a href="https://www.perugino2023.org/en/" target="_blank">Website</a> noch einmal empfohlen!<br /><br /><br /></p>Unknownnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-9222690046205799166.post-65284059466770523492023-01-10T18:19:00.004+01:002023-01-11T14:02:41.636+01:00Kunst aus Benin<p></p><p><!--[if gte mso 9]><xml>
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</p><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjuifakrrXgQVX2PG-1TqbXWDtdYzzmWfRQAuIlofbpy6bFwb_89XqIG-xANHj-GEYwwG2_6SHM2Ui99N-fy-VC56mpyF1wZ6BiDpXNfrDNsTZNulWZ8xxQ9kaJdxIk_ViIRd4ptaekEkYj8XW9tKIwHiviMCpRUldaKD1iTT3uCNAPNM_SryZwGowP/s750/Looted_objects_from_the_Benin_Punative_Raid,_1897.jpg" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="656" data-original-width="750" height="350" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjuifakrrXgQVX2PG-1TqbXWDtdYzzmWfRQAuIlofbpy6bFwb_89XqIG-xANHj-GEYwwG2_6SHM2Ui99N-fy-VC56mpyF1wZ6BiDpXNfrDNsTZNulWZ8xxQ9kaJdxIk_ViIRd4ptaekEkYj8XW9tKIwHiviMCpRUldaKD1iTT3uCNAPNM_SryZwGowP/w400-h350/Looted_objects_from_the_Benin_Punative_Raid,_1897.jpg" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">Beutestücke aus Benin, 1897 By Unknown author - British Museum Af,A79.13, Public Domain, <a href="https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=56918500" target="_blank">Quelle</a></span></td></tr></tbody></table><p class="MsoNormal">Die bronzenen Kunstwerke aus Benin waren Ende 2022 allgemeines Pressethema, als die Außenministerin und die Kulturstaatsministerin aus Deutschland nach Nigeria reisten, um dort erstmals solche Bronzen aus deutschen Museen an ihren Ursprungsort zurück zu bringen (siehe <a href="https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/rueckgabe-benin-bronzen-2155038" target="_blank">hier</a>). </p><p class="MsoNormal">Schon vorher wurde mit "<a href="https://digitalbenin.org/" target="_blank">digitalbenin</a>" eine neue internationale Plattform online gestellt, auf der alle Objekte, historische Fotografien und reichhaltiges Dokumentationsmaterial aus Sammlungen in aller Welt vereint werden, die zu dieser ursprünglich königlichen Repräsentationskunst gehören. Diese Plattform verbindet die digitale Dokumentation der translozierten Objekte mit mündlichen Überlieferungen, Objektforschung, historischem Kontext, einem grundlegenden Katalog der Edo-Sprache, Herkunftsangaben, einer Karte des Benin-Königreichs und Museumssammlungen weltweit. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Objekten, die im Februar 1897 von britischen Truppen aus dem Königreich Benin (heute Edo State, Nigeria) geplündert und in der unmittelbaren Folgezeit gewinnbringend verkauft wurden. </p><p class="MsoNormal">Wir haben uns als erstes ein Foto angesehen, auf dem der Raub der Kunstwerke dokumentiert ist:</p><p class="MsoNormal">- <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Benin-Bronzen#/media/Datei:Interior_of_Oba%27s_compound_burnt_during_siege_of_Benin_City,_1897.jpg" target="_blank">Foto</a> von britischen Soldaten bei der Plünderung des niedergebrannten Oba-Palasts in Benin City im Februar 1897. Auf dem Fußboden liegen die Bronzen ausgebreitet. </p><p class="MsoNormal"></p><p class="MsoNormal">Die auf dem Foto am Boden liegenden Bronzeplatten waren ursprünglich an den Pfeilern und Wänden des Königspalastes angebracht. Das ehemlige Königreich Benin ist heute ein Teil von Nigeria (<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigreich_Benin#/media/Datei:EdoScale.jpeg" target="_blank">hier</a> eine Karte). Die Stadt Benin darf man sich wohl weitgehend so vorstellen, wie sie ein englischer Offizier 1897 skizziert hat, das heißt als weitgehend rechtwinkelige <a href="https://dewiki.de/Media/Datei:Drawing_of_Benin_City_made_by_an_English_officer_1897.jpg" target="_blank">Anlage</a> mit langen Mauern, die große Höfe bilden.<br /></p><p class="MsoNormal">Es wurden aber nicht nur Bronzen geraubt, sondern auch andere Kunstwerke. Ausgewählt habe ich als erstes eine </p><p class="MsoNormal">- <a href="https://digitalbenin.org/catalogue/50_VO64706" target="_blank">hölzerne Tür</a> (mit den Symbolen links oben im Bild kann man vergrößern und verkleinern oder zum Vollbildmodus wechseln).</p><p class="MsoNormal"><span></span></p><a name='more'></a>Sie ist oben mit drei kleinen vollplastischen Figurengruppen besetzt: Jeweils eine auf einem Stuhl sitzende Frau mit einem vor ihr stehenden Kind. Dabei sieht es aus, als ob die Frauen mit ihren Kindern spielen; eine klascht mit ihm in die Hände, die andere hält es an den Ärmchen vor sich, als ob sie mit ihm das Laufen übt und die dritte hält ein schon größeres Kind an den Armen fest, während vor ihr anscheinend eine Art Wächter steht. Dabei ist die Tür mit Bordüren mit Flechtwerkmustern eingerahmt und auf dem Türfel entschlüsselten wir eine Art Harpune mit Widerhaken und Tau, die von gebogenen Messern (oder sind es doch Schalen?) umgeben wird. Und nein, wir wussten nicht genau, was diese Bilder bedeuten könnten und leider lässt die Beschriftung auf der Plattform noch zu wünschen übrig. <p></p><p class="MsoNormal">Danach haben wir die erste Bronzetafel aufgerufen, die zu den mehr als 800 Tafeln gehörte, die einst die
Säulen in der Audienzhalle des Oba, des Königs von Benin, schmückten:</p><p class="MsoNormal">- <a href="https://digitalbenin.org/catalogue/30_2020383" target="_blank">Relieftafel</a>, die einen Kriegshäuptling mit zwei Begleitern zeigt.</p><p class="MsoNormal">Die mittlere Figur sticht als größte hevor. In der Beschreibung dazu heißt es, dass dieser Mann ein einzigartiges Kostüm trägt und sich durch seine hohe Krone und die lange gefiederte Tunika von anderen Höflingen und Kriegern auf den Tafeln unterscheidet. Das Halsband besteht aus Korallenperlen, Odigba genannt. Es wurde vom König an hochrangige Mitglieder seines Hofstaats verliehen. Außerdem trägt er eine um die Brust gewickelte Kriegerglocke und hält einen Speer und einen Schild. Weiter heißt es auf der Seite: "Die Büsten der portugiesischen Figuren in der oberen linken und rechten Ecke könnten die militärischen Fähigkeiten des Mannes unterstreichen. Portugiesische Söldner kämpften in einem Krieg von 1517 an der Seite von Benin-Kriegern - auch wenn diese portugiesischen Figuren nur Pfeife rauchen und sich wohl zu fühlen scheinen. Bei den kleinen, fast nackten Figuren im Gefolge des Höflings handelt es sich um heranwachsende Jungen im Dienst des Palastes, die emada (sing. omada) genannt werden. Der junge Mann auf der linken Seite trägt ein zeremonielles Hofschwert, Eben genannt, mit dem hohe Beamte für den Oba auftreten. Beide emada haben Skarifikationen im Gesicht und auf dem Oberkörper, die ihren Status als Untertanen des Oba kennzeichnen." Skarifikationen sind Ziernarben, die entstehen, wenn die Haut entsprechend eingeritzt wird. Eindrucksvoll fanden wir auch die feine Musterung des Untergrundes durch Punzen. </p><p class="MsoNormal">Als Material wird übrigens Kupferlegierung genannt. Das sind laut Wikipedia Legierungen mit Kupfer als Hauptbestandteil und anderen Metallen oder Halbmetallen in unterschiedlichen Mischverhältnissen. Sie gelten als die ersten von Menschen gezielt hergestellten Legierungen, wobei vor allem Bronze (Kupfer-Zinn) und Messing (Kupfer-Zink) eine wichtige Rolle gespielt haben. </p><p class="MsoNormal">Als nächstes folgte die <br /></p><p class="MsoNormal">- <a href="https://digitalbenin.org/catalogue/30_2018223" target="_blank">Reliefplatte</a> mit zwei Beamten mit erhobenen Schwertern</p><p class="MsoNormal">In der Beschreibung heißt es, dass der weitläufige Palast in Benin-Stadt aus vielen Höfen bestand, die große Menschenmengen beherbergen konnten, sowie aus privaten Bereichen für die königliche Familie und Mitglieder des Hofes. Die Platten stammen aus einem dieser Höfe, der mit mehr als 850 Bronzetafeln geschmückt war, die an den quadratischen Säulen befestigt waren, die das Dach der Veranda stützten, die den Bereich des Raumes beschattete. Oba (König) Esigie (reg. 1517-50) gab dieses umfangreiche Kunstprojekt wahrscheinlich in Auftrag, um seine Autorität nach einem Erbfolgestreit und einem Bürgerkrieg zu behaupten, während sein Sohn Orhogbua (reg. 1550-70) das riesige Projekt nach dem Tod seines Vaters vollendet haben könnte. </p><p class="MsoNormal">Weiter ist zu lesen, dass auf dieser Tafel zwei hochrangige Höflinge mit hochgehaltenen Zeremonialschwertern stehen, letztere wurden bei besonderen Feierlichkeiten in die Luft gewirbelt. Auch diese beiden Männer tragen dicke Halsbänder aus Korallenperlen. Die gleichen Perlen verzieren die halbrunden Kopfbedeckungen, das Band über der Brust und die Fußketten. Allerdings war uns nicht klar, ob die Noppen auf den Kopfbedeckungen Tierzähne sind oder nicht. Die Tücher um die Hüfte sind auf der Seite geknotet und laut Beschreibung mit Leopardengesichtern ausgeschmückt. Sie weisen auf die Macht des Königs, der oft metaphorisch mit einem Leoparden verglichen wird. </p><p class="MsoNormal">Neben solchen Platten mit Reliefs gab es auch ganzfigurige Plastiken, wie diesen</p><p class="MsoNormal">- <a href="https://digitalbenin.org/catalogue/35_A1985631" target="_blank">königlichen Boten</a> (alternativ Hofbeamter), </p><p class="MsoNormal">der in das 17. oder 18. Jahrhundert datiert wird. <br /></p><p class="MsoNormal">Er trägt einen Hut mit Krempe, eine Brustbedeckung mit Fransen und einen geknoteten Umhang, der auf dem Rücken angscheinend mit einer Art von Trägerband befestigt ist. Wobei wir uns Gedanken gemacht haben, wo und wie diese Bänder wohl zusammengebunden worden sind. Anders als die hohen Würdenträger hat er keine breiten Halsbänder und nur einfache Armbänder und Fußringe. Vor der Brust hängt ein kreuzförmiger Anhänger und in seiner linken Hand hält er ein Werkzeug, das ein Hammer oder ein Schlüssel sein könnte. </p><p class="MsoNormal">Diese Figur könnte in einem ähnlichen Altarschrein aufgestellt gewesen sein, wie auf diesem</p><p class="MsoNormal">- <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Benin-Bronzen#/media/Datei:Ancestral_shrine_Royal_Palace,_Benin_City,_1891.jpg" target="_blank">Foto</a> vom Anwesen des Königs von 1891 </p><p class="MsoNormal">abgebildet ist. <br /></p><p class="MsoNormal">Anscheinend gehörten auch Figuren, wie der </p><p class="MsoNormal">- sitzende <a href="https://digitalbenin.org/catalogue/22_19911731" target="_blank">Portugiese</a></p><p class="MsoNormal">zu solchen Schreinen. Ungewöhnlich ist anscheinend, dass er so dargestellt ist, als ob er sich ausruht, während sonst die Portugiesen eher als aktive Waffenträger erscheinen. Die Kleider des Mannes entsprechen der spanischen und portugiesischen Mode des 16. und 17. Jahrhunderts, wozu wir uns als Vergleich dieses <a href="https://www.altestiche.com/product_info.php?products_id=17514" target="_blank">Bild</a> aus einem Stichwerk des 19. Jahrhunderts angesehen haben. <br /></p><p class="MsoNormal"></p><p class="MsoNormal">Eine zweite Figur, die angeblich auch einen Portugiesen zeigt, wirkte auf uns etwas befremdlich:</p><p class="MsoNormal">- <a href="https://digitalbenin.org/catalogue/47_1705608" target="_blank">Portugiese</a></p><p class="MsoNormal">In der Beschreibung heißt es dazu, dass portugiesische Seefahrer ab dem Ende des 15. Jh. mit dem Oba im Handelskontakt standen und begehrte Güter wie Metalle lieferten, "die zu einem Aufschwung der nur dem König vorbehaltenen Messinggießerei führten. Die Abbildungen von Portugiesen in der Kunst, insbesondere in Form massiger Metallfiguren, dienten als Synonyme für Status, Macht und Reichtum der Prestigesteigerung des Herrschers. In religiös-spirituellem Zusammenhang symbolisierten Portugiesen-Abbilder darüber hinaus eine Verbindung zu Olokun, dem Gott des Wassers und der Meere, denn aus seinem Reich, dem Meer, erschienen die Portugiesen mit ihren Schiffen." Als wir die Gestalt genauer ansahen, fiel uns auf, dass dieser Krieger in Schussposition zwar mit einem portugiesischen Helm und einem europäischen Gewehr ausgestattet ist, aber in der Form seines Gesichtes eher einem Afrikaner entspricht und auch in einer merkwürdig aus afrikanischen und europäischen Formen gemischten Kleidung erscheint, er trägt zwar knielange Hosen wie die Portugiesen, aber sie liegen eng an den Beinen an ebenso wie das mit Riemen festgebundene Brusttuch, das wir schon als typisch für die Kleidung in Benin kennengelernt hatten. <br /></p><p class="MsoNormal">Nicht nur menschliche Figuren auch Tierplastiken wurden in Benin hergestellt. Sie standen offenbar symbolisch für die oberste Schicht des Königreiches:</p><p class="MsoNormal">- <a href="https://digitalbenin.org/catalogue/13_210875" target="_blank">Hahn</a> <br /><br />Dazu heißt es: "Plastiken von Hähnen standen auf den Altären des Königs und der Königinmutter. Hähne waren verbreitete Opfergaben in Benin. Zugleich sind sie auch ein Bild der Rolle der Mutter des Thronfolger (Edaiken). „Der Hahn, der am lautesten kräht“ war eine Bezeichnung der Hauptfrau des Königs, der Mutter des Thronfolgers und der potentiellen Königinmutter. Der Einfluss dieser Frauen auf die Politik Benins erhält so in dem Hahn ein Bild, das ihre Machtposition unterstreicht."</p><p class="MsoNormal">- <a href="https://digitalbenin.org/catalogue/22_1978412321" target="_blank">Leopard</a></p><p class="MsoNormal">In Benin gilt der Leopard als König des Waldes und damit als Symbol der Autorität. Er ist damit ein Symbol des Königtums und verkörpert "die Eigenschaften Mut, Stärke, Wildheit und Weisheit". </p><p class="MsoNormal">Dabei gab es aber auch Erinnungsfiguren bzw. -köpfe der Königinmutter selbst, die mit einem sehr breiten Korallenhalsband und einer speziellen, oben spitz zulaufenden Kopfbedeckung abgebildet worden sind: </p><p class="MsoNormal">- <a href="https://digitalbenin.org/catalogue/225_E4281720" target="_blank">Gedenkkopf</a> für die Königinmutter <br /></p><p class="MsoNormal">Gedenkköpfe für die Königinmutter wurden am Ahnenschrein für die Königinmutter aufgestellt. Diese Köpfe zeichnen sich besonders durch die "Hühnerschnabel"-Frisur aus. Die frühesten dieser Köpfe könnten aus der ersten Häflte des 16. Jahrhunderts stammen. </p><p class="MsoNormal">Kurz kam noch die Frage auf, wie man diese Figuren überhaupt hergestellt hat. Wahrscheinlich geschah es im Wachsausschmelzverfahren, bei dem eine Form aus Wachs modelliert wird und dann mit einer festeren Masse ummantelt wird. So dass beim Eingießen des heißen Metalls das Wachs ausgeschmolzen wird. Eine solche </p><p class="MsoNormal">- afrikanische <a href="https://digitalbenin.org/catalogue/5_Af193212052" target="_blank">Maskenform</a>, 1931-32 <br /></p><p class="MsoNormal">haben wir uns zum Schluss angesehen. Sie ist aus gebranntem Ton, worauf auf der Vorderseite ein Gesicht in Wachs modelliert ist. Als Teil einer Serie zeigt sie die Herstellung einer Hängemaske in diesem Verfahren. <br /></p><p></p>Unknownnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-9222690046205799166.post-7072989675173408872022-12-08T17:03:00.005+01:002022-12-09T16:29:11.995+01:00Große und kleine Schneebälle <p></p><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhdV9FftM2d4yZ7ttzAQamJQJooI7DZ_Is0QBhNA76Pu7Bu_ZYX1d8fOBOLpTWUscGYEVvO70wRJ52ClgGfcZeirR7vd6lQdiDxmA6b5614xliwb-b4AgqyL9LNw3Nr0fvoBsV9xVugNRI8bYX9nE6-8E9lq0ffbY_9pEEC1DAWo8-fPK4CoKTBewF-/s1562/CPS_W.425.12R_Fnt_DD.jpg" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1562" data-original-width="1049" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhdV9FftM2d4yZ7ttzAQamJQJooI7DZ_Is0QBhNA76Pu7Bu_ZYX1d8fOBOLpTWUscGYEVvO70wRJ52ClgGfcZeirR7vd6lQdiDxmA6b5614xliwb-b4AgqyL9LNw3Nr0fvoBsV9xVugNRI8bYX9nE6-8E9lq0ffbY_9pEEC1DAWo8-fPK4CoKTBewF-/w430-h640/CPS_W.425.12R_Fnt_DD.jpg" width="430" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Flämisches Stundenbuch, Quelle: The Walters Art Museum (s.u.)<br /></td></tr></tbody></table>Wie jedes Jahr gibt es im Dezember beim Kunstsurfen etwas Winter- oder Weihnachtliches zu betrachten. Diesmal bin ich schon im letzten Winter auf einen älteren <a href="https://schmid.welt.de/2021/12/11/schneebaelle-werfen/" target="_blank">Blogpost</a> von Thomas Schmid gestoßen, der sich mit Bildern vom Schneeball-Werfen befasst, und hatte mir damals vorgenommen, dazu noch ein wenig weiter zu recherchieren. <p></p><p>Auf der Website des <a href="https://publicdomainreview.org/collection/snowball-fights" target="_blank">The Public Domain Review</a> fand ich eine umfangreiche Sammlung von Bildern, von denen wir einige betrachtet haben. </p><p>Auch das englische Wikipedia besitzt eine schöne Seite zum <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Snowball_fight" target="_blank">Snowball fight</a> und natürlich habe ich auch selbst noch ein wenig in Museen und Sammlungen online "im Schnee gestöbert" und außerdem noch diese <a href="https://www.liveinternet.ru/users/ob-vius/post406262564" target="_blank">Seite</a> aus Russland gefunden. </p><p>Schade ist natürlich, dass man in einer Stunde nur so wenige Bilder gemeinsam betrachten kann...</p><p>Angefangen haben wir mit der Dezember-Seite eines französischen Stundenbuches</p><p></p><p class="contenu">
- Stundenbuch der Adelaide von Savoyen, <a href="https://bvmm.irht.cnrs.fr/consult/consult.php?mode=ecran&panier=false&reproductionId=231&VUE_ID=159063&carouselThere=false&nbVignettes=4x3&page=2&angle=0&zoom=moyen&tailleReelle=" target="_blank">folio 012v - 013</a>, ca. 1460-1465 (Chantilly, Musée Condé, Ms. 76) <br /></p><p class="contenu">Stundenbücher sind Gebet- und Andachtsbücher, die in der Mitte des 13. Jahrhunderts aufkamen und im Spätmittelalter beim Adel und im reichen Stadtbürgertum sehr beliebt waren. Wie dieses Buch enthalten sie oft einen kalendarischen Teil, in dem die Namenstage der Heiligen aufgeschrieben sind. Hier haben wir zuerst an diesen Namen herumgerätselt, bevor wir uns das rahmende Bild näher angesehen haben und damit mitten hinein in die Winterwelt einer mittelalterlichen Stadt geraten sind. Hinter ihr erstreckt sich eine weite Landschaft mit kegelförmigen Bergen. In den Gassen der Stadt ist ordentlich was los: Rechts und links vom Textfeld bewirft sich jeweils eine Männergruppe mit Schneebällen; darunter sind Frauen und Männer - und auch ein Kind - jeweils in derselben Werferpose abgebildet; in der Mitte rollen zwei Männer eine große Schneekugel; nur ganz links schiebt ein Mann seine Karre, auf die er Lampen und Blasebälge geladen hat, und im Hintergrund schaut ein Mann aus den Ladenfenstern dem Zeitvertreib der anderen zu.</p><a name='more'></a>Auf dem Programm stand eine weitere <p></p><p class="contenu">- <a href="https://art.thewalters.org/detail/31305/snowball-fight-2/" target="_blank">Stundenbuchseite mit Schneeballschlacht</a>, Stil des Meister von Charles V, flämish, ca.1500 - 1520.</p><p class="contenu">Auch hier erscheint der Dezember in der Schrift. Rätsel gab uns das Tier in dem ovalen Feld am rechten Rand auf, das ein Widder sein könnte. Tatsächlich handelt es sich um das Tierkreiszeichen des Steinbocks (Capricornus). Da die Sonne sich in der Zeit zwischen 22. Dezember und 20. Januar in diesem Zeichen befindet, wurde er in den mittelalterlichen Stundenbüchern mehrfach auf der Dezemberseite dargestellt. Doch das nur am Rande, denn eigentlich geht es ja um die drei Jungs, die sich auf dem Bild mit Schneebällen bewerfen. Jeder hat seine eigene Haltung und sie sind in wilder Bewegung: Der eine beugt sich hinunter und rafft Schnee zusammen, der andere - nur in Rückenansicht zu sehen und mit einer warmen Gugel (einer Mütze, die über Kopf und Hals reicht) bekleidet - will gerade werfen und der dritte rennt kurz vor dem Abwurf seines Geschosses auf ihn zu und alle haben schon Schneebälle abbekommen! Aber - liegt da vor dem mit dem roten Hemd ein Stein am Boden? Hoffentlich nicht oder? Die Bockwindmühle im Hintergrund, zu der ein Bauer seinen Esel zerrt, hat uns dann auch klargemacht, warum dieses Bild bzw. das Buch, aus dem es stammt, als flämisch eingeordnet wird. <br /></p><p class="contenu">Danach haben wir das Bild</p><p class="contenu">- Pieter Breughel d.Ält., <a href="https://artsandculture.google.com/asset/the-census-of-bethlehem/qQHj-3_oStGTCA?ms=%7B%22x%22%3A0.5727377506827122%2C%22y%22%3A0.4446265280820627%2C%22z%22%3A10.383792858435534%2C%22size%22%3A%7B%22width%22%3A0.7342691501504325%2C%22height%22%3A0.4659833688019347%7D%7D" target="_blank">Die Volkszählung zu Bethlehem</a>, 1566</p><p class="contenu">aufgerufen und sind mit dem Link gleich mitten in die nächste Schneeballschlacht geraten. (Man kann das Bild vergrößern und auch so verkleinern, dass man es ganz sieht!) Als erstes fiel uns die Frau mit dem Besen ziemlich in der Mitte des unteren Randes unseres Bildausschnitts auf. Sie fegt den Schnee weg und neben ihr schliddern zwei Jungen auf einer Eisbahn. Also fegt sie für sich eine Eisbahn frei oder? Im Bild oberhalb von ihr balgen sich ein Mann und eine Frau, er liegt am Boden, sie seift ihn ein! Und rundherum die Gestalten machen Scheebälle auf Vorrat und werfen. Die Schneeballschlacht ist wirklich voll im Gange. Natürlich ist auf dem Bild noch viel mehr zu sehen. Es geht schließlich um die Volkszählung von Bethlehem, zu der auch Josef und die hochschwangere Maria aufgebrochen sind. Am unteren Bildrand reitet Maria auf einem Esel, den Josef zusammen mit einem Ochsen führt, über den Knüppeldamm zu dem Haus, vor dem die Zählung stattfindet. Nebenbei wird dort auch ein Schwein geschlachtet, schließlich ist es mitten im Winter. Diese Jahreszeit wird übrigens auch in manchen Bildern der Stundenbücher nicht nur mit einer Schneeballschlacht, sondern auch mit der Darstellung des Schweineschlachtens verbunden. </p><p class="contenu">Danach haben wir die europäische Kunst verlassen und sind nach Japan übergewechselt: </p><p class="contenu">- Utagawa Toyokuni I, <a href="https://www.metmuseum.org/art/collection/search/36680" target="_blank">Kurtisanen und Dienerinnen</a> (alternativ heißt es auch eine Edelfrau und ihre Dienerinnen) machen eine große Schneekugel, um 1796<br /><br />Die schlanken eleganten Frauengestalten haben uns beeindruckt. Bei näherem Hinsehen haben wir unterscheiden können, wer in diesem Bild welche Rolle spielt. In der Mitte beschirmt eine Dienerin ihre Herrin. Beide schauen den am Boden hockenden Frauen zu, die damit beschäftigt sind eine riesige Schneekugel zu formen, während sich links davon eine Dame elegant auf eine Schneeschaufel stützt und von rechts drei weitere Frauengestalten hinzutreten. Die Kleine ganz rechts friert ordentlich an den Fingern! Auffällig ist die Teilung des Bildes in drei Personengruppen, die eigentlich auch allein für sich stehen könnten. Kommt sie nur zustande, weil dafür drei Bildstöcke hergestellt werden mussten?</p><p class="contenu">Kinder sind auf dem kostbaren goldenen Kästchen für Räucherwerk dargestellt, das ebenfalls aus Japan stammt:</p><p class="contenu">- <a href="https://www.metmuseum.org/art/collection/search/57915" target="_blank">Räucherwerk-Box</a> mit chinesischen Kindern, die mit Schneebällen spielen, Japan 18. Jh. </p><p class="contenu">(Ein Hinweis: Unter dem Bild, das mit dem Link aufgerufen wird, befindet sich eine Reihe mit kleineren Bildern. Das 14. Bild dieser Reihe zeigt das Deckelbild von oben.)</p><p class="contenu">Dort kann man sehen, dass es sich bei den silbernen Einlagen um Schnee handelt, der auf den Ästen liegt und - wie Staub - in der Landschaft verteilt ist, während die Kinder mit den offenbar typischen an den Kopfseiten hochgebundenen Haaren ihn zu einer Kugel geformt haben. (Ganz nebenbei kann man beim Anschauern der Bilderreihe auch entdecken, wie kunstvoll dieses Kästchen insgesamt gearbeitet ist!) Der Kleine rechts, der am Boden Schnee aufrafft, hat uns in seiner Haltung sehr an das Kind von der flämischen Schneeballschlacht erinnert. </p><p class="contenu">Ein großer Schneeball wird auch in der kleinen Porzellanplastik (9 cm hoch) geschoben </p><p class="contenu">- <a href="https://www.metmuseum.org/art/collection/search/52444" target="_blank">Schneeball geschoben von Hotei und einem Kind</a>, Japan Mitte 19. Jh. </p><p class="contenu"><a href="https://religion-in-japan.univie.ac.at/an/Ikonographie/Gluecksgoetter/Hotei" target="_blank">Hotei</a> ist in der japanischen Mythologie einer der "Sieben Götter des Glücks". Das ist eine Gruppe von Gottheiten, die das ganze Jahr über durch Japan reisen und sich zum Segen des neuen Jahres versammeln. Hotei wird gern als fröhlicher Mönch mit einem großen nackten Bauch dargestellt, der von Kindern begleitet wird. Wegen seines Bauches wird er auch als lachender Buddha karikiert. Als Wanderer im Leben und im Tod ist er stets einfach gekleidet. Sein Name kann direkt als "Leinensack" übersetzt werden. Diesen namensgebenden Sack trägt er immer bei sich. Es ist ein magischer Beutel voller Schätze, die er bereitwillig austeilt und damit seinen Anbetern und anderen, denen er begegnet, Glück und Segen schenkt. Wir haben gerätselt, was er sich am Rücken in seinen Gürtel gesteckt hat: Tatsächlich wird Hotei manchmal mit einem Uchiwa, einem flachen chinesischen <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Hotei?uselang=de#/media/File:Figure_(AM_10606-2).jpg" target="_blank">Fächer</a>, dargestellt. Dieser gilt als Zeichen von Autorität und zugleich der Wunscherfüllung. <br /></p><p class="contenu">Und dazu kamen dann kurz noch einmal drei kleine Chinesen, weil sie so niedlich aussehen:</p><p class="contenu">- <a href="https://art.thewalters.org/detail/26007/brush-rest-in-the-form-of-boys-with-a-snowball/" target="_blank">Pinselablage</a> in Form von Jungen mit einem Schneeball, 1800-1830, Japan (Höhe 11,8 cm)</p><p class="contenu">Übrigens hat auch hier einer kalte Finger, die er anhaucht; kein ganz unbeliebtes Motiv in Verbindung mit dem Winter oder? Gleichzeitig aber kann man sich nicht sicher sein, dass der Künstler wirklich Kinder dargestellt hat, die Gesichter wirken ein wenig wie Karikaturen, scheint mir. </p><p class="contenu">Mit dem nächsten Bild sind wir zwar beim Thema "Kinder und Schnee" geblieben, aber wieder nach Europa zurückgekehrt und im 19. Jahrhundert gelandet:</p><p class="contenu">- Joseph Brodtmann, <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Karl_Joseph_Brodtmann?uselang=de#/media/File:Brodtmann_Schneeballschlacht.jpg" target="_blank">Schneeballschlacht</a>, aus: "50 Bilder aus der Jugendwelt", S. 13 1831</p><p class="contenu">Das Buch, aus dem das nachträglich colorierte Bild stammt gibt es <a href="https://www.e-helvetica.nb.admin.ch/view/nbdig-28826!urn%3Anbn%3Ach%3Anbdig-28826%3Anbdig-28826.pdf?q=&v=all&urn=nbdig-28826&waybackMode=page&start=0&rows=20&sort=score%20desc%2C%20ehs_urn_id%20asc" target="_blank">hier</a>. <br /></p><p class="contenu">Wir haben uns gefragt, wo diese Kinder spielen und wer sie sind. Die Frage nach der Örtlichkeit, war leicht zu beantworten. Diese Schneeballschlacht findet auf dem Dorf bzw. in einer eher ländlichen Umgebung statt. Von dem Haus, in dessen ummauerten Hof die Kinder spielen, blättert schon der Putz ab. Aber wer tritt da gegen wen an? An dieser Schlacht sind nur Knaben beteiligt und sie kämpfen in zwei Gruppen. Sie unterscheiden sich allerdings kaum. Jeweils drei Kinder, die Anzüge mit Westen tragen, und ein Junge im Handwerkerkittel sind gegeneinander angetreten. Sie tragen unterschiedliche Mützen und Hüte und haben Holzschuhe an den Füßen - das einzige Indiz, das darauf verweist, dass sie nicht besitzenden Schichten zugehören. Auch in der Darstellungsweise entsprechen sie sich: In beiden Gruppen gibt es ein Kind, das am Boden Schnee aufsammelt, und jeweils drei, die in Wurfhaltung dargestellt sind. Ganz offensichtlich ist der Künstler nicht unbedingt darauf aus in seinem Bild gesellschaftliche Zustände zu spiegeln, sondern will eine Genreszene vorführen. So schreibt der Herausgeber denn auch im Aufruf zur Subskription der Sammlung, aus der das Bild stammt: "Die angenehmste Erinnerung gewährt uns immer der Rückblick auf die glücklichen Jahre der Kindheit und Jugend" und behauptet, dass seine Bilder von ausgezeichneten Künstlern entworfen worden sind. </p><p class="contenu">Als Abschluss dieser kleinen Reihe von Schneebildern gab es dann noch die erste Schneeballschlacht im Film zu sehen </p><p class="MsoNormal">- Louis Lumière, Bataille de Boules de Neige, 1896 <a href="https://www.youtube.com/watch?v=UBTMRBVIXvo" target="_blank">Film</a> auf youtube (Achtung vor dem Filmbeginn gibt's Werbung!)</p><p class="contenu">
</p><p class="contenu">und natürlich die Frage, ist diese Schneeballschlacht gestellt, oder hat sich Lumiere mit seiner Kamera am Straßenrand gewartet, bis ein paar Leute angefangen haben Schneebälle zu werfen? Was meinen meine geneigten Leser und Leserinnen, denen ich hiermit ein </p><p class="contenu"><span style="color: red;"><span style="font-size: large;">Frohes Weihnachtsfest und ein Gutes Neues Jahr</span></span></p><p class="contenu">wünsche?<br /></p>Unknownnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-9222690046205799166.post-31457883389167395962022-11-12T18:02:00.008+01:002022-11-13T16:44:02.675+01:00 Zerrissene Moderne - Die Basler Ankäufe "entarteter" Kunst <p></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhGvuzlRrw6Drzs_fL-k5HG96Cd1KDYl3N3fKE7tee0TU64QUvBkFe9d1cFfaWXvjXihhq3BLoRmAtp-17ok59-zWAjibopPdbtwjR5X9CfKnz3_CHy8kSb5ultZznQgw7sPP8oQVDuG3l7pTzeSHEtHdhy6AYNp4GdeyK3vUe_ZmFPtkJR4Kjz7j2g/s981/981px-Marc_-_Tierschicksale_(Die_B%C3%A4ume_zeigten_ihre_Ringe,_die_Tiere_ihre_Adern),_1913,_Inv._1739.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="720" data-original-width="981" height="470" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhGvuzlRrw6Drzs_fL-k5HG96Cd1KDYl3N3fKE7tee0TU64QUvBkFe9d1cFfaWXvjXihhq3BLoRmAtp-17ok59-zWAjibopPdbtwjR5X9CfKnz3_CHy8kSb5ultZznQgw7sPP8oQVDuG3l7pTzeSHEtHdhy6AYNp4GdeyK3vUe_ZmFPtkJR4Kjz7j2g/w640-h470/981px-Marc_-_Tierschicksale_(Die_B%C3%A4ume_zeigten_ihre_Ringe,_die_Tiere_ihre_Adern),_1913,_Inv._1739.jpg" width="640" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">Franz Marc, Tierschicksale (<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Tierschicksale#/media/Datei:Marc_-_Tierschicksale_(Die_B%C3%A4ume_zeigten_ihre_Ringe,_die_Tiere_ihre_Adern),_1913,_Inv._1739.jpg" target="_blank">Quelle</a>) </span><br /></td></tr></tbody></table><br />Im Kunstmuseum Basel läuft bis zum 19. Februar 2023 die Ausstellung "<a href="https://kunstmuseumbasel.ch/de/ausstellungen/2022/zerrissene-moderne" target="_blank">Zerrissene Moderne</a>", in der die Ankäufe thematisiert und in ihr historisches Umfeld eingeordnet werden, die der damalige Direktor aus dem Fundus der von den Nationalsozialisten als "entartet" in den Museen beschlagnahmten Werke der Moderne getätigt hat. <p></p><p>Auf der Website der Ausstellung sind dazu zwei sehr informative Videos zu finden. Der eine informiert unter dem Titel "Ein neues Kunstmuseum ohne Moderne" (https://www.youtube.com/watch?v=3SvGzyzHb5k&t=10s) über den Bau und die Geschichte des Basler Museums. Im zweiten führt die Kuratorin Eva Reifert kompetent und lebendig durch die gesamte Ausstellung (https://www.youtube.com/watch?v=LazUsItSGQg - man kann die Youtube-Links kopieren und in die Browsersuchzeile eingeben oder aber auf der Website des Museums die Videos ansehen!) </p><p>Zum Hintergrund: In Basel war 1936 ein neues
Kunstmuseum eröffnet worden, aber die zeitgenössische Kunst war dort noch umstritten und kaum vertreten. Als ein Jahr später in Deutschland die an die Macht gekommenen Nationalsozialisten Werke der modernen Kunst aussortieren lassen, fragt der Basel Direktor an, ob diese Werke verkäuflich sind. Das NS-Regime beschließt "international verwertbare" Werke ins Ausland zu verkaufen um Devisen zu erhalten. 1939 wählt der Basler
Museumsdirektor Georg Schmidt in Berlin aus diesen Werken Bilder und Skulpturen aus, die er gern ankaufen würde. Dafür erhält er einen Sonderkredit, mit dem er 21
Werke der europäischen Moderne erwirbt. <br /> </p><p>Wir haben uns zuerst zwei Werke angesehen, die das Basler Museum zur Zeit seines Neubaus im Jahr 1936 schon besaß und die im ersten Saal der Ausstellung gezeigt werden, zuerst <br /></p><p>- Louis Moilliet, Im Zirkus [3. Fassung], 1914–1915 (Wenn man auf diesen <a href="https://www.kultur-online.net/inhalt/kontrovers-ausgew%C3%A4hlte-werke-der-sammlung">Link</a> klickt kommt man auf eine Seite mit dem Titel "Kontrovers? Ausgewählte Werke der Sammlung", das Bild ist das zweite in der senkrechten Bildleiste, klickt man darauf, wird des vergrößert).</p><a name='more'></a><p></p><p>Um uns auf dem Bild überhaupt zurecht zu finden, brauchten wir erstmal etwas Zeit. In der Begleitschrift der Ausstellung heißt es dazu, dass das Bild "wegen seiner starken Farbigkeit zunächst
auf viel Ablehnung beim Publikum stieß". Wir begannen mit dem Hintergrund, auf den der Betrachter von oben blickt. Man schaut darauf, so als ob man hinter den Kulissen steht, und sieht durch einen zur Seite gerafften bunten Vorhang auf die weit unten liegende Arena, in der ein Jongleur, zwei Clowns und ein weiterer mit einem Leierkasten ihre Kunst zeigen. Als Betrachter des Bildes sind wir aber sozusagen nicht allein. Vor uns stehen zwei große Gestalten in bunten Kostümen, einer mit dem Rücken zum Betrachter, der andere schräg von vorn gesehen, auch sie sind als Clowns erkennbar. Der Raum, in dem die beiden stehen, wird durch die schrägen Linien von zwei bunt gestreiften Stangen und mehreren Kästen verstellt. Auf letzteren sitzen ein Papagei und zwei kleine Äffchen. Moilliet war 1914 mit Paul Klee und August Macke nach Tunesien gereist und schrieb zu diesem Gemälde, dass ein Bild nicht des Motives wegen gemalt sei, sondern dass sein Wunsch war, "die
Energien und Raumbilder in den Wirkungen der Farbe zu erkennen." Auf uns macht das Bild einen heiteren Eindruck und von den heutigen Sehgewohnheiten her, konnten wir die zeitgenössische Ablehnung nur schwer verstehen. </p><p>Viel stärker abstrahiert ist das ebenfalls schon vor 1936 angekaufte Bild von <br /></p><p>- Paul Klee, <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Senecio_%28Paul_Klee%29#/media/Datei:Senecio2.JPG" target="_blank">Senecio</a> (Baldgreis), 1922.</p><p>Die eigentümliche Augenstellung fiel als erstes als "Schielen" auf, wobei natürlich allen auf den ersten Blick klar war, dass es sich um einen menschlichen Kopf handelt, der in geometrische Formen und ungewöhnliche Farben - besonders die roten Augen! - aufgelöst ist. Auf Wikipedia heißt es, dass das Bild sowohl von der afrikanischen Masken- und Puppenkultur als auch von der am Bauhaus postulierten Formensprache - bestehend aus Quadrat, Dreieck und Kreis - beeinflusst ist. Klee wurde übrigens nach der Machtübernahme von 1933 von seinem Professorenposten an der
Düsseldorfer Kunstakademie verdrängt und zog in
seine Heimatstadt Bern zurück. </p><p>Der zweite Saal in Basel beschäftigt sich mit Beschlagnahmung und Ausstellung der "Entarteten Kunst" 1937 in Deutschland. Dafür haben wir den historischen </p><p>- "<a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Entartete_Kunst_catalog?uselang=de#/media/File:65483-Kaiser_ENTARTETE_KUNST_Ausstellungsf%C3%BChrer_1937-38_Degenerate_art_exhibition_programme_Cover_No_known_copyright_restrictions.jpg" target="_blank">Ausstellungsführer</a>" </p><p>aufgerufen und dort die erste Seite aufgeblättert, auf der unter anderem das Bild von Marc Chagall "Die Prise" zu sehen ist, ein Bild, das in Basel angekauft wurde. Parallel zu der Ausstellung "Entartete Kunst" wurde im neuerbauten Haus der Deutschen Kunst in München die <span class="lesetext">erste „Große Deutsche
Kunstausstellung“ </span>gezeigt, die <a href="http://www.hausderdeutschenkunst.de/" target="_blank">hier</a> im Internet nachzuvollziehen ist. Wir haben daraus <span class="lesetext">das Foto von Raum 15 mit dem Bild von</span></p><p><span class="lesetext">- Thomas Baumgartner, <a href="http://www.hausderdeutschenkunst.de/geschichte/galerie-tag-der-kunst-01/galerie08.html" target="_blank">Bauern beim Essen</a> </span>(Im Foto ist es an der Rückwand zu sehen.)</p><p><span class="lesetext">angesehen und es mit dem Bild von<br /></span></p><p>- Ernst Ludwig Kirchner, <a href="https://www.akg-images.de/archive/Bauernmittag-2UMDHUN1DMGW.html" target="_blank">Bauernmittag</a>, 1920</p><p>verglichen. Gegenüber dem Bild von Baumgartner, in dem sozusagen die "heile" deutsche Bauernfamilie um einen Tisch versammelt ist, beeindruckte uns die Ausdrucksstärke und die geradezu rücksichtslose Farbigkeit des Bildes von Kirchner, das übrigens einst der Hamburger Kunsthalle gehörte. Kirchners Gestalten haben trotz der Abstraktion jeweils ihren sehr eigenen Charakter, wobei wir als Betrachter uns von dem in Rückenansicht dargestellten Mann über die Schulter angesehen fühlten, mit der Frage: "Was willst du denn hier?"</p><p>Beschlagnahmt und als "entartet" verfemt wurden auch Bilder des damals schon bekannten Malers Marc Chagall, der als Jude in Deutschland keine Zukunft mehr hatte. Sein Bild <br /><br />- Marc Chagall, <a href="https://www.metmuseum.org/art/collection/search/483514" target="_blank">Die Prise</a> [Rabbiner], 1923–1926<br /><br />hatten wir schon im o.g. Ausstellungsführer gesehen. Als wir es als farbiges Original aufgerufen haben, beeindruckte uns der starke Farbkontrast, in dem die leuchtend gelben, schwarzen und grünen Flächen gegeneinander gesetzt sind. Er verleiht dem Bild eine gewisse Flächigkeit, aus der das Gesicht des jüdischen Rabbiners mit seinen Schläfenlocken plastisch hervorsticht. Der Rabbiner führt eine Prise Schnupftabak zur Nase - im Gegensatz zum Rauchen ist dieser Genuss am Sabbat erlaubt. Wir sehen ihn also am Sabbat über einem Buch am Tisch sitzen. Nicht nur ist hier unverkennbar ein jüdischer Rabbiner ins Zentrum gerückt, auch der teppichartige Behang hinter ihm weist mit Davidsstern und hebräischen Buchstaben auf das Judentum hin. Damit war dieses Werk unmittelbar nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten der Diffamierung ausgesetzt: Schon 1933 wurde es in der Femeausstellung <a href="https://www.marchivum.de/de/blog/ns-zeit-12" target="_blank">Kulturbolschewistische Bilder</a> in Mannheim gezeigt und später aus dem Museum entfernt. <br /><br />Zu den verfemten Kunstwerken gehörten auch die Bilder von Georg Grosz. Die Nationalsozialisten hassten diesen Maler, der jedwede demokratiefeindliche Strömung ablehnte und in seinen Bildern soziale und politische Missstände anprangerte. Wir haben <br /></p><p>- George Grosz, <a href="https://www.moma.org/collection/works/151619" target="_blank">Schönheit</a>, dich will ich preisen (plate, folio 22) aus "Ecce Homo 1922–23" <br /><br />aufgerufen und uns über den Titel gewundert. Das Mappenwerk Ecce Homo, aus dem dieses Bild ist, beschäftigt sich kritisch mit den Zuständen in der Weimarer Republik. Man sieht in ein Café und natürlich fällt als erstes die fast nackte Frau im Vordergrund ins Auge, die an einem eckigen Tischchen sitzt und zu der aus dem Hintergrund eine - vollständig bekleidete - Frau hinüberblickt, die anscheinend gerade das Café verlassen will. Zwischen den beiden sitzen vereinzelte kahlklöpfige - und in meinen Augen ziemlich häßliche - Männer. Bis auf die Frau im Hintergrund starren alle Personen in diesem Bild vor sich hin, blicken entweder nach rechts oder nach links aus dem Bild hinaus, während der Betrachter durch den Raum hindurch in die Nacht blickt, in der die Fenster großstädtischer Gebäude schwach erhellt sind. Trotz der bunten Farbigkeite eine düstere, kahle und erschreckend sexualisierte Szene des Stadtlebens fanden wir. <br /></p><p>Diese beiden Künstler gehörten zu jenen, die schon berühmt waren, als die Nationalsozialisten an die Macht kamen. In Basel werden auch Bilder von Künstlerinnen und Künstlern ausgestellt, die zu diesem Zeitpunkt noch am Anfang ihrer Karrierre waren und denen durch die Verfemung die Möglichkeit genommen wurde, ihre Kunst einem größeren Publikum vorzustellen. Ihre Kunst spiegelt das Leben der 1920er-Jahre, etwa Mangel und Überfluss im Großstadtleben, Massenarbeitslosigkeit und politische Radikalisierung. Die meisten beschlagnahmten Werke dieser noch relativ unbekannten Generation wurden von den Nationalsozialisten zerstört, weil man sie nicht gewinnbringend veräußern konnte. </p><p>Zu ihnen gehört zum Beispiel Franz <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Frank" target="_blank">Frank</a> (1897-1986) mit seinem Bild:</p><p>- Franz Frank, <a href="http://www.franz-frank.de/galerie%20-%20oelbilder%20soziales.htm" target="_blank">Proletarier</a> - später umbenannt in "Die Arbeitslosen", 1928 (Achtung, es öffnet sich die Website dieses Künstlers, das genannte Bild ist das zweite von links in der obersten Reihe, es lässt sich durch Klicken vergrößern.)<br /></p><p>Beim Betrachten hatten wir das Gefühl mit einer Menschenwand konfrontiert zu sein, die durch ihre Dichte und düstere Farbigkeit etwas Bedrohliches hat, und zugleich stellten wir fest, dass der Künstler jedem in dieser Reihe seine eigenen Persönlichkeit gegeben hat, von der alten Frau auf der linken Bildseite, über die junge Frau mit dem Mädchen in der Mitte und den Männern auf der rechten Seite. Sie alle schauen uns als Betrachter irgendwie abwartend an. Sie wirken nicht aggressiv, sondern eher so als ob sie selbst eine Szene beobachten, die sich zwischen dem Betrachter und ihnen abspielt. Im Begleittext des Museums heißt es dazu: " 'Da steht, Kopf an Kopf, dumpf und schweigend, das Heer der Arbeitslosen', beschrieb Franz Frank dieses monumentale Gemälde, das er als sein Hauptwerk erachtete. ... der Künstler arbeitete mit Modellen aus einer nahe gelegenen Armenküche. ... Von 1928 bis 1933 war der Künstler bei zahlreichen Ausstellungen vertreten. Die Stadt Dresden und der Staat Sachsen erwarben Gemälde von ihm. Nach 1933 weigerte sich Frank, in die NSDAP einzutreten, weshalb er in der Folge aus seinem Amt als Dozent an der Pädagogischen Akademie in Kassel entlassen wurde. Weil nach dem Zweiten Weltkrieg die Abstraktion stilistisch dominierte, geriet seine Malerei in Vergessenheit."<br /><br />Die Hamburger Künstlerin Anita Rée stammt aus einer jüdischen Familie, war aber protestantisch getauft und erzogen. Trotzdem wurde sie aufgrund der perfiden Einordnung der Nazis diffamiert. Schon vor der
Machtübernahme bekam sie immer weniger Aufträge.
1932 zog sie von Hamburg nach Sylt um. Dort nahm sie sich 1933 das Leben. Ihr Werk </p><p>- Anita Rée (1885–1933), <a href="https://www.hamburger-kunsthalle.de/sammlung-online/anita-ree/weisse-nussbaeume" target="_blank">Weisse Nussbäume</a>, 1922–1925 <br /><br />gilt als Hauptwerk der Neuen Sachlichkeit. Mit dieser Kunstrichtung fanden die Malerinnen und Maler wieder zum Gegenstand und zu einem klaren Bildkonzept zurück. Für uns dominierte in dem Bild die Kargheit und Kahlheit der dargestellten Welt. In dieser Welt fehlen die Menschen, obwohl sie doch einen ganz offensichtlich von und für Menschen gemachten Ort zeigt. Kahl sind die weißen Baumstämme, karg die glatten Hauswände, ummauerte Wege und haltlose Treppen führen durch diese Ansiedlung. Rechts von dem Haus in der Mitte scheint es eine Fläche für einen Garten zu geben, doch dort wächst nichts, nur braune Erde ist zu sehen. Uns vermittelte dieses Bild noch heute eine große Traurigkeit und Leere. </p><p>Damit sollte die Stunde aber nicht enden, deshalb haben wir zum Schluss das Bild</p><p>- Franz Marc, <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Tierschicksale#/media/Datei:Marc_-_Tierschicksale_(Die_B%C3%A4ume_zeigten_ihre_Ringe,_die_Tiere_ihre_Adern),_1913,_Inv._1739.jpg" target="_blank">Tierschicksale</a> (Die Bäume zeigten ihre Ringe, die Tiere ihre Adern), 1913</p><p>aufgerufen, dem die Ausstellung ihren Titel verdankt. Nach Dem Tod des Künstlers im Ersten Weltkrieg, war das rechte Drittel des Bildes bei
einem Brand zerstört worden. Der mit Marc befreundete Paul
Klee restaurierte es 1919 anhand von
Vorstudien und Werkabbildungen, machte dabei seinen Eingriff aber durch die
Verwendung deutlich dunklerer Töne sichtbar. Das Gemälde galt 1937, als es beschlagnahmt wurde, schon als eines der Hauptwerke Marcs und der Baseler Museumsdirektor vereinbarte seinen Ankauf, noch bevor ihm der Sonderkredit zum Erwerb "entarteter" Kunst zugesagt war. </p><p>Uns führte das im Gegensatz zu der Neuen Sachlichkeit von Anita Rée noch einmal zurück zum Expressionismus. Die Darstellung verschiedener Tiere ist fast bis zur Unkenntlichkeit zersplittert, aber mit Hilfe von Haralds Kenntnis der Kunst von Franz Marc konnten wir uns einsehen: Wir fingen in der unteren rechten Ecke an, wo vier dunkelrote Füchse dicht nebeneinander gemeinsam nach links oben ausgerichtet am Boden stehen. Links daneben steht ein blaues Reh, und links davon durchpfügen zwei Schweine den Boden. Über ihnen ist in grün ein Pferdepaar zu erkennen, das Pferd ganz links kommt auf den Betrachter zu und wendet seinen Kopf nach rechts, rechts daneben rennt das zweite Pferd nach rechts und wendet seinen Kopf zu seinem Gefährten zurück. Zerrissen wird das Bild durch zackige Formen, die es von den Ecken her durchkreuzen, die das Gefühl eines wilden, ver- und zerstörenden Durcheinanders vermitteln: "Zerrissene Moderne" <br /></p>Unknownnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-9222690046205799166.post-18710046447646871742022-10-14T17:59:00.007+02:002022-10-15T18:06:13.567+02:00Bildsteine auf Gotland<p> Mit dem europäischen Projekt von Senioren-Lernen-Online war ich im September auf Gotland und habe dort die gotländischen Bildsteine aus dem 1. Jahrtausend n. Ch. kennengelernt, die für die Insel besonders typisch sind. Eine ganze Reihe davon sind im Fornsalen, dem <a href="https://www.gotlandsmuseum.se/event/bildstenshallen/" target="_blank">Gotländischen Museum</a> in Visby ausgestellt. Nachdem ich sie dort vor Ort gesehen habe, fand ich, dass wir sie beim Kunstsurfen gemeinsam virtuell betrachtet sollten. <br /></p><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj40fnMn4qKloZjMaUCFCOulFv2NED1oTqHLRiLkrYPJPm1VUMNjXJv8ooLJWtJum9qMkMsxqT5yufxRgKrof-RpDN7tIs27LLc-duKY4t9zNq5kiGGfIM3PHaQ4B34MdeV-yzR_92cg-VTrmMVklwDhLm05RE8-aLowdgrn6t6cCS3I7evuD5pS9va/s4000/20220830_152241.jpg" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="3000" data-original-width="4000" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj40fnMn4qKloZjMaUCFCOulFv2NED1oTqHLRiLkrYPJPm1VUMNjXJv8ooLJWtJum9qMkMsxqT5yufxRgKrof-RpDN7tIs27LLc-duKY4t9zNq5kiGGfIM3PHaQ4B34MdeV-yzR_92cg-VTrmMVklwDhLm05RE8-aLowdgrn6t6cCS3I7evuD5pS9va/w400-h300/20220830_152241.jpg" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: x-small;"><span style="font-size: xx-small;">Bildsteinhalle im Fornsalen, dem Gotländischen Museum in Visby, Gotland (Foto B. Leisner 2022)</span><br /></span></td></tr></tbody></table>Auch wenn diese Bildsteine z.T. sehr groß und schwer aussehen, so sind sie im Laufe der Jahrhunderte auf unterschiedliche Weise
wahrgenommen worden und stehen zum großen Teil nicht mehr an ihrem ursprünglichen Aufstellungsort. So wurden sie z.B. vom 12. bis zum 14. Jahrhundert gern in
Wände, Mauern oder Böden der vielen Steinkirchen eingefügt, die damals auf Gotland errichtet wurden. Einige der Bildsteine kann man dort heute noch sehen. Außerdem nahmen die Steinstelen auf Gotland zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Formen an. Die frühesten Steine konnten übermannshoch sein und stammen wohl aus dem 4.-5. Jahrhundert n.Ch., später wurden die Stelen kleiner, bis sie in der Wikingerzeit - reich mit Bildschmuck versehen - wieder in die Höhe wuchsen. Diese letztgenannten Steine wurden anscheinend gern an Verbindungswegen - sozusagen als Grenzsteine - aufgestellt, während man von den meisten anderen Steinen annimmt, dass sie im Zusammenhang mit Bestattungen stehen, weil man dort oft Brandreste gefunden hat. <br /><p></p><p><span></span></p><a name='more'></a>Als ersten haben wir den folgenden Bildstein aufgerufen und von oben nach unten genau angesehen: <br /><br />- <a href="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/09/Fornsalen_-_Bildstein_-_Spirale%2C_Ornamente_und_Schiff.jpg" target="_blank">Bildstein mit Wirbelkreisen und Schiff</a>, 400–500 n.Chr. (Sanda kyrka VI) <p></p><p>Uns fiel auf, dass ganz oben eine doppelte Bordüre mit runden Wellenformen den Stein abschließt. Die Bordüre begleitet als einfache Linie auch die Ränder, nimmt dort aber eine eckige Form an. Dabei haben wir dann gleich noch den Unterschied zwischen der Ornamentform des <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%A4ander_(Ornamentik)" target="_blank">Mäanders</a> und des "Laufenden Hundes" geklärt. Unter der Bordüre haben wir eine rankenartige Form gesehen und darunter eine große Kreisform, die nach außen strahlt und in sich zu wirbeln scheint. Unter ihr sind zwei kleinere Kreisformen mit unterschiedlichen Innenmustern, um die sich jeweils eine Schlange zu winden scheint. Auch diese Formen strahlen nach außen und haben ein wirbelndes Muster im Inneren, wobei das auf der rechten Seite die Assoziation Mond und Sterne hervorrief. Darunter folgt dann eine dünne Linie, auf der ein schütteres Bäumchen steht. Ist es die Weltenesche <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Yggdrasil" target="_blank">Yggdrasil</a>, die Himmel, Erde und Unterwelt verbindet? Auf jeden Fall befindet sich darunter eine drachenartige Figur. </p><p>Zur Zeit werden die Bildsteine von einem jungen Wissenschaftler neu untersucht, der moderne bildgebende Verfahren anwendet. Zu diesem Stein gibt es ein </p><p>- <a href="https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/der_drachentoeter?nav_id=5822" target="_blank">Video</a> (ab 2:13 zu der unten erwähnten Figur des "Drachentöters").</p><p>Darauf ist zu erkennen, dass vor dem Drachenkopf wahrscheinlich ein "Drachentöter" mit einem Schwert zu sehen war. Unter dieser Szene folgt dann eine Barke mit Ruderern und einem Baldachin der Kreisformen trägt, über die wir eine zeitlang gerätselt haben. In der sehr interessanten Führung, die ich im Gotlandmuseum mitmachen konnte, hatte uns Kathleen Gow Sjöblom den Stein folgendermaßen erläutert: Die große Kreisform oben könnte die Sonne sein, wie sie mittags am Himmel steht, dann wären die beiden kleinen Kreise die aufgehende und die untergehende Sonne und damit wäre der sichtbare Lauf der Sonne dargestellt, unter der Linie - also in der Unterwelt wird die Sonne dann - ähnlich dem ägyptischen Glauben - in einer Barke wieder zur anderen Seite gebracht. Frau Sjöblom wies dabei darauf hin, dass das Schiff auf diesem Stein nicht die Form der Wikingerschiffe hat. Deshalb haben wir noch einmal geschaut, wie denn die ägyptischen Sonnenbarken aussehen können, die den Sonnengott nachts zur anderen Seite der Erde bringen: <br /></p><p>- <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Solar_barks?uselang=de#/media/File:Book_of_Gates_Barque_of_Ra_cropped.jpg" target="_blank">Sonnenbarke</a> aus dem Pfortenbuch im Grab von Ramses I (KV 16) <br /></p><p>Aber noch auf eine andere Verbindung, die nicht ganz so weit zurückreicht, wird in der Literatur zu den Bildsteinen hingewiesen. Die Kreisformen können nämlich mit römischen und früh-christlichen Mosaiken verglichen werden. Das haben wir besonders mit dem folgenden Bild für den großen Wirbelkreis nachvollzogen: </p><p>- <a href="https://www.girandoliamo.com/2015/04/mosaico-pavimentale-con-girandola.html" target="_blank">Fußbodenmosaik</a> Römisches Nationalmuseum, Palazzo Massimo, frühes 3. Jahrhundert n.Chr. <br /></p><p></p><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhmsplftKQN-V4r99EkC3qiP69AjuwY64ySdmcdtUIY35j_v-8u8vciuh32Ht0fypb64Y-yG80Pqn1TR7sQc84nVrE55JXRfs09cxGC_rDYmpkTX5OFKSl-azWOtTj589O434bhFYSlgwliFTcjxIjHMTERmsj7IkPOc0mEt_z4ETH1nN82CE7B8n-q/s4000/20220829_095502.jpg" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="3000" data-original-width="4000" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhmsplftKQN-V4r99EkC3qiP69AjuwY64ySdmcdtUIY35j_v-8u8vciuh32Ht0fypb64Y-yG80Pqn1TR7sQc84nVrE55JXRfs09cxGC_rDYmpkTX5OFKSl-azWOtTj589O434bhFYSlgwliFTcjxIjHMTERmsj7IkPOc0mEt_z4ETH1nN82CE7B8n-q/s320/20220829_095502.jpg" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">Bildstein eingemauert in die Wand der Kirche von Bro (Foto Leisner)<br /></span></td></tr></tbody></table>Der Autor schreibt dazu: "Die Wirbelrosetten erweisen sich dabei als aus Dreiecksfeldern
aufgebaut, was besonders auf einem der Bildsteine von Bro (siehe Foto) hervortritt,
und dieser Zug ist auch für die Wirbelrosetten der Mosaike durchgehend
charakteristisch. Die Mäander-, laufender Hund- und Delphinborten etc.
der Bildsteine haben ebenfalls gute Analogien bei den Mosaiken, wie auch
die Zwickelfüllungsmotive in Form von Delphinen, Seepferden und
ähnlichem. Es ist weiterhin nicht schwer, Parallelen zu den
Reiterfiguren des <a href="http://www.christerhamp.se/runor/gamla/g/g264.html" target="_blank">Martebostein</a>es oder zu den Kriegern des Steines von
<a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Vallstenarumstenen#/media/File:Bildsten_400-549_i_Vallstenarum.jpg" target="_blank">Vallstena</a> zu finden. Sie sind alle römisch inspiriert. Dass die
Bildsteine von einheimischen Meistern gemacht worden sind, geht u. a.
daraus hervor, dass viele Motive falsch verstanden und plump ausgeführt
worden sind." (zitiert nach Wilhelm Holmqvist: <a href="https://www.diva-portal.org/smash/get/diva2:1224533/FULLTEXT01.pdf" target="_blank">Die ältesten Bildsteine Gotlands</a> und ihr Motivkreis, in: Fornvännen 1-20, S. 20) <p></p><p>Als nächstes haben wir den aus der mittleren Zeitperiode stammenden kleinen <br /><br />- <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Snake-witch_stone#/media/File:Snakegoddessgotland.jpg" target="_blank">Schlangen-Hexen (Ormhäxan) Stein</a>, </p><p>der sich ebenfalls im Gotländischen Museum in Visby befindet. In der Bildunterschrift heißt es, dass man trotz der Bezeichnung des Steins nicht sicher weiß, ob eine Gottheit dargestellt ist. Es fiel auf, dass Hexe automatisch mit Göttin gleichgesetzt wird und wir kamen damit auf ein weites Thema, das mit der christlichen Überformung sogenannter heidnischer Kulturen verbunden ist. </p><p>Auf diesen Stein sitzt eine nackte Frauenfigur breitbeinig am Boden. Es muss eine Frau sein oder? Man kann keine Brüste erkennen, aber auch keine männlichen Sexualorgane. Was trägt sie auf dem Kopf? Eine Krone, oder nur ein Haarband und seitlich aufgeknotete Haare? Und was trägt sie in den Händen? Zwei Schlangen? Oder hält sie nur in ihrer linken Hand eine Schlange und in der rechten ein zwar geschlängeltes, aber wesentlich dickeres Tier mit einem Schnabel? Auf Wikipedia ist zu lesen, dass die Schlange als Fruchtbarkeitssymbol in nahezu allen Ackerbaukulturen verbreitet ist. Die Verbindung haben wir mit diesem Bild gezogen:</p><p>- „<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Minoische_Religion#/media/Datei:Snake_Goddess_Crete_1600BC.jpg" target="_blank">Schlangengöttin</a>“ oder Priesterin, aus dem Palast von Knossos <sup> <br /></sup></p><p>Auch die Fruchtbarkeitsgöttin <a href="http://religion.mrugala.net/Grece/Images/Demeter.jpg" target="_blank">Ceres</a> bzw. Demeter wird mit Schlangen dargestellt, allerdings habe ich leider nicht herausfinden können, wo dieses Relief sich befindet. Auf Wikipedia wird übrigens auch auf die zeitgleichen Darstellungen der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Sheela-na-Gig" target="_blank">Sheela-na-Gig</a> in Irland hingewiesen. </p><p>Über dieser Frau ist eine sogenannte <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Triskele" target="_blank">Triskele</a> dargestellt. Wir haben die Linien nachvollzogen, die aus einem in sich verflochtenen Band bestehen, wobei daraus Enden mit Tierköpfen herausragen: eine Schlange, ein Vogel und ein Eber (sein Hauer ragt aus dem Maul) sind zu erkennen. Übrigens hat unsere Führerin im Museum diese drei Tiere mit den drei "Geistesgiften" des Buddhismus verbunden, die durch diese Tiere symbolisiert werden: der Hahn steht für die Gier, die Schlange für Hass und Aggression und das Schwein für Verblendung und Unwissenheit. <br /></p><p>In die Wikingerzeit sind wir dann mit dem <br /></p><p>- <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Hunninge_(I).JPG " target="_blank">Bildstein Hunninge I</a> </p><p>gekommen. Auch er lässt sich wieder von oben nach unten lesen. Im obersten Feld erkannten wir einen Reiter - das Pferd im vollen Galopp hat uns besonders beeindruckt - mit Lanze und Schild; darüber zwei mit Schwerten gegeneinander kämpfende Männer; rechts davon eine Frau mit einem Horn in der Hand, unter ihr einen Hund und links von dem Reiter einen merkwürdigen schwebenden Mann mit einem Ring in der Hand, den wir uns nicht erklären konnten. Mit dieser Darstellung ist wohl das germanische <a href="http://www.wikingerzeit.net/kultur-der-wikinger/glaube-der-wikinger/walhalla.html" target="_blank">Walhalla</a> gemeint, das als Kriegerparadies galt, in das nur überaus tapfere Krieger kamen, die von den Walküren ausgewählt wurden. Tagsüber übten sie sich in Kampfspielen und Zweikämpfen, abends feierte man. </p><p>Das Wikingerschiff mit Segel und bewaffneten Männern darunter, das auf hohen Wogen durch das Meer fährt, ist leicht zu erkennen. Dann erkannten wir ein Rechteck mit Schlangen und einer menschlichen Figur, in das eine Frau tritt. Es wurde bisher als König Gunther in der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Schlangengrube" target="_blank">Schlangengrube</a> interpretiert. Allerdings wurde gerade mit neuer Ausleuchtungstechnik erkannt, dass eine Frau in dem Rechteck zu sehen ist. Zu den neuen Forschungen gehts <a href="https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/gunnar_in_der_schlangengrube?nav_id=5823?autoplay=1&language=de" target="_blank">hier</a> (bei 2:27 ist mehr zu der Frau in der Grube zu sehen und bei 4:00 wird auf mögliche Interpretationen eingegangen) </p><p></p><p></p><p>Wir hatten aber nur noch Zeit einen letzten Bildstein anzusehen, der eine ganz ähnliche Darstellung von Walhalla und ebenfalls darunter ein Wikingerschiff zeigt: <br /><br />- <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Tj%C3%A4ngvide_image_stone" target="_blank">Bildstein aus Tjängvide</a> c<i>.</i> 700-900 n.Chr. <br /></p><p>Das Pferd auf diesem Stein hat acht Beine und lässt sich damit als Odins Pferd <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Sleipnir" target="_blank">Sleipnir</a> identifizieren, das sich sowohl zu Lande, wie im Wasser und in der Luft fortbewegen kann. Dieser Stein trägt übrigens eine Runeninschrift, die darauf hindeutet, dass er als Gedenkstein bzw. Grabdenkmal errichtet worden ist. </p><p><br /></p>Unknownnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-9222690046205799166.post-64602260107508680862022-10-02T18:55:00.011+02:002022-10-03T18:41:04.657+02:00"Future Bodies from a Recent Past" <p></p><p><!--[if gte mso 9]><xml>
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Januar 2023. Den Titel kann man mit "Zukünftige Körper aus der jüngsten Vergangenheit" übersetzen (klingt lange nicht so großartig wie auf Englisch oder?) übersetzen. Die Macherinnen schreiben dazu, dass sich diese Ausstellung im Spannungsfeld technologischer Entwicklungen verortet und danach fragt, wie diese uns und unseren Alltag geprägt haben, welche Hoffnungen und Bedenken damit in ihrer jeweiligen Gegenwart verbunden waren, und ob sie sie sich erfüllt haben. Als "Ausblicke in die Zukunft aus der nahen Vergangenheit" soll die Ausstellung einen Streifzug durch gesellschaftliche Schlüsselereignisse, technologische Erfindungen und sich verändernde Körpervorstellungen der vergangenen Jahrzehnte bieten. Dazu gibt es auch einen Zeitstrahl, den man findet, wenn man auf derselben Seite herunterscrollt. <span></span></p><a name='more'></a><p></p><p><br />Wir haben uns diese Zusammenstellung als erstes angesehen und dabei viel über die Geschichte der technologischen Entwicklung gelernt, von der man ja denkt, dass sie erst in diesem Jahrtausend entstanden sein kann. Dem ist nicht so: So hat z.B. Konrad Zuse 1941einen vollprogrammierbaren digitalen Computer entwickelt, ein Jahr später entwirft die Schauspielerin Hedy Lamarr eine Funksteuerung für Torpedos auf Basis eines automatischen Frequenzenwechsels - und damit eine Vorläuferin des WLAN. Im darauf folgenden Jahr begründet Norbert Wiener in den USA die Kybernetik, eine Wissenschaft der Steuerung und Kontrolle von Maschinen analog zum menschlichen Gehirn und zu sozialen Organisationen. 1945 wird der erste Universalrechner zur Berechnung ballistischer Tabellen verwendet und hauptsächlich von Frauen programmiert.1954 entsteht die Industrierobotik mit "Unimate", dem ersten programmierbaren Roboter, der einen Arm und Greifer besitzt und in der Autoindustrie zum Einsatz kommt. Schon 1963 wird dann die Digitalkamera erfunden und 1968 ermöglicht das militärische Computernetzwerk ARPANET der US Air Force erstmals eine Kommunikation zwischen Rechnern, womit ein Vorläufer des Internets entsteht. Und das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Zeitstrahl!<br /><br />Doch eigentlich wollten wir ja die Objekte und Skulpturen ansehen, deshalb sind wir bald zu einer der "ältesten" Skulpturen der Ausstellung weitergegangen:<br /> <br /> - Nicola L., Little TV Woman: "<a href="https://www.museum-brandhorst.de/sammlung/little-tv-woman-i-am-the-last-woman-object" target="_blank">I Am the Last Woman Object</a>" (Kleine Fernseherfrau: "Ich bin das letzte Frau-Objekt") , 1969 <br /><br />Im Text dazu heißt es auf der Ausstellungswebsite, dass es sich um eine auf dem Boden sitzende Figur, ausgestattet mit Schubladen anstelle von Brüsten und einem Fernseher anstelle eines Bauches handelt, die 1969 erstmals im Schaufenster einer Pariser Schmuckboutique gezeigt wurde. Sie soll von der Künstlerin als "skulpturales Möbelstück" für den alltäglichen Gebrauch bestimmt worden sein. Uns ist besonders aufgefallen, dass die Künstlerin dieser TV-Frau kein Gesicht sondern nur eine Art offen stehenden Mund gegeben und ihr anstelle von Haaren ein Fell über den Kopf gestülpt hat. Auch die Widersprüchlichkeit des Textes auf dem Fernseher hat uns beschäftigt: „Ich bin das letzte weibliche Objekt. Du kannst meine Lippen nehmen, meine Brüste berühren, meinen Bauch liebkosen, mein Geschlecht. Aber, ich wiederhole, es ist das letzte Mal“. Trotz des Hinweises auf "das letzte Mal", fordert das Fernsehbild ja ständig dazu auf, dieses "letzte weibliche Objekt" zu berühren! Das gab Anlass über die Entwicklung des Feminismus in den 1960er und 1970er Jahren zu reden, die wir selbst ja mehr oder weniger hautnah miterlebt haben.<br /><br />Als nächstes betrachteten wir von <br /><br />- Paweł Althamer, <a href="https://www.museum-brandhorst.de/sammlung/brodno-people" target="_blank">Bródno People</a>, 2010 <br /><br />Diese lebensgroße Figurengruppe ist von <br /><br />- Auguste Rodin, <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Die_B%C3%BCrger_von_Calais" target="_blank">Die Bürger von Calais</a>, 1889 </p><p>inspiriert. Rodin hat darin den gemeinsamen Opfergang von sechs Bürgern der Stadt Calais dargestellt, die sich im Mittelalter freiwillig als Geiseln für ihre Stadt zur Verfügung stellten. <br /><br />Der polnische Künstler lässt für sein Werk Menschen aus der Plattenbausiedlung in dem Warschauer Stadtteil Bródno auftreten, wo er selbst aufgewachsen ist, wie es in dem Begleittext heißt. Jede Figur soll einen oder eine Nachbarin, sowie den Künstler selbst darstellen. Wir erkannten zwar eine gewisse Individualität der Figuren, doch gleichzeitig hat nur die mit Binden umwickelte ein menschliches Gesicht, alle anderen sind "gesichtslos". Verglichen mit der Ausdrucksstärke in Mimik, Haltung und Gesten bei den "Bürger von Calais", sind die "Leute von Brodno" zwar in Bewegung und dazu noch auf einem fahrbaren Untersatz montiert, doch scheinen sie auf dem Weg zur Arbeit zu sein - dem heutigen "Opfergang", in dem die Menschen ihr Leben für Lebensmittel und Waren eintauschen? Passt dazu das roboterartige Aussehen mancher der Gestalten und speziell die "Maschinenwelt", aus der ihr durchsichtiger Anführer zusammengebaut ist?<br /><br />Die Verbindung von Technik und Mensch nimmt auch die Skulpturengruppe von <br /><br />- Aleksandra Domanović, <a href="https://www.tanyaleighton.com/exhibitions/the-future-was-at-her-fingertips" target="_blank">The future was at her fingertips</a>, 2013 / 2022 <br /><br />auf. Die ganze und größere Installation kann man in dem obigen Link sehen. Im Museum Brandhorst sind offenbar nur die drei künstlichen Hände ausgestellt, die in unterschiedlichen Haltungen auf durchsichtigen Plastiksockeln befestigt sind. Sie heißen <br /><br />- "<a href="https://www.museum-brandhorst.de/sammlung/little-sister" target="_blank">Little sister</a>" <br /><br />- "<a href="https://www.museum-brandhorst.de/sammlung/fatima-2" target="_blank">Fatima</a>" und <br /><br />- "<a href="https://www.museum-brandhorst.de/en/collection/mayura-mudra/" target="_blank">Mayura mudra</a>" <br /><br />und zeigen Gesten aus verschiedenen kulturellen Traditionen. "Fatima" verweist auf die <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Hand_der_Fatima" target="_blank">Hand der Fatima</a>, ein Symbol - oft in Form eines Amuletts, das im Islam als Schutz gegen den "Bösen Blick" gilt, aber auch als <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Khamsa?uselang=de#/media/File:SVM-Standartenaufsatz-Segenshand.JPG" target="_blank">Segenshand</a> gedeutet werden kann. Bei der Geste des Mayura mudra stellen die Finger den Schnabel eines Pfaus nach. Dieser gilt in Indien als Symbol der Unsterblichkeit und Liebe, während die "Kleine Schwester" wohl den Vogel meint, der von den Fingerspitzen in die Welt fliegen kann. Den Hintergrund für die Darstellung dieser Hände bildet die die "<a href="https://visaris.com/belgrade-hand-revelling-its-new-secrets-through-advanced-radiology-techniques-dynamic-imaging/" target="_blank">Belgrade Hand</a>", die weltweit erste, mit fünf Fingern und Tastsinn ausgestattete bionische Handprothese, die der jugoslawische Ingenieur Rajko Tomović 1963 erfand. Zu den Skulpturen gehört eine eigene Timeline, in der die Geschichte der Technologie und auch die Rolle, die Frauen dabei gespielt haben, aufgeführt wird. Dazu gehören auch folgende Daten:<br /><br /><br />- 1843 Ada Lovelace schreibt das erste Computerprogramm, das als solches gilt <br />- 1867 Die Schreibmaschine wird eingeführt <br />- 1950 Eine kybernetische Schildkröte wird von William Grey Walter entworfen <br />- 1963 Rajko Tomović entwickelt eine der ersten künstlichen Gliedmaßen mit Tastsinn, die so genannte "Belgrader Hand" <br />- 1968 <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Marvin_Minsky" target="_blank">Marvin Minsky</a> entwickelt den <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Minsky%27s_Tentacle_Arm?uselang=de#/media/File:MA-3_Robotic_Manipulator_Arm-IMG_6023-gradient.jpg https://de.wikipedia.org/wiki/Marvin_Minsky" target="_blank">Tentakelarm</a> <br />- 1973 Das Internet besteht aus 25 Computern <br />- 1984 Hewlett Packard stellt den ersten Tintenstrahldrucker für Verbraucher vor <br />- 2000 Der Heilige Isidor von Sevilla wird vom Vatikan zum Schutzpatron des Internets erklärt; er ist auch der Schutzpatron der Computer, Computerbenutzer und Computertechniker <br />- 2006 Spam nimmt zu und macht 96 % aller E-Mails aus <br />- 2008 Bhutan erkennt das volle Wahlrecht für Frauen an <br />- 2012 Bayer Material Science LLC aktualisiert seine Soft-Touch-Beschichtungstechnologie <br />- 2025 Neuseeland ist komplett rauchfrei <br /><br />-2099 Die meisten bewussten Wesen haben keine dauerhafte physische Form <br /><br />Das letzte Werk, für das dann noch Zeit war, war <br /><br />- Judith Hopf, <a href="https://www.museum-brandhorst.de/en/collection/phone-user-4-outdoor" target="_blank">Phone User 4 (Outdoor)</a> - Handybenutzer:in 4 (draußen), 2021 <br />Es ist Teil der Werkgruppe „<a href="http://www.judithhopf.com/rest-25-june-7-august-2021-deborah-schamoni-munich" target="_blank">rest</a>“, wobei der Titel auch als Wortspiel gesehen werden kann, denn es gibt auf dem Boden sozusagen Reste - sie sehen aus wie überdimensionierte Apfelschalen - und man kann auch das englische Verb "to rest" also ausruhen zugrunde legen. Die Werkgruppe besteht aus zwei menschengroßen Gestalten, die Mobiltelefone vor das Gesicht halten, drei roten Schlingenskulpturen und einer Reihe von Objekten, die aus den Materialresten dieser Skulpturen hergestellt sind. Weist die Künstlerin damit auf den Gegensatz Natur / Kultur hin? Auf jeden Fall hat sie die Haltung und das "Verwachsensein" der Menschen mit ihren mobilen Geräten sehr genau im Blick, fanden wir. <br /><span></span></p><!--more--><p></p>Unknownnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-9222690046205799166.post-88764380325294455352022-08-10T11:27:00.008+02:002022-08-15T14:31:35.280+02:00"Fiktionen der Emanzipation: Carpeaux neu betrachtet"<p></p><p><!--[if !mso]>
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</p><p></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi6vv8uZ_FG11QMUImUzvzeZUpQX8hojx0ieFGbTC0PPGSd432mZEe3s6ZrBiWtDoCjUrTil4CAiB6dMt1dcnihB1o1FHFobzeoKUXh2105slGSnqRmFBG0Ib0SxJBkLQQ5QJ5C1xo9U4m454Nj-TOV7j-WkqtqhSA5BjKfgEHcramkrw_zdWaG5HFT/s1528/Carpeaux%20.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="772" data-original-width="1528" height="325" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi6vv8uZ_FG11QMUImUzvzeZUpQX8hojx0ieFGbTC0PPGSd432mZEe3s6ZrBiWtDoCjUrTil4CAiB6dMt1dcnihB1o1FHFobzeoKUXh2105slGSnqRmFBG0Ib0SxJBkLQQ5QJ5C1xo9U4m454Nj-TOV7j-WkqtqhSA5BjKfgEHcramkrw_zdWaG5HFT/w640-h325/Carpeaux%20.jpg" width="640" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><a href="https://www.metmuseum.org/exhibitions/listings/2022/carpeaux-recast" target="_blank">Website</a> der Ausstellung im Metropolitan Museum <br /></td></tr></tbody></table><br />"Fictions of Emancipation: Carpeaux Recast" heißt eine <a href="https://www.metmuseum.org/exhibitions/listings/2022/carpeaux-recast" target="_blank">Ausstellung</a> im Metropolitan Museum in New York, die noch bis zum 5. März 2023 zu sehen ist. <br /><br />Die Webseite der Ausstellung gibt schon einen ersten Eindruck davon, um was es den Ausstellungsmacherinnen geht: Man sieht den Kopf einer schönen jungen schwarzen Frau aus weißem Marmor gehauen (es gibt diese Büste in verschiedenen Versionen, so z.B. auch in Bronze und Terrakotta, also in dunklerer Farbe). Diese Plastik des französischen Bildhauers <br /><br /> - Jean-Baptiste Carpeaux, <a href="https://www.metmuseum.org/art/collection/search/824469?&exhibitionId=0&oid=824469&pkgids=751" target="_blank">"Pourquoi naître esclave?"</a> (Warum als Sklavin geboren!), <br /><br />die 1868 modeliert und fünf Jahre später in Stein gehauen wurde, steht im Mittelpunkt und wird mit anderen z.T. auch modernen Werken konfrontiert. Damit werden Fragen aufgeworfen, in denen es um die Versklavung schwarzer Menschen und dem damit einhergehenden, noch immer vorhandenen Rassismus gegenüber Menschen anderer Hautfarbe geht. <br /><br /> Wir haben als erstes die Büste genauer angeschaut, die zum Glück aus vielen verschiedenen Positionen abgebildet ist. Aufgefallen ist uns die Kopfhaltung und der wütende - oder verzweifelte? - Gesichtsausdruck der jungen Frau. Beides wirkte auf uns anklagend und erinnerte zusammen mit der Fesselung der Arme und der freien Brust an die menschenverachtende Zurschaustellung, die wir von Bildern von <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/The_Slave_Market_(G%C3%A9r%C3%B4me_painting)" target="_blank">Sklavenmärkten</a> kennen (die übrigens auch heute noch ganz offenbar gern vermarktet und damit wohl auch gekauft werden!). <br /><p></p><p><span></span></p><a name='more'></a>Die Büste wurde 1868 angefertigt und damit drei Jahre nach dem Ende der Sklaverei in den Vereinigten Staaten. In den französischen Atlantikkolonien, in deren "Mutterland" die Büste zu einem weithin reproduzierten Luxusobjekt wurde, war die Sklaverei immerhin schon 20 Jahre vorher mit dem Emanzipationsdekret von 1846 abgeschafft worden. Damit ist dieses Werk, wie es in der <a href="https://www.washingtonpost.com/arts-entertainment/2022/05/14/carpeaux-met-exhibit-marble-bust/" target="_blank">Washington Post</a> heißt: "ein Nachspiel zur Sklaverei in Frankreich, eher eine patriotische Gratulationsübung als ein direkter Appell an das Gewissen. Und das macht sie besonders problematisch". <span><span><span class="gray-dark display-date" data-qa="display-date">Auf der Ausstellungsseite der Met steht dazu die Frage zu lesen: "</span></span></span>Wenn wir eine versklavte Frau kaufen, können wir dann etwas anderes tun, als uns an der Ästhetisierung der Sklaverei zu beteiligen?" <p></p><p>Und was bedeutet das für uns, die wir diese Büste betrachten? Dieser Frage sind wir weiter auf den Grund gegangen und zwar mit den beiden folgenden Werken:<br /></p><p>- Josiah Wedgwood, <a href="https://www.metmuseum.org/art/collection/search/191076?&exhibitionId=0&oid=191076&pkgids=751" target="_blank">Anti-Sklaverei Medallion</a>, ca. 1787 </p><p>Es ist ein relativ kleines Medaillon <span class="artwork-tombstone--value">(6 × 3 cm) aus weißem Steingut. Wir sahen darauf den von der Seite gezeigten, </span>am Boden knienden schwarzen Menschen, dessen Arme mit schweren Ketten an seine Füße gefesselt sind. Er erhebt seinen Kopf und seine Hände, die wie zum Gebet gefaltet sind. Man kann sich selbst als sein stehendes - weißes - Gegenüber imaginieren, dem er die Frage der Umschrift stellt: "Bin ich nicht ein Mensch und ein Bruder?". Die Haltung wurde zuerst als aufrecht charakterisiert, aber je genauer wir hinsahen, desto stärker wurde der Eindruck einer gewissen Unterwürfigkeit, die stark an die Emotion der Betrachtenden appelliert.<br /></p><p>Dieses Bild war das Siegel der Londoner Anti-Sklaverei Gesellschaft, einer Abolitionistengruppe, die 1787 gegründet worden war. Abolitionismus bezeichnet eine Bewegung zur Abschaffung der Sklaverei, die aus christlichen und aufklärerischen Überzeugungen entstand. Sie begann 1761 in Portugal und ging um die ganze westliche Welt. Ab 1808 nahm Großbritannien mit dem Slave Trade Act, dem Verbot des Sklavenhandels - man hatte bis dahin besonders in Liverpool außerordentlich gut am Sklavenhandel verdient - eine Vorreiterrolle im Kampf gegen die Sklaverei ein. </p><p>Das Bild wurde in den gedruckten Schriften der Abolitionisten, sowie auf auf einer Vielzahl von Konsumgütern verbreitet:</p><p> - <a href="https://www.metmuseum.org/art/collection/search/846941?&exhibitionId=0&oid=846941&pkgids=751" target="_blank">Kölnisch-Wasser-Flasche</a> mit eingeschliffenen Anti-Sklaverei-Bild, ca. 1830 <br /></p><p>Unter anderem gibt es die Darstellung einer <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/File:SisterSlave.jpg" target="_blank">knienden schwarzen Frau</a> mit dem Satz: "Bin ich nicht eine Frau und eine Schwester". <br /></p><p>So sieht man heute diese weit verbreitete Darstellung, die sicher auch zum Erfolge der Anti-Sklaverei-Bewegung führte, mit gemischten Gefühlen an, denn sie zementiert mit dem Motiv der knienden und flehenden Schwarzen die Assoziationen von Schwarzsein mit Sklaverei und Unterwerfung, ganz ähnlich wie die Büste der schönen gefesselten schwarzen Frau von Carpeaux. </p><p>Wir sind zeitlich noch einmal zurück gegangen und haben eine schöne weiße Frau angeschaut:</p><p> - Jean Antoine Houdon, <a href="https://www.metmuseum.org/art/collection/search/192714" target="_blank">Badende</a> (von einer Brunnengruppe), 1782 </p><p></p><p></p><p></p><p></p><p></p><p></p><p>Sie stammt von einem Brunnen im Lustgarten (dem heutigen Parc Monceau) des Duc d'Orleans: Bei ihr stand ursprünglich eine in Blei ausgeführte schwarze Frau, eine Dienerin, die das Wasser durch eine Kanne auf den reinweißen Rücken ihrer Herrin pumpte. Sie verschwand während der Franzöischen Revolution, nur ein Gipsabdruck ihres Kopfes ist erhalten: </p><p>- <a href="https://www.metmuseum.org/art/collection/search/825923?&exhibitionId=0&oid=825923&pkgids=751" target="_blank">Büste einer Frau</a>, 1794 oder später, nach einem Model von Jean Antoine Houdon<span class="artwork__artist__name" itemprop="creator" itemscope="" itemtype="http://schema.org/Person"><span itemprop="name"> </span></span> <br /></p><p>auf dem Sockel steht: "RENDUE A LA LIBERTE / ET A L’EGALITE / PAR LA CONVENTION NATIONALE / LE 16 PLUVOISE / 2ME DE LA REPUBLIQUE FRANÇAISE / UNE ET INDIVISIBLE" (“Wiederherstellung von Freiheit und Gleichheit durch den Nationalkonvent 16 Pluviôse, Jahr zwei der Französischen Republik, Eins und unteilbar.”)</p><p>Als Frankreich 1794 zum ersten Mal die Abschaffung der Sklaverei beschloss, wandelte Houdon das Abbild seiner Sklavin in Terrakotta um und produzierte es mit der abolitionistischen Beschriftung in größerer Auflage als Erinnerungszeichen. </p><p>Die erste schwarze amerikanische Bildhauerin, Edmonia Lewis, hat im 19. Jahrhundert das Thema der Befreiung der Sklaven aufgegriffen: <br /></p><p>- Edmonia Lewis, <a href="https://www.metmuseum.org/art/collection/search/846939?&exhibitionId=0&oid=846939&pkgids=751" target="_blank">Für immer frei</a>, 1867. </p><p>Bei ihrer Skulpturengruppe fiel uns als erstes der stolz aufrecht stehende Mann auf, der seine gebrochene Fessel mit einer siegesgewissen Geste zum Himmel streckt. Während wir ihn wenigstens am Haar als schwarzen Menschen erkannten, ist die Frau, die neben ihm in der typischen Geste, die wir von dem Medallion der Abolitionisten kannten, am Boden kniet und die Hände bittend empor hält, nicht als schwarz gekennzeichnet. Ihre glatten Haare deuten sogar eher auf eine weiße Frau hin, fanden wir, und anscheinend steht sie unter dem Schutz des viel größeren Mannes. Man sieht es kaum, aber an ihrem linken Knöchel, befindet sich ebenfalls eine gebrochene Kette. Die Inschrift auf dem Sockel der Skulptur zitiert übrigens direkt aus der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Emanzipationsproklamation" target="_blank">Emanzipationsproklamation</a> Abraham Lincolns. Und damit wird auch klar, dass Edmonia Lewis, ihr Werk unter dem direkten Einfluss von der Nachricht dieser Proklamation geschaffen hat, die ein erster, entscheidender Schritt zur Abschaffung der Sklaverei in Amerika war. Ansonsten fanden wir die Plastik eher typisch für die Zeit in ihrem glatten, an antiken Schönheitsidealen orientiertem Stil. </p><p>Inzwischen habe ich auf dieser <a href="https://edmonialewis.org/elBlog/index.php/2021/02/23/forever-free-1867/" target="_blank">Website</a> eine interessante Antwort auf die Frage gefunden, was das Besondere an dieser Plastik ist: Ein Schwarzer, der aufsteht und seine Freiheit begrüßt, ja sogar feiert. Sofort erinnert man sich, dass das Motiv der flehenden, knienden Schwarzen Jahrzehnte lang immer wieder wiederholt und damit zum Symbolbild der Sklaverei wurde. In dem Blog wird darauf hingewiesen, dass die berühmteste frühe Emanzipations-Skulptur, Thomas Balls Emanzipations-Denkmal von 1876, einen Schwarzen zwar mit zerbrochenen Fesseln zeigt, aber er ist immer noch und jetzt nicht mehr bittend, sondern eben "in Dankbarkeit kniend" unter der ausgestreckten Hand Lincolns dargestellt. Damit wird auch gezeigt, wie sehr der weiße Befreier in seiner zeitgenössischen bürgerlichen Kleidung dem halbnackten Freigelassenen überlegen ist: </p><p>- Thomas Ball, <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Emancipation_Memorial#/media/File:Emancipation_Memorial.jpg" target="_blank">Emanzipationsdenkmal</a>, 1876 <br /></p><p>Wir haben dieses Bild nicht gesehen, sondern sind weitergegangen zur Darstellung der Kontinente, die oft durch eine allegorische Gestalt verbildlicht wurden. </p><p>- Frédéric-Auguste Bartholdi, <a href="https://www.metmuseum.org/art/collection/search/846942?&exhibitionId=0&oid=846942&pkgids=751" target="_blank">Allegorie Afrikas</a>, modelliert ca. 1863–64, Frankreich </p><p>Die nach Art römischer Brunnengottheiten mit aufgestützem Arm am Boden liegende Gestalt eines Schwarzen stammt von dem <br /></p><p>- <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Fountain_of_Amiral_Bruat_(Colmar)?uselang=de#/media/File:ETH-BIB-Colmar,_Bryat-Denkmal-Dia_247-06015.tif" target="_blank">Bruat-Brunnen</a> auf dem Marsfeld in Colmar (Das Bild zeigt eine historische Ansicht des Brunnens) <br /><br />Armand Joseph Bruat war ein französischer Admiral des 19. Jahrhundets, der unter anderem ab 1843 Gouverneur der Marquesas-Inseln war und als Geschäftsträger Frankreichs die Königin Aimata Pomaré IV. von Tahiti mit Druck und Drohungen zur Anerkennung der französischen "Schutzherrschaft" zwang. Er steht hochaufgerichtet auf dem Sockel über den Allegorien der Kontinente.<br /></p><p>An der Figur Afrikas - sie wurde in kommerziellen Editionen vermarktet - fiel uns auf, dass der muskulöse nackte Mann mit Bastrock auf einem Löwenfell ruhend dargestellt ist. Auf der Seite des Museums wird dazu noch ausgeführt, dass Bartholdis Betonung des muskulösen Körpers, der Gesichtszüge und der Haarbeschaffenheit die zunehmende Verbreitung pseudowissenschaftlicher Theorien widerspiegele, die das physische Erscheinungsbild als Beweis für rassische Unterschiede ansahen.</p><p>Das letzte Werk, das wir in diesem Zusammenhang betrachtet haben, war von der afrikanisch-amerikanischen Künstlerin Kara Walker, die für ihre Erforschung von Rasse, Stereotypen, Geschlecht und Identität in der amerikanischen Geschichte bekannt geworden ist. Von ihr ist ein kleineres Werk, das sich direkt auf die Ausstellung bezieht, in New York ausgestellt. Wir aber haben uns den - inzwischen zerstörten - riesigen Brunnen angesehen, der Ende 2019-Anfang 2020 in der Turbinenhalle der Tate Modern ausgestellt war. </p><p>- Kara Walker, Fons Amerikanus, 2019-20 (verschiedene <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Fons_Americanus?uselang=de" target="_blank">Ansichten des Brunnens</a>) </p><p>Die Künstlerin wurde zu ihrem Werk von dem Londoner Victoria Memorial inspiriert. Beim Betrachten war es nicht einfach sich nur über die Bilder einen Eindruck von dem 13 Meter hohen, voll funktionsfähigen Brunnen zu verschaffen. Eine ausführliche englische Beschreibung dazu ist auf der <a href="https://www.tate.org.uk/art/artists/kara-walker-2674/kara-walkers-fons-americanus#monument" target="_blank">Seite</a> der Tate Modern veröffentlicht. Wir haben uns gefragt, was die Muschel am Eingang bedeutet. Sie hat die Form der Muschel, die man von dem Gemälde "Geburt der Venus" von Sandro Botticelli kennt. Wie die Künstlerin überhaupt gern auf Motive aus der Kunstgeschichte zurückgreift. Kommt man näher, sieht man, dass in der Muschel der Kopf eines schwarze Jungen aus dem Wasser ragt, aus dessen Augen Wasser rinnt. In der Beschreibung heißt es, dass diese Muschelgrotte mit den Ruinen einer kolonialen Handelsfestung in Sierra Leone verbunden ist, wo europäische Sklavenhändler und afrikanische Kaufleute Männer, Frauen und Kinder als Sklaven gefangen nahmen und verkauften. Schon hier taucht die Frage auf, wie man mit Denkmälern in öffentlichen Raum, die zu Reichtum gekommene Sklavenhändler feiern, umgehen soll.<br /></p><p></p><p>Der Brunnen dahinter stellt eine Metapher des "Black Atlantic" dar. Mit diesem Begriff soll anerkannt werden, wie das Erbe des transatlantischen Sklavenhandels die Entwicklung der schwarzen Identität und Kultur in Amerika und Europa geprägt hat. In dem Wasser schwimmen Haie und zwischen ihnen ist uns ein Boot aufgefallen, das am Untergehen ist. In ihm sitzt ein Schwarzer zwischen Tauen und es ist mit K. West beschriftet. Hat es etwas mit dem Ort Key West zu tun? <br /></p><p>Am Sockel in der Mitte des Wassers befinden sich stereotype Gestalten: Wir erkannten an der Frontseite eine Figur mit Dreispitz. Sie stellt "The captain" dar und ist als Symbolfigur jener schwarzen Persönlichkeiten gedacht, die sich gegen die europäischen Kolonialmächte aufgelehnt und die Freiheit erkämpft haben. Rechts daneben erkannten wir das schon bekannte Motiv des bittenden schwarzen Sklaven. Darauf folgt Queen Victoria, die mit ihrer Hand einen am Boden hockenden Menschen niederzudrücken scheint. Die nächste Seite zeigt einen Baum, an dessen Ast eine Schlinge hängt, die sofort die Erinnerung an die schrecklichen Lynchmorde in Amerika während des 20. Jahrhunderts weckt.<br /></p><p>Die Figur an der Spitze des Brunnens ist als Venus gedacht. Dazu wird auf der Seite der Tate Modern auf einen Kupferstich hingewiesen. "The Voyage of the Sable Venus from Angola to the West Indies" des britischen Künstlers und Buchillustrators Thomas Stothard (1755-1834) zeigt die Venus als afrikanische Frau, die auf einer geöffneten Halbschale steht, umgeben von weißen Putten. Begleitet wird sie von Triton, dem griechischen Meeresgott, der triumphierend die britische Flagge trägt. Das Bild wurde als Propagandamittel zur Förderung des transatlantischen Sklavenhandels eingesetzt. In Walkers Brunnen steht die Venus nun majestätisch an der Spitze des Brunnens und spritzt Wasser aus. </p><p>Diese Ausstellung in New York hat uns auf jeden Fall gezeigt, wie stark unser Bild von schwarzen Menschen von Stereotypen geprägt ist. Außerdem haben wir eine ganze Weile über die Sklaverei gesprochen, die ja auch heute immer noch nicht wirklich abgeschafft ist, aber auch über den latenten Rassismus, den man als weißer Mensch automatisch mit seiner Erziehung und Bildung aufsaugt, ohne dass man viel darüber nachdenkt.</p><p>Übrigens ist der 19. Juni, der Juneteenth, das älteste US-amerikanische Fest zum Gedenken
an das Ende der Sklaverei. Es erinnert an den Tag im Jahr 1865, als
Unionssoldaten in Galveston, Texas, eintrafen und die Einwohner darüber
informierten, dass der Bürgerkrieg vorbei und die Sklaverei abgeschafft
war. Afroamerikaner und andere feiern den Jahrestag seit langem mit Partys, Picknicks und Zusammenkünften von Familie
und Freunden. Im vergangenen Jahr unterzeichnete Präsident Joe Biden ein Gesetz, mit dem er ein staatlicher Feiertag in Amerika wurde.</p><p></p>Unknownnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-9222690046205799166.post-81882625825723712912022-07-19T15:33:00.002+02:002022-07-21T18:24:59.436+02:00"Paul Gauguin - Why are you angry?"<p></p><p><!--[if gte mso 9]><xml>
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ISBN: 3936122202., Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=151314" target="_blank">Quelle</a>)</span><br /></td></tr></tbody></table>In der <a href="https://gauguininberlin.de/#ausstellung" target="_blank">Nationalgalerie Berlin</a> waren bis zum 10. Juli 2022 Bilder von Paul Gauguin zu sehen, die er auf der Südseeinsel Tahiti gemalt hat. Ihnen wurden zeitgenössische Werke von Künstlerinnen und Künstlern aus dem Südseeraum gegenübergestellt. Die Ausstellung beruhte auf einer engen Kooperation mit der Ny Carlsberg Glyptotek in Kopenhagen, die eine umfangreiche Gauguin-Sammlung verwahrt. <p></p><p>Man muss dazu wissen, dass die bekanntesten Gemälde von Gauguin in den Jahren zwischen 1891 und 1901 auf der Südseeinsel Tahiti entstanden, wo der 1848 in Paris geborene Künstler im Jahr 1903 auch starb. Der Maler verließ 1891 Paris. Zu diesem Zeitpunkt lebten seine Frau und seine fünf Kinder schon in Dänemark, dem Heimatland seiner Frau. </p><p><span></span></p><a name='more'></a>Der Maler, der in Paris wenig Erfolg hatte, stellte sich Tahiti wie die meisten Europäer als exotisches Paradies vor: Die „glücklichen Bewohner eines unbeachteten Paradieses in Ozeanien kennen vom Leben nichts anderes als seine Süße. Für sie heißt Leben Singen und Lieben“, schrieb er Ende 1890 dem dänischen Maler Jens-Ferdinand Willumsen (Zitat von der Website der Ausstellung). Aber die Realität sah anders aus. Tahiti war seit 1880 französische Kolonie. Christianisierung, Handel und Kolonialherrschaft hatten das Leben der Einwohner gravierend verändert. "In der Hauptstadt Papeete lebte die einheimische Bevölkerung in ärmlichen Wellblechhütten, westliche Kleidung hatte die traditionelle Tracht ersetzt, Religion und Traditionen waren von den Missionaren unterdrückt worden." (Zitat von der Ausstellungsseite) <br /><br />Gauguin mietete eine Hütte in dem Dorf Mataiea, 40 km von Papeete entfernt und lebte bald mit der 13-jährigen Tahitianerin Téha'amana (genannt auch: Tehura) zusammen, die ihm häufig als Modell diente. Es entstanden zahlreiche Gemälde mit tahitianischen Motiven.<p></p><p>Wir haben uns als erstes sein Bild<br />- <a href="https://www.musee-orsay.fr/en/artworks/femmes-de-tahiti-290" target="_blank">Frauen von Tahiti</a> oder Am Strand (1891) </p><p>angeschaut und sind über die beiden unterschiedlichen Bekleidungsstile der beiden Frauen gestolpert: Der Frau auf der linken Seite mit ihrem rot-weiß gemusterten Rock und dem weißen Hemd, die sich vom Betrachter abwendet, sitzt rechts eine junge Frau gegenüber, die ganz in ihr rosafarbenes langärmeliges Gewand eingehüllt ist, so dass ihre Körperformen nicht mehr wahrnehmbar sind. Auf einem ein Jahr später entstandenen Bild wiederholt Gauguin das Motiv<br /><br />Gauguin, <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Parau_api,_by_Paul_Gauguin.jpg#/media/File:Parau_api,_by_Paul_Gauguin.jpg" target="_blank">Parau api</a> (1892) Albertinum Dresden <br /><br /> und hier zeigt er auch die zweite Frau in dem einheimischen bunten Wickelrock und das heißt auch wesentlich freier bekleidet, als die europäischen Frauen sich damals irgendwo zeigen durften. Denn in dieser Zeit waren in Europa enge Taillen und fußlange Kleider üblich und es galt als frivol, wenn auch nur ein weiblicher Fuß oder sogar ein Stück vom Bein zu sehen war - wie zum Beispiel in der: <br /></p><p><span>- <a href="http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/periodical/pageview/3103759" target="_blank">Illustration</a> aus: Der Bazar, Illustrirte Damen-Zeitung. September 1894 </span></p><p>Ein weiteres Frauenbild von Gauguin aus dem Jahr 1891 zeigt noch einmal eine "Südseeschönheit", wieder in einem - diesmal blauen - "Missionarskleid" vor einem je zur Hälfte roten und leuchtend gelben blumengemusterten Hintergrund:<br /></p><p>- <a href="http://app.gauguin.fondationbeyeler.ch/de/blumemitblume" target="_blank">Vahine no te tiare</a> (Frau mit Blume), (1891) <br /><br />Wir haben uns dabei etwas länger über unsere Südsee-Paradies-Vorstellungen
ausgetauscht und sind auf eine ganze Reihe von Stereotypen gekommen. Ute fiel ein Lied von Willi Fritsch ein, dessen naiv-dümmlicher Text ganz gut zu solchen Stereotypen passt: "<a href="https://www.lyrix.at/t/willy-fritsch-ich-lass-mir-meinen-koerper-schwarz-bepinseln-11b" target="_blank">Ich lass' mir meinen Körper schwarz bepinseln</a>", in dem es weiter heißt: "Und fahre nach den Fidschi-Inseln ... Dort ist noch alles pardiesisch neu ... Ich trage nur ein Feigenblatt mit Muscheln ... Und gehe mit 'ner Fidschipuppe ... Von Bambus richte ich mir eine Klitsche ein, Ich bin ein Fidsche, will ein Fidsche sein." (Den Film "Der Einbrecher" von 1930 aus dem das Lied stammt gibt's <a href="https://archive.org/details/1930Einbrecher" target="_blank">hier</a>.) <br /></p><p>Typisch für die "paradiesischen" Frauenbilder ist auch, dass Blumen - im Haar, in den Händen oder als Stoffmuster - und zwar besonders die üppigen Blüten des Hibiskus eine wichtige Rolle spielen und die ungebundene Natürlichkeit symbolisieren. Die Hibiskusblüte bildet sozusagen die Verkörperung des pazifischen
weiblichen Körpers, der mit freier Sexualität und Überfluss verbunden wird.</p><p>Zu dem Thema dieser Blüte gibt es in der Ausstellung das Werk einer zeitgenössischen neuseeländisch-australischen Künstlerin zu sehen:<br /><br />- Angela Tiatia, <a href="http://www.angelatiatia.com/work#20" target="_blank">Hibiscus Rosa Sinensis</a> (2010) <br /></p><p>Das Bild stammt aus einem Kurzvideo (1 Minute, 31 Sekunden, l<i>eider nicht online zu finden</i>), laut Beschreibung verfolgt darin die Kamera den Körper der Künstlerin, die mit einer roten Hibiskusblüte im Mund aus tropischem Grün auftaucht. Beim Close-up auf ihr Gesicht schaut sie "kraftvoll und unbeweglich" ihre Zuschauer direkt an und beginnt, die Blume aufzuessen. Dieser Augenblick ist in dem Standbild zu sehen, in dem sie uns als Betrachter eindringlich über die Blume hinaus anblickt. Zugleich wird klar, dass die Künstlerin damit einem - wie es auf der Ausstellungseite heißt - "ikonischen pazifischen Motiv" - also der "üppigen Hibiskusblüte" sozusagen den Garaus macht! </p><p>Wir sind weitergegangen zu dem Bild </p><p>- <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Arearea_no_varua_ino#/media/File:Gauguin_Arearea_no_varua_ino.jpg" target="_blank">Arearea no Varua Ino</a> /Die Vergnügungen des Bösen Geistes (1894) <br /><br /> Auch hier fanden wir die Rückenfigur der sitzenden Frau, die sich mit dem rechten Arm am Boden aufstützt wieder, die Gauguin schon in seinen frühen Tahiti-Bildern gemalt hat. Doch diesmal schaut sie nicht mit fast geschlossenen Augen zum Boden, sondern blickt mit nach unten gezogenem Mundwinkel geradeaus in die Ferne, während die Frau neben ihr sich von ihr abgewendet hat und am Boden liegend ihre Haare zu raufen scheint. Die beiden großen Gestalten im Vordergrund trennt ein kräftiger sonnenbeschienener Baumstamm vom Hintergrund, wo man zwei deutlich kleinere Männer - in der Ferne - stehen sieht. Anscheinend sind sie in eine Auseinandersetzung verwickelt. Malt Gauguin hier also "Die Vergnügungen des Bösen Geistes", der sich über Streit und Wut freut? Und wer ist die dunkle Gestalt auf der linken Seite - könnte es eine der monumentalen <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Marae#/media/Datei:Human_image,_tuff,_Raivavae,_Austral_Islands,_Mus%C3%A9e_de_Tahiti_et_des_%C3%8Eles.JPG" target="_blank">Steinfiguren</a> sein, die sich bei den Kultplätzen der Einwohner fanden? Und symbolisiert das blaue Gesicht auf den beiden flügelähnlichen rosa Wölkchen den bösen Geist ? <br /></p><p>Für die Ausstellung wurde die Künstlerin <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Yuki_Kihara" target="_blank">Yuki Kihara</a> aus Samoa um einen Beitrag gebeten. Sie arbeitet mit den Dingen, die ihr in ihrer Heimat Samoa zur Verfügung stehen und sie wendet sich explizit an das samoanische
Publikum. Sie entwickelte und produzierte eine fünfteilige Fernsehserie mit dem Titel "First Impressions:
Paul Gauguin". Dafür trommelte sie ihre Freunde zusammen, zeigte ihnen
verschiedene Gemälde von Gauguin und ließ sie darüber diskutieren. Wobei anzumerken ist, Paul Gauguin kein großer Name in Samoa ist. Europäische Kunstgeschichte gehört nicht zum Schulstoff. Außerdem ist die Künstlerin eine "fa'afafine". So werden auf Samoa Menschen benannt, die biologisch männlich sind, aber sozial als Frauen erzogen und als solche betrachtet werden. Da sie - in Samoa geboren - von einer Samoanerin und einem Japaner abstammt, verkörpert sie sozusagen eine wilde Mischung verschiedener Identitäten. Ihre und ihrer Freunde Ideen zu den Bildern Gauguins hat sie in "betont trashiger Kulisse" filmen lassen und nimmt damit den in Europa berühmten Bildern viel von ihrer musealen Aura. Einen Eindruck davon gibt der Teaser: <br /><br />- Yuki Kihara, <a href="https://vimeo.com/284486148" target="_blank">Teaser</a> "First Impressions: Paul Gauguin" (2018) <br /><br />Eines der Hauptwerke Gauguins aus der Sammlung der Nationalgalerie ist das Gemälde <br /><br />- „<a href="https://smb.museum-digital.de/singleimage?resourcenr=166918" target="_blank">Tahitianische Fischerinnen</a>“ (1891) </p><p>Wir haben eine ganze Weile gebraucht, um uns einzusehen. Als erstes fiel uns die Malweise auf: Gauguin hat die Leinwand nicht geglättet, sondern nutzt ihre Struktur als durchscheinenden Untergrund (oder hatte er nur nicht genug Farbe?). In's Auge fiel natürlich die sitzende Frau auf der rechten Seite und damit zugleich die Teilung des Bildes in eine eher "passive" und eine größere "aktive" Seite. Doch was passiert auf der linken Seite? Eine halbnackte Frau beugt sich über eine blutrote Fläche über ein schlangenartiges Tier, das wir schließlich als Schildkröte identifizierten. Hinter ihr steht ein ebenso unbekleideter Mann bis zum Bauch in demselben Wasser, das beide in wilden Strömen umfließt, während sich im Hintergrund eine Landschaft öffnet und rechts eine Frau aus dem Bild schreitet. Hat Gauguin hier direkt vor Ort gemalt, wie eine Schildkröte gefangen und getötet wurde? </p><p>Zum Schluss haben wir noch einmal auf eine originale Fotografie zurückgegriffen,<br /><br />- Arthur Baessler (1857-1907), <a href="https://smb.museum-digital.de/singleimage?resourcenr=63506" target="_blank">Tautira</a>, 1896-1898 Fotografie, <br /><br /> die Frauen vor der Missionsstation von Tautira, einem polynesisches Stranddorf an der Südostküste von Tahiti, zeigt. </p><p>Gauguin hat während seines Aufenthaltes in Tahiti Tagebuch geführt. Darin verwendet er den Ausdruck "noa noa", um den Duft der tahitianischen Frauen zu beschreiben. Als er 1893 nach Paris zurückkehrte, wollte er die neuen tahitianischen Bilder unbedingt ausstellen, wusste aber im Voraus, dass die Pariser Kunstwelt sie möglicherweise als zu fremdartig ablehnen würde. Als Kontext zu einer Ausstellung begann er einen Text mit dem Titel "Noa Noa" zu schreiben, allerdings wurde die Arbeit und die zugehörige Folge von Holzschnitten - bis auf neun Bilder - nicht rechtzeitig zur Ausstellungseröffnung fertig. Erst 1924 wurde das Manuskript zusammen mit insgesamt 24 Holzschnitten veröffentlicht. Die zusätzlichen Holzschnitte stammen von Gauguins einstigem Künstlerfreund Georges-Daniel de
Monfried, der sich von Gauguins WErken inspirieren ließ. <br /></p><p>Mit dieser Holzschnittfolge von Gauguin verglichen wir noch einmal die Originalfotografie <br /></p><p>- "<a href="https://www.clevelandart.org/research/in-the-library/collection-in-focus/paul-gauguins-noa-noa" target="_blank">Noa Noa</a>", Holzschnitte (1893/94) </p><p>und stellten noch einmal fest, wie sehr Gauguin auch in diesen Bildern das ursprüngliche Leben auf der Insel als exotisch und fremd darstellt; ein Leben und eine Kultur, die schon damals zum größten Teil der Vergangenheit angehörte. <br /></p><p></p>Unknownnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-9222690046205799166.post-37322735195285333242022-06-21T17:39:00.004+02:002022-06-22T13:22:36.794+02:00Matisse - Das rote Atelier<p></p><p></p><p></p><p><!--[if gte mso 9]><xml>
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</p><p class="MsoNormal"></p><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiow70zf5d74e1euM7MP8kAPMIzdmch-d4m1wxUNSJRsIn2CUhUYKKW6JIZ-zFT1lr6B4sljkq6xlj0pq8NZBVJoR5h0LUXG0j6Loe4NDg6JBEWM5Vtco9D6qg50ijpWfhaLlvbjs1fIoSsrye1sgpRYfIbbudFDv3w0BCU7U5kLbXbQqni53jtjuA7/s1047/Matisse%20STudio%20Screenshot%202022-06-21%20173242.jpg" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="695" data-original-width="1047" height="265" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiow70zf5d74e1euM7MP8kAPMIzdmch-d4m1wxUNSJRsIn2CUhUYKKW6JIZ-zFT1lr6B4sljkq6xlj0pq8NZBVJoR5h0LUXG0j6Loe4NDg6JBEWM5Vtco9D6qg50ijpWfhaLlvbjs1fIoSsrye1sgpRYfIbbudFDv3w0BCU7U5kLbXbQqni53jtjuA7/w400-h265/Matisse%20STudio%20Screenshot%202022-06-21%20173242.jpg" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><!--[if gte mso 9]><xml>
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<![endif]--><span style="font-size: xx-small;"><span face=""Calibri", "sans-serif"" style="line-height: 115%;">Blick
in die Ausstellung "Matisse: The Red Studio" April 23, 2022–June 26,
2022. IN2492.2. Photograph by Jonathan Muzikar <a href="https://www.moma.org/calendar/exhibitions/5344?installation_image_index=1" target="_blank">Quelle</a>.</span></span></td></tr></tbody></table>Bis zum 10. September 2022 läuft im New Yorker Museum of Modern Art (Moma) eine Ausstellung, die um das Bild "<a href="https://www.moma.org/calendar/exhibitions/5344" target="_blank">Das rote Atelier</a>" von Henri Matisse herumgruppiert ist. <br /><p></p><p class="MsoNormal">Das Bild ist </p><p class="MsoNormal">- <a href="https://www.moma.org/collection/works/78389" target="_blank">hier</a> <br /></p><p class="MsoNormal">noch einmal im Rahmen der digitalen Sammlung des Museums zu sehen und es gibt dazu auch ein </p><p class="MsoNormal"></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhw483JysKJau6I3wWsukgC4GMO3AtZNKGDD89bmGnpok35Qy5hJP_eeBJ9CFENwjvawMBLVbkvgf3V2yYHZC_f-3esagBfIez-6SgOxLXny5GPykWjWIjkczU6JjwG1naTYDDG5eLPykl8ogVE5AyId0rRTr8iUmFLevSsnUjTsu6HP1So5vBNKBrS/s1537/Screenshot%20Audio%20Matisse%202022-06-22%20130347.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" data-original-height="632" data-original-width="1537" height="99" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhw483JysKJau6I3wWsukgC4GMO3AtZNKGDD89bmGnpok35Qy5hJP_eeBJ9CFENwjvawMBLVbkvgf3V2yYHZC_f-3esagBfIez-6SgOxLXny5GPykWjWIjkczU6JjwG1naTYDDG5eLPykl8ogVE5AyId0rRTr8iUmFLevSsnUjTsu6HP1So5vBNKBrS/w241-h99/Screenshot%20Audio%20Matisse%202022-06-22%20130347.jpg" width="241" /></a></div>- <a href="https://www.moma.org/audio/playlist/322/4207" target="_blank">Audio</a> <br />auf der Ausstellungsseite. (Um das Audio auch zu hören und nicht nur den Text zu lesen, muss man
auf den scharzen Balken am unteren Rand der Seite gehen und dort auf den
Pfeil klicken, siehe Bild)<p></p><p class="MsoNormal">Das Gemälde zeigt das Atelier des Malers in Issyles-Moulineaux im
Oktober/November 1911, das man auch von einem </p><p class="MsoNormal">- <a href="https://www.moma.org/audio/playlist/322/4202" target="_blank">Foto</a> <br /></p><p class="MsoNormal">des Studios kennt. Wir haben Foto und Gemälde verglichen und danach gesucht, welche Bilder und Einrichtungsgegenstände wir auf dem Gemälde wiederentdecken konnten. Das war eine ganze Menge, aber ich will hier dem Entdeckergeist meiner Leserinnen und Leser nicht zuvorkommen; also selbst schauen (oder das englische Audio anhören, bzw. sich den Text mit <a href="https://translate.google.de/?hl=de" target="_blank">google Übersetzer</a> oder <a href="https://www.deepl.com/translator" target="_blank">deepl</a> übersetzen lassen)! </p><p class="MsoNormal"><span></span></p><a name='more'></a>Verraten sei immerhin, dass das Gemälde insgesamt elf Kunstwerke enthält. Und im Audio der Ausstellung erfährt man auch, dass das Bild eigentlich nicht als rotes Studio begann, sondern dass der Boden rosa, die Wände blau und alle Möbel ockergelb waren.
Matisse aber gefiel das offenbar nicht wirklich, denn er "fasste den kühnen
Entschluss", wie es in dem Text heißt, eine einzige Farbe zu nehmen, das venezianische Rot. Damit überzog er die
gesamte Oberfläche des Gemäldes und nahm nur seine Kunstwerke davon aus. Die Kuratorin merkt dazu an, dass das ein unglaubliches Beispiel für kreativen Mut ist, weil man nicht einfach anfangen kann, alles mit roter Farbe zu übermalen, und dann
entscheiden: "Oh, ich glaube, das war keine gute Idee." <p></p><p class="MsoNormal">Zugleich hat Matisse so mit der Wiedergabe der Realität gespielt, finde ich. Durch die rote Farbe und die Abstraktion, die damit einhergeht, hat er die Perspektive und damit die seit der Renaissance fest verankerte perspektivische Darstellung fast ganz aufgegeben und zugleich die eigenen Werke - Bilder, Skulpturen und Keramiken - farbig und detailliert aus der Farbfläche hervorgehoben. Die Architektur des Raumes und das
Mobiliar sind dagegen nur durch Linien angedeutet. Damit steht die persönliche Sichtweise als Malers im Zentrum, wozu dieses Zitat aus der Ausstellung passt: "Woher ich die Farbe Rot habe, weiß ich allerdings
nicht", bemerkte Matisse einmal. "Ich finde, dass all diese Dinge ...
erst zu dem werden, was sie für mich sind, wenn ich sie zusammen mit der Farbe
Rot sehe." </p><p>Zum Thema "rote Farbe" haben wir uns dann ein früheres Bild von Matisse angesehen: </p><p>- <a href="https://www.hermitagemuseum.org/wps/portal/hermitage/digital-collection/01.+paintings/28389" target="_blank">Das rote Zimmer</a> (1908)
</p><p class="MsoNormal">Das Bild war für das Esszimmer im
Moskauer Herrenhaus des berühmten russischen Sammlers Sergej Schtschukin
bestimmt. Matisse malte dafür einen mit Vasen, Früchten und Blumen dekorierten Raum. Wir mussten uns erst einsehen, um die Dekoration der Wand und des Tisches deutlich unterscheiden zu können. Dann rätselten wir eine Weile an dem Bildausschnitt links herum, der den Blick in eine Landschaft führt, bis wir sicher waren, dass es sich nicht um ein gerahmtes Bild an der Wand, sondern um den Blick aus dem Fenster handeln muss. </p><p class="MsoNormal">Noch früher hat der Künstler das Bild <br /></p>
<p class="MsoNormal"><a href="https://fitzmuseum.cam.ac.uk/objects-and-artworks/highlights/PD14-1964" target="_blank">Atelier unter dem Dachvorsprung</a> (1903) (siehe auch das <a href="https://www.moma.org/audio/playlist/322/4203" target="_blank">Audio</a>) </p>
<p class="MsoNormal">gemalt, das den Eindruck von Kahlheit und Tristesse hervorrief und zugleich ist da dieser Ausblick aus dem Fenster auf einen bunten Garten oder Balkon. In der Ausstellung wird darauf hingewiesen, dass Matisse damals als junger Mann persönliche und finanzielle Schwierigkeiten hatte, Paris verlassen und in seine Heimatstadt im Nordosten Frankreichs zurückzukehren musste. Er hatte zwar einige Anhänger, aber der größte Teil der Öffentlichkeit machte sich über seine Malerei lustig; eine schwere Zeit also.</p><p class="MsoNormal">Wir haben noch ein weiteres Bild des Ateliers aus dem Jahr 1911 angesehen <br /></p><p class="MsoNormal">- <a href="https://www.henrimatisse.org/the-pink-studio.jsp" target="_blank">Das rosafarbene Studio</a> (1911) </p><p class="MsoNormal">und dabei einige Werke wiedererkannt, die auch in dem "Roten Atelier" zu sehen sind. Zugleich wurde daran noch einmal der neue Blick deutlich, der sich in dem "Roten Atelier" zeigt, das "Rosafarbene Studio" nutzt noch das Mittel der großgemusterten Fläche, die hier als blaues Tuch in der Mitte des Raumes angeordnet ist, die verschiedenen Kunstwerke scheinen dahinter bzw. daneben fast zurückzutreten und haben noch nicht die Wertigkeit wie im "Roten Atelier". </p><p class="MsoNormal">Wir haben noch einmal genauer hingeschaut, welche Werke der Maler in seinem Atelier porträtiert hat. Das älteste Bild ist <br /></p>
<p class="MsoNormal">- Corsica, <a href="https://www.moma.org/audio/playlist/322/4204" target="_blank">Die alte Mühle</a> (1898), </p><p class="MsoNormal">bei dem uns die impressionistische Behandlung des Bauwerkes und das Spiel von Licht, Farbe und Schatten besonders ins Auge fiel. </p><p class="MsoNormal">Bei dem Bild der drei nackten Frauen rätselten wir, ob die Hockende den linken Fuß der Stehenden mit dem weißen Tuch abtrocknet und ob das Mädchen mit einem Ball spielt. <br /></p><p class="MsoNormal">- <span class="mw-mmv-title"><a href="https://en.wikipedia.org/wiki/National_Gallery_of_Denmark#/media/File:Henri_Matisse,_Le_Luxe_II,_1907%E2%80%938,_Distemper_on_canvas;_82_1-2_x_54_3-4_in._(209.5_x_138_cm),_Statens_Museum_for_Kunst,_Copenhagen.jpg" target="_blank">Der Luxus II</a> (</span><span class="mw-mmv-title">1907–08) <a href="https://www.moma.org/audio/playlist/322/4208" target="_blank">Audio</a> </span> </p><p class="MsoNormal">Auch das Bild <br /></p><p class="MsoNormal">- <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/The_Young_Sailor_II#/media/File:Young_Sailor_II.jpg" target="_blank">Der junge Seemann</a><span class="mw-mmv-title"><a href="https://en.wikipedia.org/wiki/The_Young_Sailor_II#/media/File:Young_Sailor_II.jpg" target="_blank"> II</a> (</span><span class="mw-mmv-title">1906) <a href="https://www.moma.org/audio/playlist/322/4206" target="_blank">Audio</a> </span></p><p class="MsoNormal"> ist im "Roten Atelier" an der Wand aufgehängt. Allerdings konnten wir mit der <a href="https://www.moma.org/audio/playlist/322/4206" target="_blank">Interpretation</a> von Professor Mehammed Mack im Audio des Moma nicht viel anfangen, auf den das Bild "wie ein homoerotisches Gemälde" wirkt. Mack sagt weiter, dass ihm aufgefallen ist, "dass dies ein sehr direkter Blick ist. Die Falten im Pullover haben ein interessantes Zusammenspiel mit den Falten in seiner Hose. Sie betonen die Muskulatur der Oberschenkel. Und was ich hier als sehr offensichtlich empfand, waren die Umrisse des Schritts und der Genitalien." Die "Seemänner" unter uns wiesen auf die Hosen mit einem Hosenlatz hin, die auf See und in der Marine üblich sind und meinten, dass man daraus kaum auf eine solche homoerotische Betonung schließen könne. Wie uns überhaupt schien, dass die männlichen und weiblichen Kuratoren und Interpretatoren des Museums einen sehr von zeitgenössischen Diskussionen geprägten Blick auf die Bilder werfen. <br /></p><p class="MsoNormal">Auf einem der nur in Umrissen gezeichneten Sockel unterhalb des Gemäldes "Der Luxus" steht die <br /></p><p class="MsoNormal">- <a href="https://www.slam.org/collection/objects/3939/" target="_blank">Dekorative Figur</a> (1908), </p><p class="MsoNormal"> die im Original ca. 72 cm hoch ist und an der uns die in sich gedrehte Pose auffiel. </p><p class="MsoNormal">Zum Schluss blieb uns gerade noch Zeit für die Plastik neben der "Dekorativen Figur". Bei ihr handelt es sich um eine der Büsten von Jeanne Vaderin, die Matisse zwischen 1910 und 1916 schuf.</p><p class="MsoNormal">- <span style="background-color: white;"><span style="background-attachment: scroll; background-clip: border-box; background-image: none; background-origin: padding-box; background-position: 0% 0%; background-repeat: repeat; background-size: auto; mso-highlight: yellow;"><a href="https://www.moma.org/collection/works/80785" target="_blank">Jeannette (I)</a> (Januar - März (?) 1910</span></span>)
</p><p class="MsoNormal">Im Laufe der Zeit veränderte Matisse die traditionelle Darstellung ihres Gesichts radikal. Während die erste und die zweite Büste noch das charakteristische, falkenartige Profil der Porträtierten zeigen, abstrahiert der Künstler das Bild immer mehr und betonte dabei einzelne Charakteristika. Ihm war nicht die "visuelle Präzision" wichtig,
sondern das Herausarbeiten der "wesentlichen Qualitäten" der porträtierten Perönlichkeit.</p><p class="MsoNormal">- <a href="https://www.moma.org/collection/works/80801" target="_blank">Jeannette (V)</a> (Sommer 1916) </p><p class="MsoNormal">Auf uns machte allerdings das letzte Porträt dieser Serie, der die Frau mit einem breiten traurigen Mund zeigt, während ein Auge offen und das andere geschlossen ist, einen eher erschreckenden Eindruck!<br /></p><br /><br />Unknownnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-9222690046205799166.post-62045759753240655572022-04-29T16:37:00.027+02:002022-05-02T11:34:33.611+02:00Renoir und das Rokoko<p>Im Städel Museum in Frankfurt ist bis zum 19. Juni 2022 die Ausstellung "<a href="https://www.staedelmuseum.de/de/ausstellungen/renoir-rococo-revival" target="_blank">Renoir. Rococo revival.</a> Der Impressionismus und die französische Kusnt des 18. Jahrhunderts" zu sehen. Wie immer bietet dieses Museum mit einem Digitorial und einem kostenlosen Audioguide, den man als App herunterladen kann, hervorragende Möglichkeiten sich im Voraus und vor Ort mit den ausgestellten Bildern auseinanderzusetzen (zu finden links auf der Ausstellungseite unter "Digitale Angebote"). <br /><br />Beim Kunstsurfen kam natürlich mit dem Titel der Ausstellung gleich die Frage auf: Wieso Rokoko? Renoir gehört doch zum Impressionismus und das Rokoko war doch hundert Jahre früher? Die Antwort fanden wir dann im Laufe der Bildbetrachtungen. Zuerst aber kurz eine Erklärung des <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Rokoko" target="_blank">Rokoko</a>, dessen Name vom französischen "Rocaille" abstammt, das Muschelwerk (roc=Fels und coquilles=Muscheln) bedeutet. Wir haben uns dazu eine <br /><br />- <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Rokoko#/media/Datei:Altom%C3%BCnster_St._Alto_und_St._Birgitta_418.JPG " target="_blank">Rocaillekartusche</a>, Wanddekoration in der Klosterkirche in Altomünster, Stuck von Jakob Rauch 1766-1768<br /><br />angesehen und festgestellt, dass neben dem vorherrschenden Gold und Weiß die unregelmäßig ausufernde Form auffallend ist. <br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgK1BalzdeR_96-Ta5Nb_X1Xm2ZB-EtjRmtXiKleAE5HcKMUJquzmZY_hlErPsZPEsF6d7ElNDLJbnIG7zhWHezlrj92h6JnpAuc2DOTEK3ztG7EE5UYQHIwJ37qvu285Gp_8GOaznRTDDIxqnFPGrys7YaZvpo1U-8kc5ziYyPtrBczWOPPFlu36ch/s640/640px-Antoine_Watteau_-_L'imbarco_per_Citera.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="419" data-original-width="640" height="263" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgK1BalzdeR_96-Ta5Nb_X1Xm2ZB-EtjRmtXiKleAE5HcKMUJquzmZY_hlErPsZPEsF6d7ElNDLJbnIG7zhWHezlrj92h6JnpAuc2DOTEK3ztG7EE5UYQHIwJ37qvu285Gp_8GOaznRTDDIxqnFPGrys7YaZvpo1U-8kc5ziYyPtrBczWOPPFlu36ch/w400-h263/640px-Antoine_Watteau_-_L'imbarco_per_Citera.jpg" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">Antoine Watteau, Die Einschiffung nach Kythera, 1717</span></td></tr></tbody></table><p>Das Rokoko ist ein Dekorations- und Malstil aus der Zeit zwischen 1715
und 1780, der in der Architektur ebenso wie in Kunst und Mode aktuell
war. In Frankreich war das besonders die Zeit des Königs Ludwig XVI. und der
Königin Marie Antoniette. Damals wurde die Malerei immer
weltlicher und die galante Welt wurde - mit einer erotischen Tendenz - bildwürdig.
Bei Hofe wünschte man sich das Leben als "Schäferspiel" und die
Künstler malten Liebesszenen, Idyllen, schöne Landschaften und
Festlichkeiten im Freien. In Frankreich führte das zu dem neuen
Bildtypus der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%AAte_galante" target="_blank">fêtes galantes</a>, der von Jean-Antoine Watteau
erfunden wurde; Bilder mit verliebten Paaren, schönen Damen und Hirten
in ländlicher Landschaft. Nach der französischen Revolution 1789 dann
galt das Rokoko als unmodern und rückwärtsgewandt und man wandte sich
antiken Vorbildern zu. <br /><br />In der Ausstellung wird als erstes eine
Verbindung zwischen der Bildgattung der "Galanten Feste" und einem
Gemälde von Auguste Renoir (1841–1919) hergestellt, die wir
nachvollzogen haben. Dazu erkundeten wir zuerst <br /></p><span><a name='more'></a></span><p>- Watteau, Die <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Einschiffung_nach_Kythera#/media/Datei:WP_Watteau_Kythera_Frankfurt.jpg" target="_blank">Einschiffung nach Kythera</a> von 1709/10. <br /><br />Die kleinen schwebenden Putten fielen zuerst auf, dann erkannten wir auch die Barke mit ihrem hohen einer Sänfte ähnlichen Aufbau, die von weiteren Putten an das Ufer gebracht wird, und erst danach beschäftigten wir und mit den Gestalten am Ufer, die zur Liebesinsel Kyhtera übergesetzt werden wollen. Dabei kam noch kurz Zypern in's Spiel. Tatsächlich gelten nach der griechischen Mythologie sowohl Kythera wie Zypern als Insel der Aphrodite. Auf beiden erzählt man, dass die Liebesgöttin dort aus dem Meeresschaum geboren an Land gekommen sein soll. <br /><br />Auf diesem Bild sind die farbig gekleideten Damen und Herren noch relativ steif nebeneinander aufgereiht. Das ändert sich auf dem zweiten Bild Watteaus mit demselben Thema<br /><br />- Watteau, <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%AAte_galante#/media/Datei:Antoine_Watteau_-_L'imbarco_per_Citera.jpg" target="_blank">Die Einschiffung nach Kythera</a>, 1717 <br /><br /> Die Putten in der Luft und die Barke erkannten wir wieder. Die Insel, die man auf dem ersten Bild im Hintergrund rechts sieht, ist hier zu einer winzigen schwarzen Form im Hintergrund geschrumpft. Dagegen aber gibt es ein regelrechtes Menschengetümmel im Vordergrund. Unten am Ufer wartet eine Menge von Paaren auf die Einschiffung. Oben auf dem Hügel befinden sich drei weitere junge Paare: Ganz rechts sitzt eines eng beieinander - ins Gespräch oder vielleicht auch in Zärtlichkeiten vertieft, während rechts davon ein halbnackter Knabe auf einem Köcher mit Pfeilen sitzt und am Rock der Frau zupft. Amor grüßt! Links daneben reicht ein Mann seiner Dame die Hände, um ihr beim Aufstehen galant zu helfen. An ihrer Seite umfasste ein zweiter, dessen Rückenansicht wir sehen, seine Dame an der Taille, um sie zum Boot zu führen. Tändelei und Liebespiel liegen in der Luft.<br /></p><p>Als wir danach das Bild <br /></p><p>- Renoir, Der <a href="http://www.getty.edu/art/collection/objects/823/pierre-auguste-renoir-the-promenade-french-1870/" target="_blank">Spaziergang</a> von 1870 (J. Paul Getty Museum, Los Angeles) (man kann das Bild mit dem Symbol <img alt="" height="20" src="data:image/png;base64,iVBORw0KGgoAAAANSUhEUgAAAC0AAAAlCAYAAADWSWD3AAABCUlEQVRYR+2X0RGDIAyG4wT67JMb6AboJDqam4gbyAb64jNO0Bav17Mn9ghoC9fwKCb5/RJiiNI0vUFgKwpW9DzPwbB+QIaVNIm+OGdE+mLAL/dE2lvSSZJAnueH+oQQIKXc7RdFAXEca+2WZYFhGIy/GV0eZVlC13WHAaqqAs75bl89Y4xp7fq+B+XXdJFoRcp70ti0btO/LTOsH6fywAYj0ZiBySWtPyOdZRk0TbPGH8cR2rY17VRv77n4Qde0lcKTjUj0yUAP3RFpb0mrU1/X9apvmian7mHrB10eQfZpEv2cy7EzzP+Vh65beD9Pk+gr74jf+oF8ioM+iCTakgCRtgSHNguW9B0J/2VWKhpU6gAAAABJRU5ErkJggg==" width="24" /> rechts unten vergrößern!) <br /><br /> betrachteten, fiel uns auf, dass der Künstler eine flirrende, sommerliche Atmosphäre wiedergibt, in der das Paar wie eine Vergrößerung aus dem zweiten Bild von Watteau wirkt. Auch zwischen diesen beiden Personen scheint eine erotische Spannung zu bestehen, wenn man die leicht verschämte Haltung der jungen Frau und die zarte Berührung der Hände in Betracht zieht. <br /><br /> Kurz haben wir uns dann der Ausbildung Renoirs zugewandt, der ab 1854 in der Werkstatt der Lévy-Frères et Cie in Paris als Porzellanmaler begann. Die Firma stellte Porzellane mit Motiven her, die häufig an Werke von Rokoko-Malern wie Watteau, Boucher oder Nicolas Lancret (1690–1743) angelehnt waren. Skizzenblätter seiner Studien sind erhalten: <br /></p><p>- das <a href="https://www.gallery.ca/collection/artwork/a-man-and-woman-in-eighteenth-century-dress-a-bird-ivy-festoon-and-a-cartouche" target="_blank">Skizzenbuchblatt</a> mit Studien von Figuren, die nach der Mode des 18. Jahrhunderts gekleidet sind, sowie einer von Kartusche und einer Girlande. <br /></p><p>Bei dem jungen Mann fiel uns allerdings auf, dass unklar ist, ob und welche Beinkleider er trägt, während das junge Mädchen einer Tänzerin zu ähneln scheint.<br /> </p><p>Wie aber kam es überhaupt dazu, dass der Stil des Rokoko in Frankreich wieder aufgenommen wurde? Dazu schreibt das Städel Museum, dass in der zweiten Hälfte des 19. Jh. in Frankreich ein neues Bewusstsein für die Kunst des 18.
Jahrhunderts entsteht: So eröffnete die Pariser Galerie Martinet im Juli 1860 Sonderschau
zur Kunst des französischen 18. Jahrhunderts. 1869 schenkte Louis La Caze dem
Louvre 1869 viele Werke von Meistern wie Boucher, Chardin, Fragonard
und Watteau. Zwischen 1859 und 1875 veröffentlichten die Brüder Goncourt eine Artikelserie über die
Kunst im 18. Jahrhundert. Aber besonders nach der Niederlage im Deutsch-Französischen Krieg (1870/71) wurde dann das 18. Jahrhundert zur glanzvollen Ära der französischen Kultur verklärt, auf die man stolz sein konnte. Damit waren auch charakteristische Merkmale der Kunst des Rokoko wieder gefragt: Weibliche Anmut, modische Eleganz und Sinnlichkeit wurden von den Künstlern dargestellt und das neu zu Ansehen gekommene Bürgertum stattete seine Wohnungen im Stil dieser Zeit neu aus. Wir haben das an dem Foto vom<br /><br />- <a href="https://www.apollo-magazine.com/content/uploads/2015/03/S004.pr_.jpg" target="_blank"> Salon</a> des Kunsthändlers Paul Durand-Ruel (der Renoirs Werke verkauft) <strike> <br /></strike></p><p>studiert und uns gleich dazu das Bild </p><p>- Renoir, <a href="https://www.apollo-magazine.com/content/uploads/2015/03/Impressionism-X8559.pr_.jpg" target="_blank">Tanzendes Paar</a> </p><p>angesehen, das man auf dem Foto an der Wand hängen sieht. Auch Renoir malte im Rückgriff auf die Zeit des Rokokos elegante Paare, Genre- und Boudoirszenen, Akte und Stillleben, wobei dieses Paar uns besonders beeindruckte, weil man zu sehen meint, wie es sich eng aneinandergeschmiegt im Walzertakt dreht. </p><p>Mit dem folgenden Bild sind wir noch einmal in das 18. Jahrhundert zurückgekehrt:</p><p>- Jean Baptiste Pater, <a href="https://artsandculture.google.com/asset/fête-champêtre-jean-baptiste-joseph-pater/nAFgdbLhROs6Cw?ms={"x"%3A0.5011689172993798%2C"y"%3A0.49852702445883074%2C"z"%3A9.08234540467674%2C"size"%3A{"width"%3A2.020742559298669%2C"height"%3A1.2374999999999996}}" target="_blank">Ländliches Fest</a>, um 1730 Fete Champetre <br /></p><p>Genau haben wir uns die einzelnen Figurengruppen angeschaut, die zum größten Teil aus eng miteinander verbundenen Paaren bestehen, während im Zentrum sozusagen die Königin des Festes vor einem Brunnen ausruht und gerade mit Blumen bekränzt wird. </p><p>Länger verweilten wir bei dem Bild <br /><br />- Jean-Honoré Fragonard, <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/The_Swing_(Fragonard)#/media/File:Joean_Honor%C3%A9_Fragonard_-_The_Swing.jpg" target="_blank">Die Schaukel</a>, c.1767-8,</p><p>das auf den ersten Blick sommerliche Leichtigkeit ausstrahlt. Die junge Frau fliegt hoch nach oben und wirbelt mit dem Schwung der Schaukel ihren Schuh in die Luft. Erst wenn man genauer hinschaut, entdeckt man den Mann hinter ihr, der an den Tauen der Schaukel zieht. Ist er unbeteiligt oder ist er vielleicht ein Mitwisser, der weiß, dass sich links unten im Busch ein junger Mann versteckt? Über diesem steht ein steinerner Putto, der seinen Finger an die Lippen legt, und damit auch uns als Betrachtende zum Schweigen auffordert. Der junge Mann jedenfalls genießt - errötend? - den tiefen Einblick, der sich ihm mit den entblößten Schenkeln des Mädchens bietet. <br /></p><p><!--[if gte mso 9]><xml>
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</xml><![endif]--></p><p>Das Motiv der Schaukel hat auch Renoir aufgenommen </p><p>- Renoir, Die <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/The_Swing_(Renoir)#/media/File:Swing-Renoir.jpeg" target="_blank">Schaukel</a> 1876 </p><p>und auch, wenn auch hier eine junge Frau auf einer Schaukel steht und eine sommerliche Athmosphäre draußen im Grünen gezeigt wird, so hatte das Bild doch eine andere Ausstrahlung für uns. Die junge Frau wurde als ängstlich, zurückhaltend wahrgenommen. Auch hier geht es um zwei Männer und eine Frau auf der Schaukel, aber das erotische Moment und der Voyeurismus des Rokoko-Bildes fehlt. Die Schaukel ist anscheinend im wesentlich prüderen Bürgertum angekommen... <br /><br />Die Wandlung eines Bildmotivs verfolgten wir auch noch einmal mit dem Bild eines Boudoirs nach: <br /><br />- Francois Boucher, <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Fran%C3%A7ois_Boucher?uselang=de#/media/File:Boucher_toilette_1742.jpg" target="_blank">Die Morgentoilette</a> <br /></p><p>In der Ausstellung wird betont, dass im Rokoko mit dem Boudoir erstmals am Königshof ein eigener Rückzugsraum für Frauen entstand. Die Unordnung in dem von Boucher gemalten Raum fiel zuerst ins Auge. Da liegt alles Mögliche am Boden: ein Fächer, ein Staubwedel, ein Blasebalg. Die Katze spielt mit einem Wollknäul. Das Kaminsims ist vollgestellt. Und eines der beiden Strumpfbänder hängt über seinen Rand, während wir deren Besitzerin dabei beobachten, wie sie das andere festschnürt und sich dabei eine Haube von einer Dienerin zeigen lässt. Die ganze Szene spielt vor einem bemalten chinesische Wandschirm, der den Hintergrund verstellt.</p><p>Und wie malt Renoir einen solchen Rückzugsraum?</p><p>- Renoir, <a href="https://www.wikiart.org/en/pierre-auguste-renoir/madame-monet-reading" target="_blank">Madame Monet lesend</a> 1872 <br /></p><p>Ein Sofa reich mit Kissen ausgepolstert, die bunt bestickt sind, und darauf fast liegend die Frau des Malers Monet. Ihr bunter Hausmantel verschmilzt fast mit dem Sofa und sie selbst ist ganz vertieft in ein offenbar vielgelesenes Buch. Hier zieht sich eine Hausfrau zurück in eine andere Welt, die für niemanden zugänglich ist und Voyeuren keinen Anlass zum Schauen bietet. </p><p>Man könnte einwenden, dass es sich bei diesem Bild von Renoir nicht um ein Boudoir und eine Ankleideszene handelt, deswegen folgte zum Schluss das Bild der Malerin und Schwägerin von Édouard Manet</p><p>- Berthe Morisot, <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Paintings_by_Berthe_Morisot?uselang=de#/media/File:The_Psyche_mirror_by_Berthe_Morisot_jpg.jpg" target="_blank">Der Ankleidespiegel</a> 1876, <br /><br />Auch hier sehen wir einer Frau zu, die sich ankleidet. Sie betrachtet sich dabei im Spiegel, eine Hand im Rücken aufgestützt. Der Spiegel wird übrigens auf Englisch "Psyche mirror" genannt, da er die ganze Figur wiedergibt und sich kippen lässt. Uns fiel besonder die kokette Pose auf, mit der die junge Frau in ihrem weißen Unterkleid ihre linke Hüfte vorgeschiebt und dabei den Träger von der nackten Schulter rutschen lässt. Und doch scheint sie zugleich versunken in ihr eigenes Bild, das nicht nur vom Spiegel, sondern auch von den weißen Vorhängen und dem Sofa gerahmt wird, bei dem weiße und farbige Pinselstriche eine besondere Leuchtkraft erzeugen. Auch hier erscheint die dargestellte Frau ganz in ihre eigene Welt versunken. </p><p>Damit erreichen diese Bilder einen "charakteristischen Schwebezustand", wie es in der Ausstellung heißt. Es werden "Momente der Freude, des Genusses und der Zerstreuung" dargestllt, "ohne einen Handlungszusammenhang herzustellen oder gar belehren zu wollen." <br /> </p>Unknownnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-9222690046205799166.post-52426505098825818162022-03-17T16:14:00.011+01:002022-03-18T17:01:58.644+01:00Der ukrainische Kosak Mamai <p></p><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/a/AVvXsEhPDwlWh1KaJd-ylIru1YR2gGCxLakgpMrrnC5WaUs0OxVgxQY4dtksm1bPOCBsN8JPUGL0UwpmFFs9qZIRYps5foF0EH1bSrYrtUgvRX-qeR-BVYwUZvy1pNERh3At2SrVuASq8LV8hHZCEI3517L-4SaH_QZtpUnckGL_nrWbwF6qyWYl5VuPLtdD=s720" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="720" data-original-width="551" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/a/AVvXsEhPDwlWh1KaJd-ylIru1YR2gGCxLakgpMrrnC5WaUs0OxVgxQY4dtksm1bPOCBsN8JPUGL0UwpmFFs9qZIRYps5foF0EH1bSrYrtUgvRX-qeR-BVYwUZvy1pNERh3At2SrVuASq8LV8hHZCEI3517L-4SaH_QZtpUnckGL_nrWbwF6qyWYl5VuPLtdD=w490-h640" width="490" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">By Unknown author - [1], Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7607568</span></td></tr></tbody></table><p>Der Krieg in der Ukraine ist uns näher als alle anderen Kriege, von denen wir Senioren, die zum Teil noch im, zum Teil bald nach dem Zweiten Weltkrieg geboren worden sind, während unseres langen Lebens erfahren haben. Bei manchen rufen die Berichte von Raketenangriffen, Bombenabwürfen und Panzerkolonnen alte Kindheitstraumata hervor. Ich habe das nicht mehr erlebt, sondern nur als Kind neben Ruinen gespielt. Ausdrücklich weise ich auf diese <a href="https://www.globalcitizen.org/de/content/ways-to-help-ukraine-conflict/" target="_blank">Seite</a> hin, auf der zur Hilfe für die Menschen in der Ukraine aufgerufen wird!</p><p> Ich selbst will den Schrecken nicht verdrängen, aber ich will mich davon auch nicht vereinnahmen lassen. Deshalb habe ich mich jetzt mit der ukrainischen Kunst beschäftigt und bin dabei auf den Kosaken Mamai gestoßen. Mein neues Wissen habe ich mit den Kunstsurfer*innen geteilt:<br /><br /> Wir haben als erstes ein Bild des Kosaken aufgerufen, wobei angemerkt wurde, dass Kosaken doch eigentlich als russische Kämpfer bekannt sind - schließlich kennen wir alle noch den "Don Kosaken Chor" von Serge Jaroff. <br /><br />- Unbekannter Maler, <a href="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/81/Cossack_Mamay_1st_half_of_19th_c.jpg" target="_blank">Kosak Mamai</a>, 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts (das Bild sieht man auch hier im Blog)<br /></p><p></p><p>Die erste Frage ist immer, was denn auf dem Bild zu sehen ist. Das runde Saiteninstrument fiel uns auf, der melancholische Blick des Mannes, die merkwürdige Haartracht, das Pferd und die Lanze - ist das eine Lanze? - die beiden Frauen, die Mütze am Boden, die Flasche und die Tasse daneben, und wieso sitzt der Kosak Mamai eigentlich am Boden und nicht auf seinem Pferd? </p><p><span></span></p><a name='more'></a>Und was erfährt man im Internet zum Kosaken Mamai. In der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Kosak_Mamaj" target="_blank">Wikipedia </a>heißt es, dass er in Legenden,
Volksmärchen und Sprichwörtern auftritt und nach der Auflösung der
Saporoger Sitsch im Jahr 1775 sehr beliebt wurde. Zu den Saporogern kommt unten noch mehr! Mamai gilt als der, der durch die
Welt zieht und Menschen in Not hilft, für die Wahrheit kämpft und
Verbrecher bestraft, sowie als Beschützer des ukrainischen Volkes, Steppenbewohner und Weiser. So ähnlich kann man das überall lesen und weil mir das nicht genug war, hab ich nach mehr Informationen gesucht. Aus einem <a href="https://archive.org/details/kozak_mamai/page/n91/mode/1up" target="_blank">russisch-englischen Buch</a>, das es online gibt, habe ich folgende Angaben zussammengefasst:<br /><br />Mamai hieß der Emir (militärische Führer) der Blauen Horde, die sich von der Goldenen Horde in dem Versuch abgesplittert hatte einen eigenen Staat zu etablieren. Er kontrollierte das Gebiet der Goldenen Horde auf der Krim und entlang der Schwarzmeerküste und wurde 1380 in der Schlacht von <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_auf_dem_Kulikowo_Pole" target="_blank">Kulikovo</a> geschlagen. Mamais Nachfolger regierten aber weiter in der Steppe nördlich des bis dahin regierten Gebietes. Als das Land der Ukraine im 15. Jh. zwischen Polen und Litauen aufgeteilt war, verband sich der Name Mamai eng mit den Kosaken, die diese Gegend beherrschten. Bis in das 19. Jh. hinein wurden sie übrigens Mongolen oder Tartaren genannt. Und noch heute gibt es in dieser Gegend den Nachnamen Mamai. Daneben aber sind eine ganze Reihe Kosaken mit dem Namen Mamai als historische Persönlichkeiten bekannt, die bei Aufständen und Kämpfen gegen die Polen eine Rolle spielten. <br /><br />Es gab einen Franzosen, mit Namen Dominique Pierre de la Flise (1787-1861), der mit Napoleons Truppen in die Ukraine kam und dort einen großen Teil seines Lebens verbrachte und das Land beschrieb. Bei ihm steht zu lesen: <br /><br />"Es gibt auch eine unter den Leuten weit verbreitete Geschichte über einen Räuber namens Mamai, dessen Bild in vielen Häusern zu finden ist. Er sitzt unter einer Eiche, spielt eine Bandura (eine Art Gitarre), ein Mann hängt in der Ferne an einem Baum, und darunter stehen folgende Worte:<br /><br />Obwohl du mich ansiehst, wirst du es nicht erraten<br />nicht wie ich heiße und nicht woher ich komme,<br />nicht mal meinen Spitznamen,<br />Nur wer in der Steppe war, kann meinen Nachnamen erraten.<br />Ein Jude in Schwierigkeiten wird mich als Vater ehren,<br />Und die dummen Polen rufen mich gnädiger Herr,<br />Und du, nenn mich, wie du willst, <br />nur nicht einen Ladenbesitzer.<br /><br />Im Bezirk Chyhyryn in der Nähe des Dorfes Tscherkassy wurde ich zu einer riesigen, längst verdorrten Eiche gebracht. Sie wird die Eiche des Räubers Mamaia genannt. Im Schatten dieser Eiche errichtete er einst seinen Unterschlupf, und an den Ästen dieses Baumes hängte er Polen und Juden auf, die ihm in die Hände fielen, und später wurde er selbst daran gehängt." (Nach: de la Flise, Ethnographische Beschreibungen der Bauern des Kiewer Gouvernements ...., 1854, Kap. VI. Volkstraditionen zu finden auf russisch auf <a href="http://litopys.org.ua/deflise/flise01.htm" target="_blank">dieser Seite</a>, wenn man sie auf "google chrome" öffnet, kann man sie auf Deutsch übersetzen lassen.)<p> </p><p>Wir haben uns noch ein zweites Bild von Mamai angeschaut, ebenfalls von einem unbekannten Maler</p><p>- Gespräch zwischen einem <a href="https://artsandculture.google.com/asset/the-conversation-between-a-cossack-and-a-pole-anonymous-master/NwEZe2dZwFZhdg" target="_blank">Kosaken und einem Polen</a>, 1. Hälfte 19. Jh.</p><p>Natürlich fiel uns auf, dass der Pole mit einer langen Nase gemalt ist. Das Gespräch kam kurz auf den stereotypen Judenhass und die typisierte negative Darstellung von Juden, die historisch in Europa und im Osten weit verbreitet war und von den Nationalsozialisten auf die Spitze getrieben wurde. Auf diesem Bild kann man übrigens die Lanze beim Pferd besser erkennen, während die Mütze am Boden hier zu einer Krone geworden ist, und in der Eiche das Krummschwert, die Tasche und die Trinkflasche des Kosaken hängen, dem von dem Polen ein Becher angeboten wird. Ach ja und wieder fällt diese Haartracht in's Auge!</p><p>Der Kosak trägt den <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Tschub" target="_blank">Tschub</a>, eine Haarsträhne, Locke oder ein Haarschopf, die oder der sich mittig oder
nahe der Stirn oder auch seitlich auf einem sonst kahlrasierten Kopf befindet und als Symbol für Freiheit und Stärke gilt. Und das Saiteninstrument heißt bei den Ukrainern Kobza; das Pferd soll ein Zeichen der Freiheit
und Treue sein; die Eiche, an der die Waffen hängen, gilt als Symbol für die Stärke
des Volkes. <br /><br />Bilder des Kosaken Mamai waren in der Ukraine weit verbreitet und hingen in vielen Häusern. Die Figur des Kosaken taucht aber nicht nur in Legenden und Liedern auf, sondern auch im einem für das Land typischen Puppenspiel dem "<a href="http://www.encyclopediaofukraine.com/display.asp?linkPath=pages\V\E\VertepIT.htm" target="_blank">vertep</a>", das auf einer zweigeteilten Bühne mit Stabpuppen - wie wir an den Bildern erkannt haben - aufgeführt wird. Dabei ist die obere Bühne den "heiligen" also christlichen Themen vorbehalten, während weltliche Themen auf der unteren Bühne dargestellt werden. <br /><br />Auch auf der graphischen Darstellung von<br /></p><p>- Taras Sevchenko (1814-1861), <a href="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/cd/Shevch32.jpg" target="_blank">Geschenke in Chyryhyn von 1646</a>, 1844 </p><p>ist das Bild des Kosaken Mamai zu finden. Allerdings brauchten wir eine Weile, bevor wir es sahen. Ja richtig, es hängt an der Rückwand dem Hauptraumes, und wenn man das Bild zweimal vergrößert, dann kann man in den Strichen den am Boden sitzenden Kosaken mit seiner Kobza sehen, hinter ihm die große Eiche und auf seiner rechten Seiten steht nach rechts gewendet sein Pferd. Übrigens habe ich noch eine andere <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Malerische_Ukraine#/media/Datei:Taras_Shevchenko_painting_0091.jpg" target="_blank">Version </a>dieses Bildes gefunden. Wer Spaß daran hat, kann schauen, wie sich das Bild des Kosaken Mamai von der ersten Version unterscheidet! <br /></p><p>Unter dem Bild steht der Titel, dann folgt auf Ukrainisch: Zeigt das Innere des Hauses von Hetman Bohdan Khemlnytskyi, Herrscher
von Chigryn. Botschafter aus der Türkei, Polen und Moskau kamen nach Tschigrin, um die Loyalität des Hetmans Bogdan und des Volkes der Ukraine, eines freien und mächtigen Volkes, zu erbitten. Der Sultan schickte Bogdan nicht nur Gold, sondern auch einen Kaftan aus karmesinrotem Samt mit Hermelinfutter, einen Hetmanstab und einen Säbel..., doch der Rat der Volksvertreter mit Ausnahme des tapferen Ritters Bohoun akzeptierte nur den Vorschlag des Moskauer Zaren.</p><p>Die genannten Personen und die Geschenke stehen natürlich im Mittelpunkt dieser Grafik.<br /><br /><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Tschyhyryn" target="_blank">Chyryhyn </a>- der Name wird unterschiedlich geschrieben - ist ein Ort in der Ukraine, der im 17. Jh. als eine Art Regierungssitz des ukrainischen Kosakenstaates für kurze Zeit überregionale Bedeutung erlangte. </p><p>Der Kosake Mamai erscheint im 19. und 20. Jh. in Werken nicht nur auf volkstümlichen Bildern, sondern auch in Werken verschiedener Künstlern und noch heute ist er auf Postern, Keramik, in der Buchkunst und im Bereich von Wohnungseinrichtungen zu finden. Dewegen haben wir uns noch weitere Kosakenbilder angeschaut. Am beeindruckendsten finde ich:<br /><br />- Ilja Jefimowitsch Repin (1844-1930), Die <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Saporoger_Kosaken_schreiben_dem_t%C3%BCrkischen_Sultan_einen_Brief" target="_blank">Saporoger Kosaken</a> schreiben dem türkischen Sultan einen Brief 1880-91 </p><p><span style="background-color: white;">Repin war der bedeutendste Vertreter des russischen Realismus. Das Bild imponierte uns zum einen durch die Lebensnähe mit der die Gesichter der </span>Kosaken dargestellt sind. Dass sie sich freuen und ihren Spaß haben, ist ihnen auf den ersten Blick hin anzumerken. Aber auch die Darstellung der unterschiedlichen Ansichten der Personen hat uns sehr fasziniert. Der Mann im Vordergrund, von dem der Betrachter den Hinterkopf sieht, ist gleichzeitig realistisch gemalt und ausgesprochen künstlerisch drapiert, fanden wir. Das Bild zeigt eine Szene aus dem Jahr 1676. Damals verlangte der osmanische Sultan Mehmed IV. zu Beginn des Osmanisch-Russischen Krieges von den Saporoger (auch: Saporoscher bzw. Saporoschjer; za porohamy = „hinter den Stromschnellen“) Kosaken, die am unteren Verlauf des Dnepr lebten, die Unterwerfung. Daraufhin sollen die Kosaken einen Brief an den Sultan verfasst haben (was sie sonst nicht gerade häufig taten), der so von Beleidigungen strotzte, dass der Inhalt auch hier zitiert werden soll: „Du türkischer Teufel, Bruder und Genosse des verfluchten Teufels und des leibhaftigen Luzifers Sekretär! Was für ein Ritter bist du zum Teufel, wenn du nicht mal mit deinem nackten Arsch einen Igel töten kannst? Was der Teufel scheißt, frisst dein Heer. Du wirst keine Christensöhne unter dir haben. Dein Heer fürchten wir nicht, werden zu Wasser und zu Lande uns mit dir schlagen, gefickt sei deine Mutter!“ <br /><br /> Wer waren also die Saporoger? Laut <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Saporoger_Kosaken " target="_blank">Wikipedia</a> war ihr Zentrum der Saporoger Sitsch (Zentralsitz) auf der Insel
Chortyzja, jenseits der Stromschnellen des Dnepr. Hier ein Bild von diesem Zentrum und der Landschaft der Dnepr-Insel:</p><p>- <span class="mw-mmv-title">Historisch-kultureller <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Saporoger_Kosaken#/media/Datei:%D0%A1%D1%96%D1%87_%D0%B7_%D0%B2%D0%B8%D1%81%D0%BE%D1%82%D0%B8_%D0%BF%D0%BE%D0%BB%D1%8C%D0%BE%D1%82%D1%83.jpg" target="_blank">Komplex auf der Insel Chortyzja</a></span></p><p>Um 1500 flohen leibeigene Bauern aus Osteuropa und den polnisch beherrschten Teilen der
heutigen Ukraine und Weißrusslands vor der Zwangskatholisierung und
Leibeigenschaft dorthin. Auch sie wurden Kosaken genannt. Die
Saporoger Kosaken waren untereinander gleich und Ehelosigkeit war
Gesetz; später kamen mehr Menschen aus anderen Gegenden dazu und die Unverheirateten wurden zur herrschenden Klasse. Diese Kosaken wohnten in der
Regel mit 40–60 Personen in einem Haus und führten eine gemeinschaftliche
Wirtschaft; nur die Waffen, anfangs Pfeil und Bogen, später Flinte und
Pistole, Lanze und Säbel, sowie Pferde besaß jeder für sich. Diese Kosaken
bedrohten Konstantinopel, befanden sich seit 1589 im Krieg mit Polen. Katharina die Große ließ im Jahre 1775
die Sitsch von russischen Truppen umzingeln und aufheben. </p><p>Von diesen Kosaken hat der Maler Serhii Ivanovych Vasylkivsky (1854-1917) zahlreiche <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Zaporozhian_Cossacks_by_Vasylkivsky?uselang=de" target="_blank">Bilder</a> angefertigt. Wir haben uns das Bild </p><p>- Serhii Vasylkivsky, <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Zaporozhian_Cossacks_by_Vasylkivsky?uselang=de#/media/File:Sergiy_Vasylkivskiy-_Banduryst_z_clopchykom.jpg" target="_blank">Blinder Sänger</a> mit Kobza mit einem Führerjungen, Aquarell 19. Mai 1900</p><p>angesehen und dieses realistische Bild mit der legendären Figur des Kosak Mamai verglichen. Ein wenig mehr über das Leben der Kosaken erfährt man auch aus dem folgenden Bild desselben Malers<br /></p><p>- Serhii Vasylkivskyi, <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Serhii_Vasylkivsky#/media/File:Sergiy_Vasylkivskiy-_Dvir.jpg" target="_blank">Kosakenhaus</a> 19. Jh. </p><p>Das weißgekalkte Holzhaus steht auf einer Anhöhe zusammen mit zwei Nebengebäuden, ein Mann steigt gerade zu einer Frau auf die überdachte Veranda hinauf und im Vordergrund haben sich ein Mann und eine Frau zu einem Plausch getroffen, bei dem sie sich über einen wohl mit Korn gefüllten Leiterwagen lehnen. Zwei andere Personen, vielleicht Kinder stehen dabei. Wir fanden, dass das eine Szene voller sommerlicher Gelassenheit ist. <br /></p><p>Wir haben uns danach noch ein paar weitere Darstellung angesehen, in denen ukrainische Künstler des 20. Jahrhunderts das Motiv des Kosaken Mamai übernommen haben. Auf dem Bild von<br /></p><p> - Davyd Burliuk, <a href="https://www.wikiart.org/en/david-burliuk/cossack-mamai-1912 http://www.encyclopediaofukraine.com/picturedisplay.asp?linkpath=pic%5CB%5CU%5CBurliuk%20Davyd_Kozak-Mamai%20(1908).jpg&page=pages%5CK%5CO%5CKozak6Mamai.htm&id=6523&pid=7626&tyt=Kozak-Mamai&key=Kozak%2DMamai%2C+%D0%9A%D0%BE%D0%B7%D0%B0%D0%BA+%D0%9C%D0%B0%D0%BC%D0%B0%D0%B9%3B+the+Cossack+Mamai" target="_blank">Kozak Mamai</a> (1912)</p><p> erscheint er mit allen seinen Symbolen noch ganz in der traditionellen Art, nur der Stil des Bildes ist zeitgenössisch und erinnert mich persönlich an die Bilder der Künstlergruppe "Blauer Reiter". </p><p>Heorhii Narbut <span style="margin-left: -0.1em;">(1886-</span>1920) war ein sehr berühmter Maler und Illustrator in der Ukraine. Unter anderem hat er das Buch seines Bruders Volodymyr illustriert und für den Titel auf den Kosaken Mamai zurückgegriffen: <br /><br />- Heorhii Narbut, Titelbild von Volodymyr Narbut's Buch '<a href="https://www.wikiart.org/en/heorhiy-narbut/cover-of-volodymyr-narbut-s-book-hallelujah-1919" target="_blank">Hallelujah</a>', 1919; Kiev, Ukraine <br /><br /> Den Kosaken mit seinem Instrument erkennt man umstandslos, aber die Handhaltung seiner rechten Hand fiel uns auf. Sie sieht aus, als ob er den Betrachter abweisen will, oder zumindestens mit der Hand "Halt stopp" entgegen ruft. Und die Eiche ist zu einem Weinstock geworden, während die Figur selbst nicht mehr in einer weiten Landschaft sitzt, sondern in eine Stadt mit Hochhaus und Fabrik versetzt ist; mit einer Fabrik, vor deren Schlot mit seinem schwarzen Rauch (?) ein mit einem Holzzaun und -tor verschlossenes Gebäude steht. </p><p>Auch in dem Bild von <br /><br />- Valentyn Zadoroshnyi, <a href="http://www.archive-uu.com/en/profiles/ivan-valentyn-zadorozhnyi/catalog/paintings_ivz/picture/cossack-mamay_ivz" target="_blank">Kosak Mamai</a>, 1980–1982 <br /><br />sieht man den Kosaken in einer neuen Umgebung: Der Tod sitzt an seiner einen Seite und der Teufel mit einer verführerischen barbusigen Frau auf der anderen. </p><p>Während auf diesen beiden Bildern der Kosak selbst noch ziemlich selbstbewusst aussieht, erscheint er schließlich auf dem Gemälde von <br /><br />- Feodosii Humeniuk (geb. 1941), <a href="http://www.encyclopediaofukraine.com/picturedisplay.asp?linkpath=pic%5CH%5CU%5CHumeniuk%20Feodosii_Kozak-Mamai.jpg&page=pages%5CH%5CU%5CHumeniukFeodosii.htm&id=4709&pid=7675&tyt=Humeniuk,%20Feodosii&key=Humeniuk%2C+Feodosii%2C+%D0%93%D1%83%D0%BC%D0%B5%D0%BD%D1%8E%D0%BA%2C+%D0%A4%D0%B5%D0%BE%D0%B4%D0%BE%D1%81%D1%96%D0%B9%3B+Humenjuk%2C+Feodosij" target="_blank">Kosak Mamai</a> <br /><br />eher nachdenklich und fast traurig. Auch seine Kleidung ist nicht mehr reich und pelzverbrämt. Nur das offene Hemd ist übrig geblieben von der ehemaligen Ausstattung und die Gegenstände die zu ihm gehören, wie die Kobza, liegen oder stehen hinter ihm, so dass sie nur als Andeutung zu sehen sind, wobei ein Gewehr zur Lanze hinzugekommen ist und das christliche Symbol des Pelikans, der sich die Brust aufreißt um seine Jungen zu füttern. Dieses Bild ist in der christlichen Kunst ein Symbol für Christus, der sein Blut und damit sein Leben für die Menschen hingibt. Hier ist es offenbar auf den Kosaken bezogen. </p><p>Wie aktuell das Bild des Kosaken Mamai auch heute noch ist, zeigt schließlich die große Bronzeplastik auf dem Maidan in Kiew (wer genau hinschaut, sieht, dass auch auf diesem Denkmal alles dabei
ist, was dem Kosaken Mamai zugehört, selbst die Flasche ist zu finden!): </p><p>- Mykola and Valentyn Znoba, <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Cossack_Mamay_Monument,_Kyiv?uselang=de#/media/File:Kyiv-Maidan_Nezalezhnosti-Mamai_monument.jpg" target="_blank">Maidan Denkmal Kosak Mamaj</a>, 2001.</p><p>Auf dieser <a href="https://www.globalcitizen.org/de/content/ways-to-help-ukraine-conflict/" target="_blank">Seite</a> wird zur Hilfe für die Menschen in der Ukraine aufgerufen!</p><p> </p><br /><p><!--[if gte mso 9]><xml>
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<![endif]--></p>Unknownnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-9222690046205799166.post-79803969119675233142022-03-01T10:24:00.007+01:002022-03-02T09:46:55.403+01:00Janus<p class="MsoNormal">Das Kunstsurfen am Ende des letzten Jahres war dem <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Janus_(Mythologie)" target="_blank">Janus</a> gewidmet, dem<span style="background-color: white;"> <span style="background-attachment: scroll; background-clip: border-box; background-image: none; background-origin: padding-box; background-position: 0% 0%; background-repeat: repeat; background-size: auto; mso-highlight: yellow;">römischen Gott des Anfangs und des Endes</span></span>, der zu den ältesten rein römischen Göttern gehört. Er soll <span style="background-color: white;"><span style="background-attachment: scroll; background-clip: border-box; background-image: none; background-origin: padding-box; background-position: 0% 0%; background-repeat: repeat; background-size: auto; mso-highlight: yellow;">im
goldenen Zeitalter als König über Latium</span> geherrscht und <span style="background-attachment: scroll; background-clip: border-box; background-image: none; background-origin: padding-box; background-position: 0% 0%; background-repeat: repeat; background-size: auto; mso-highlight: yellow;">auf dem Ianiculum, einem der sieben Hügel von Rom, gewohnt</span>
haben. Er war der Herrscher über </span>Schwellen, Türscharniere und Türgriffe. </p><p class="MsoNormal"></p><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><img border="0" data-original-height="309" data-original-width="302" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/a/AVvXsEjV95nHQmmhZ9ilgM7wz2Lx4tdqQ1EQlRdapZ37h2wLNQSnmzeQn9aw13HhpFZljUPt7FtKzTuYKk9R8UUsbRDE4utAm7fin1s5KZ-1jrkYK2xMUzozwwxu8K5VL9daWBlpLzt7KLOB2adsZ0w4oSy-cLrg00MT8ut1CI5jNJeNJvaK2AghiNkboRKl=w196-h200" width="196" /></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">Januskopf (römischer As = Münze)</span></td></tr></tbody></table>Ovid beschreibt ihn folgendermaßen: "Seht, wie Janus als Erster in meinem Lied erscheint/ Um ein
glückliches Jahr für dich zu verkünden, Germanicus./<span style="mso-spacerun: yes;"> </span>Der zweiköpfige Janus, Quelle des leise
gleitenden Jahres, / Der einzige Gott, der hinter sich zu sehen vermag,/ Sei
den Anführern wohlgesonnen, deren Mühen/ Frieden für die fruchtbare Erde,
Frieden für die Meere:/ Sei dem Senat und dem römischen Volk wohlgesonnen,/ Und
entriegele mit einem Nicken die glänzenden Tempel. (<a href="https://www.poetryintranslation.com/PITBR/Latin/OvidFastiBkOne.php#anchor_Toc69367256" target="_blank">Ovid, Fasti, Buch I: 1. Januar: Kalenden,</a> man muss zu "Book 1, January 1: Kalends" herunterscrollen)<p></p><p>Da er als Mensch mit zwei Köpfen dargestellt wird, haben wir uns als erstes diese</p>- <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Janus_(Mythologie)#/media/Datei:Meyers_b9_s0153_b1.png" target="_blank">Münze mit Januskopf</a>
<p class="MsoNormal">angeschaut, die in Meyers Konversationslexikon (Band 9, 4. Auflage (1885-1890), S. 153) abgebildet ist. <br /></p><p class="MsoNormal"></p>
<p><span></span></p><a name='more'></a>Laut Wikipedia (das wiederum Meyers Konversationslexikon zitiert) war das bedeutendste Heiligtum des Ianus ... der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Janustempel_(Rom)" target="_blank">Janustempel</a> auf dem Forum Romanum.
Spätestens seit Augustus wurde es üblich, die
Tore des Tempels zu öffnen, wenn Rom einen Krieg begann, und sie zu
schließen, wenn er siegreich beendet war. Deswegen haben wir uns gleich noch eine weitere Münze angeschaut, auf der dieser "Tempel" abgebildet ist.<br /><p></p><p>- <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Janustempel_(Rom)#/media/Datei:Sesterce_temple_janus.JPG" target="_blank">Sesterz </a>des Nero (54-68 v. Chr.) mit dem Bild des Janustempels</p><p class="MsoNormal">J<span style="background-color: white;">a, er sieht wie ein Kasten aus und nicht so, wie man sich einen antiken Tempel mit Säulen vorstellt. Und die Türen sind geschlossen! Nero hatte also gerade einen Sieg errungen. Der Bau hatte übrigens <span style="background-attachment: scroll; background-clip: border-box; background-image: none; background-origin: padding-box; background-position: 0% 0%; background-repeat: repeat; background-size: auto; mso-highlight: yellow;"> zwei einander gegenüberliegende Tore. </span>Im <span style="background-attachment: scroll; background-clip: border-box; background-image: none; background-origin: padding-box; background-position: 0% 0%; background-repeat: repeat; background-size: auto; mso-highlight: yellow;">Inneren</span>
befand sich ein <span style="background-attachment: scroll; background-clip: border-box; background-image: none; background-origin: padding-box; background-position: 0% 0%; background-repeat: repeat; background-size: auto; mso-highlight: yellow;">großes
Kultbild des zweigesichtigen Gottes Janus</span>. Es soll aus <span style="background-attachment: scroll; background-clip: border-box; background-image: none; background-origin: padding-box; background-position: 0% 0%; background-repeat: repeat; background-size: auto; mso-highlight: yellow;">Bronze</span> gewesen sein und als <span style="background-attachment: scroll; background-clip: border-box; background-image: none; background-origin: padding-box; background-position: 0% 0%; background-repeat: repeat; background-size: auto; mso-highlight: yellow;">Attribute</span> <span style="background-attachment: scroll; background-clip: border-box; background-image: none; background-origin: padding-box; background-position: 0% 0%; background-repeat: repeat; background-size: auto; mso-highlight: yellow;">Schlüssel und Stab</span> gehalten haben. Seine beiden bärtigen
Gesichter <span style="background-attachment: scroll; background-clip: border-box; background-image: none; background-origin: padding-box; background-position: 0% 0%; background-repeat: repeat; background-size: auto; mso-highlight: yellow;">blickten</span> <span style="background-attachment: scroll; background-clip: border-box; background-image: none; background-origin: padding-box; background-position: 0% 0%; background-repeat: repeat; background-size: auto; mso-highlight: yellow;">nach Westen und nach Osten</span>. Wie Janus noch in Rom dargestellt wurde zeigt dieser </span></p><p class="MsoNormal"><span style="background-color: white;">- <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Flacone_in_vetro_a_forma_di_giano_bifronte,_I-III_secolo_ca.jpg#/media/File:Flacone_in_vetro_a_forma_di_giano_bifronte,_I-III_secolo_ca.jpg" target="_blank">Glasflakon</a> in Form des zweiköpfigen Janus, aus dem Museo Archeologico von Aquileia, 1.-3. Jh. n. Chr.,</span></p><p class="MsoNormal"><span style="background-color: white;">der uns zu Spekulationen anregte, wie groß er wohl gewesen sein und was er enthalten haben mag - Salböl, Parfum. Duftwasser?</span></p><p class="MsoNormal"><span style="background-color: white;">Aber Janus hat nicht nur im Alten Rom eine wichtige Rolle gespielt. Spätestens mit der Renaissance taucht er auch im Norden Europas auf:</span></p><p class="MsoNormal"><span style="background-color: white;">- <a href="https://www.emblems.arts.gla.ac.uk/french/picturae.php?id=FLPa001" target="_blank">Emblem</a> mit der Gestalt des Janus, aus:</span> Guillaume de la Perrière's,<i> Theatre des bons engins</i>, Paris, Denis Janot, n.d. (1544)</p><p>Embleme wurden meist in Buchform veröffentlicht und bestehen aus miteinander verbundenen Bildern und Texten. Ihre drei Teile sind: das Lemma (Motto), eine ethische Forderung, Lebensregel oder ein Wahlspruch von maximal fünf Worten; das Icon, also der bildliche Teil und das Epigramm, ein Text, der die Kombination von Lemma und Icon mehr oder weniger erklärt.</p><p>In diesem Emblem lässt sich Janus auch ohne Motto erkennen, zudem trägt er einen Schlüssel und ein Sonnenzepter, sowie eine Krone und steht in einer weiten Landschaft. Das Epigramm dazu heißt: <br /><br />LE dieu Janus jadis à deux visaiges, / Noz anciens ont pourtraict, et tracé:/Pour demonstrer que l’advis des gents saiges, /Vise au futur, aussi bien qu’au passé. /Tout temps doibt estre en effect compassé, <br /> Et du passé avoir la recordance, /Pour au futur preveoir en providence, /Suyvant vertu en toute qualité.<br /> Qui le fera verra par evidence, / Qu’il pourra vivre en grand’ tranquilité. <br /><br />(Deepl hat es ungefähr so übersetzt: DER Gott Janus, der einst zwei Gesichter hatte, wie ihn unsere Vorfahren dargestellt haben, um zu zeigen, dass die Meinung gesunder Menschen, auf die Zukunft wie auch auf die Vergangenheit zielt. Jede Zeit muss in der Tat gezählt werden, und die Vergangenheit muss man aufzeichnen, um in der Zukunft die Vorsehung zu erkennen, der Tugend folgend in jeder Eigenschaft. Wer das tut, wird sehen, dass er in großer Ruhe leben kann.) </p><p>Verglichen haben wir dieses Emblem mit der Illustration des </p><p>- <a href="https://www.britishmuseum.org/collection/object/P_1872-0511-1199" target="_blank">Janus</a>, Römischer Gott, in der Cosmographia des Sebastian Münster, Basel:
Heinrich Petri, 1552 <br /></p><p></p><p></p><p>wo der zweigesichtige Gott ganz ähnlich in einer Landschaft dargestellt ist, aber nicht fest steht, sondern auf zwei Kugeln mit der Darstellung von Häusern balanciert und anstelle des Zepters eine Weinrebe in der Hand hält. </p><p>Das folgende Bild dagegen ist erst einmal ein Suchspiel mit der Frage: Wo ist Janus zu sehen?</p><p>- <a href="http://archiv.pixelprint.info/pixelprint/Wilhelmsgymnasium/Publius_Vergilius_Maro_Opera/files/assets/basic-html/page596.html" target="_blank">Ankunft des Aeneas in Italien</a>, Aeneis des Publius Vergilius Maro, herausgeg. von Sebastian Brant, Straßburg (Grüninger) 1502 (S. 596) <br /></p><p class="MsoNormal">Und schon gefunden? Ja richtig, es ist die kleine Figur, die ganz links auf der Architektur neben vier anderen Götterfiguren steht. Wer kennt die Aeneis von Vergil? Das ist die Geschichte von der Gründung des römischen Reiches, in der Vergil die Odysse sozusagen römisch weiterverarbeitet: Homer erzählt vom Trojanischen Krieg und den Reisen des Odysseus. Vergil berichtet von den Abenteuern des trojanischen Fürstensohns Aeneas, der nach langer Irrfahrt und Kämpfen König der Latiner wird und von dem später die beiden Gründer Roms, Romulus und Remus, abstammen.Und was sieht man davon auf dem Bild? Ganz oben links liegt Troja, rechts zieht Aeneas mit seinen Leuten über Land, vorn ist ein Tross bekränzter Ritter vor einem Gebäude angekommen, in dem Ilioneus dem König Latin einen Zweig überreicht. Sie sind Gesandte des Aeneas und Ilioneus überreicht für sie einen Olivenzweig als Zeichen des Friedens. Aeneas war in Laurentum, einer Küstenstadt Latiums südöstlich von Ostia, gelandet, wo König Latinus seinen Sitz hatte. Seinen Palast schmücken die in der Erzählung genannten Königsstatuen (Aen. 7.45- 9): Janus, Faunus, Saturn, Latinus und Picus. </p><p>Aus derselben Ausgabe stammt auch das nächste Bild: </p><p>- <a href="http://archiv.pixelprint.info/pixelprint/Wilhelmsgymnasium/Publius_Vergilius_Maro_Opera/files/assets/basic-html/page618.html" target="_blank">Kriegserklärung</a> gegen Aeneas, Aeneis des Publius Vergilius Maro, herausgeg. von Sebastian Brant, Straßburg (Grüninger) 1502 ((84. Illustration, fol. 303
vo, S. 618) </p><p>Hier steht die Säule mit dem Bildnis des Janus im Mittelpunkt des Bildes und Juno öffnet das Kriegstor des Janustempels, vor dem König Latinus sitzt, während rund herum Waffen geschmiedet werden. <br /></p><p>Kurz haben wir dieses Bild mit einer kleinen Emailletafel aus Limoges verglichen, die dieselbe Szene ganz ähnlich zeigt:</p><p>- <a href="https://art.thewalters.org/detail/38058" target="_blank">Den Trojanern wird der Krieg erklärt</a>, Meister der Aeneis-Legende, aktiv um 1530, französisch</p><p>Dazu steht in der Beschreibung zu lesen, dass diese Tafel König
Latinus zeigt, der mit gefalteten Händen sitzt und nicht bereit ist, Aeneas und
seinen Gefährten, die gerade in Italien gelandet sind, den Krieg zu erklären.
Die Göttin Juno, eine Feindin der Trojaner, ist jedoch im Begriff, die Tore des
Tempels des Kriegsgottes Janus zu öffnen, während die Männer des Latinus ihre
Trompeten blasen, ihre Rüstungen fertig machen, ihre Schwerter härten und neue
Waffen schmieden (Aeneis, VII, V. 601-640). Das Bild gehört zu einer Serie,
die auf den Holzschnittillustrationen der oben genannten Vergil-Ausgabe beruhen und man kann gut vergleichen, welche Bildideen in die andere Technik der Emaillierung übernommen werden konnten. <br /></p><p>Etwas später ist das folgende Bild entstanden, das den Monat Januar illustriert:</p><p>- <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Januari_Suite_des_Mois_de_l%27Annee_%28serietitel%29_Twaalf_maanden_%28serietitel%29,_RP-P-1883-A-7470.jpg?uselang=de#/media/File:Januari_Suite_des_Mois_de_l%27Annee_%28serietitel%29_Twaalf_maanden_%28serietitel%29,_RP-P-1883-A-7470.jpg" target="_blank">Januar</a> aus der Folge der Zwölf Monate, gedruckt von Etienne Delaune, herausgeg. von François
Langlois, Paris 1599 - 1647 </p><p>Wir erkannten das Innere eines Esszimmers mit zwei Figuren an einem Tisch vor einem Kamin mit einer Gruppe von Bediensteten. Draußen sahen wir Figuren an einen gefrorenen Fluss. Die Szene wird von einem ornamentalen Rahmen mit zwei Figuren eingerahmt, die auf beiden Seiten ein Holzbündel und eine Fackel halten, und am oberen Rand befindet sich der Kopf des Janus. Der Januskopf ist hier also nur Beiwerk am Rand des Bildes, während gleichzeitig die Winterkälte des Monats Januar das Bild beherrscht. </p><p>Es gäbe noch viele Darstellungen des Janus durch die Jahrhunderte hindurch zu betrachten, aber die Zeit erlaubte nur noch als Abschluss ein letztes Emblem</p><p>- <a href="https://archive.org/details/collectionofembl00withe/page/138/mode/1up" target="_blank">Januskopf</a> mit der Umschrift "CONDITA PANDORE", aus George Wither, A collection of emblemes, ancient and moderne ...., London 1635, S. 138 </p><p>Das Lemna ist hier zweiteilig: einmal die Umschrift die soviel heißen muss wie "Gegründet durch Pandora" und zum anderen der kurze Text: "He that concealed things will finde, Must looke before him, and behinde" (Wer Verborgenes finden will, muss nach vorn schauen und nach hinten). </p><p>Das längere Epigramm erzählt, dass der Kopf, der hier in seinem Tempel dargestellt ist, die wohlbekannte Figur des alten Janus trägt und dass dieses alte Zeichen eine Vielzahl von himmlischen Geheimnissen enthält. Aber, heißt es weiter, echte Göttlichkeit liege bei Gott allein, dem alles Verborgene bekannt ist und der alles sieht, was war und kommen wird. Darauf wird dann gefolgert, dass in moralischem Sinne auch der Mensch, was er auch immer tun will, nach vorn und zurück sehen soll; eine Aussage, mit der der Inhalt des Lemnas noch einmal aufgenommen wird. </p><p>Ich finde, das war ein schönes Motto für das vergangene Jahr 2021 und das neue Jahr 2022, an dessen Grenze dieses Kunstsurfen stattfand ...<br /></p><br />Unknownnoreply@blogger.com