Dienstag, 13. Mai 2014

Kunstsurfen im Seniorenratgeber

Demnächst wird "Kunstsurfen" deutschlandweit bekannt! Ob das nun gut ist oder doch nicht so gut, kann ich noch gar nicht einschätzen.

Der Seniorenratgeber (Auflage von rund 1,8 Millionen) ist auf die Preisverleihung des Wettbewerbs "Wir zeigen es euch" im letzten Jahr aufmerksam geworden. So wurde ich gefragt, ob man darüber und über meine werte Person etwas in der kleinen Rubrik "Mein Anfang" berichten dürfe. Ich war geschmeichelt, obwohl das Kunstsurfen natürlich nicht so richtig als "Mein Anfang" anzusehen ist. Aber das kriegt der Redakteur sicher schon hin. Er hat mich telefonisch interviewt und am letzten Freitag war Fototermin in der Hamburger Kunsthalle.

Fotograf Ronald Frommann in Aktion in der
Kunsthalle Hamburg neben einem Werk von
Wilhem Lehmbruck (1881 – 1919)
(Foto Leisner)
Die Zeitschrift will selbstverständlich ein aussagekräftiges Foto. Dafür hat sie den Profifotograf Ronald Frommann verpflichtet. Natürlich kann so ein Foto nicht viel mit dem Kunstsurfen zu tun haben. Kann man schlecht optisch vermarkten, wenn da Senioren überall in Deutschland am Computer sitzen ;-). Also soll ich vor Kunst erscheinen. Die Kunsthalle hat uns freundlicherweise erlaubt in ihren Räumen zu fotografieren. Die Bilder und Plastiken im Hintergrund dürfen natürlich keinem Urheberrecht mehr unterliegen. Also: Ich vor einer Plastik von Wilhelm Lehmbruck - nein, nicht die auf diesem Bild sondern die daneben; weil, vielleicht ist die Nackte zu nackt für den Seniorenratgeber? Sind heutige Senioren so "geschamig"? Es folgte eine lebhafte Diskussion mit einer netten Besucherin, die dazu noch ein paar Styling-Tipps gibt.

Oder vielleicht doch lieber noch ein Foto vor dem Friedhofsbild "Glaubenstrost im Schmerz" von Segantini, das im Nachbarraum mein Lieblingsbild ist? Zum Glück steht dort eine Bank und ich kann mich hinsetzen, während Herr Frommann seine Geräte neu ausrichtet - Stative mit Lichtquellen, Stativ mit Fotoapparat, Fototaschen, Stativhüllen, Koffer!

Gegenüber hängt der riesige Historien"schinken" von Hans Makart "Einzug Kaiser Karls V. in Antwerpen". Das interessanteste Foto entstand davor. Es vermischt drei Bildebenen: das Gemälde von Makart, vor den gemalten Frauen meine reale weibliche Gestalt und vor meinem Kopf mein virtuell aufgezeichnetes Gesicht auf dem iPad. Mir gefällt die Idee auf diese Weise Vergangenheit, Gegenwart und zukünftige Vergangenheit zu visulasieren!

Jetzt bin ich erst einmal gespannt, welches Bild von den vielen Aufnahmen, die am Freitag gemacht worden sind, für den Seniorenratgeber ausgesucht wird.